Lenken (Gut): Unterschied zwischen den Versionen
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Gut Lenken war ursprünglich eine Domäne, die Gottfried Benjamin Sperber, Landrat des [[Kreis Ragnit| Kreises Ragnit]], 1815 käuflich erwarb. Das Gut blieb bis 1945 in Familienbesitz und umfaßte zusammen mit dem Vorwerk Aszolienen an der Memel 501 ha. Auf den Äckern wurden vornehmlich Kartoffeln angebaut. Die Viehzucht wurde von den Pferden dominiert. Jährlich gingen etwa 20 Remonten und zwei bis drei Hengste an den Staat, die als Reitpferde besonders geschätzt wurden. | |||
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1945 war der Betrieb 501 ha groß, davon 1/3 Acker, 1/3 Wiesen und Weiden und 1/3 Wald. Bei dem leichten Boden war der Kartoffelanbau vorrangig. Bei der Viehzucht standen die Pferde an der Spitze. Von 25 Mutter-Stuten wurden jährlich 20 Remonten und 2-3 Hengste an den Staat verkauft. Die Lenker Pferde erfreuten sich wegen ihres Adels und schwungvollen Ganges besonderer Beliebtheit als Reitpferde. Sie trugen neben dem Brand der doppelten Elchschaufel auf dem linken Schenkel noch auf dem rechten Schenkel den Privatbrand, ein S mit einem senkrechten Pfeil durch. Die Milchviehherde war rund 60 Stück stark (Herdbuchvieh). Ferner wurden 80-100 Schweine gehalten. | |||
Es waren 20 Werkwohnungen vorhanden. Melker, Gutsschmied und Stellmacher. Wald und Wiesen waren hauptsächlich im Vorwerk Aszolienen an der Memel. | |||
Auch die mittleren und größeren Bauern der Gemeinde [[Raudszen (Rautengrund)| Rautengrund]] befaßten sich vielfach mit der Pferdezucht und hatten manche Erfolge zu verzeichnen und hier wohl den größten der Bauer Mickoleit mit dem 1938 geborenen, später Hauptbeschäler gewordenen Hengst ,Julmond" beim Marbacher Landgestüt. Dieser zähe, unverwüstliche und berühmt gewordene Hengst überstand nicht nur den Treck über das Eis des Frischen Haffs, sondern war so gesund und kraftstrotzend, daß er eine Lebensdauer von 27 Jahren erreichte und erst 1965 verstarb. | |||
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Version vom 23. Oktober 2011, 11:53 Uhr
Vorlage:Begriffserklärungshinweis
Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Lenken (Gut)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Lenken (Gut)
Einleitung
Das Gut Lenken lag östlich von Groß Lenkeningken an der Landstraße nach Trappönen direkt hinter der großen Szeszuppe-Brücke. Trotz seiner Nähe zu Groß Lenkeningken gehörte das Gut Lenken zur Gemeinde Raudszen (Rautengrund).
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Das Gut Lenken und seine Wohnplätze gehörten seit dem 15.04.1874 zum Amtsbezirk Raudszen
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Das Gut Lenken und die zugehörigen Wohnplätze gehörten bis zum 1. Oktober 1897 zum Kirchspiel Ragnit, danach zum neugebildeten Kirchspiel Groß Lenkeningken.
Geschichte
Gut Lenken war ursprünglich eine Domäne, die Gottfried Benjamin Sperber, Landrat des Kreises Ragnit, 1815 käuflich erwarb. Das Gut blieb bis 1945 in Familienbesitz und umfaßte zusammen mit dem Vorwerk Aszolienen an der Memel 501 ha. Auf den Äckern wurden vornehmlich Kartoffeln angebaut. Die Viehzucht wurde von den Pferden dominiert. Jährlich gingen etwa 20 Remonten und zwei bis drei Hengste an den Staat, die als Reitpferde besonders geschätzt wurden.
Angaben zum Gut
1945 war der Betrieb 501 ha groß, davon 1/3 Acker, 1/3 Wiesen und Weiden und 1/3 Wald. Bei dem leichten Boden war der Kartoffelanbau vorrangig. Bei der Viehzucht standen die Pferde an der Spitze. Von 25 Mutter-Stuten wurden jährlich 20 Remonten und 2-3 Hengste an den Staat verkauft. Die Lenker Pferde erfreuten sich wegen ihres Adels und schwungvollen Ganges besonderer Beliebtheit als Reitpferde. Sie trugen neben dem Brand der doppelten Elchschaufel auf dem linken Schenkel noch auf dem rechten Schenkel den Privatbrand, ein S mit einem senkrechten Pfeil durch. Die Milchviehherde war rund 60 Stück stark (Herdbuchvieh). Ferner wurden 80-100 Schweine gehalten. Es waren 20 Werkwohnungen vorhanden. Melker, Gutsschmied und Stellmacher. Wald und Wiesen waren hauptsächlich im Vorwerk Aszolienen an der Memel.
Auch die mittleren und größeren Bauern der Gemeinde Rautengrund befaßten sich vielfach mit der Pferdezucht und hatten manche Erfolge zu verzeichnen und hier wohl den größten der Bauer Mickoleit mit dem 1938 geborenen, später Hauptbeschäler gewordenen Hengst ,Julmond" beim Marbacher Landgestüt. Dieser zähe, unverwüstliche und berühmt gewordene Hengst überstand nicht nur den Treck über das Eis des Frischen Haffs, sondern war so gesund und kraftstrotzend, daß er eine Lebensdauer von 27 Jahren erreichte und erst 1965 verstarb.
Genealogische und historische Quellen
Bibliografie
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Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | LENKENKO15CA | ||||
Name | |||||
Typ |
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Postleitzahl |
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w-Nummer |
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externe Kennung |
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Karte |
TK25: 0999 |
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Zugehörigkeit | |||||
Übergeordnete Objekte |
Timofeewskij Dorfsowjet, Тимофеевский сельский Совет (1993) ( Dorfrat) Quelle Lenken (- 1928-11-14) ( Gutsbezirk) Quelle Quelle Groß-Lenkeningken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.260/261 Raudszen, Raudßen, Raudschen, Rautengrund (1928-11-15 - 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Wischwill, Viešvilė (1907) ( Pfarrei) Quelle S.260/261 |
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Untergeordnete Objekte |
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Quellen