Bad Elster: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Dezember 2005, 14:59 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutschland > Sachsen > Vogtlandkreis > Bad Elster
Einleitung
Allgemeine Information
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Die vogtländischen Euphorien Plauen und Oelsnitz gehören zu den ältesten überhaupt, denn sie wurden schon 1529 gegründet. Als im gleichen Jahr eine Visitation zur Vorbereitung der Reformation durchgeführt wurde, ist offenbar in Erwägung gezogen worden „ das filial Elster“ zur eigenständigen Pfarrei zu erheben. Die Stelle des Superintendenten von Oelsnitz blieb allerdings noch bis 1533 unbesetzt. Dies ist wohl auch die Erklärung dafür, dass in Adorf und in Elster erst 1533 die Reformation Einzug hielt. In einem anderen Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1533 steht geschrieben: „ Elster, das filial , soll bei Adorf in der Pfarr bleiben“ (Göhler, Johannes; Die Parochie Bad Elster in : Neue Sächsische Kirchengalerie, Leipzig 1912, S.24). So blieb die Kirchengemeinde noch über 300 Jahre eine Filiale von Adorf. In den vorhandenen Kirchenchroniken ist die Vermutung zu lesen, dass die alte Elsteraner Dorfkirche St. Peter und Paul als Frühmess – und Wallfahrtskirche schon VOR der Siedlung der Bauern, allein auf dem Kirchberg stehend, bestand. (nach: Göhler, Johannes: Die Parochie Bad Elster, in : Neue Sächsische Kirchengalerie, Leipzig, 1912, S.30)
- 1540 der erste lutherische Pfarrer von Elster, Michael Schädel, wird von Martin Luther persönlich ordiniert
- 1639 Bau des ersten Barock – Altares in der Dorfkirche
- 1644 die Holkschen Truppen kommen zum zweiten Mal nach Elster und verwüsten dabei die Dorfkirche
- 1674 erste Erweiterung des alten Friedhofes an der Dorfkirche
- 1716 Kauf der ersten, schon gebrauchten, Orgel für die Dorfkirche (für 110 Taler)
- 1842 dritte Erweiterung des alten Friedhofes an der Dorfkirche
Evangelische Kirchen
Trinitatiskirche
Am 24. Oktober 1887 hatte der Kirchenvorstand den Neubau einer Kirche beschlossen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. November 1889. Geleitet wurde der Bau durch den Architekten Christian Schramm aus Dresden.
Der Bau wurde ohne die heute selbstverständlichen Hilfsmittel, sondern nur mit gediegener Handarbeit, innerhalb von zwei Jahren und sieben Monaten fertig gestellt.
Die neue, im neugotischen Stil, gebaute Kirche, St. Trinitatiskirche, wurde am 1. Juni 1892 geweiht. Sie hat eine Länge von 35 Metern und eine Breite von 20 Metern. Der Dachfirst über dem Schiff befindet sich in 25 Metern Höhe. Der starke viereckige Westturm besitzt eine Höhe von 54 Metern
Katholische Kirchen
Die katholische Kirche "Sankt Elisabeth" wurde 1912/13 errichtet. Zu Pfingsten, am 13. Mai 1913 wurde die Kirche durch Bischof Dr. Schäfer der heiligen Elisabeth geweiht.
Geschichte
Elstere 1378, Olster 1412, Rittersitz 1412; 1583: 18 bes. Mann. Je 4 1/2 Hufen, je 30 Scheffel
Mühlhausen = Mülhusen 1290, Mulhausen 1328, Molhusin 1378, Waldhufendorf ; 1557 20 bes. Mann., 3 Inw., je 5 5/6 Hufen, je 30 Scheffel ; 1582 nach Elster gepfarrt
Gürth = Girt, Jirt, Grinth 1378, Gerth 1542 ; 1583 9 bes. Mann., je 2 1/4 Hufen, je 30 Scheffel; 1582 nach Elster gepfarrt
Raun = Rum, Ruwen 1378, Raun 1459, Waldhufendorf ; 1583 20 bes. Mann., je 5 Hufen, je 30 Scheffel ; 1582 nach Elster gepfarrt
- 1181 erstmalig wird der Fluss „Elstere“ (Elster) bei einer Grenzbestimmung genannt
- 1324 3. Oktober, erste urkundliche Erwähnung des Ortes Elster
- 1335 erste Erwähnung des sog. „Alten Schlosses“ in Zusammenhang mit der Nennung einer Ansiedlung mit Namen „Czidelern“ (später Schönfeld)
- 1412 Elster geht in den Besitz der Herren von Zedtwitz über
- 1469 Konrad von Zedtwitz wählt das Rittergut von Elster zu seinem Wohnsitz
- 1538 erste Untersuchung des „Elsteraner Säuerlings“ dessen gesundheitsfördernde Wirkung in dem „Walenbüchlein“ als „zur Leibesnotdurft gar wohl dienlich....“ beschrieben wird
- 1542 die 1412 genannte Ansiedlung „Czidelern“, wird als „Wüstung Schönfeld“ genannt
- 1556 Elster wird von Heinrich VI., Grafen von Reuß und Plauen, an den Kurfürsten August von Sachsen verpfändet
- 1556 14. Juni; Thomas Grüner, Schulmeister in Elster, lässt eine Tochter taufen; dies ist die erste urkundliche Erwähnung eines Schuldienstes für Elster
- 1564 15. Oktober, Elster, sowie das heutige sächsische Vogtland, wird entgültig an Sachsen abgetreten
- 1632 1633 Elster wird erstmalig vom 30-jährigen Krieg heimgesucht
- 1644 die Holkschen Truppen kommen zum zweiten Mal nach Elster und verwüsten dabei die Dorfkirche
- 1669 zweite Untersuchung des „Elsteraner Säuerlings“
- 1709 erste bauliche Erneuerung des Elstersäuerling- Brunnen
- 1724 Errichtung der Halbmeilensäule an der Poststraße Adorf – Elster – Asch – Eger
- 1728 Altes Dorfschulgebäude fertig gestellt (heute Kirchengemeindehaus) Mit dem Bau wurde 1723 begonnen.
- 1732 Salzburger Emigranten, die wegen des protestantischen Glaubens verfolgt wurden, zogen durch Elster
- 1771 1772 in den Kirchenbüchern ist vermerkt, dass in Elster eine große Teuerung herrschte
- 1784 zweite Erweiterung des alten Friedhofes an der Dorfkirche
- 1795 Goethe besucht Elster und schildert die Brunnenanlagen in „Herrmann und Dorothea"
- 1799 dritte Untersuchung des „Elsteraner Säuerlings“ eine exakte wissenschaftliche Analyse erfolgt durch Prof. Wilhelm Lampadius (Bergakademie Freiberg)
- 1817 in Bad Elster, sowie im ganzen Vogtland, herrschte eine schwere Hungersnot
- 1819 wird ein hölzerner Badeschuppen errichtet. 100 Badegäste werden registriert
- 1835 Gründung einer Aktiengesellschaft zum Betrieb der Badeanlagen
- 1848 Eröffnung der ersten offiziellen Badesaison des Königlich-Sächsischen Staatsbades Elster durch den Bade und Brunnenarzt Dr. Robert Flechsig
- 1851 Entdeckung der sogenannten Salzquelle in Elster
- 1851 7. September, Bad Elster wird selbständige evangelisch – lutherische Pfarrgemeinde durch den 1. Pfarrer Gustav Kuhn
- 1852 Fertigstellung des Badehauses; inzwischen gibt es eine Kurkapelle („Curmusik“)
- 1875 das Königlich – Sächsische Staatsbad Elster erhält offiziell das Recht sich „Bad Elster“ zu nennen
- 1877 Einweihung des neuen Friedhofes mit Johanniskapelle
- 1878 Fertigstellung der neuen Schule am Kirchplatz
- 1888 werden Kurhaus errichtet und der Kurpark angelegt, womit bis 1890 maßgeblich das Ortsbild gestaltet wird
- 1907 Neubau des Palasthotels „Wettiner Hof“
- 1911 Eröffnung des Naturtheaters
- 1914 Eröffnung des Kurtheaters durch König August III. von Sachsen, welcher regelmäßig nach Bad Elster kam
- 1923 1935 Bohrung und Neufassung der Sprudelquellen. Fertigstellung des Badehauses mit der heutigen Form der Kolonnaden, Marienquelle mit Badecafe; Anlage des Stadiums
- 1928 Gründung des Rheuma – Forschungsinstitutes (Universität Leipzig)
- 1935 Bad Elster erhält Stadtrecht und ist seitdem die südlichste Stadt Sachsens
- 1947 Bad Elster wird als Staatsbad und gleichzeitig größtes Heilbad der ehemaligen DDR weiterbetrieben
Politische Einteilung
Genealogische und historische Urkunden
Erste urkundliche Erwähnung des „Hofes zu Elster“ in dem Urfehde-Brief der Herren Neuberg, datiert Mittwoch nach dem St. Michaelistag – 3. Oktober – des Jahres 1324 Die im Staatlichen Archiv Eger (Cheb) bewahrte Urkunde hat folgenden Wortlaut:
Ich Cunrad von Neyperg und Cunrad und Eberhart, sein sone, Beken (1), an disem briefe und tun Kunt allen den, die in (2) ansehen und horen lesen, daz wir uns lieplichen und gütlichen mit den Erbern (3) leuten, den purgern Gemeinlichen der stat zu Eger, verricht haben, um das, daz wir den Lantboten des Landgerichtes zu Eger derflugen und vome leben zum tode bracht haben, daz wir in (4) zum heiligen gesworn haben, und swern und globenz (5) an disem briefe, daz wir inz (6) an (7) alles geverde (8) mit ganzen trewen und auch, swer richter zu Eger ist, abe verdienen suln, und suln sie ern (9) und furdern und alle die irn (10) vome lande und von der stat zu Eger an aller stat (11) mit leib und mit gute, und suln fürbaz (12) uf des richters und der Burger und uf des Lantes zu Eger schaden oder widdriz (13) niemanden haben uf unserem hofe zu Elster, noch ensuln in (14) und den irn kein schaden tun noch lazen zun von dem hofe bei den eiden, die wir gesworn haben, und were daz, daz wir in (15) besagen würden, daz wir oder den irn schaden teten oder liezen tun, swen si uns derman (16), so suln wir zu Eger einreiten, und ist, daz wir uns mitme rechten davon nicht genomen mugen, so suln wir zu Eger nymer kommen, biz wir den schaden gerechtfertigt und abe gericht haben. Die vorbenanten ding sweren wir stete zu halten an geverde (17), und zu eim urkunde geben wir disen brief, besiegelt mit mein, vorbenanten Cunrades von Neyperg insiegel, unter dem wir, Cunrad und Eberhart, sein vorbenannten sone, uns verbinten, wen (18) wir eigener insiegel nicht enhaben. Dirre brief ist gegeben, do man zalte von gots geburte Tausend jar drey hundert jar und vier und zwenzik jar, an der Mittwochen nach sente (19) Michels tage.
Erläuterung schwer verständlicher Worte (1) bekennen (11) überall (2) ihn (12) weiterhin (3) ehrbaren (13) Verdruss (4) ihnen (14) sollen ihnen (5) geloben es (15) ihnen (6) ihnen es (16) vermahnen (7) ohne (17) ohne Gefährde, Hinterlist (8) gefährde (18) da (9) ehren (19) Sankt (10) ihren
Hochdeutsch:
"Ich, Conrad von Neuberg und Conrad und Eberhard, seine Söhne bekennen mit diesem Brief und tun kund allen denen, die ihn ansehen und hören und lesen, dass wir und lieblich und gütlich mit den ehrbaren Leuten, den Bürgern allgemein der Stadt Eger, verricht haben, um das, dass wir den Landboten des Landgerichtes zu Eger derweilen und vom Leben zum Tod gebracht haben, das wir ihnen zum heiligen geschworen haben, und schwören und geloben es in diesem Briefe, das wir uns alles Gebährte mit ganzem treten und auch, so der Richter in Eger ist, aber verdienen sollen, und sollen sie ehren und fördern und alle die ihren vom Lande und von der Stadt Eger an aller bereit mit Leib und mit Güte, und sollen weiterhin auf des Richters und der Bürger und auf des Landes zu Eger Schaden oder Verdruß niemand haben auf unserem Hofe zu Elster, noch sollen ihnen und den ihren kein Schaden tun noch lassen zu von dem Hofe bei den Eiden, die wir geschworen haben, und werden das, das wir ihnen besagt würden, das wir oder den ihren Schaden antun oder zutun ließen, wenn sie uns ermahnen, so sollen wir zu Eger einreiten, und ist, dass wir uns mit allen Rechten davon nicht genommen mögen, so sollen wir zu Eger nie mehr kommen, bis wir den Schaden gerechtfertigt und wieder gerichtet haben. Die vorbenannten Dinge schwören wir stets zu halten an Eides statt, und zu einer Urkunde geben wir diesen Brief, besiegelt mit meinem, Conrad von Neuberg insigel, unter dem wir Conrad und Eberhard, seinen vorbenannten Sohne uns verbinden, wenn wir eigenen Insiegel nicht erhalten. Dieser Brief ist gegeben, da man seid von Gottes Geburt Tausend Jahr Dreihundert und vier und zwanzig Jahr, an den Mittwoch nach St. Michaelistag."
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Türkensteuerregister 1542 Blatt 165 / 166
Elster "In diesem dorff haben meine genedigste und genedige herren von Sachssenn ober und niedergericht, folge und steuer, außsgeschlossen des kombters zu Adorff und Hanns von Zedwiczs leutt, darauff haben sie ihr lehen und erbgericht und geben volgende zinsbare gerechtigkeit jarlichen ins ampt." Folgende Namen werden genannt: Georg Pennczel, Hanns Wetengel, Jacob Schmol, Jacoff Vnvordorben, Fiedell Zöffell, Nickel Fischer, Cuncz Hunger, Cuncz Ludwigk, Hanns Fuchs, Philip Wolrab, Nickel Schaller, Hanns Schedel, Michel Zeidler, Hans Wetengel. Durch dißs dorff gehett der ursprungk der Elster. Summa alles einkommen diezs dorffs
8 gr. Michaelis 1 haselhun Michaelis 2 huner Michaelis 7 scheffel haffer Michaelis 2 scheffel haffer landtbedt
In diesem dorff seindt 14 manschafften, auch si viell feuerstedte.
Forscherkontakte in FOKO
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | ELSTERJO60CG | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gemeindekennziffer |
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Karte |
TK25: 5739 |
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Zugehörigkeit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übergeordnete Objekte |
Ölsnitz, Oelsnitz (- 1995-12-31) ( AmtshauptmannschaftLandkreisKreisLandkreis) Quelle Seite 204 Quelle Quelle Vogtlandkreis (1996-01-01 -) ( Landkreis) Quelle Seite 204 |
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