Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01/0013-0014: Unterschied zwischen den Versionen
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Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01 | |
Eine Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen. | |
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Stück- und Steuerbücher der hessischen Ortschaften — zumal 27. in ihren Vorbeschreibungen — einen wesentlichen Baustein
für jede Ortsgeschichte bieten, die gründlich und anschaulich 28. zugleich sein soll, dürfte weilJiin bekannt sein. Für die fami-
lienkundliche Erschließung dieses wertvollen Urkunden- 29.
Schatzes ist aber bisher wenig getan. Das ist umsomehr vcr- iO.
wunderlich, als die Kataster doppelt vorhandeU und daher 31.
leicht zugänglich sind und andererseits im Wechsel des 32.
Grundbesitzes sich das Auf und Ab des Familienschicksals 33,
besonders eindrücklich wiederspiegelt. 34.
Wir geben nachstehend die Liste der Einwohner und Bei sitzer wieder, die dem „Summarischen Extrakt über die Dorf- 35. schaft Wahlershausen Cassel Amts Bauna“ mit dem Stichtag 36. vom 20. Dezember 1747 entnommen ist. Der Abdruck möchte 37. dazu anregen, entsprechende Verzeichnisse aus weiteren Orts- 38. katastern folgen zu lassen. Der „Extrakt“ selbst gilt über das ,J9. hier Angeführte hinaus auch die Zahl der im Hause wohnen- 40. deäa Kinder und des Gesindes an, verzeichnet die steuerbaren 41. Stücke im einzelnen und die erfolgte Veranlagung. Wir beschränken uns auf die Wiedergabe des Berufes und der sum- 42. manschen Steuereinschätzung, die zusammengenommen den 43. sozialen Aufhau der Ortsbevölkerung deutlich erkennen 44. lassen.
Der an zweiter Stelle wiedergegebene § 19 der „Spezialen 45. Beschreibung der Dorfschaft Wahlershausen im Kirchspiel
Weißenstein“ faßt die Bewohner des Dorfes gruppenweise 46.
unter dem Gesichtspunkt des Berufes zusammen. Diese Über- 47. sieht läßt sich nur vermutungsweise mit der Personenliste
des Extraktes in EiLiklang bringen. Hierüber wolle man die 4g.
Anmerkung 9 vergleichen. Die Anmerkungen wollen bei- 49.
spielhaft darauf hindeuten, daß auch schon die „Speziale 50.
Beschreibung“, die den Kataster eröffnet und im Wahlers- 51.
häuser Anfangsband 43 Folioseiten umfaßt, willkommene Er- 52.
gänzungen zu der Personenliste bietet. Für genauere Einzel- 53.
forschung muß auf die Katasterbände selbst verwiesen wer- 54.
den, deren Doppelstücke, soweit die Vorortgemeinden Kassels 55,
in Frage kommen, im Städtischen Archiv eingesehen werden 56.
können. » 57.
58. I. Liste der Einwohner und Beisitzer
Summa des ständigen 59.
Steur Capitals Gemeindegüter 1 Schulhaus1) Rthlr. alb. Hlr. 60.
Johannes Viehmann, Ackermann
Nicolaus Viehmann, Ackermann u. Grebe2)
Nicolaus Viehmann, Ackermann3)
Nicol. u. Ekhard Henkeln, Ackermann4)
Johnnes Wimmel jr., Ackermann3)
Nicolaus Wimmel, Tagelöhner
Johann Georg Rinder, Ackermann2)
Friedrich Fischer, Ackermann4)
Johannes Engelhard, Ackermann
Diedrich Möller, Ackermann4) Nicolaus Eubell, Ackermann2) Nicolaus Kornrumph, Ackermann3) Johannes Vloth, Ackermann4) Henrich Haeußer, Ackermann4) Ludwig Eubell, Tagelöhner Thiele Dippell, Ackermann Johannes Ha<eußners Rel., Ackermann Rudolph Wilkc, Ackermann Johannes Wimmeis Rel., Ackermann Capitain Zwernmanns Rel. wohnt zu Cassel Berg Inspektor Vorwercks Rel. woh'nt zu Rothenditmold5)0) Christoph Kersten, Zimmermann Martin Trinkaus Rel., Spinnerin Johannes Günther, Müller6) Caspar Dippel, Brenner7) Hermann Rudolph, Tagelöhner
Johannes Müller jun., Leineweber u. Tagelöhner Martin Lamprecht, Leineweber u. Tagelöhner Georg Helmuth, Leineweber u. Mietporteur Johannes Möller der Hirte, Kuhhirte Christoh Jacob, Leineweber Johannes Thiele, Porteur Martin Hemkes, Tagelöhner Nicolaus Lauterbach, Leineweber u. 1 Tagelöhner Johannes Möller sen., Tagelöhner Joh. Jost Lauterbach, Schäfer u. Leineweber Jealn Glotty, Maurer Jacob Kersten, Leineweber 11. Tagelöhner Balthasar Geschwind, Tagelöhner Henrich Schalles, Leineweber u. Tagelöhner Hans George Viehmann der Schneider, Schneider Ludwig Möller, Tagelöhner Jost Möller, Leinewebet u. Tagelöhner Nicolaus Möller jun., Leineweber u, Tagelöhner Hans Jacob Weisgerber, Leineweber u. Tagelöhner Christoph Griißell, Schneider u. Musicant Henrich Sehuwinh u. Henrich Möller, Leineweber Jost Trinkaus jun., Tagelöhner Johannes Wilckci sen., Tagelöhner Jost Lauterbach, Leineweber Johannes Meister, Wirth8) Jacob Weber, LeiMewebcr Jost Dippell, der Sohn ein Tagelöhner Nicolaus Möller sen., Leineweber (Verschreibung: im Original leer) Hermann Daubeis Rel., Tagelöhner Jost Bürge, Maurer Reinhard Rüdiger, Leineweher 11. Tagelöhner Conrad Trinkaus, Leineweber u. Tagelöhner, alt u. gebrechlich Andreas Möller een., Tagelöhner Nicolaus Meybert, Müller8) Nicolaus Eubell jun., Tagelöhner Andreas Möller jun., Tagelöhner Mathias Pitsch, Tagelöhner Gebhard Scheydemann, Schäfer, der Sohn, ein Tagelöhner Johannes Umhach, Leineweber u. Dorfs Kuhhirt Hans Nicolaus Möller, Leineweber u. Tagelöhner Jacob Rudolph, Tagelöhner Adam Adler, Ackermann Johannes Möller im Adlerhofe, Leineweber u. Tagelöhner Jacob Karpenhauer, Leineweber David Rürger, Tagelöhner Gebhard Burkhard, Brandweins Brenner7) Conrad Möller, Soldat)
Der Schulmeister hieß Johann Henrich Vaupell lind bewohnte dai büU- fällipe alle Schulhaus frei; „es verrichtet aber derselbe weiter nichts als außer nur daß «r den Abends und Morgens die ßätliglockn läutet, und dann werden die Kinder, to noch unter 7 Jahren sind, im lesen, schrei be ii iumI cateehlimo von ihm informiret“.
Nicolaus Viehmann sen. war zugleich Zöllner und trat als solcher v. a. beim Viehhandel, der z. T. in den Händen der Juden laß, in Tätigkeit. Gemeinsam mit seinem Sohn, Johann Crorg Rinder und Nicoluug Eubell besaß er ein«. Pferch von 117 Schufen.
Nicolaili Vieh mann der Andere teilte sich mit Johannes Wimmel jun. und Nicolaus Kornrumpf in den Besitz einer Schafherde von 136 Stück.
Dietrich Möller, Johannes Vlnth, Henrich UHuxnrr, Friederich Fischer und Eckhard Hmkelmann hatten gleiche Anteile an einer Schafherde von 55 Stück.
Die Witwe des Bergintpektorg Vortcprck besaß einen Pferch von 83 Schafen, deren Hut wnhrscli ein lieh Conrad Ziegelcr anvertraut war, dein der vierte Teil davon zu eigen gehörte.
Von dem durch da> II,.rf Hießanden Drueelbaeb werden drei Mühlen betrieben: „die erste, welehe die oberste Ren.innt wird, lie^l am Knde des Dorfs nach dem WeißeriKlciu hin, und gehöret dermaltlen dei Derg- Inipektorli auf dem Sloinkohlenwerk hinterm Winterkailen, nahmen* Nicolaus Philip Vortn-rrl.n Ehefrauen vim deren enteren Manne, deai gewesenen BtirgernteiiteT und Conlributlons-Receplore Johann Henrich Loth zu Sebmalkalden, welcher aus diesem Dorf« hürli?,, dieselbe her- rfihrtg. El hat dieselbe einen obersehlUehtiKen Mahl- aber kein SchUf- nanK und kann kaum alle 24 Stunden, was würr.klich gemahlen ivird weilen es zuweilen so wohl am Cetrayde all auch am Waßer manuell mehr nirht als l Vierte] gerechnet werden, scheid bisweilen Oerite, aber keinen Hirsen und -uarlil dann und wann ein Schwein feil, und konnl« die Mühle gegen 2 Hufen hiesicen Landet compnrirt werden, Bibt JSIlrl.
«4j allargnJfdlRite Herrschaft in die Renlherey Caßel 1 Rthlr. Orundzlni
und muß' 1 Hernchafll. Jagdhund füllen, oder davor 1 Itlhlr. zahlen.“ — Für die beiden anderen Mühlen BndeJ sirh die Bleiche Heirhroihuni:
mit dem Unterschiede, daß die Mlltelmunle dem lohannai Günthn und
die UnlermDhle dem Nicolaus Mi'ybrrt erb- und eigentümlich (celuirri,
Coipar Wiipel und der Vorslelier Gebhard Burf&OToJ bellte«! eine auf 3 Jahre und 1 Monat befristete Brenn- und Schankkonzession vom 1. Juni 1745: „jedoch wird der inehreslo Itrandlweiri, so von denen biegigen Wirlhen verstellet wird, von Nieder/».-! ,,,l and.teil Orllien gehohlel“.
Andreas Burfhard und Johanne« Mittler haben als Wirte eine dreijährig! Konzession auf Hier- und Itriinl weinrrhaiik vom 1. Januar 1746. aller
Braugerechtigkeit beiltaen sie nicht; „sondern die beiden hiesinen wi» auch alle unter einer MeilweRS von der Sladl Cnüel wohnende Dorfl- und andere Wirlhe, mtißen ihr zur comsiiiiilion Dtftblgei Bier am oborwehiiter Stadt hohlen“.