Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 02-03/0065-0066: Unterschied zwischen den Versionen

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(unkorrigiert)
(kein Unterschied)

Version vom 26. Mai 2012, 14:56 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 02-03
Eine Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen.
<<<Vorherige Seite
[0063-0064]
Nächste Seite>>>
[0067-0068]
Datei:HFK 01 Heft 02-03.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


8. Pfarrer in Espenfeld u. Großbreitenbach

9. Hofverwalterstochter aus Arnstadt

10. Pfarrer in Jesuborn und Elleben

11. ?

12. Schumacher und Bürgermeister in Mengeringhausen

13. Goldschmiedstochter aus Korbach

14. D. theol. Prof. d. Theol. u. Phil. in Dortmund u. Gießen

15. Handelsmanns- und Ratsherrntochter aus Dortmund

4. Qberpfarrer in Elleben und Großbreitenbach

5. Pfarrerstochter

6. J. U. D., Prof. d. Rechte, Geh. Rat, Syndikus und Kanzler d. Univ. Gießen

7. Professorentochter

2. Berginspektor in Thalitter, Hofkammerrat in Gießen, Oberfinanzrat, Geh. Oberbergrat in Darmstadt

3. Professorentochter

1. Emmerling: Advokat, Geh. Hofgerichtsadvokat in Darmstadt, Ministerialrat, Generalstaatsprokurator; verheiratet mit Geheimratstochter; Sohn wird Präsident d. Verwaltungsgerichtshofs, Töchter vermählt mit Finanzminister, Vorstand d. Großhzgl. Kabinetts, 2 adligen Offizieren.

Demgegenüber scheinen in den Ahnentafeln von Hildebrand und Bogen Beispiele dafür vorzuliegen, daß sich zum aufstrebenden oder doch sozial gesicherten Niveau des väterlichen Tials ein möglicherweise einfacheres Niveau der mütterlichen Seite gesellt; das könnte auf den ersten Blick vielleicht als sozialer Abstieg gedeutet werden, doch ist es wohl eher als Zustrom einer biologischen Kraftreserve zu werten.

8., Schreib- u. Rechenmeister in Weißenfels

9. ?

10. Messerschmied und Schwertfeger in Naumburg.

11. Seifensiederstochter aus Naumburg

12. Hofschustermeister in Wien

13. ?

14. Krämer und Federhändler in Naumburg

15. Böttchermeisterstochter aus Naumburg

4. Schreib- u. Rechenmeister, dann Amtskopist in Naumburg a. d. S.

5. Schmiedetochter

6. Schuhmachermeister in Naumburg

7. Händlerstochter

2. Amtskopist u. Landgerichtskanzlist in Naumburg

3. Schuhmacherstochter

1. Hildebrand : Dr. jur., 1840 Prof. d. Staatswiss. in Marburg, 1849 Landtagsabg., 1851 Prof. in Zürich, 1856 in Bern. Direktor d. Schweizer Nordostbahn, Direktor d. Statistschen Büros d. Schweiz, 1881 Prof. in Jena, Gründer und Direktor d. Statistischen Büros d. thüring. Staaten

8.Rat in Mannheim

9. ?

10. Handelsmann in Homburg v. d. H.

11. ?

12. Schmied in Michelstadt. i. O.

13. Handwerkerstochter aus Michelstadt

14. Handwerker in Erbach i. O.

15. Färberstochter aus Beerfelden

4. Handelsmann in Frankfurt

5. Handelsmannstochter

6. Schimied in Michelstadt

7. Handwerkerstochter

2. Grfl. Kammerrat in Michelstadt

3. Schmiedetochter

1. Bogen: Hofgeriehts-Sekretariats-Accessist in Darmstadt, dann in Michelstadt, wandert mit seinen Brüdern nach USA aus

Ueberblickt man die Ahnentafeln aller hessischen Abgeordneten, wozu es hier am Platze fehlt, so ergibt sich folgendes: 1. Kein Vertreter des Arbeiter- und Handwerker¬ standes befindet sich hierunter; die zwei Guts¬ besitzer, von denen einer aus Krankheitsgründen ein niohtabgeschlpssenes Studium aufweist, sind nicht unter die Bauern zu rechnen., 2. Die Juristen in höheren Verwaltungs- und'Gerichts¬ stellen überwiegen mit 41,7 Prozent, ihnen folgen die Professoren mit 25 Prozent, dann Lehrer und Schriftsteller mit 11,1 Prozent und Aerzte mit 5,6 Prozent. Diesen akademischen oder doch gebildeten Berufen stehen die Fabrikanten bzw. Handelsleute mit 8,2 Prozent gegenüber, von denen einige aber ebenfalls ein Studium hinter sich haben. 3. In den näheren Ahnengenerationen der Abgeord¬ neten vollzieht sich vorwiegend ein sozial-wirt¬ schaftlicher Aufstieg, entweder in beiden Eltern- Tials oder im väterlichen, das sich dann mit einem bereits auf höherem Niveau stehenden mütterlichen Tial verbindet und somit den Erfolg des eigenen Aufstiegs sichert. Daneben können beide Tials auch aus sozial gleichem und in sich stabilen Ni¬ veau stammen, und nur in einigen wenigen Fällen scheint ein sozialer Abstieg (der wahrscheinlich aber durch biologischen Aufstieg ausgeglichen wird) vorzuliegen. Die Verteilung der Berufsgruppen auf die vier Ge-nerationen zeigt die Uebersicht auf Sp. 67/68.

Während in der Urgroßeltern-Generation noch Handwerker und Bauern überwiegen, sinkt ihr An¬teil bis zum Probanden ganz gewaltig ab. Dafür wächst das akademische (oder doch auf gleicher Stufe stehende) Element von 43,5 auf 75,1 Prozent an, wobei sich der Hauptanteil von den Geistlichen in der vierten Generation zugunsten der Juristen in der ersten Generation verlagert. Demgegenüber scheint die Bedeutung des mittleren Beamtentums gering zu sein. In Wirklichkeit aber bildet d Uebergangsstadium vom Bauern- und Kleinbüi tum zu sozial höheren Berufen, ist also von aus¬schlaggebender Bedeutung, da von ihrer Bewaln (Erbanlage, persönliche Leistung, Gattenwahl, Ort der Tätigkeit, Milieu) die weiteren Aufstiegsmöglich-keiten abhängen. Hierbei spielt auch der Ortsw - i> sei eine zuweilen ausschlaggebende Rolle: vom döi i liehen Bauern oder Bauernhandwerker vollzieh! der Aufstieg über den kleinstädtischen Handw«' oder niederen bzw. mittleren Beamten zum Kaui mann, höheren Beamten oder Akademiker der Real denzstadt oder Freien Reichsstadt. Wülker[1] ha1 an umfangreichem Arbeitsmaterlal zeigen i Bnnen, daß bei diesem Aufstieg schon im Bauerntum ifilbsi dei Grund zur Art und Weise des Aufitiej dem bäuerlichen Mittelbesitz entstammt i Mittelschicht, während aus dem abwandernden Kleinbauerntum


  1. H. Wülker, Bauerntum am Rande der Großstadt. Leipzig 1940, 97 ff.