Laudenbach (Großalmerode): Unterschied zwischen den Versionen
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Zu Hausschlachtungen bezogen die Bauern große Mengen Zwiebeln, Weiß- und Rotkraut, nachdem Bestellungen aus den umliegenden Orten gesammelt worden waren. Eine weitere Besonderheit war der Versand von frischem Wildbret, das der Jagdpächter und Stellmacher Heinrich Wilhelm und dessen Sohn Rudolf Wilhelm als Bahneilgut nach Kassel zu der Feinkosthandlung Gebrüder Klippert, Wilhelmstraße, schickten. Durch den 330 m langen Albsliede-Tunnel erreicht die Strecke in stetem Gefälle den Spitzkehrenbahnhof Großalmerode Ost.<br> | Zu Hausschlachtungen bezogen die Bauern große Mengen Zwiebeln, Weiß- und Rotkraut, nachdem Bestellungen aus den umliegenden Orten gesammelt worden waren. Eine weitere Besonderheit war der Versand von frischem Wildbret, das der Jagdpächter und Stellmacher Heinrich Wilhelm und dessen Sohn Rudolf Wilhelm als Bahneilgut nach Kassel zu der Feinkosthandlung Gebrüder Klippert, Wilhelmstraße, schickten. Durch den 330 m langen Albsliede-Tunnel erreicht die Strecke in stetem Gefälle den Spitzkehrenbahnhof Großalmerode Ost.<br> | ||
Das ist alles Vergangenheit. Der Verlauf der Bahntrasse ist im Gelände noch gut zu ekennen. Im Bahnhof wohnt ein Lehrer, der den Güterschuppen zu einem Atelier umgebaut hat. Die Portale des Albsliede-Tunnels wurden zugemauert, dabei wurden Einfluglöcher für Fledermäuse freigelassen. | Das ist alles Vergangenheit. Der Verlauf der Bahntrasse ist im Gelände noch gut zu ekennen. Im Bahnhof Laudenbach wohnt ein Lehrer, der den Güterschuppen zu einem Atelier umgebaut hat. Die Portale des Albsliede-Tunnels wurden zugemauert, dabei wurden Einfluglöcher für Fledermäuse freigelassen. | ||
== Verschiedenes == | == Verschiedenes == |
Version vom 22. Mai 2013, 10:45 Uhr
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- Hierarchie
> Großalmerode > Laudenbach
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Einleitung
Laudenbach ist ein Ortsteilteil der Stadt Großalmerode im hessischen Werra-Meißner-Kreis. Die Ortschaft mit heute über 1.200 Einwohnern war bis 1974 eine eigenständige Gemeinde. Laudenbach liegt etwa 3,5 km südöstlich von Großalmerode in einem eigenen Tal am Westfuß des Hohen Meißners. Es wird vom Gelster-Zufluss Laudenbach durchflossen. Der Spitzname der Laudenbächer ist
„die Kriemelkuchen" (Streuselkuchen), auch Schlüttenschisser oder Stünze.
Name
- 1297 Luthen-, Lutenbach 1297 [1]
- 1327 Ludenbach
- 1378 Ludinbach
- 1484 Luderbach, -bech
- 1553 Laude-, Laudenbach, Lautenpach
- 1575/85 Ludebach
Angaben zum Ort
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Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Die spätgotische Pfarrkirche (eclesia parrochialis) von Laudenbach steht auf einer rundummauerten Anhöhe in der Mitte des alten Dorfes, das, wie in der Meißnergegend üblich, ein unregelmäßiges Straßennetz aufweist (Haufendorf). Das Pfarrhaus steht nicht weit entfernt an der Sälzer Straße.
Jahr Pfarrzugehörigkeit 1397.
Landgraf Hermann präsentiert dem Offizial des Propstes von St. Peter in Fritzlar
seinen Kaplan zur Pfarrkirche Laudenbach und in Velmeden.
1526
Nach der Homberger Synode wird Laudenbach mit der Landgrafschaft Hessen
protestantisch.
1544
Der erste evangelische Pfarrer in Laudenbach ist Joh. Lepper (bis 1555/56).
1454
Der Kirchhof wird angelegt.
1569
und 1781
Als Patron der Pfarrkirche zu Laudenbach wird der Landgraf genannt.
1451
Laudenbach ist Mutterkirche mit der Filiale Velmeden.
1569
Laudenbach mit Filiale Hausen.
1620
Laudenbach mit Filiale Hausen bedient auch Uengsterode.
1669
und 1692
Die Kirche zu Laudenbach wird erneuert.
1756
Trubenhausen ständiges Vikariat von Laudenbach.
1757
bis 1791
Laudenbach, Uengsterode und Trubenhausen verbunden.
1792
bis 1804
Laudenbach, Uengsterode und Hundelshausen verbunden.
1804
bis 1817
Laudenbach durch einen Kandidaten aus Großalmerode versehen.
Seitdem sind die Pfarrer zu Laudenbach auch für Uengsterode präsentiert.
1923
Laudenbach gehört zum Kirchenkreis Kaufungen.
1929
Laudenbach gehört zum Kirchenkreis Witzenhausen.
1945
Nach dem Krieg ist Pfarrer Teichert lange Jahre als Seelsorger in Laudenbach tätig.
- Der gegenwärtige Seelsorger ist Pfarrer Armin Scheerschmidt.
- Das Kirchweihfest (Kirmes) wird in Laudenbach traditionsgemäß im August gefeiert.
- Der Friedhof von Laudenbach liegt nördlich der Kirche am Raiffeisenweg.
Katholische Kirche
- Laudenbach gehört zur katholischen Kirchengemeinde Mariä Namen,
Kasseler Straße 28, in Großalmerode.
Jüdische Glaubensgemeinschaft
- Judenfriedhof an der SO-Grenze der Gemarkung südlich des Kaltenborns. [2]
Geschichte
Zahlen der Geschichte
Jahr Ereignis 1297.
Die älteste bekannte Erwähnung von Laudenbach findet sich in einer Urkunde des
Klosters Hersfeld aus dem Jahre 1297.
1326
In der Fehde zwischen Mainz und Hessen wird Laudenbach verbrannt.
1327
Laudenbach ist zum Schloss Rusteberg lieferungspflichtig.
1348
Hermann von Treffurt, Herr zu Spangenberg, tauscht mit dem Kloster Germerode
Einkünfte zu Laudenbach.
1378
Landgraf Hermann versetzt dem Werner von Hanstein seinen Teil am Dorf Laudenbach.
1382
Landgraf Hermann versetzt dem Werner von Hanstein das Dorf Laudenbach.
1387
Im Krieg 1386/87, wahrscheinlich bei einem Gefecht bei Laudenbach,
wird der thüringische Marschall Dietrich von Bernwalde auf der Flucht erschlagen.
Männer aus Laudenbach suchen und finden seinen Leichnam am 7. Januar 1387.
1416
Werner von Felsberg vom Kloster Germerode mit Besitz in Laudenbach belehnt.
1484
Besitz des Klosters Germerode zu Laudenbach (bis 1527 nachgewiesen).
1553
Außer Hessen auch die von Felsberg in Laudenbach zinsberechtigt.
1585
Der seit diesem Jahr betriebene Bergbau (Braunkohle, Alaun, Wascherde)
wird neben dem Salzfahren ein wichtiger Erwerbszweig für Laudenbach.
1608
Landgraf Otto, postulierter Administrator des Klosters Hersfeld verschreibt dem
hersfeldischen Hofmeister Philipp von Scholley Einkünfte aus Gütern zu Laudenbach.
1637
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–48) fällt Laudenbach 1637 dem sogenannten
Kroatensturm zum Opfer, von dem es sich aber wieder erholt.
17.Jh. Schon seit dem 17. Jahrhundert verfügt Laudenbach über eine eigene Schule.
1821
Laudenbach kommt durch Kurfürstliches Organisationsedikt mit dem Amt Lichtenau
zum neugebildeten Landkreis Witzenhausen
1915
Am 15. Dezember wird die normalspurige Nebenbahn Velmeden - Eichenberg
eröffnet. Laudenbach bekommt einen Bahnhof mit Anschlussgleis zu einer
Verladestation.
1945
Laudenbach wird am 5./6. April 1945 von den Amerikanern besetzt.
In der Folgezeit müssen zahlreiche Flüchtlinge untergebracht und versorgt werden.
1973
Am 3. Juni 1973 wird der Personenverkehr auf der Gelstertalbahn eingestellt.
1974
Laudenbach wird Stadtteil von Großalmerode.
Der Sälzer Weg
Der Sälzer Weg, auch Sälzerweg, war eine Salzhandelsstraße in Hessen, die die Salzgewinnungsstadt Bad Sooden-Allendorf mit dem Rheingau verband. Zahlreiche archäologische Funde belegen eine Nutzung des Sälzer Wegs als Handelsstraße schon lange vor Christi Geburt.
Auf dem Sälzer Weg wurde Salz aus Bad Sooden-Allendorf über Hessisch Lichtenau durch den Rietforst zunächst nach Melsungen transportiert. Hier fand der Sälzer Weg Anschluss an die Handelsstraße „Nürnberger Straße“ und die Handels- und Heeresstraße „Durch die langen Hessen“. Ein Zweig bog in Treysa von der „Langen Hessen“ nach Westen ab und führte über die Gilserberger Höhen, Heimbach und Wohra nach Mellnau und weiter nach Westen.
Die Fuhrleute, die auf der Handelsstraße mit handgezogenen Karren und auf Eseln das Soodener Salz auslieferten, hießen Sälzer oder Hainer. Sie stammten meist aus den Dörfern des Hains, was bedeutet, dass sie aus dem für den Ackerbau ungünstigen Berggegend zwischen Meißner und Bad Sooden-Allendorf kamen. Besonders viele Fuhrleute stammten aus den Dörfern Orferode, Dudenrode, Hilgershausen, Hitzerode, Frankershausen und Frankenhain. Bekannt waren auch die Laudenbacher Frauen, die als Salzträgerinnen die Salzkötzen von Sooden bis Spangenberg schleppten.
Die alte Salzstraße zwischen Laudenbach und Weißenbach mit herrlicher Aussicht vom Dornbergpass wird auch „Kirmesweg" genannt.
Einwohnerzahlen
- mit 106 Feuerstellen
- 1875
783 Einwohner
- 1895
836 Einwohner
- 1905
881 Einwohner
- 1925
920 Einwohner
- 1950
1.271 Einwohner
- 1961
1.247 Einwohner
- 1970
1.268 Einwohner [2]
- Quelle: Historisches Ortslexikon des Landes Hessen
Ortsbeschreibung
Beschreibung des Dorfes
Bahnhof
Die „Gelstertalbahn" zweigte in Velmeden von der Strecke nach Großalmerode West ab und fiel in das Tal des Laudenbaches ab. Kurz vor dem Bahnhof Laudenbach wurde die Rommeroder Straße auf einem kleinen Viadukt überquert. Laudenbach (Krs. Witzenhausen) war Kreuzungsbahnhof, im Güterverkehr dominierte der Versand des Basaltwerkes Georg Köhler. Der bei Bransrode am Meißner gebrochene Basalt wurde bis 1972 mit einer Seilbahn zum Brecher befördert, der sich nördlich vom Bahnhof befand. Zur Übergabe an die DB soll eine kleine Lokomotive vorhanden gewesen sein. Zeitweise bestand auch ein Teerschotterwerk, das zur Herstellung von Straßendeckenmaterial Teer in geeigneten Kesselwagen erhielt. Monatlich 4-6 Talbootzüge, zusammengesetzt aus 30-40 Waggons, mit Grus, mittlerem Grus, Straßenteer oder Schotter, unter anderem für den Bahn- und Straßenbau, beladen, verließen den Bahnhof Laudenbach.
Zu Hausschlachtungen bezogen die Bauern große Mengen Zwiebeln, Weiß- und Rotkraut, nachdem Bestellungen aus den umliegenden Orten gesammelt worden waren. Eine weitere Besonderheit war der Versand von frischem Wildbret, das der Jagdpächter und Stellmacher Heinrich Wilhelm und dessen Sohn Rudolf Wilhelm als Bahneilgut nach Kassel zu der Feinkosthandlung Gebrüder Klippert, Wilhelmstraße, schickten. Durch den 330 m langen Albsliede-Tunnel erreicht die Strecke in stetem Gefälle den Spitzkehrenbahnhof Großalmerode Ost.
Das ist alles Vergangenheit. Der Verlauf der Bahntrasse ist im Gelände noch gut zu ekennen. Im Bahnhof Laudenbach wohnt ein Lehrer, der den Güterschuppen zu einem Atelier umgebaut hat. Die Portale des Albsliede-Tunnels wurden zugemauert, dabei wurden Einfluglöcher für Fledermäuse freigelassen.
Verschiedenes
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | LAUACH_W3431 | ||||||||
Name |
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Typ |
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Postleitzahl |
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Karte |
TK25: 4724 |
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Zugehörigkeit | |||||||||
Übergeordnete Objekte |
Witzenhausen (1851 - 1973) ( Kreis) Quelle Witzenhausen (1821 - 1847) ( Kreis) Quelle Lichtenau, Lichtenau (1807 - 1813) ( Kanton) Quelle Großalmerode (1974-01-01 -) ( Stadt) Eschwege (1848 - 1850) ( Bezirk) Quelle |
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Untergeordnete Objekte |
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Quellen, Einzelnachweise