Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis)/Gedenktafel für Opfer des Terrors: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erinnern für die Zukunft'''
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Juden lebten seit dem 14. Jahrhundert in Rheinbach, später auch in Flerzheim, Wormersdorf, Oberdrees, Niederdrees und Merzbach,
Juden lebten seit dem 14. Jahrhundert in Rheinbach, später auch in Flerzheim, Wormersdorf, Oberdrees, Niederdrees und Merzbach mit ihren christlichen Nachbarn zusammen,
 
im letzten Jahrhundert oft als Freunde in Schule, Verein und Feuerwehr. Sie kämpften und starben als deutsche Soldaten.
 
1933 zerbrachen Demokratie, Recht und Freiheit unter nationalsozialistischer Willkürherrschaft, sogenannte Judengesetze bestimmten ihre Entrechtung, Entmündigung und Verfolgung. Rassenwahn und Hochmut verstießen sie aus unserer Gemeinschaft.
 
Die „arische“ Mehrheit blieb schweigend, nur wenige zeigten offen Mitleid, wagten Hilfe.
 
Böse Vorahnung trieb einige jüdische Mitbürger ins Exil, andere wollten ausharren, ihre Heimat nicht verlassen. Sie glaubten auch noch an das anständige Deutschland, als 1938 ihre Synagoge zerstört wurde.
 
Im Februar 1942 verloren sie Hab und Gut, wurden abgeholt nach [[Endenich]] und dort im Kloster „Zur Ewigen Anbetung“
- dem Sammellager der Gestapo - zusammen gepfercht.
 
34 Männer, Frauen und Kinder unserer Stadt wurden mit Tausenden anderer jüdischer Menschen aus dem Rheinland vom Kölner Messegelände mit der Reichsbahn in eroberte Gebiete Osteuropas, nach Riga, Minsk, Lodz, Luklin und Theresienstadt in den Tod gefahren - ermordet in deutschem Namen.
 
600 Jahre jüdischen Lebens in Rheinbach waren erloschen.
 
 
<b>Ihr Tod mahnt uns alle, das Rechte zu tun, dem Unrecht zu wehren und die Würde des Menschen zu achten.</b>
 
 
''Stadt Rheinbach im Februar 2002''
 
 
 
<b>Namen:</b>
 
* <b>David</b>,
Elisabth geb. Geisel 15. 05. 1872 Rheinbach
 
deportiert 16. 06. 1942 Theresienstadt, Minsk
 
 
* <b>Klaber</b>,
Hermann 16. 01. 1899 Zülpich
 
Clementine, geb. Nußbaum 24. 09. 1883 Kylburg
 
deportiert 30. 10. 1941 Lodz
 
 
* <b>Weber</b>,
 
David 26. 02. 1875 Ipplendorf
 
Jeannette, geb. Hahn 21. 07. 1884 Kleinlangheim
 
Ludwig Wilhelm 27. 01. 1909 Wormersdorf
 
Alfred 18. 05. 1913 Wormersdorf
 
deportiert 20. 07. 1942 Minsk
 
 
*<b>Eis</b>
 
Walter 26. 07. 1915 Reinbach
 
deportiert 20. 07. 1942 Minsk

Version vom 15. August 2013, 14:48 Uhr

Gedenktafel

Die Tafel zum Andenken an die Opfer des Terrors befindet sich im Innenhof des Rathauses.

Erinnern für die Zukunft

Juden lebten seit dem 14. Jahrhundert in Rheinbach, später auch in Flerzheim, Wormersdorf, Oberdrees, Niederdrees und Merzbach mit ihren christlichen Nachbarn zusammen,

im letzten Jahrhundert oft als Freunde in Schule, Verein und Feuerwehr. Sie kämpften und starben als deutsche Soldaten.

1933 zerbrachen Demokratie, Recht und Freiheit unter nationalsozialistischer Willkürherrschaft, sogenannte Judengesetze bestimmten ihre Entrechtung, Entmündigung und Verfolgung. Rassenwahn und Hochmut verstießen sie aus unserer Gemeinschaft.

Die „arische“ Mehrheit blieb schweigend, nur wenige zeigten offen Mitleid, wagten Hilfe.

Böse Vorahnung trieb einige jüdische Mitbürger ins Exil, andere wollten ausharren, ihre Heimat nicht verlassen. Sie glaubten auch noch an das anständige Deutschland, als 1938 ihre Synagoge zerstört wurde.

Im Februar 1942 verloren sie Hab und Gut, wurden abgeholt nach Endenich und dort im Kloster „Zur Ewigen Anbetung“ - dem Sammellager der Gestapo - zusammen gepfercht.

34 Männer, Frauen und Kinder unserer Stadt wurden mit Tausenden anderer jüdischer Menschen aus dem Rheinland vom Kölner Messegelände mit der Reichsbahn in eroberte Gebiete Osteuropas, nach Riga, Minsk, Lodz, Luklin und Theresienstadt in den Tod gefahren - ermordet in deutschem Namen.

600 Jahre jüdischen Lebens in Rheinbach waren erloschen.


Ihr Tod mahnt uns alle, das Rechte zu tun, dem Unrecht zu wehren und die Würde des Menschen zu achten.


Stadt Rheinbach im Februar 2002


Namen:

  • David,

Elisabth geb. Geisel 15. 05. 1872 Rheinbach

deportiert 16. 06. 1942 Theresienstadt, Minsk


  • Klaber,

Hermann 16. 01. 1899 Zülpich

Clementine, geb. Nußbaum 24. 09. 1883 Kylburg

deportiert 30. 10. 1941 Lodz


  • Weber,

David 26. 02. 1875 Ipplendorf

Jeannette, geb. Hahn 21. 07. 1884 Kleinlangheim

Ludwig Wilhelm 27. 01. 1909 Wormersdorf

Alfred 18. 05. 1913 Wormersdorf

deportiert 20. 07. 1942 Minsk


  • Eis

Walter 26. 07. 1915 Reinbach

deportiert 20. 07. 1942 Minsk