Güntersdorf (Böhmische Schweiz): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Seit dem Jahre '''1850''' bildete Güntersdorf nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften mit den Ortsteilen [[Franzberg]] und [[Poppendörfel]] die Gemeinde Güntersdorf. Güntersdorf war somit eine politische Gemeinde innerhalb der Bezirkshauptmannschaft Tetschen. Güntersdorf hatte nun ca. 925 Bewohner, die in 152 Häusern lebten. Im Jahre 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Seit dem Jahre 1850 bildete Güntersdorf nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften mit den Ortsteilen [[Franzberg]] und [[Poppendörfel]] die Gemeinde Güntersdorf. Güntersdorf war somit eine politische Gemeinde innerhalb der Bezirkshauptmannschaft Tetschen. Güntersdorf hatte nun ca. 925 Bewohner, die in 152 Häusern lebten. Im Jahre 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Ab dem Jahre 1939 hielt mit der Angliederung des Landes (Münchner Abkommen) an das Deutsche Reich auch in Güntersdorf die NS-Diktatur Einzug.
 
Mit dem Rückzug der Wehrmacht kamen Tschechen nach Güntersdorf, die sich für ihr erlittenes Unrecht an der deutschstämmigen Bevölkerung rächten und diese drangsalierten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Güntersdorf wieder zur '''Tschechoslowakei''' und wurde nun offiziell in Huntířov  umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde von Juni 1945 bis August 1946 fast völlig vertrieben und die freigewordenen Häuser an umgesiedelte Tschechen verteilt, die diese nur ausplünderten. Noch im Jahre 1950 hatte Güntersdorf weniger als 500 Einwohner. Die Pfarrkirche St. Georg zerfiel in dieser Zeit und wurde nach dem Einsturz des Daches im Jahre 1969 mitsamt dem Pfarrhaus abgerissen.
Nach dem ersten Weltkrieg zerfiel das [[Kaiserreich Österreich-Ungarn]] und so wurde Güntersdorf ein Teil der neu gegründeten [[Tschechoslowakischen Republik]].
 
Ab dem Jahre 1939 hielt mit der Angliederung des ganzen Landes (Münchner Abkommen) an das [[Deutsche Reich]] auch in Güntersdorf die NS-Diktatur Einzug.
 
Mit dem Rückzug der Wehrmacht kamen Tschechen nach Güntersdorf, die sich für ihr erlittenes Unrecht an der deutschstämmigen Bevölkerung rächten und diese drangsalierten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Güntersdorf wieder zur [[Tschechoslowakei]] und wurde nun offiziell in Huntířov  umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde von Juni 1945 bis August 1946 fast völlig vertrieben und die freigewordenen Häuser an umgesiedelte Tschechen verteilt, die diese nur ausplünderten. Noch im Jahre 1950 hatte Güntersdorf weniger als 500 Einwohner. Die Pfarrkirche St. Georg zerfiel in dieser Zeit und wurde nach dem Einsturz des Daches im Jahre 1969 mitsamt dem Pfarrhaus abgerissen.


== Alte Familiennamen ==
== Alte Familiennamen ==

Version vom 14. November 2013, 13:14 Uhr


Hierarchie

Regional > Heiliges Römisches Reich (bis 1806) > Königreich Böhmen, seit 1085 > Herrschaft Bensen > Güntersdorf

Regional > Kaisertum Österreich (1804 bis 1867), bzw. Österreich-Ungarn (1867 bis 1918) > Königreich Böhmen > Leitmeritzer Kreis, 1833 bis 1849 > Bezirkshauptmannschaft Tetschen, ab 1850 > Güntersdorf

Regional > Tschechoslowakische Republik (1918 bis 1938) > Kreis Tetschen > Güntersdorf

Regional > Deutsches Reich (1938 bis 1945) > Reichsgau Sudetenland > Regierungsbezirk Aussig > Landkreis Tetschen, ab 1943 Tetschen-Bodenbach > Güntersdorf


Regional > Tschechoslowakei (1945 bis 1992) > Okres Děčín > Huntířov

Regional > Tschechische Republik (seit 1993) > Ústecký kraj, (seit 2000) > Okres Děčín, (bis Dezember 2002) > Huntířov


Einleitung

Historische Ortsbezeichnungen

guntheri villa [1], Güntersdorf, Huntířov

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Die Gemeinde Güntersdorf bestand aus dem Dorf Güntersdorf, dem Ortsteil Franzberg und dem Ortsteil Poppendörfel im Kreis/in der Bezirkshauptmannschaft Tetschen.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Katholische Kirchen

Die Pfarrei wurde sicher im 13. Jahrhundert errichtet. Der katholische Pfarrbezirk Güntersdorf bestand aus den Pfarrorten Güntersdorf, Alt-Ohlisch, Neu-Ohlisch, Bauscheibe, Franzberg, Hadergrund(?), Hochdobern (1486 bis 1786 zu Bensen), Parlosa, Philippenau und Poppendörfl. Ab dem Jahre 1628 wurde die Pfarrei Güntersdorf von Bensen aus betreut und später eine Filialkirche der Pfarrei Markersdorf. Erst nach Bemühungen im Jahre 1725 wurde Güntersdorf dann wieder eine selbständige Pfarrei. Im Dorf Güntersdorf stand die alte Pfarrkirche St. Georg. Wahrscheinlich wurde die erste Pfarrkirche in Güntersdorf bereits schon im 14./15. Jahrhundert nebst Schule errichtet [2]. Diese wurde 1880 durch einen Blitzschlag zerstört, wurde aber bis 1884 wieder aufgebaut. Nach 1945 verfiel die Kirche und wurde schließlich 1971 gesprengt. Der Pfarrbezirk gehörte zur Diözese Leitmeritz.

Die Kapelle Maria Geburt stand in Nähe der Pfarrkirche St. Georg. Im Jahre 1921 wurde an ihrer Stelle ein Kriegerdenkmal errichtet.

Aus dem Jahre 1710 stammte die Kapelle Maria Schnee in Güntersdorf. Diese fiel im Jahre 1939 einer Straßenverbreiterung zum Opfer.


Geschichte

Seit dem Jahre 1850 bildete Güntersdorf nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften mit den Ortsteilen Franzberg und Poppendörfel die Gemeinde Güntersdorf. Güntersdorf war somit eine politische Gemeinde innerhalb der Bezirkshauptmannschaft Tetschen. Güntersdorf hatte nun ca. 925 Bewohner, die in 152 Häusern lebten. Im Jahre 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Nach dem ersten Weltkrieg zerfiel das Kaiserreich Österreich-Ungarn und so wurde Güntersdorf ein Teil der neu gegründeten Tschechoslowakischen Republik.

Ab dem Jahre 1939 hielt mit der Angliederung des ganzen Landes (Münchner Abkommen) an das Deutsche Reich auch in Güntersdorf die NS-Diktatur Einzug.

Mit dem Rückzug der Wehrmacht kamen Tschechen nach Güntersdorf, die sich für ihr erlittenes Unrecht an der deutschstämmigen Bevölkerung rächten und diese drangsalierten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Güntersdorf wieder zur Tschechoslowakei und wurde nun offiziell in Huntířov umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde von Juni 1945 bis August 1946 fast völlig vertrieben und die freigewordenen Häuser an umgesiedelte Tschechen verteilt, die diese nur ausplünderten. Noch im Jahre 1950 hatte Güntersdorf weniger als 500 Einwohner. Die Pfarrkirche St. Georg zerfiel in dieser Zeit und wurde nach dem Einsturz des Daches im Jahre 1969 mitsamt dem Pfarrhaus abgerissen.

Alte Familiennamen

  • Ahne (1468)
  • Bartel (1558)
  • Dörre (1558)
  • Fritsch (1536)
  • Lösel (1555)
  • Seifert (1490)
  • Seiffried (1437)
  • Ulrich (1558)

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher (VSFF)

Sudetendeutsches Genealogisches Archiv (SGA)

Landshuter Strasse 4

D-93047 Regensburg


Historische Gesellschaften

Heimatverband Tetschen-Bodenbach

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Genealogische Datenbanken

Datenbank des Vereins für Computergenealogie

Einwohner von Güntersdorf

Adressbücher

Bibliografie



Archive und Bibliotheken

Archive

Staatliches Gebietsarchiv Litomerice (Leitmeritz)

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort:


Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher (VSFF)

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung GUNORFJO70DS
Karte
   
Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte
Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum

Fußnoten

  1. gemäß Papstzehentregistern aus den Jahren 1352 bis 1405 [Heimatverband Tetschen-Bodenbach]
  2. gemäß Das Königreich Böhmen: Bd. Leitmeritzer Kreis. 1833 von Johann Gottfried Sommer, Franz Xaver Maximilian Zippe