Timstern: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Weiderecht ist bei dieser Schule noch nicht in Grundbesitz verwandelt, allein diese Angelegenheit steht in der Separation. Zum Neubau dieses Schulhauses hat die Sozietät die Hand- und Spanndienste, außerdem fünfeinhalb Reichsthaler von der Hufe beigetragen, da von Seiten des Fiskus nur das Holz zum Gebäude in Fachwerk bewilligt worden. Seitdem die Behörden die Hälfte Brennmaterial in Torf zu geben befohlen, und der Grundsatz das Wahre aufstellte, daß der hiesige Stichtorf dem Holz ganz gleich zu achten sei, wurde zwei Winter hindurch mehrere Wochen lang wegen Mangel an Brennmaterial die Schule geschlossen. Endlich nach vielen Schreiben und dringenden Vorstellungen wurde der Schule gemäß Rescript Berlin den 28ten Dezember 1831 eine Torfzulage von fünf Klaftern bewilligt.<ref>Der Grenzgarten, Beilage des Memeler Dampfbootes vom 30.9.1936</ref>
Das Weiderecht ist bei dieser Schule noch nicht in Grundbesitz verwandelt, allein diese Angelegenheit steht in der Separation. Zum Neubau dieses Schulhauses hat die Sozietät die Hand- und Spanndienste, außerdem fünfeinhalb Reichsthaler von der Hufe beigetragen, da von Seiten des Fiskus nur das Holz zum Gebäude in Fachwerk bewilligt worden. Seitdem die Behörden die Hälfte Brennmaterial in Torf zu geben befohlen, und der Grundsatz das Wahre aufstellte, daß der hiesige Stichtorf dem Holz ganz gleich zu achten sei, wurde zwei Winter hindurch mehrere Wochen lang wegen Mangel an Brennmaterial die Schule geschlossen. Endlich nach vielen Schreiben und dringenden Vorstellungen wurde der Schule gemäß Rescript Berlin den 28ten Dezember 1831 eine Torfzulage von fünf Klaftern bewilligt.<ref>Der Grenzgarten, Beilage des Memeler Dampfbootes vom 30.9.1936</ref>
Eine aktuelle Ansicht der alten Schule von Timstern bei GoogleMaps [https://maps.google.de/maps?q=http:%2F%2Fgov.genealogy.net%2Fkml%2Fitem%2FTIMERNKO05WF.kml&ll=55.238579,21.888628&spn=0.000024,0.021136&t=k&z=16&layer=c&cbll=55.238966,21.8888&panoid=VPaTjd-0ASuzoALtn1rlCQ&cbp=12,135.05,,0,-3.84]
Eine aktuelle Ansicht der alten Schule von Timstern bei GoogleMaps [https://maps.google.de/maps?q=http:%2F%2Fgov.genealogy.net%2Fkml%2Fitem%2FTIMERNKO05WF.kml&ll=55.238579,21.888628&spn=0.000024,0.021136&t=k&z=16&layer=c&cbll=55.238966,21.8888&panoid=VPaTjd-0ASuzoALtn1rlCQ&cbp=12,135.05,,0,-3.84]



Version vom 5. Februar 2015, 07:24 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Hierarchie

Regional > Litauen > Timstern

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Timstern


Einleitung

Timstern, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name beschreibt die Landschaft.

  • indogermanisch "temos" = Finsternis
  • preußisch-litauisch "timsrus, temti" = dunkel, bleifarben, dunkelrot, bei Pferden "schweißfuchsig"


Politische Einteilung

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Timstern;
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus der bisherigen Landgemeinde : Timstern[2]

1.10.1939: Timstern kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [3]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Timstern gehörte 1912 zum Kirchspiel Nattkischken, vor 1895 aber zum Kirchspiel Coadjuthen.


Friedhof

Der Friedhof von Timstern ist gepflegt und besitzt viele lesbare Grabstellen. Weiter ist ein neues Gedenkkreuz errichtet worden.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Dennis Loeffke zur Verfügung gestellt. Stand Juli2010


Schule

Timstern erhielt bereits 1736 eine Schule.

Die wertvolle alte Schulchronik ist während des Russeneinfalls 1914/15 verlorengegangen. Über die Gründung gibt aber die Acta Generalis in der Kirche zu Coadjuthen Aufschluß.

Abschnitt 1: Timstern wurde im Jahre 1736 fundiert. Das darüber sprechende Schuleinrichtungsprotokoll vom 24. und 25. Oktober 1736 liegt in Abschrift bei. Was und wieviel die zur Schule gezogenen Ortschaften geleistet, ist aus den Akten nicht zu erfahren.

Abschnitt 2: Das Schulgebäude wurde in Holz 1736 im Dorfe Timstern, dreiviertel Meile vom Kirchort entlegen, erbaut. Die Schulstube war nur für 48 Kinder eingerichtet, daher sie nur 20Fuß lang, 10 Fuß breit und 7 Fuß hoch war und nur zwei kleine Fenster hatte. In diesem Zustande stand das Gebäude bis zum Jahre 1832, wo es ganz neu wieder in Holz gebaut wurde, allein ein Lehrzimmer von 34 Fuß Länge, 20 Fuß Breite, 9 Fuß hoch mit fünf großen Fenstern bekam, so daß 136 Kinder Platz hatten, denn so hoch ist in der Zeit die Population gestiegen, daß vor fundierten Jahren die damlas begrenzte Sozietät nur ungefähr über 50schulfähige Kinder gezählt, dagegen jetzt 130.

Nach dem Einrichtungsprotokoll gehörten auch zu dieser Schule vier Ortschaften aus der Gemeinde Piktupönen, allein bis auf Schleppen sind die übrigen in der Zeit wiederum abgetrennt, was wahrscheinlich durch einen neuen Schulbau in Piktupönen veranlasst worden, hier aber nicht ersichtlich ist. Die noch zur Schule verbliebenen Dörfer sind in der Prästationstabelle namentlich aufgeführt, und zugleich ihre Entfernung zum Schulort vermerkt.

Das Weiderecht ist bei dieser Schule noch nicht in Grundbesitz verwandelt, allein diese Angelegenheit steht in der Separation. Zum Neubau dieses Schulhauses hat die Sozietät die Hand- und Spanndienste, außerdem fünfeinhalb Reichsthaler von der Hufe beigetragen, da von Seiten des Fiskus nur das Holz zum Gebäude in Fachwerk bewilligt worden. Seitdem die Behörden die Hälfte Brennmaterial in Torf zu geben befohlen, und der Grundsatz das Wahre aufstellte, daß der hiesige Stichtorf dem Holz ganz gleich zu achten sei, wurde zwei Winter hindurch mehrere Wochen lang wegen Mangel an Brennmaterial die Schule geschlossen. Endlich nach vielen Schreiben und dringenden Vorstellungen wurde der Schule gemäß Rescript Berlin den 28ten Dezember 1831 eine Torfzulage von fünf Klaftern bewilligt.[4]

Eine aktuelle Ansicht der alten Schule von Timstern bei GoogleMaps [1]

Bewohner


Verschiedenes

Karten

Timstern auf der Schroetterkarte Blatt 12, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe ganz oben rechts auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Timstern und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 47, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Timstern im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 47, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Timstern im Messtischblatt 0797 Nattkischken, (1915) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Timstern aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung TIMERNKO05WF
Name
  • Timstern Quelle (${p.language})
  • Timsriai (1923) Quelle Seite 1094 (${p.language})
Typ
  • Wohnplatz (- 1945)
  • Dorf (1945 -)
Einwohner
w-Nummer
  • 66133
externe Kennung
  • nima:-2619875
  • geonames:593900
Karte
   

TK25: 0797

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Timstern, Timsriai (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Quelle

Nattkischken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.298/299

Robkojen, Ropkojai (1907) ( Pfarrei) Quelle S.298/299

Natkiškiai, Natkiškių seniūnija (2000 -) ( Gemeindebezirk) Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum

Quellen

  1. GOV: http://gov.genealogy.net/
  2. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  3. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  4. Der Grenzgarten, Beilage des Memeler Dampfbootes vom 30.9.1936