Amt Uschpiaunen: Unterschied zwischen den Versionen
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Das | == Das Domänenamt Uschpiaunen 1723 – 1858 == | ||
Auszug: Sonderschrift 82/1, Spehr<ref> Auszug: Sonderschrift 82/1, Spehr, Domänenämter Uschpiaunen und Grumbkowkaiten Prästationstabellen 1723 - 1858, ISBN 3-922953-90-5<br> | |||
Herausgeber: Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Sitz Hamburg 1995<br> | |||
Die Zustimmung zur Veröffentlichung dieser Ausführungen in GenWiki liegt vom Rechteinhaber/Autor, [[Benutzer:Spehr | Prof. Erwin Spehr]], schriftlich vom 17.09.2013, vor. </ref><br> | |||
Birkenfelde, Blumenthal, Brödlaugken, Doblendszen, Grünheide, Henskischken, Jutschen, Karczarningken, Kellmischkeiten, Kybarten, Laschen, Lobinnen, Mittenwalde, Ossienen, Paslöpen, Petereithelen, Petereitschen, Pillkallen, Petzingken, Puschinnen, Ragupönen, Saiten, Schaaren, Schmilgen, Groß Schorellen, Klein Schorellen, Schwarballen, Schwarpeln, Stablaugken, Szameitkehmen, Treczaken, Tullen, Uschpiaunen, Uschpiaunehlen <!-- 06.02.2015, Günther Kraemer --> | |||
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Das Amt lag im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Nadrauen]] und umfasst zusammen 176 Hufen und 22 Morgen (1 Hufe = rund 17 Hektar). Dieses Amt war geprägt durch eine aus Litauen geflüchtete Einwohnerschaft. Die [[Balten|nicht-baltischen]] Siedler Salzburger und Deutsche, hatten zusammen 12 Hufen und 24 Morgen beziehungsweise 128 Hufen und 18 Morgen. | Das Amt lag im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Nadrauen]] und umfasst zusammen 176 Hufen und 22 Morgen (1 Hufe = rund 17 Hektar). Dieses Amt war geprägt durch eine aus Litauen geflüchtete Einwohnerschaft. Die [[Balten|nicht-baltischen]] Siedler Salzburger und Deutsche, hatten zusammen 12 Hufen und 24 Morgen beziehungsweise 128 Hufen und 18 Morgen. | ||
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Der Steuerinspektor von 1736 hatte die Anweisung festzustellen, in welchen Dörfern die neu angesetzten "ausländischen" Deutschen, Nassauer, Franken, Magdeburger, Halberstädter, Märker, Bayreuther, Hessen, Pfälzer, Anhalt-Dessauer, Sachsen, Ansbacher, Pommern, Hildesheimer, Livländer, Schwarzenberger, Braunschweiger, Preußen, Schweizer, Salzburger usw. siedelten. | Der Steuerinspektor von 1736 hatte die Anweisung festzustellen, in welchen Dörfern die neu angesetzten "ausländischen" Deutschen, Nassauer, Franken, Magdeburger, Halberstädter, Märker, Bayreuther, Hessen, Pfälzer, Anhalt-Dessauer, Sachsen, Ansbacher, Pommern, Hildesheimer, Livländer, Schwarzenberger, Braunschweiger, Preußen, Schweizer, Salzburger usw. siedelten. | ||
Deshalb werden manche Orte mehrmals erwähnt, weil die neuen Siedler im Gegensatz zu den Einheimischen nicht sippenweise siedelten, jedoch zusammen mit diesen "Litthauern" lebten. Unter "Litauern" versteht man die baltische Mischbevölkerung aus [[Prußen]], [[Die Kuren]], [[Zemaiten]], [[Karschauen|Karschauern]], Letten und Litauern. | Deshalb werden manche Orte mehrmals erwähnt, weil die neuen Siedler im Gegensatz zu den Einheimischen nicht sippenweise siedelten, jedoch zusammen mit diesen "Litthauern" lebten. Unter "Litauern" versteht man die baltische Mischbevölkerung aus [[Prußen]], [[Die Kuren]], [[Zemaiten]], [[Karschauen|Karschauern]], Letten und Litauern. | ||
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== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis == | |||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
*Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972 | *Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972 | ||
*Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968 | *Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968 | ||
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[[Kategorie: Amt in Ostpreußen]] | |||
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[[Kategorie:Pillkallen]] |
Aktuelle Version vom 6. Februar 2015, 13:30 Uhr
Einleitung[Bearbeiten]
Amt Uschpiaunen im Hauptamt Ragnit, Ostpreußen
Politische Einteilung[Bearbeiten]
1722 wurden die Hauptämter in kleinere Domänenämter geteilt.
Das Hauptamt Ragnit zerfiel in Amt Althof Ragnit (Ragnit), Amt Dörschkehmen (Pillkallen), Amt Gerskullen (Ragnit), Amt Grumbkowkaiten (Pillkallen), Amt Uschpiaunen (Pillkallen-Uschpiaunen), Amt Kassigkehmen (Ragnit-Kassigkehmen), Amt Lesgewangminnen (Ragnit), Amt Loebegallen (Pillkallen-Stallupönen), Amt Schreitlaugken (Tilsit, Ragnit), Amt Sommerau (Ostpreußen) (Ragnit).
Das Domänenamt Uschpiaunen 1723 – 1858[Bearbeiten]
Auszug: Sonderschrift 82/1, Spehr[1]
Birkenfelde, Blumenthal, Brödlaugken, Doblendszen, Grünheide, Henskischken, Jutschen, Karczarningken, Kellmischkeiten, Kybarten, Laschen, Lobinnen, Mittenwalde, Ossienen, Paslöpen, Petereithelen, Petereitschen, Pillkallen, Petzingken, Puschinnen, Ragupönen, Saiten, Schaaren, Schmilgen, Groß Schorellen, Klein Schorellen, Schwarballen, Schwarpeln, Stablaugken, Szameitkehmen, Treczaken, Tullen, Uschpiaunen, Uschpiaunehlen
Geschichte[Bearbeiten]
Steuerinspektor von 1736[Bearbeiten]
Das Amt lag im prußischen Stammesgebiet Nadrauen und umfasst zusammen 176 Hufen und 22 Morgen (1 Hufe = rund 17 Hektar). Dieses Amt war geprägt durch eine aus Litauen geflüchtete Einwohnerschaft. Die nicht-baltischen Siedler Salzburger und Deutsche, hatten zusammen 12 Hufen und 24 Morgen beziehungsweise 128 Hufen und 18 Morgen.
Anmerkung[Bearbeiten]
Der Steuerinspektor von 1736 hatte die Anweisung festzustellen, in welchen Dörfern die neu angesetzten "ausländischen" Deutschen, Nassauer, Franken, Magdeburger, Halberstädter, Märker, Bayreuther, Hessen, Pfälzer, Anhalt-Dessauer, Sachsen, Ansbacher, Pommern, Hildesheimer, Livländer, Schwarzenberger, Braunschweiger, Preußen, Schweizer, Salzburger usw. siedelten.
Deshalb werden manche Orte mehrmals erwähnt, weil die neuen Siedler im Gegensatz zu den Einheimischen nicht sippenweise siedelten, jedoch zusammen mit diesen "Litthauern" lebten. Unter "Litauern" versteht man die baltische Mischbevölkerung aus Prußen, Die Kuren, Zemaiten, Karschauern, Letten und Litauern.
Salzburger siedelten in:
- Henschkischken
- Laugallen
- Schwarplen
- Schwarballen
- Schmilgen
- Tretzacken
- Uschpiaunen
- Uschpiaunehlen
Schweizer, Nassauer und andere Deutsche siedelten in:
- Doblindschen
- Henschkischken
- Judschen
- Kühbarten
- Kartzaningcken
- Laschen (Pillkallen)
- Laugallen
- Petereitehlen
- Picktschincken
- Plampen
- Szameitkehmen (Pillkallen)
- Septienlöpen
- Schwarballen
- Schmilgen
- Szalten
- Tretzacken
- Tullen
- Uschpiaunen
- Uschoiaunehlen
Litauer (= baltische Mischbevölkerung) siedelten in:
- Doblindschen
- Henschkischken
- Judschen
- Kartzaningcken
- Laschen
- Laugallen
- Mingstimmen
- Oßienen
- Petereitehlen
- Petereitschen
- Picktschincken
- Plampen
- Puschinnen
- Schwarplen
- Szameitkehmen
- Septienlöpen
- Schackeln
- Schwarballen
- Stablaugcken
- Schorrellen
- Schmilgen
- Tretzacken
- Uschoiaunen
- Uschpiaunehlen
Fußnoten[Bearbeiten]
- ↑ Auszug: Sonderschrift 82/1, Spehr, Domänenämter Uschpiaunen und Grumbkowkaiten Prästationstabellen 1723 - 1858, ISBN 3-922953-90-5
Herausgeber: Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Sitz Hamburg 1995
Die Zustimmung zur Veröffentlichung dieser Ausführungen in GenWiki liegt vom Rechteinhaber/Autor, Prof. Erwin Spehr, schriftlich vom 17.09.2013, vor.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis[Bearbeiten]
GOV-Kennung | KIEORFKO14GT | ||||
Name |
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Typ | |||||
Postleitzahl |
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w-Nummer |
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externe Kennung |
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Webseite | |||||
Karte |
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Zugehörigkeit | |||||
Übergeordnete Objekte |
Uszpiaunen, Uschpiaunen, Kiesdorf (Ostpr.) (1818-09-01 - 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Quelle Pillkallen, Schloßberg (1898 - 1945) ( Standesamt) Quelle Quelle Pillkallen (1785 - 1945) ( Kirchspiel) Quelle Quelle Bilderweitschen, Bilderweiten, Bilderweiten (Maria unbefleckte Empfängnis) (1852 - 1930) ( Pfarrei) Quelle Quelle Uszpiaunen (1874-10-01 - 1898) ( Standesamt) Quelle 1874 Nr.35 Verordnung Nr.712 S.432 Quelle Schillehnen, Schillfelde, Schillfelde (Hl. Erzengel Michael) (1930 - 1945) ( Pfarrei) Quelle Prawdinskij Dorfsowjet, Правдинский сельский Совет (1947 - 2008) ( Dorfrat) Quelle Nikitowka / Kaliningrad / Krasnosnamensk Quelle |
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Untergeordnete Objekte |
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Quellen[Bearbeiten]
- Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972
- Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968