Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/001: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Münsterkirche.
Aachen, von deu Römern angelegt, von den diese Länder erobernden Deutschen zerstört, wurde von dc.l Franken unter den Merovingern in etwa wieder hergestellt. Pipin, Vater Karls des Großen, gab hicr im Jahr 754 dem Kloster Soreze bei Verdün eine Schcnkungs« Urkunde ^), und feierte im Jahr 7<)5 das Wcinachls- und Osterfest in der Aachener Pfalz -). Es mnß also vor dem Baue der Münstertirche eine Kirche oder Kapelle an dic'.cm Königssltz gewesen sein. Die Geschichte sagt uns nichts von dieser Kapelle. Die ehemalige Al-dcgundc-Kapelle läp't sich nicht dafür annehmen.
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2) Annal. f'raneor. ehronicon Rcginonis bei Fislorii Her: Germ. Tom, I. oaj». 34.
==Die Münsterkirche.==
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{{NE}}Aachen, von den Römern angelegt, von den diese Länder erobernden Deutschen zerstört, wurde von den Franken unter den Merovingern in etwa wieder hergestellt. Pipin, Vater Karls des Großen, gab hier im Jahr 754 dem Kloster Soreze bei Verdun eine Schcnkungs-Urkunde<ref><tt>Datum 7. Ral. Septemb. anno 2do. Pipini regis jnd. Vli, Actum Aquisgrani palatio regiö ia Dei no­mine feliciter amen. Baluze Capitul. Reg. Franc. Tom. II. pag. 1391.</tt></ref>, und feierte im Jahr 765 das Weinachts- und Osterfest in der Aachener Pfalz <ref><tt>Annal. francor. chronicon Reginonis bei Pistorii Rer: Germ. Tom, I. pag. 34.</tt></ref>. Es muß also vor dem Baue der Münsterkirche eine Kirche oder Kapelle an diesem Königssitz gewesen sein. Die Geschichte sagt uns nichts von dieser Kapelle. Die ehemalige Aldegunde-Kapelle läßt sich nicht dafür annehmen.
 
{{NE}}Karl den Großen, der in den ersten Jahren seiner Regierung in den reizenden Gegenden des Mittelrheins meistens verweilte, finden wir da­mals sehr selten in Aachen. Nach dem Tode seiner geliebten Fastrada<ref>Fastrada, die dritte Gemahlin Karls d. G., die er nach dem Tode der Hildegard im Jahre 783 zu Worms geheirathet hatte, war mit ausnehmender Schönheit begabt, und wußte ihn so einzunehmen, daß er auch noch nach ihrem Tode - sie starb in Frankfurt im Jahre 794 ― ihre Leiche nicht von sich lassen wollte, bis sie anfing in Fäulnis überzugehen. Fastradens Leichnam wurde von Frankfurt nach Mainz geführt und dort in die Abtei zu St. Alban begraben. Karl ließ ihr dort ein Grabmal errichten, welches Brower und Masenius <tt>antiquit. et annal. Trevirens Tom. I. pag. 386</tt> beschrieben.<br/>Bekannt sind die Mährchen von Fastradens Ring u. dgl., die man unrichtig nach Aachen versetzt.</ref> aber scheint er jene Gegenden
 
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Aktuelle Version vom 29. August 2015, 20:17 Uhr

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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Die Münsterkirche.[Bearbeiten]

      Aachen, von den Römern angelegt, von den diese Länder erobernden Deutschen zerstört, wurde von den Franken unter den Merovingern in etwa wieder hergestellt. Pipin, Vater Karls des Großen, gab hier im Jahr 754 dem Kloster Soreze bei Verdun eine Schcnkungs-Urkunde[1], und feierte im Jahr 765 das Weinachts- und Osterfest in der Aachener Pfalz [2]. Es muß also vor dem Baue der Münsterkirche eine Kirche oder Kapelle an diesem Königssitz gewesen sein. Die Geschichte sagt uns nichts von dieser Kapelle. Die ehemalige Aldegunde-Kapelle läßt sich nicht dafür annehmen.

      Karl den Großen, der in den ersten Jahren seiner Regierung in den reizenden Gegenden des Mittelrheins meistens verweilte, finden wir da­mals sehr selten in Aachen. Nach dem Tode seiner geliebten Fastrada[3] aber scheint er jene Gegenden

  1. Datum 7. Ral. Septemb. anno 2do. Pipini regis jnd. Vli, Actum Aquisgrani palatio regiö ia Dei no­mine feliciter amen. Baluze Capitul. Reg. Franc. Tom. II. pag. 1391.
  2. Annal. francor. chronicon Reginonis bei Pistorii Rer: Germ. Tom, I. pag. 34.
  3. Fastrada, die dritte Gemahlin Karls d. G., die er nach dem Tode der Hildegard im Jahre 783 zu Worms geheirathet hatte, war mit ausnehmender Schönheit begabt, und wußte ihn so einzunehmen, daß er auch noch nach ihrem Tode - sie starb in Frankfurt im Jahre 794 ― ihre Leiche nicht von sich lassen wollte, bis sie anfing in Fäulnis überzugehen. Fastradens Leichnam wurde von Frankfurt nach Mainz geführt und dort in die Abtei zu St. Alban begraben. Karl ließ ihr dort ein Grabmal errichten, welches Brower und Masenius antiquit. et annal. Trevirens Tom. I. pag. 386 beschrieben.
    Bekannt sind die Mährchen von Fastradens Ring u. dgl., die man unrichtig nach Aachen versetzt.