Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/007: Unterschied zwischen den Versionen

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fchrift: (^rolo I^lg^nc». bedeckt es. Dieser ist aber aus unserer Zeit. Porhin bezeichnete es eln erha­bener, länglich viereckiger Stein von weißem Mars mor, an welchem ein Altar angekratzt war. Vom Gewöibe, in welchem sem Leichnam belgeieht war, ist mchts mehr vorhandcn.
 
Eginhart sagt vom Karls Grabe: »Sein Leich­nam wurde nach nbllchem Gebrauch gewaschen und besorgt, und unter großer Trauer des ganzm Volkes in die Kirche geführt und begraben. Man war anfänglich zweifelhaft, wo er beigesetzt wer­den sollte, weil er selbst bei Lebzeiren nichts hier­über verordnet. Endlich blieben Alle der Meinung, daß er nirgends schicklicher bestattet werden könne, als in dem Münster, das er selber aus Liebe zn Gott nid unserem Herrn Jesu Christo, und zu Ehren der heiligen und ewigen Jungfrau, seiner Gebaren», auf eigne Kosten in demselben Flecken erbaut hatte. In dicscm wurde er denn auch an demsclbigen Tage, an dem er gestorben, beerdigt, und über seine Gruft ein vergoldeter Bogen mit seinem Bildniß, und eine Inschrift errichtet. Die Inschrift aber lautete folgeudermaaßen:
<tt>Carolo Magno</tt>, bedeckt es. Dieser ist aber aus unserer Zeit. Vorhin bezeichnete es eln erha­bener, länglich viereckiger Stein von weißem Marmor, an welchem ein Altar angebracht war. Vom Gewölbe, in welchem sein Leichnam beigesetzt war, ist nichts mehr vorhanden.
In diesem Grabe ruhet der Leichnam Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, erlauchten Mehrers des fran­kischen Reichs, das er sieben und vier­zig Jahre lang glücklich regieret. Er starb einSiebenzigcr, imIahre nach der Fleischwerdung des Herrn acht hundert und vierzehn, der Indiktiou im sieben^
 
{{NE}}Eginhart sagt vom Karls Grabe: »Sein Leich­nam wurde nach üblichem Gebrauch gewaschen und besorgt, und unter großer Trauer des ganzen Volkes in die Kirche geführt und begraben. Man war anfänglich zweifelhaft, wo er beigesetzt wer­den sollte, weil er selbst bei Lebzeiren nichts hier­über verordnet. Endlich blieben Alle der Meinung, daß er nirgends schicklicher bestattet werden könne, als in dem Münster, das er selber aus Liebe zu Gott und unserem Herrn Jesu Christo, und zu Ehren der heiligen und ewigen Jungfrau, seiner Gebäreerin, auf eigne Kosten in demselben Flecken erbaut hatte. In diesem wurde er denn auch an demselbigen Tage, an dem er gestorben, beerdigt, und über seine Gruft ein vergoldeter Bogen mit seinem Bildniß, und eine Inschrift errichtet. Die Inschrift aber lautete folgendermaaßen:
 
{{NE}}<tt>In diesem Grabe ruhet der Leichnam Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, erlauchten Mehrers des fran­kischen Reichs, das er sieben und vier­zig Jahre lang glücklich regieret. Er starb ein Siebenziger, im Jahre nach der Fleischwerdung des Herrn acht hundert und vierzehn, der Indiktion im siebenten<ref>diese Datirungsformel nahm Karl bei seiner Kaiserkrönung im Jahr 800 an, weil die Kaiser in Konstantinopel, und in Rom die Päbste so ihre öffentlichen Urkunden datirten. Ihren Ursprung hat sie darin, daß eine Vermögenssteuer im römischen Reiche eingeführt würde, deren Betrag für jede Provinz, jede Stadt, und jeden einzelnen Bürger alle fünfzehn Jahre ''neu angesagt'' ― <tt>indictum</tt> ―wurde, daher die jede fünfzehn Jahre neu angesagte Steuer den Namen ''Ansage'' ― <tt>Indictio</tt> ― erhielt, welches Wort nun auch als Bezeichnung eines Zeitraums eine Zeit von fünfzehn Jahren bedeutet. Man fängt aber an die Indictionen zu zählen vom dritten Jahre vor Christi Geburt, unb die Zahl der wievielten Induktion bald zuzusetzen, bald wegzulassen.</ref>,</tt>
 
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Aktuelle Version vom 30. August 2015, 20:50 Uhr

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Carolo Magno, bedeckt es. Dieser ist aber aus unserer Zeit. Vorhin bezeichnete es eln erha­bener, länglich viereckiger Stein von weißem Marmor, an welchem ein Altar angebracht war. Vom Gewölbe, in welchem sein Leichnam beigesetzt war, ist nichts mehr vorhanden.

      Eginhart sagt vom Karls Grabe: »Sein Leich­nam wurde nach üblichem Gebrauch gewaschen und besorgt, und unter großer Trauer des ganzen Volkes in die Kirche geführt und begraben. Man war anfänglich zweifelhaft, wo er beigesetzt wer­den sollte, weil er selbst bei Lebzeiren nichts hier­über verordnet. Endlich blieben Alle der Meinung, daß er nirgends schicklicher bestattet werden könne, als in dem Münster, das er selber aus Liebe zu Gott und unserem Herrn Jesu Christo, und zu Ehren der heiligen und ewigen Jungfrau, seiner Gebäreerin, auf eigne Kosten in demselben Flecken erbaut hatte. In diesem wurde er denn auch an demselbigen Tage, an dem er gestorben, beerdigt, und über seine Gruft ein vergoldeter Bogen mit seinem Bildniß, und eine Inschrift errichtet. Die Inschrift aber lautete folgendermaaßen:

      In diesem Grabe ruhet der Leichnam Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, erlauchten Mehrers des fran­kischen Reichs, das er sieben und vier­zig Jahre lang glücklich regieret. Er starb ein Siebenziger, im Jahre nach der Fleischwerdung des Herrn acht hundert und vierzehn, der Indiktion im siebenten[1],

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  1. diese Datirungsformel nahm Karl bei seiner Kaiserkrönung im Jahr 800 an, weil die Kaiser in Konstantinopel, und in Rom die Päbste so ihre öffentlichen Urkunden datirten. Ihren Ursprung hat sie darin, daß eine Vermögenssteuer im römischen Reiche eingeführt würde, deren Betrag für jede Provinz, jede Stadt, und jeden einzelnen Bürger alle fünfzehn Jahre neu angesagtindictum ―wurde, daher die jede fünfzehn Jahre neu angesagte Steuer den Namen AnsageIndictio ― erhielt, welches Wort nun auch als Bezeichnung eines Zeitraums eine Zeit von fünfzehn Jahren bedeutet. Man fängt aber an die Indictionen zu zählen vom dritten Jahre vor Christi Geburt, unb die Zahl der wievielten Induktion bald zuzusetzen, bald wegzulassen.