Provinz Posen: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Ersten Weltkrieg kam Posen an das neu gebildete Polen. Deutschland besetzte die Provinz Posen im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und nannte sie Warthegau. In 1945 kam Posen zurück an Polen und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. | Nach dem Ersten Weltkrieg kam Posen an das neu gebildete Polen. Deutschland besetzte die Provinz Posen im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und nannte sie Warthegau. In 1945 kam Posen zurück an Polen und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. | ||
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Version vom 19. Dezember 2004, 00:49 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutschland 1871-1933 > Provinz Posen
Einleitung
Datei:Lokal Provinz Posen.png Lokalisierung der Provinz Posen |
Fahne
Wappen
Datei:Wappen Provinz Posen.png
Landesfarben
Allgemeine Information
hier: Beschreibung des Gebietes, Grenzen, Grösse, Bevölkerung usw.
Landeskunde der Provinz Posen (um 1910)
Politische Einteilung
Die Provinz Posen war 1914 in zwei Regierungsbezirke und 42 Kreise unterteilt:
Regierungsbezirk Posen (28 Kreise)
Adelnau, Birnbaum, Bomst, Fraustadt, Gostyn, Grätz, Jarotschin, Kempen, Koschmin, Kosten, Krotoschin, Lissa, Meseritz, Neutomischel, Obornik, Ostrowo, Pleschen, Posen-Stadt, Posen-Ost, Posen-West, Rawitsch, Samter, Schildberg, Schmiegel, Schrimm, Schroda, Schwerin, Wreschen
Regierungsbezirk Bromberg (14 Kreise)
Bromberg-Stadt, Bromberg-Land, Czarnikau, Filehne, Gnesen, Inowrazlaw, Kolmar, Mogilno, Schubin, Strelno, Wirsitz, Witkowo, Wongrowitz, Znin
1920 -1938 ...
Von 1939 bis 1944 wurde die ehemalige Provinz Posen zum "Reichsgau Posen-Wartheland" und in drei Regierungsbezirke mit 44 Kreisen unterteilt:
Regierungsbezirk Hohensalza
Altburgund, Dietfurt (Wartheland), Eichenbrück, Gensen-Stadt, Gnesen-Land, Hermannsbad, Hohensalza-Stadt, Hohensalza-Land, Konin, Kutno, Leslau-Stadt, Leslau-Land, Mogilno, Waldrode, Warthbrücken
Regierungsbezirk Kalisch / Litzmannstadt
Kalisch-Stadt, Kalisch-Land, Kempen (Wartheland), Lask, Lentschütz, Litzmannstadt-Stadt, Litzmannstadt-Land, Ostrowo, Schieratz, Turek, Welungen
Regierungsbezirk Posen
Birnbaum (Wartheland), Gostingen, Grätz (Wartheland), Jarotschin, Kolmar (Wartheland), Kosten (Wartheland), Krotoschin, Lissa (Wartheland), Obernick, Posen-Stadt, Posen-Land, Rawitsch, Samter, Scharnikau (Wartheland), Schrimm, Schroda, Wollstein, Wreschen
Gerichtsbezirke
Das höchste Gericht für die Provinz Posen war das Oberlandesgericht in Posen (Poznan).
Die niedrigeren Gerichte waren:
- Landgericht Bromberg mit 7 Amtsgerichten: Bromberg, Exin, Inowrazlaw, Krone, Labischin, Schubin, Strelno.
- Landgericht Gnesen mit 5 Amtsgerichten: Gnesen, Mogilno, Tremessen, Wongrowitz, Wreschen.
- Landgericht Lissa mit 8 Amtsgerichten: Bojanowo, Fraustadt, Gostyn, Jutroschin, Kosten, Lissa, Rawitsch, Schmiegel.
- Landgericht Meseritz mit 9 Amtsgerichten: Bentschen, Birnbaum, Graetz, Meseritz, Neutomischel, Schwerin, Tirschtiegel, Unruhstadt, Wollstein.
- Landgericht Ostrowo mit 8 Amtsgerichten: Adelnau, Jarotschin, Kempen, Koschmin, Krotoschin, Ostrowo, Pleschen, Schildberg.
- Landgericht Posen mit 9 Amtsgerichten: Obornik, Pinne, Posen, Pudewitz, Rogasen, Samter, Schrimm, Schroda, Wronke.
- Landgericht Schneidemühl mit 13 Amtsgerichten: Czarnikau, Deutsch-Krone, Filehne, Jastrow, Kolmar, Lobsens, Margonin, Märkisch-Friedland, Nakel, Schloppe, Schneidemühl, Schönlanke, Wirsitz.
Zur Rechtspflege wurden bei den Landgerichten Schwurgerichte (3 Richter und 12 Geschworene) und bei den Amtsgerichten Schöffengerichte (1 Amtsrichter und 2 Schöffen) gebildet.
Verkehrswege
Neben Wasserstrassen und einer Menge von Chausseen gibt es ein grosse Anzahl Bahnstrecken für den Verkehr innerhalb der Provinz und nach aussen. Um 1910 gab es folgenden Bahnstrecken:
- Die Ostbahn von Kreuz über Bromberg nach Thorn mit den Zweigbahnen Landsberg-Schwerin-Meseritz, Bromberg-Fordon-Culmsee, Bromberg-Znin, Nakel-Gnesen, Nakel-Konitz und den Kleinbahnen Weißenhöhe-Lobsens-Witoslaw und Bromberg-Crone an der Brahe.
- Die Thorn-Posener Bahn mit den Zweigstrecken Hohensalza-Bromberg, Hohensalza-Kruschwitz, Hohensalza-Rogasen, Mogilno-Strelno und der Kleinbahn Gnesen-Witkowo-Powidz.
- Die öls-Gnesener Bahn mit der Zweigstrecke Posen-Stalkowo und der Kleinbahn Militsch-Sulmirschütz.
- Die Posen-Belgarder Bahn über Schneidemühl.
- Die Posen-Stargarder Bahn mit den Zweigstrecken Rokietnica-Birnbaum und Kreuz-Rogasen.
- Die Märkisch-Posener Bahn mit den Zweigstrecken nach Reppen-Meseritz-Birnbaum, Bentschen-Meseritz, Bentschen-Wollstein-Lissa, Bentschen-Rotenburg und den Kleinbahnstrecken nach Grätz, Neustadt und Neutomischel.
- Die oberschlesische Bahn mit den Zweigstrecken Czempin-Schrimm, Lissa-Glogau und Bajanowo-Guhrau.
- Die Posen-Kreuzburger Bahn über Jarotschin und Kempen nach Schlesien mit den Zweigstrecken Jarotschin-Lissa, Ostrowo-Lissa, und Ostrowo-Stalmierzyce.
- Die Bahn von öls über Kempen zur polnischen Grenze (Wilhelmsbrück).
Schulwesen
Für die Schulbildung gab es in der Provinz zahlreiche Volks- und Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und höhere Unterrichtsanstalten. Für die Lehrerbildung gab es Lehrer- und Lehrerinnenseminare und Präparandenanstalten. Taubstumme und Blinde wurden in besonderen Anstalten unterrichtet.
Um 1910 gab es die folgenden Lehranstalten:
- 1 Hochschule in Posen
- 17 Gymnasien in: Bromberg, Nakel, Schneidemühl, Hohensalza, Wongrowitz, Gnesen, Posen (3, von denen eines auch Realschulklassen hatte), Rogasen, Meseritz, Fraustadt, Rawitsch, Lissa, Schrimm, Krotoschin und Ostrowo.
- 1 Realgymnasium in Bromberg
- 2 Progymnasien in Tremessen und Kempen
- 3 Taubstummenanstalten in: Posen, Bromberg und Schneidemühl
- 1 Blindenanstalt in Bromberg
- 9 Präparandenanstalten in: Czarnikau, Lobsens, Rogasen, Lissa, Meseritz, Bromberg, Wollstein, Schneidemühl und Schönlanke
- 7 Lehrerseminare in: Bromberg, Exin, Schneidemühl, Paradies, Koschmin und Rawitsch (2)
- 3 Lehrerinnenseminare in: Posen und Bromberg (2)
Geschichte
Ein Teil von Grosspolen kam unter König Friedrich II von Preussen in 1772 bei der ersten polnischen Teilung als Netzebezirk an Preussen. Bei der zweiten polnischen Teilung in 1793 wurde der Rest der Provinz Posen von König Friedrich Wilhelm II von Preussen übernommen und als Südpreussen bezeichnet.
Nach der preussischen Niederlage durch Napoleon Bonaparte, wurde Posen mit dem Grossherzogtum von Warschau vereinigt (1807-1815). Als mit der Macht Napoleons auch das Grossherzogtum Warschau fiel, erhielt Preussen die Provinz Posen zurück (1815-1919). Die Provinz Posen ist in die Regierungsbezirke Posen und Bromberg unterteilt. Die Hauptstadt der Provinz ist Posen (Poznan).
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Posen an das neu gebildete Polen. Deutschland besetzte die Provinz Posen im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und nannte sie Warthegau. In 1945 kam Posen zurück an Polen und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.