Stadtgericht Burgsteinfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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==Preußische Gerichtsbarkeit==
==Preußische Gerichtsbarkeit==
Im Jahre  1815  wurde  Steinfurt  Sitz  eines  Land- und  Stadt¬gerichts.  Untergebracht  war  dieses  Gericht  in dem vom  dem  Gast¬wirt Prümers  und  dem Juwelier  Lohmeier  angemieteten früheren gräflichen  Gasthaus  "Zum Elefanten"  an der  Wasserstraße. Gefängnisräume  befanden  sich  im  Schlusenturm,  im Rathaus  und auf  der"Rottpforte".
Im Jahre  1815  wurde  Steinfurt  Sitz  eines  Land- und  Stadtgerichts.  Untergebracht  war  dieses  Gericht  in dem vom  dem  Gastwirt Prümers  und  dem Juwelier  Lohmeier  angemieteten früheren gräflichen  Gasthaus  "Zum Elefanten"  an der  Wasserstraße. Gefängnisräume  befanden  sich  im  Schlusenturm,  im Rathaus  und auf  der"Rottpforte".


Die vom Fürsten zu Bentheim-Steinfurt  nach Vertreibung der Franzosen  im Jahre  1813  gemachten Anstrengungen,  die  Gerichtshoheit von Preußen zurück zu  erhalten,  wurden  erst  nach 40 jährigen Verhandlungen und  Prozessen beendet.  Im Jahre 1844  übertrug der Fürst  infolge  eines Rezesses  über die Rechtsverhältnisse  des  fürstlichen Hauses  die  Ausübung  der  ihm in der  Grafschaft  Steinfurt  und  dem  Gericht  Borghorst  zustehenden  Gerichtsbarkeit  dem Land- und  Stadtgericht  in Burgsteinfurt. Die  Erkenntnisse,  Verfügungen und  anderen Verhandlungen dieses  Gerichts  in  Sachen,  die  aus  der  Grafschaft  Steinfurt  und  dem Amt  Borghorst  herrührten,  wurden unter  der  Benennung  "Königlich Preußisches  und  Fürstlich Bentheimsches Land- und  Stadtgericht"  ausgefertigt.
Die vom Fürsten zu Bentheim-Steinfurt  nach Vertreibung der Franzosen  im Jahre  1813  gemachten Anstrengungen,  die  Gerichtshoheit von Preußen zurück zu  erhalten,  wurden  erst  nach 40 jährigen Verhandlungen und  Prozessen beendet.  Im Jahre 1844  übertrug der Fürst  infolge  eines Rezesses  über die Rechtsverhältnisse  des  fürstlichen Hauses  die  Ausübung  der  ihm in der  Grafschaft  Steinfurt  und  dem  Gericht  Borghorst  zustehenden  Gerichtsbarkeit  dem Land- und  Stadtgericht  in Burgsteinfurt. Die  Erkenntnisse,  Verfügungen und  anderen Verhandlungen dieses  Gerichts  in  Sachen,  die  aus  der  Grafschaft  Steinfurt  und  dem Amt  Borghorst  herrührten,  wurden unter  der  Benennung  "Königlich Preußisches  und  Fürstlich Bentheimsches Land- und  Stadtgericht"  ausgefertigt.
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==Archiv==
==Archiv==

Version vom 26. März 2016, 14:58 Uhr

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Steinfurt >Burgsteinfurt > Amtsgericht Burgsteinfurt

Amtsgericht Burgsteinfurt, frühere "Hohe Schule",

Zeitschiene vor 1803

Rechtgrundlage

Allgemeines Recht

Markenrecht

  • Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.

Regionalgerichte

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren im Bezirk des Land-und Stadtgerichts Steinfurt zuständig:

Eine eigene Gerichtsbarkeit hatte die im Jahre 1588 von Graf Arnold in Schüttorf gegründete und 1591 nach Steinfurt verlegte "Hohe Schule", das Gymnasium illustre Arnoldinum". Der Schulrat des Arnoldinums richtete über sämtliche Professoren, Präzeptoren, Beamte, deren Familien, Witwen und Kinder in Zivil- und Strafsachen mit Ausnahme der Fälle, die auf "Haut und Haar" gingen.[1]

Zeitschiene nach 1802

Französische Zeit

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 wurde Steinfurt Sitz eines Land- und Stadtgerichts. Untergebracht war dieses Gericht in dem vom dem Gastwirt Prümers und dem Juwelier Lohmeier angemieteten früheren gräflichen Gasthaus "Zum Elefanten" an der Wasserstraße. Gefängnisräume befanden sich im Schlusenturm, im Rathaus und auf der"Rottpforte".

Die vom Fürsten zu Bentheim-Steinfurt nach Vertreibung der Franzosen im Jahre 1813 gemachten Anstrengungen, die Gerichtshoheit von Preußen zurück zu erhalten, wurden erst nach 40 jährigen Verhandlungen und Prozessen beendet. Im Jahre 1844 übertrug der Fürst infolge eines Rezesses über die Rechtsverhältnisse des fürstlichen Hauses die Ausübung der ihm in der Grafschaft Steinfurt und dem Gericht Borghorst zustehenden Gerichtsbarkeit dem Land- und Stadtgericht in Burgsteinfurt. Die Erkenntnisse, Verfügungen und anderen Verhandlungen dieses Gerichts in Sachen, die aus der Grafschaft Steinfurt und dem Amt Borghorst herrührten, wurden unter der Benennung "Königlich Preußisches und Fürstlich Bentheimsches Land- und Stadtgericht" ausgefertigt.

Im Jahre 1849 wurde Steinfurt Sitz eines Kreisgerichts mit den Gerichtskommissionen in Horstmar (bis 1875), Rheine und Vreden (seit 1875) sowie einer Gerichtsdeputation in Ahaus (seit 1876). Gerichtstage wurden abgehalten in Altenberge (bis 1876), Emsdetten, Schöppingen, Stadtlohn und ab 1875 in Horstmar. Das Kreisgericht war zunächst noch untergebracht in dem von Prümers und Lohmeier angemieteten Hause. Zum 01.11.1869 wurde vom Fürsten von Bentheim-Steinfurt durch Vertrag vom 06.06.1867 das frühere Gymnasialgebäude des Arnoldinums, die sog. "Hohe Schule" für jährlich 700 Taler angemietet, das vom Fürsten aus- und umgebaut worden war. Das neben dem Schlusenturm belegene städtische Gebäude, das bisher als Gefängnis benutzt wurde, wurde 1819/50 zu einem Gefängnis mit 11 Zellen ausgebaut.

Amtsgericht Burgsteinfurt

Im Jahre 1879 wurde Burgsteinfurt Sitz eines Amtsgerichts, das seine Gerichtstage abhielt in Emsdetten, Ochtrup und Wettringen. Das Gerichtsgebäude, die frühere "Hohe Schule", wurde vom Fürsten von Bentheim-Steinfurt durch Vertrag vom 17.03.1893 für 60.300 Mark angekauft. In den Jahren 1912-14 wurde die Errichtung eines Erweiterungsbaues geplant, für den die Stadt als Grundstücksnachbarin die nötige Grundfläche zur Verfügung stellen wollte. Die bereits fertiggestellten Baupläne kamen wegen Ausbruchs des ersten Weltkrieges nicht zur Durchführung. Bei dem schweren Luftangriff im März 1945 wurde das Gerichtsgebäude zerstört. Das Amtsgericht wurde zunächst im Finanzamtsgebäude, später im Gebäude der Kreis-Berufsschule untergebracht, das Gefängnis behelfsmässig instandgesetzt. Im Oktober 1947 wurde das Amtsgericht - mit Ausnahme des Grundbuchamtes - in das Gebäude des früheren Lehrerinnen-Seminars verlegt, in das am 31.05.1953 ebenfalls des Grundbuchamt einzog. Vom 01.06.1948 wurde das Amtsgericht im Hause des Fabrikanten Rotmann, Lindenstraße 3, untergebracht. Das Ruinengrundstück der "Hohen Schule" wurde von der Stadt gegen ein Grundstuck an der projektierten Hohenzollern- und Gartenstrasse eingetauscht, auf dem die Errichtung eines neuen Geschäftsgebäudes in Aussicht genommen war.[1]

Kommunale Neugliederung: 1975 Amtsgericht Steinfurt

* 1975 kommunale Neugliederung: Gründung der Stadt Steinfurt aus den Städten Borghorst und Burgsteinfurt.

Archiv

Grundbücher

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.

Weblinks

Offizielle Webseiten