Varel (Jadebusen): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 46: | Zeile 46: | ||
===Bevölkerungsverzeichnisse=== | ===Bevölkerungsverzeichnisse=== | ||
* Evangelische Kirchenbücher seit 1676 | * Evangelische [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]] seit 1676 | ||
* Reformierte Kirchenbücher 1711-1811 | * Reformierte [[Kirchenbuch|Kirchenbücher]] 1711-1811 | ||
* Adreßbuch 1911-1913 und 1936. | * [[Adreßbuch]] 1911-1913 und 1936. | ||
===Ortsfamilienbuch=== | ===Ortsfamilienbuch=== |
Version vom 7. Februar 2018, 10:07 Uhr
Vorlage:Begriffserklärungshinweis
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Friesland > Varel

Name
- 1124 „ourias Varlas" als Vorwerk des Klosters Rastede erwähnt., Anfang 13. Jh. Farle (friesisch), 1315 Varle (ndt.) 1414 Varel, 1498 Farle, 15.-16. Jh. Varle, seit dem 17. Jh. überwiegt Varel.
Landschaftslage
Varel liegt auf einem in die Marsch vorspringenden Geestvorsprung, der sich zwischen der Nordender und Südender Leke bis 12,7 m erhebt. Die Stadt ist erbaut an der Grenze von Geest, Moor und Marsch, 3 km vom Südwestrand des Jadebusens entfernt.
Ortsursprung
Varel war vor 1300 friesische Grenzsiedlung, Vor-ort des Rüstringer Landesviertels Bovajatha (Bovenjadingen). Hier besaß das [Kloster Rastede]] 1124 ein Vorwerk von mehreren Höfen. 1386 wird Varel als friesischer Häuptlingssitz genannt. Es hatte damals dörflichen Charakter, besaß aber schon durch seine Sendkirche Bedeutung als Vorort eines Landesviertels. Dieser entwickelte sich allmählich zu einem Markt und Verwaltungsmittelpunkt. [1]
Stadtgründung
Stadtrecht
Die dänische Regierung versuchte die 1681 gegründete Festung Christiansburg am Varlaer Hafen durch Privilegien (Religions- und Steuerfreiheit usw.) zur Seehafenstadt zu erheben. Wegen Verschlammung des Hafens mißglückte die Stadtgründung, 1694 aufgegeben. Der Flecken Varel erhielt am 01.05.1856 von der oldenburgischen Regierung Stadtrecht und wurde am 01.05.1858 zur Stadt 1. Klasse erhoben. [2]
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
1952: Die Siedlung Varel bestand ursprünglich aus 2 Bauernschaften, Nordende und Südende. Diese sind durch eine in Nordwest-Südost-Richtung verlaufende Straße verbunden, die eine nordöstliche Abzweigung zur (ältesten?) Siedlung Oldorf schickt. Die Stadt hatte einen T-förmigen Grundriß und ist planlos zusammengewachsen in Anlehnung an Kirche und Schloß. Leichte Befestigung des Kirchenbezirks in älterer Zeit ist anzunehmen, nur „Knick und Graben" 1506 belegt. Festung Christiansburg an der Jade 1682-94. Stadtumriß stellte ein unregelmäßiges Rechteck dar, der rechteckige Altmarktwar eine Straßenerweiterung. Neumarkt 1755. Um 1850 starke Bauerweiterung durch Querstraßen und durch Hauptverbindungsstraße nach Oldenburg (1839). Bebauung des ehemaligen gräflichen Gartens (Marienlustgarten) seit 1860. Bebauung des Schloßplatzviertels seit 1870, des Bahnhofsviertels seit 1867. Das alte Stadtbild seit jener Zeit von vielen Fabrikanlagen durchsetzt, die alte Grundrißgestaltung der Stadt durch die Erweiterungen völlig verändert und unübersichtlich. 1911 Stadtrandsiedlung (Hansakolonie). 1949 Stadtrandsiedlungen. [3]
Gebäude
Kirche (etwa 13. Jhdt.) mit Doppelturm. Burg (1506), wurde Grafenschloß (1651-59, Abbruch 1870). Waisenhaus (1673). Amtsgebäude um 1952 Amtsgericht (1870). Rathaus (1882). Postamt (1887). Reichsbank (1923). Wasserturm, Wahrzeichen der Zeit (1913). Hansa-Automobilfabrik (1911) und andere Fabriken. Kath. Kirche(1858).
Brände
Brände überliefert aus 1407, 1464, 1569 (80 Häuser). 1751 wurde ein Flügel des Schlosses mit der gräflichen Bibliothek und einem Teil des Archivs vernichtet, ferner die beiden herrschaftlichen Vor-werke, 14 Bauernhöfe und 14 andere Wohnhäuser.
Zerstörungen
Im zweiten Weltkrieg 3 Wohnhäuser und 1 Fabrikgebäude zerstört,war 1952 alles wieder aufgebaut.
Bevölkerung
Herkunft
1952: Herkunft der Bevölkerung größtenteils aus der Nachbarschaft (friesisches Wehde und Ammerland), z. T. friesischen Ursprungs. Seit Ende 19. Jhdts. auch Industriearbeiterschaft aus anderen Teilen Deutschlands.
Ältere Einwohnerzahlen
1683: 2.018 Einwohner (E.), 1769: 2.111 E., 1793: 2.046 E. (etwa 330 Wohnhäuser).
Seuchen
Pest 1578 (247 Tote).
Bevölkerungsverzeichnisse
- Evangelische Kirchenbücher seit 1676
- Reformierte Kirchenbücher 1711-1811
- Adreßbuch 1911-1913 und 1936.
Ortsfamilienbuch
- Familienbuch Varel / Hermann Oltmanns
Lebensdaten auf Grabsteinen
- Jüd. Friedhof Varel (Friesland) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Alte Grabsteine
Berühmte Personen
- Charlotte Amelie de la Tremoille, Gräfin von Aldenburg, Regentin in Varel 1680-1706 (Memoiren), * 03.01.1652 Thouars, f 21.01.1732 Ut-recht, beigesetzt Varel.
- Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck, Herr zu Varel und Kniphausen (infolge seiner „Gewissensehe" mit Sara Margarete-Gerdes entstand der berüchtigte Bentincksche Erbfolgestreit), * 27.01.1762 Den Haag, + 22.10.1835 Varel
- Friedrich Christoph Schlosser, Geschichtsschreiber (Weltgeschichte), 1797-98 Hauslehrer am Hof zu Varel, * 17.11.1776 Jever, + 23.09.1861 Heidelberg.
- Ludwig Mosle, Politiker 1848-51, Oldenburg, Oberst, * 02.01.1794 Varel, + 24.10.1877 Oldenburg.
- Johann Gerhard Öncken, Gründer der ersten dt. Baptistenkirche (Ham-burg 1834), * 26.01.1800 Varel, + 02.01.1884 Zürich.
- Lothar Meyer, Chemiker (Periodisches Svstem der Elemente 1869), *19.8.1830 Varel,+ 11.04. 1895 Tübingen.
- Julius Schultze, Volkswirt, Industrieller, * 08.04.1848 Varel, + 24.01.1920 Hamburg.
- Robert Allmers, Fabrikant (Gründer der Hansa-Automobilwerke in Varel), * 10.03.1872 Absen bei Rodenkirchen, + 27.01.1951 Burg Thurant/Mosel.
Jüngere Einwohnerentwicklung
1816: 2.614 Einwohner (E.), 1828: 3.009 E.. 1850: 3.577 E., 1861: 5.240 E., 1871: 4.858 E., 1880: 4.937 E., 1890: 4.670 E., 1900: 5.188 E., 1910: 5.671 E., 1919: 8.480 E., 1925: 8.620 E.. 1939: 8.099 E., 1946: 12.670 E., 1950: 14.249 Einwohner, davon 4.283 Flüchtlinge und 977 Ausländer (DPs =Displaced Persons).
Wappen
Datei:Wappen Varel Landkreis Friesland.png
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Stadtteile
- Almsee, Altjührden, Borgstede, Bramloge, Brunne, Büppel, Dangast, Dangastermoor, Grünenkamp, Hohelucht, Hohenberge, Jeringhave, Jethausen, Jethausermoor, Langendamm, Logemoor, Moorhausen, Neudorf, Neuenwege, Obenstrohe, Plaggenkrug, Rahling, Rallenbüschen, Rosenberg, Rotenhahn, Schwarzenberg, Seghorn, Streek, Tange, Wilkenhausen, Winkelsheide
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Ev.-luth. Kirchengemeinde Varel
Kirchenverwaltung,
Schloßplatz 3,
26316 Varel,
Tel. 04451/9662-0
Webseite: www.ev-kirche-varel.de (06-2007)
- Ev.-freikirchliche Gemeinde Varel
Mühlenstraße 35,
26316 Varel,
Tel. 04451/4437
Webseite: www.baptisten-varel.de (06-2007)
Katholische Kirche
Kirchengründung
Die Gemeinde Varel erhielt 1851 einen Missionar, 1858 die Kirche zum hl. Bonifatius. Die Abpfarrung von Oldenburg erfolgte 1925.
- Das Pfarrgebiet (rk.) umfaßt Varel, Jade und Friesisch Wehde.
- Seit Mitte des 20. Jhdts. bestehen Pfarrektorate in Bockhorn, Jade und Zetel, das seit 1921 ein Oratorium besitzt.
- Kath. Pfarrgemeinde "St. Bonifatius"
Katholisches Pfarramt,
Bürgermeister-Heidenreich-Straße 4,
26316 Varel,
Tel. 04451/2248
- Kath. Pfarrgemeinde "St. Bonifatius"
Neuapostolische Kirche
- Neuapostolische Gemeinde
Bahnhofstraße 36,
26316 Varel,
Tel. 04451/860265
Website:
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Jüd. Friedhof Varel (Friesland) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Zu Grabsteinen aus Varel siehe Vareler Heimatheft/Nr. 15
Oldenburgische Familienkunde der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V., JG 1980, Heft 4
Mannzahlregister Rastede, Neuenburg, Varel 1581-1648, Seiten: 36, Preis: 3,50,-
Fußnoten
- ↑ Quelle: Wagner, B.: Aus Varel Vergangenheit (1909).
- ↑ Quelle: Lorenzen, Vilh.: Christiansburg, in: Historik. Tidskr 10 (1940).
Sello, G.: Territorium, Entwicklung des Hzt. Oldenburg (1917). - ↑ Quelle: Tegtmeyer, H.: Varel, eine Stadtgeographische Studie (1949), Manuskript im Staatsarchiv Oldenburg.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
- Stadtverwaltung Varel www.varel.de (06-2007)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | VARRELJO43BJ | ||||||||
Name |
|
||||||||
Typ |
|
||||||||
Postleitzahl |
|
||||||||
externe Kennung |
|
||||||||
Karte |
TK25: 2614 |
||||||||
Zugehörigkeit | |||||||||
Übergeordnete Objekte |
Varel, Varel-Land (- 1856) ( Gemeinde) Varel (1856 -) ( StadtStadtkreisStadt) |
||||||||
Untergeordnete Objekte |
|