Sudowe (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

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Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Th[on]nies Sudowe - es ist unklar , ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte (wohl aber möglich) - er trägt aber den Hofnamen.<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg - 1618-1648, Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref>
Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Th[on]nies Sudowe - es ist unklar , ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte (wohl aber möglich) - er trägt aber den Hofnamen.<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg - 1618-1648, Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref>


===Moderne===
Im Jahre 1732 war Sudowe ein herrschaftliches Lehnerbe.
Im Jahre 1732 war Sudowe ein herrschaftliches Lehnerbe.
Im Frühjahr 1845 grassierte in Rulle und Lechtingen der Typhus. Albers (2016) zitiert einen Bericht von einem schlimmen Ausbruch der Krankheit auf dem Hof Sudowe: ''"Es lagen fünf Kranke in einer Stube. der Vater und zwei Kinder auf der Erde, die Mutter und eine ältere Tochter in einer Bettstelle. Die Mutter hatte sich stark durchgelegen, die Tochter war in der dritten Woche krank. Alle waren noch sehr schwach, doch schien die Gefahr vorüber. Diese Familie hatte anfangs ein Recept [...] bekommen, später aber wegen Armuth nicht mehr brauchen können. Es ist sehr nöthig, daß für Medicin, Beköstigung und Pflege gesorgt werde."''<ref name="typhus">Albers, Andreas (2016): ''Cholera und Typhus - der gierige Feind des menschlichen Organismus'' in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): '''Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern'''. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.</ref>


== Gebäude und Bewohner ==
== Gebäude und Bewohner ==

Version vom 4. Januar 2021, 20:13 Uhr

Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Sudow, Sudtowe, Sutoiwe 
Namensursprung:             Sudowe ist Südaue, im Sinne des mnd. "owe", wasserreiche Stelle.
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbe. 
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Spätmittelalter

Im Jahre 1350 wird Dethard von Edelinghausen mit dem Hause Sutoiwe belehnt. Im Jahre 1561 wird Arendt Fredeleff mit dem Erbe Sudowe in Lichtingen belehnt.

Frühe Neuzeit

Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Th[on]nies Sudowe - es ist unklar , ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte (wohl aber möglich) - er trägt aber den Hofnamen.[1]

Moderne

Im Jahre 1732 war Sudowe ein herrschaftliches Lehnerbe.

Im Frühjahr 1845 grassierte in Rulle und Lechtingen der Typhus. Albers (2016) zitiert einen Bericht von einem schlimmen Ausbruch der Krankheit auf dem Hof Sudowe: "Es lagen fünf Kranke in einer Stube. der Vater und zwei Kinder auf der Erde, die Mutter und eine ältere Tochter in einer Bettstelle. Die Mutter hatte sich stark durchgelegen, die Tochter war in der dritten Woche krank. Alle waren noch sehr schwach, doch schien die Gefahr vorüber. Diese Familie hatte anfangs ein Recept [...] bekommen, später aber wegen Armuth nicht mehr brauchen können. Es ist sehr nöthig, daß für Medicin, Beköstigung und Pflege gesorgt werde."[2]

Gebäude und Bewohner

Im Jahre 1540 wurde der Hof von Sudtowe mit Frau und einem Schäfer, der 82 Schafe pflegte, bewohnt. Im Jahre 1601 bewohnten Johan und Grete Sudowe mit den Eltern des Mannes Johan und Ludeke und dem Knecht Jürgen den Hof. Im Backhaus war das Ehepaar Herm[ann] und Anna untergebracht.

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Johan Sudow und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [3]

Viehstand

  • 1557: 6 Kühe, 3 Rinder, 4 Schweine, 4 Pferde.[4]
  • 1561: 5 Kühe, 5 Rinder, 12 Schweine, 5 Pferde, 1 Enter.[5]

Ahnengalerie

Quellen

  1. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg - 1618-1648, Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  2. Albers, Andreas (2016): Cholera und Typhus - der gierige Feind des menschlichen Organismus in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  3. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  4. Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  5. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.