Bayern Verwaltungsorganisation: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Eingangsinstanz fungierten die Landgerichte (älterer Ordnung) und in größeren Städten die Stadtgerichte, wobei letztere reine Justizorgane waren. Dazu traten für die gutsherrlichen Untertanen die Herrschafts- und Patrimonialgerichte. | |||
Die patrimoniale Gerichtsbarkeit des Adels ordneten Edikte vom 8. September 1808 und 16. August 1812. Nachdem die Patrimonialgerichtsbarkeit eigentlich nur noch die freiwillige Gerichtsbarkeit (Notariat) umfassen sollte, wurden den größeren Adelsgütern im Jahr 1812 wieder erweiterte straf- und zivilrechtliche Kompetenzen zugestanden. Es bestanden Herrschaftsgerichte erster und zweiter Klasse sowie Ortsgerichte. Letztere erhielten 1818 den Namen Patrimonialgerichte und wurden ebenfalls nach zwei Klassen unterschieden. Die Herrschaftsgerichte waren im Wesentlichen für die Zivilsachen zuständig, die Orts- bzw. Patrimonialgerichte weitgehend auf die freiwillige Gerichtsbarkeit beschränkt. | |||
'''Trennung von Justiz und Verwaltung''' | |||
Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 10. Januar 1861 wurde die Rechtspflege auch auf der unteren Ebene von der Justiz getrennt (1. Juli 1862) und für die nichtstreitige (freiwillige) Gerichtsbarkeit ständige Notariate eingerichtet. Die administrativen Aufgaben gingen auf die Bezirksämter (seit 1939 Landratsämter genannt) über. Als Erstinstanz bestanden damit Landgerichte, in den kreisunmittelbaren Städten als Stadtgerichte bezeichnet. Jene Gerichte, die für einen Land- und Stadtbezirk zuständig waren, hießen Stadt- und Landgerichte. | |||
Auf der Eingangsinstanz ersetzten die Amtsgerichte die bisherigen Landgerichte (mittlerer Ordnung ab 1862, bzw. Stadtgerichte oder Land- und Stadtgerichte), deren Zuständigkeit sich auf kleinere Straftaten und Streitsachen, das Konkursverfahren sowie auf Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit (v. a. Grundbuchsachen, Vereinsregister, Handelsregister) erstreckte. Auch die Zahl der Sprengel wurde reduziert. Es bestanden nun 240 Amtsgerichte. | |||
In der Vergangenheit waren diese '''Kreise''' (''große administrative Einheiten'') unterteilt in sogenannte: '''Landgerichte (ä. O.)''' und seit 1862 in '''Bezirksämter''', die weiter unterteilt waren in sogenannte '''Landgerichte''' (''Landgerichtsbezirk''). | In der Vergangenheit waren diese '''Kreise''' (''große administrative Einheiten'') unterteilt in sogenannte: '''Landgerichte (ä. O.)''' und seit 1862 in '''Bezirksämter''', die weiter unterteilt waren in sogenannte '''Landgerichte''' (''Landgerichtsbezirk''). |
Version vom 25. Juli 2025, 17:27 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Bayern Verwaltungsorganisation
Allgemeine Information Bayern
- Dieter J. Weiß, Bayern (Raum), in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bayern_(Raum)> (16.12.2021)
- Gerhard Immler, Wittelsbacher (19./20. Jahrhundert), in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Wittelsbacher_(19./20._Jahrhundert)> (27.06.2006)
- Thomas Paringer, Staatsgebiet (19./20. Jahrhundert), in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Staatsgebiet_(19./20._Jahrhundert)> (25.07.2016)
- Michael Puchta, Mediatisierung, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Mediatisierung> (19.8.2021)
Bayern Verwaltungsorganisation 1808 bis heute
- Emma Mages, Regierungsbezirke, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Regierungsbezirke> (11.05.2006)
- Emma Mages, Bezirke, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bezirke> (11.05.2006)
- Christoph Bachmann/Florian Sepp, Justiz (19./20. Jahrhundert), in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Justiz_(19./20._Jahrhundert)> (07.08.2008)
ToDo
- Emma Mages, Gemeindeverfassung (19./20. Jahrhundert), in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Gemeindeverfassung_(19./20._Jahrhundert)> (11.05.2006)
- Manfred Krapf, Eingemeindung, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Eingemeindung> (20.10.2006)
- Holger Magel, Flurbereinigung, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Flurbereinigung> (03.12.2012)
Im Jahr 1808 wurde innerhalb des Königreich Bayern eine neue Verwaltungsorganisation eingeführt (Staats- und Verwaltungsreform nach Montgelas). Das damalige bayerische Land wurde in administrative Verwaltungseinheiten eingeteilt, die sogenannten Kreise. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Einteilung mehrere Male geändert sowie auch die Namen der Kreise und die generelle Bezeichnung der räumlichen Verwaltungseinheiten.
- Kreis - in der bayerischen Vergangenheit spezifizierte dies eine große administrative Einheit - vergleichbar mit Regierungsbezirk !
- Regierungsbezirk - dies ist die heutige Bezeichnung für die oberste administrative Einheit (ähnlich den alten o.g. Kreisen)
siehe auch:
Bayern Unterteilung der Verwaltungseinheiten
Namen der alten Bayerischen Verwaltungseinheiten
1808 | 1810 | 1817 (Name Kreis) |
1837 (Name Kreis) |
1931 - 45 (Name Kreis) |
1946 bis heute (Name Regierungsbezirk) | |
---|---|---|---|---|---|---|
Altmühlkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Eisackkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Etschkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Illerkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Innkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Isarkreis | entstanden | Oberbayern | Oberbayern | Oberbayern | ||
Lechkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Mainkreis | entstanden | Obermainkreis | Oberfranken | Oberfranken und Mittelfranken (1933-1948) |
Oberfranken | |
Naabkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Oberdonaukreis | entstanden | Schwaben und Neuburg | Schwaben (1939) |
Schwaben | ||
Pegnitzkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Regenkreis | entstanden | Oberpfalz und Regensburg | Niederbayern und Oberpfalz | Oberpfalz | ||
Rezatkreis | entstanden | Mittelfranken | Oberfranken und Mittelfranken (1933) |
Mittelfranken | ||
Rheinkreis | Rheinkreis (entstanden 1816) |
Pfalz | Saarpfalz | heute: Rheinland-Pfalz | ||
Salzachkreis | entstanden | aufgelöst | ||||
Unterdonaukreis | entstanden | Niederbayern | Niederbayern und Oberpfalz | Niederbayern | ||
Untermainkreis | Untermainkreis (entstanden) |
Unterfranken und Aschaffenburg | Mainfranken (1938) |
Unterfranken |
Bayern Unterteilung der Verwaltungseinheiten
Bayern - 1808 bis 1939
ToDo
Als Eingangsinstanz fungierten die Landgerichte (älterer Ordnung) und in größeren Städten die Stadtgerichte, wobei letztere reine Justizorgane waren. Dazu traten für die gutsherrlichen Untertanen die Herrschafts- und Patrimonialgerichte.
Die patrimoniale Gerichtsbarkeit des Adels ordneten Edikte vom 8. September 1808 und 16. August 1812. Nachdem die Patrimonialgerichtsbarkeit eigentlich nur noch die freiwillige Gerichtsbarkeit (Notariat) umfassen sollte, wurden den größeren Adelsgütern im Jahr 1812 wieder erweiterte straf- und zivilrechtliche Kompetenzen zugestanden. Es bestanden Herrschaftsgerichte erster und zweiter Klasse sowie Ortsgerichte. Letztere erhielten 1818 den Namen Patrimonialgerichte und wurden ebenfalls nach zwei Klassen unterschieden. Die Herrschaftsgerichte waren im Wesentlichen für die Zivilsachen zuständig, die Orts- bzw. Patrimonialgerichte weitgehend auf die freiwillige Gerichtsbarkeit beschränkt.
Trennung von Justiz und Verwaltung
Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 10. Januar 1861 wurde die Rechtspflege auch auf der unteren Ebene von der Justiz getrennt (1. Juli 1862) und für die nichtstreitige (freiwillige) Gerichtsbarkeit ständige Notariate eingerichtet. Die administrativen Aufgaben gingen auf die Bezirksämter (seit 1939 Landratsämter genannt) über. Als Erstinstanz bestanden damit Landgerichte, in den kreisunmittelbaren Städten als Stadtgerichte bezeichnet. Jene Gerichte, die für einen Land- und Stadtbezirk zuständig waren, hießen Stadt- und Landgerichte.
Auf der Eingangsinstanz ersetzten die Amtsgerichte die bisherigen Landgerichte (mittlerer Ordnung ab 1862, bzw. Stadtgerichte oder Land- und Stadtgerichte), deren Zuständigkeit sich auf kleinere Straftaten und Streitsachen, das Konkursverfahren sowie auf Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit (v. a. Grundbuchsachen, Vereinsregister, Handelsregister) erstreckte. Auch die Zahl der Sprengel wurde reduziert. Es bestanden nun 240 Amtsgerichte.
In der Vergangenheit waren diese Kreise (große administrative Einheiten) unterteilt in sogenannte: Landgerichte (ä. O.) und seit 1862 in Bezirksämter, die weiter unterteilt waren in sogenannte Landgerichte (Landgerichtsbezirk).
- Abkürzungen:
- LG ä.O. = Landgericht (ä.O.) / Landgericht älterer Ordnung
- LG = Landgericht (nach 1862) Umbennenung 1879 in Amtsgericht
- BA = Bezirksamt
Bayern - 1946 bis heute
Seit 1946 wird die Bezeichnung Regierungsbezirk für die größere administrative Einheit verwendet. Jeder Regierungsbezirk ist unterteilt in Landkreise und Kreisfreie Städte sowie Gemeinden (und die darin zusammengeschlossenen Orte).
Heute wird auch manchmal für die Bezeichnung - Landkreis - das kürzere deutsche Wort Kreis benutzt. Bezogen auf Bayerns vergangene Verwaltungsorganisation muss man die früheren alten Kreise jedoch eher mit einem Regierungsbezirk gleichsetzen.
- Abkürzungen:
- Reg.Bz = Regierungsbezirk
- LK = Landkreis
- KfS = Kreisfreie Stadt
- Gmd = Gemeinde
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Regierungsbezirke im Bundesland Bayern (Bundesrepublik Deutschland) |
Mittelfranken | Niederbayern | Oberbayern | Oberfranken | Oberpfalz | Schwaben | Unterfranken |