Provinz Westpreußen: Unterschied zwischen den Versionen

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (JPG statt jpg --> Bilder werden angezeigt)
(Verwaltungsgliederung)
Zeile 23: Zeile 23:
</center>
</center>
|}
|}
* [[Landkreis Großes Werder]]


* [[Reichsgau Danzig-Westpreußen]]
Unmittelbar nach der Angliederung Westpreußens an Preußen wurde in Marienwerder die Kriegs- und Domänenkammer nebst ihrer Unterbehörden eingerichtet (Königliches Patent vom 13. November 1772). Der Verwaltungsbezirk der Kammer bestand zunächst aus der vormaligen Wojewódschaft Marienburg einschließlich des Gebietes der Stadt Elbing, aus der Wojewódschaft und dem Bistum Kulm, sowie aus Pommerellen (zunächst noch ohne Danzig und Thorn). Dem Marienwerderschen Kammerbezirk wurden darüber hinaus noch die zuvor ostpreußischen Ämter Marienwerder und Riesenburg, sowie die Erbämter Schönberg und Deutsch Eylau mit den Städten Marienwerder und Garnsee, Riesenburg, Bischofswerder und Freystadt, Rosenberg und Deutsch Eylau zugeordnet. Nicht zum Kammerbezirk Marienwerder gehörte der Netzedistrikt, der unter gesonderte Verwaltung gestellt war.


* [[Kreis Briesen]]
Nach der Inbesitznahme von Danzig und Thorn im Jahre 1793 wurden auch diese beiden Städte und deren ländliche Territorien der Kammer in Marienwerder unterstellt. Durch Erlass vom 29. Juli 1807 wurden darüber hinaus noch die Teile des Netzedistrikts, die im Zuge der napoleonischen Umstrukturierung nicht an das Herzogtum Warschau abgetreten waren, namentlich das Gebiet der späteren Landkreise Flatow und Deutsch Krone, der Marienwerderschen Kammer zugewiesen. Der Kammerbezirk Marienwerder war in sieben landrätliche Kreise unterteilt:


== Hansestadt Thorn ==
*der [[Landkreis Marienburg]] umfasste die vormalige Wojewódschaft gleichen Namens mit Ausnahme des zu [[Danzig]] gehörenden Gebietes;
=== Allgemeine Information ===


Ausführliche Informationen über die Stadt Thorn gibt es auf der Hauptseite bei Wikipedia, der freien Enzyklopädie. Hier befinden sich auch zahlreiche Abbildungen und Fotos zur Geschichte sowie Hinweise auf verfilmte Kirchenbücher.
*der [[Landkreis Kulm]] wurde durch den größeren westlichen Teil des sogenannten "Kulmer Landes" gebildet;


*der [[Landkreis Michelau]] umfasste den kleineren östlichen Teil des "Kulmer Landes" und die Landschaft Michelau;


Das erste geschriebene Dokument über Thorn datiert vom 28.12.1233. Es handelt sich um die Kulmer Handfeste, mit der Kulm und Thorn die Stadtrechte verliehen wurden. Das Dokument wurde vom Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza und dem Landmeister für Slaven und Pruzzen Hermann Balk ausgestellt.
*der [[Landkreis Konitz]] umfasste den oberen Teil von Pommerellen;


Die Lage der Stadt an der Weichsel war eine gute Voraussetzung für die Entwicklung  von Thorn. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts begann man die Altstadt mit Mauern, Toren und Türmen aus Backstein anstelle der Holz-Erdbefestigungen zu umgeben.
*der [[Landkreis Stargard]] (anfänglich noch der Ober-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den mittleren Teil Pommerellens gebildet;


Nach der vernichteten Niederlage bei Tannenberg am 15.07.1410 gelang es dem Deutschen Orden durch das diplomatische Verhandeln des Hochmeisters Heinrich von Plauen mit dem polnischen König Wladislaw II im Ersten Thorner Frieden am 01.02.1411 zu erreichen, dass der Orden sein Gebiet weitgehend behalten konnte.
*der [[Landkreis Dirschau]] (anfänglich noch der Nieder-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den unteren Teil Pommerellens (bis zur Ostsee) gebildet;


Dem  Hansebund „der Kölner Konföderation von Hansestädten“ trat Thorn 1367 bei.
*der [[Landkreis Marienwerder]] - zuvor zu [[Ostpreußen]] gehörend - war (bis an die Weichsel reichend) zwischen die Kreise [[Landkreis Marienburg|Marienburg]] und [[Kreis Kulm|Kulm]] eingeschoben.


Am 06.02.1454 begann der Angriff Thorner Bürger auf das Ordenkastell. Nach einer kurzen Belagerung ergab sich die Ordensbesetzung. Mit Unterstützung der preußischen Städte und Ritter durch den polnischen König, der ebenfalls die Abschaffung der Ordensmacht anstrebte, verwandelte sich der Aufstand in einen dreizehn Jahre dauernden Krieg. Er wurde mit dem
Zweiten Thorner Frieden  am 19.10.1466 abgeschlossen.


Die Siedlungsmöglichkeiten in der Altstadt wurden knapp. Östlich der Altstadt entstand so eine neue Siedlung, die 1264 die Stadtrechte bekam. Sie war durch eine doppelte Wehrmauer mit Toren und Türmen und einem Graben von der Altstadt getrennt. Seit 1997 wird die Altstadt von der UNESCO als Weltkulturerbe geführt.
Im Zuge der Neuerrichtung der Provinz Westpreußen im Jahre 1815 wurden dann zwei Regierungsbezirke gebildet, denen mit Wirkung vom 1. April 1818 folgende Landkreise zugeordnet waren:
Die Stadt erlebte 1724 Aufstände und Unruhen, die unter dem Begriff als „Thorner Tumult“ europaweit bekannt wurden.


In der heutigen Kopernikusstraße wurde der spätere berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus am 19.02.1473 geboren. Eine weitere Besonderheit sind die „Thorner Kathrinchen“ (Scherzo KOPERNIK). Das sind gefüllte Lebkuchen in Schokolade, die nach einer Legende ein verliebter Bäckergeselle für die Tochter seines Meisters erfunden  hat.
'''1. Regierungsbezirk Danzig mit 8 Stadt- bzw. Landkreisen'''
Rezept: 200 g Honig, 175 g Zucker, 50 g Butter, 1 Ei, 1/16 Ltr Wasser, 12 g Lebkuchengewürz, 5 g Hirschhornsalz, 5 g Pottasche, 1 Zitronenschale, 625 g Mehl.
Zubereitung; Honig, Butter, die Hälfte des Zuckers erwärmen, abkühlen. Die andere Zuckerhälfte mit dem Ei und Gewürz schaumig rühren, Mehl und Triebmittel unterkneten. Den Teig 4 mm dick ausrollen in Rechtecke (3x4 cm) schneiden. Mit Ei bestreichen und bei 220 Grad ca. 15 Min. backen.


In der „Chronik der 7. Infanterie-Division“ von Wilhelm HERTLEIN wird berichtet, dass Thorn 1945 zur Festung erklärt war und alle Stabskompanien der Regimenter, verschiedene Versorgungsabteilungen und Divisions-Nachschubtruppen als Heeresgruppenreserve am 21.01.1945 in die Stadt verlegt werden sollten. Da kam ein neuer Befehl der 2. Armee, dass die 7. Infanterie-Division sofort an der Nogat mit dem Aufbau eines Abwehrriegels beginnen sollte. Ab 22.01.1945 begann die Wehrmacht mit der kampflosen Räumung der Stadt, so dass die russischen Truppen am 01.02.1945 in eine unzerstörte Stadt einziehen konnten.
*[[Landkreis Berent]], bestehend aus den Städten [[Berent]] und [[Schöneck,_Kreis_Berent|Schöneck]], dem Intendanturamt Berent, dem Domänenamt Schöneck und den adligen Gütern.


*[[Landkreis Danzig]], bestehend aus dem gesamten bisherigen Danziger Territorium (unter Ausschluss der Halbinsel Hela), dem größeren Teil des Domänenamtes [[Sobbowitz]] und den dazwischen liegenden adligen Gütern.


=== Sehenswürdigkeiten ===
*[[Stadtkreis Danzig]], bestehend aus der Stadt [[Danzig]], ihren Vorstädten und der nächsten Umgebung. Die Orte des Stadtkreises [[Danzig]], die nicht zum Kommunalgebiet der Stadt Danzig gehörten, wurden 1828 dem [[Landkreis Danzig]] zugeschlagen, der fortan das gesamte "platte Land" in sich vereinigte.


Die heutigen Besucher der Stadt bestaunen auf einem Rundweg zu Fuß die mittelalterlichen Baumeister der Renaissance, des Barock und der gotischen Architektur. Sie erfahren etwas über die alte Geschichte, aber kaum ein Gast wird auf die historischen Festungskomplexe rund um Thorn aufmerksam, die ebenso sehenswert sind.  
*[[Landkreis Elbing]], bestehend aus den Städten [[Elbing]] und [[Tolkemit]], den vereinigten Intendaturämtern [[Elbing]] und [[Tolkemit]], sowie den adligen Gütern [[Kadinen]] und [[Rehberg,_Kreis_Elbing|Rehberg]].


Unter der Preußischen Herrschaft wurde Thorn ab 1874 in eine Festung erster Klasse verwandelt. Als wichtige Festung und Standort einer großen Garnisation  entstanden bis 1914 über 200  Bauwerke rund um Thorn.
*[[Landkreis Karthaus]], bestehend aus dem Intendanturamt [[Karthaus-Mirchau]] und den adligen Gütern.


Unter Marian Sydow Touristische Stadtsektion PTTK in Thorn wurde 2003 ein 10seitiges Faltblatt „Festung Thorn Touristische Route“ herausgegeben. Die deutsche Übersetzung erfolgte von Frau Nadzieja Hajduczenia.
*[[Landkreis Marienburg]], bestehend aus den Städten [[Marienburg]] und [[Neuteich]], dem Flecken [[Tiegenhof]], dem Großen und dem Kleinen Marienburger Werder, dem [[Barenhof]]schen und dem [[Tiegenhof]]schen Gebiet, dem [[Scharpau]]er Bezirk und dem Gut [[Nenkau]].


Dieses informative Faltblatt befindet sich in der Bibliothek der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e.V. Es ist dort in der Sammlung „Ortsnamen-Archiv“ unter „Thorn“ eingeordnet.
*[[Landkreis Neustadt]], bestehend aus den Städten [[Neustadt, Kreis_Neustadt|Neustadt]], [[Putzig]] und [[Hela]], den Domänenämtern [[Brück]], [[Putzig]] und [[Starzyn]], sowie den adligen Gütern.


Die Befestigungswerke haben einen Umfang von 22 km, darunter 15 Forts, 84 Schutzbunker und 70 Schutzräume  53 Anlagen wurden inzwischen zerstört. Die Besichtigungen der Innenräume sind nach Vereinbarung möglich. Im Fort IV Friedrich der Große war von Oktober 1939 bis zum Januar 1940 das deutsche Untersuchungsgefängnis der Hilfspolizei untergebracht. 
*[[Landkreis Preußisch Stargard]], bestehend aus den Städten [[Dirschau]] und [[Stargard]], den Domänenämtern [[Subkau]] und [[Stargard]], den Intendanturen [[Bordzichow]] und [[Pelplin]], sowie den adligen Gütern.
Das Fort III Scharnhorst war eine Hinrichtungsstätte für über 1.500 Polen in der Zeit von Oktober 1939 bis Januar 1940
Das Untersuchungsgefängnis für die polnische Bevölkerung war im Fort IV.b Herzog Albrecht eingerichtet. Im Fort V Großer Kurfürst und im Fort VI Winrich von Knieprode waren englische Kriegsgefangene, im Fort V.a Ulrich von Jungingen hatte man 1941 russische Kriegsgefangene festgehalten.
Das Fort VII Herman von Salza beherbergte 1920 bis 1921 internierte Russen und 1940 bis 1944 französische Kriegsgefangene und ab Februar 1945 gab es hier ein Arbeitslager für die internierte Bevölkerung deutscher Abstammung.
Im Fort II York gibt es eine Gaststätte und eine Touristenherberge.


[[bild:Briesen (34).JPG|thumb|100px|right|Touristenherberge]]
'''2. Regierungsbezirk Marienwerder mit 13 Landkreisen'''
[[bild:Briesen (35).JPG|thumb|100px|left|Festungsplan]]
[[bild:Briesen (37).JPG|thumb|100px|right|Eingang zum Fort II York]]
[[bild:Briesen (38).JPG|thumb|100px|left|Festungsgeschütz]]
[[bild:Kopie von Briesen (36).JPG|thumb|100px|right|Festungsgraben]]


*[[Landkreis Deutsch Krone]], bestehend aus den Ämtern [[Schloppe]] und [[Lebehnke]] (einschließlich des früheren Amtes [[Schrotz]]), den Städten [[Deutsch Krone]], [[Jastrow]], [[Märkisch Friedland]], [[Schloppe]] und [[Tütz ]], sowie 65 adligen Gütern.


*[[Landkreis Flatow]], bestehend aus dem Amt [[Kamin]], den Städten [[Flatow]], [[Kamin Krojanke]], [[Vandsburg]] und [[Zempelburg]], sowie 98 adligen Gütern.


*[[Landkreis Graudenz]], bestehend aus den Ämtern [[Engelsburg]], [[Rheden,_Kreis_Graudenz|Rehden]] und [[Roggenhausen,_Kreis_Graudenz|Roggenhausen]], dem Intendanturamt Graudenz (ohne die dem [[Landkreis Schwetz]] zugewiesenen Ortschaften), den Städten [[Graudenz]], Festung Graudenz, [[Lessen]] und [[Rehden,_Kreis_Graudenz|Rehden]], sowie 81 adligen Gütern.


*Kreis Briesen [[Kreis_Briesen/Ortsgeschichte|Geschichtsseite zum Kreis]]
*[[Landkreis Konitz]], bestehend aus den Ämtern [[Friedrichsbruch]] (ohne die dem [[Landkreis Schlochau]] zugewiesenen Ortschaften) und [[Tuchel]], den Städten [[Konitz]] und [[Tuchel]], sowie 159 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Kulm]], bestehend aus den Ämtern [[Kulm]], [[Lippinken]], [[Przydworsz]] und [[Unislaw]], den Städten [[Briesen]] und [[Kulm]], sowie 138 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Löbau]], bestehend aus den Ämtern [[Brattian]], [[Löbau,_Kreis_Löbau|Löbau]] und [[Lonkorrek]], den Städten [[Kauernik]], [[Löbau,_Kreis_Löbau|Löbau]] und [[Neustadt,_Kreis_Löbau|Neustadt]], sowie 65 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Marienwerder]], bestehend aus der Intendantur [[Marienwerder]], den Domänenämtern [[Mewe]] und [[Ostrowitt]], die vormals zum [[Amt Neuenburg]] gehörigen Ortschaften [[Lalkau]] und [[Pienonczkowo]], die Städte [[Garnsee]], [[Marienwerder]] und [[Mewe]], sowie 63 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Rosenberg]], bestehend aus der Intendantur [[Riesenburg]] (ohne die an den Landkreis Graudenz abgetretene Ortschaft [[Partenschin]]), die Städte [[Bischofswerder]], [[Deutsch Eylau]], [[Freystadt]], [[Riesenburg]] und [[Rosenberg,_Kreis_Rosenberg|Rosenberg]], sowie 97 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Schlochau]], bestehend der Intendantur [[Baldenburg]], 31 Ortschaften des Amtes [[Friedrichsbruch]] und dem Amt [[Schlochau]], den Städten [[Baldenburg]], [[Hammerstein,_Kreis_Schlochau|Hammerstein]], [[Landeck]], [[Preußisch Friedland]] und [[Schlochau]], sowie 98 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Schwetz]], bestehend aus der Intendantur Schwetz, dem [[Amt Neuenburg]] (ohne [[Lalkau]] und [[Pienonczkowo]]) und sechs vormals zur Intendantur [[Graudenz]] gehörenden Ortschaften, den Städten [[Neuenburg,_Kreis_Schwetz|Neuenburg]] und [[Schwetz]], sowie 98 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Strasburg]], bestehend aus den Intendanturen [[Gollub]] und [[Lautenburg]], dem Domänenamt [[Strasburg]], den Städten [[Gollub]], [[Gorzno]], [[Lautenburg]] und [[Strasburg]], sowie 92 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Stuhm]], bestehend aus der Intendantur Stuhm (nebst dem vormaligen Domänenamt [[Christburg]]), den Städten [[Christburg]] und [[Stuhm]], sowie 63 adligen Gütern.
 
*[[Landkreis Thorn]], bestehend aus den Domänenämtern [[Brzezinko]] und [[Kulmsee]], dem sogenannten "Neuen Gebiet", den Städten [[Kulmsee]], [[Podgorz]], [[Schönsee]] und [[Thorn]], sowie 67 adligen Gütern.
 
In der Zeit von 1873-1900 ergaben sich für die vorstehend aufgezeigten Kreisstrukturen noch folgende Veränderungen, die allerdings ohne Einfluss auf die Zuordnung zu den genannten Regierungsbezirken waren:
 
*Durch Kabinettsorder vom 4. Dezember 1873 schied die Stadt [[Elbing]] aus dem [[Landkreis Elbing]] aus und bildete seither den Stadtkreis [[Elbing]].
 
*Durch Gesetz vom 25. März 1875 wurden aus dem [[Landkreis Konitz]] die [[Landkreis Konitz|Landkreise Konitz]] und [[Landkreis Tuchel|Tuchel]] gebildet.
 
*Durch Gesetz vom 6. Juni 1887 wurden folgende Landkreise neu gebildet:
 
**[[Kreis Briesen|Landkreis Briesen]] (aus Teilen der [[Landkreise Graudenz]], [[Kulm]], [[Strasburg]] und [[Thorn]]);
**[[Landkreis Danziger Höhe]] (aus Teilen des bisherigen [[Landkreis Danzig|Landkreises Danzig]]);
**[[Landkreis Danziger Niederung]] (aus Teilen des bisherigen [[Landkreis Danzig|Landkreises Danzig]]);
**[[Landkreis Dirschau]] (aus Teilen des [[Landkreis Preußisch Stargad|Landkreises Preußisch Stargard]] und des bisherigen [[Landkreis Danzig|Landkreises Danzig]]);
**[[Landkreis Neustadt|Landkreise Neustadt]] und [[Landkreis Putzig|Putzig]] (aus dem bisherigen [[Landkreis Neustadt]]).
 
*Im Jahre 1900 wurden die Stadtkreise [[Graudenz]] und [[Thorn]] gebildet.





Version vom 4. August 2005, 12:31 Uhr

Einleitung

Datei:Lokal Provinz Westpreussen.png
Lokalisierung der Provinz Westpreußen



Allgemeine Information

Politische Einteilung

Karte Provinz Westpreussen.png

Unmittelbar nach der Angliederung Westpreußens an Preußen wurde in Marienwerder die Kriegs- und Domänenkammer nebst ihrer Unterbehörden eingerichtet (Königliches Patent vom 13. November 1772). Der Verwaltungsbezirk der Kammer bestand zunächst aus der vormaligen Wojewódschaft Marienburg einschließlich des Gebietes der Stadt Elbing, aus der Wojewódschaft und dem Bistum Kulm, sowie aus Pommerellen (zunächst noch ohne Danzig und Thorn). Dem Marienwerderschen Kammerbezirk wurden darüber hinaus noch die zuvor ostpreußischen Ämter Marienwerder und Riesenburg, sowie die Erbämter Schönberg und Deutsch Eylau mit den Städten Marienwerder und Garnsee, Riesenburg, Bischofswerder und Freystadt, Rosenberg und Deutsch Eylau zugeordnet. Nicht zum Kammerbezirk Marienwerder gehörte der Netzedistrikt, der unter gesonderte Verwaltung gestellt war.

Nach der Inbesitznahme von Danzig und Thorn im Jahre 1793 wurden auch diese beiden Städte und deren ländliche Territorien der Kammer in Marienwerder unterstellt. Durch Erlass vom 29. Juli 1807 wurden darüber hinaus noch die Teile des Netzedistrikts, die im Zuge der napoleonischen Umstrukturierung nicht an das Herzogtum Warschau abgetreten waren, namentlich das Gebiet der späteren Landkreise Flatow und Deutsch Krone, der Marienwerderschen Kammer zugewiesen. Der Kammerbezirk Marienwerder war in sieben landrätliche Kreise unterteilt:

  • der Landkreis Kulm wurde durch den größeren westlichen Teil des sogenannten "Kulmer Landes" gebildet;
  • der Landkreis Michelau umfasste den kleineren östlichen Teil des "Kulmer Landes" und die Landschaft Michelau;
  • der Landkreis Stargard (anfänglich noch der Ober-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den mittleren Teil Pommerellens gebildet;
  • der Landkreis Dirschau (anfänglich noch der Nieder-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den unteren Teil Pommerellens (bis zur Ostsee) gebildet;


Im Zuge der Neuerrichtung der Provinz Westpreußen im Jahre 1815 wurden dann zwei Regierungsbezirke gebildet, denen mit Wirkung vom 1. April 1818 folgende Landkreise zugeordnet waren:

1. Regierungsbezirk Danzig mit 8 Stadt- bzw. Landkreisen

  • Landkreis Danzig, bestehend aus dem gesamten bisherigen Danziger Territorium (unter Ausschluss der Halbinsel Hela), dem größeren Teil des Domänenamtes Sobbowitz und den dazwischen liegenden adligen Gütern.
  • Stadtkreis Danzig, bestehend aus der Stadt Danzig, ihren Vorstädten und der nächsten Umgebung. Die Orte des Stadtkreises Danzig, die nicht zum Kommunalgebiet der Stadt Danzig gehörten, wurden 1828 dem Landkreis Danzig zugeschlagen, der fortan das gesamte "platte Land" in sich vereinigte.

2. Regierungsbezirk Marienwerder mit 13 Landkreisen

In der Zeit von 1873-1900 ergaben sich für die vorstehend aufgezeigten Kreisstrukturen noch folgende Veränderungen, die allerdings ohne Einfluss auf die Zuordnung zu den genannten Regierungsbezirken waren:

  • Durch Gesetz vom 6. Juni 1887 wurden folgende Landkreise neu gebildet:
  • Im Jahre 1900 wurden die Stadtkreise Graudenz und Thorn gebildet.


Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und Historische Vereine/Gesellschaften sind Organisationen auf freiwilliger Basis.

Ihre Mitarbeiter sind im Auskunftsbereich ehrenamtlich und in aller Regel auch (zumindest für ihre Mitglieder) unentgeltlich tätig.

Forschungsaufträge werden von diesen Organisationen nicht übernommen.

Eventuellen Anfragen ist unbedingt auskömmliches (doppeltes !) Rückporto beizufügen.

Genealogische Gesellschaften

Bestehende genealogische Vereinigungen:

Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e. V.

Homepage

Forschungsstelle Ost- und Westpreußen

zur Zeit unbesetzt, Anfragen bitte an

Detlef Kühn

Ritterfelddamm 219

D-14089 Berlin


Landkreise Briesen, Graudenz und Strasburg

Hans-Jürgen Wolf

Fischkamp 19

D-28307 Bremen

hans-juergen.wolf@nwn.de


Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V.

Homapage

Allgemeine Auskünfte

Reinhard Wenzel

An der Leegde 23

D-29223 Celle


Auskünfte über das südliche Westpreußen ("Kulmerland")

Hans-Jürgen Wolf

Fischkamp 19

D-28307 Bremen

hans-juergen.wolf@nwn.de


Frühere genealogische Vereinigungen:

Gesellschaft für Familienforschung, Wappen- und Siegelkunde in Danzig

Veröffentlichungen: Danziger Familiengeschichtliche Beiträge Heft 1 - 7, Danzig 1929-1943

(Reprint als Sonderschrift Nr. 60 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., Hamburg 1988)


Internetlinks

Offizielle Internetseiten