Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/205: Unterschied zwischen den Versionen
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:::::::::<big>'''Vor Minchens Bild,'''</big> | :::::::::<big>'''Vor Minchens Bild,'''</big> | ||
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:Königin und Göttin | :Königin und Göttin meines Herzens! | ||
: | ::Das Du ganz besessen, ganz entzückt; | ||
:Hochverehrte, Hochverklärte Gattin! | :Hochverehrte, Hochverklärte Gattin! | ||
:Meinem Auge, meinem Arm entrückt, | ::Meinem Auge, meinem Arm entrückt, | ||
:Brennend ist die Zähre, die Dir fließet, | :Brennend ist die Zähre, die Dir fließet, | ||
:Deiner Hoheit Schmerzensfeier mir! | ::Deiner Hoheit Schmerzensfeier mir! | ||
:Doch was ist der Erde Lust und Freude | :Doch was ist der Erde Lust und Freude | ||
:Meiner treuen Seele gegen ihr? — | ::Meiner treuen Seele gegen ihr? — | ||
:Himmlische! ach, ach — so schnell entschwunden | :Himmlische! ach, ach — so schnell entschwunden | ||
:Aus der schönen Welt, die Du mir schufst! | ::Aus der schönen Welt, die Du mir schufst! | ||
:Tausend Dank sei Dir für die Erinnrung, | :Tausend Dank sei Dir für die Erinnrung, | ||
:Die zurück Du | ::Die zurück Du mir im Bilde rufst! | ||
:Konnte ihm der Maler auch nicht geben, | :Konnte ihm der Maler auch nicht geben, | ||
:Was Dein Gott, Dein Geist und Herz Dir gab, | ::Was Dein Gott, Dein Geist und Herz Dir gab, | ||
:Lieb' ich doch die Ähnlichkeiten alle, | :Lieb' ich doch die Ähnlichkeiten alle, | ||
:Die ich im Gemälde vor mir Hab'! | ::Die ich im Gemälde vor mir Hab'! | ||
:Schwach, nur schwach hat zwar des Fremden Pinsel | :Schwach, nur schwach hat zwar des Fremden Pinsel | ||
:Hingezeichnet, was an Dich mich band; | ::Hingezeichnet, was an Dich mich band; | ||
:Doch der Liebe Phantasie vollendet, | :Doch der Liebe Phantasie vollendet, | ||
:Was unmöglich war des Künstlers Hand! | ::Was unmöglich war des Künstlers Hand! | ||
:Deine Mienen, Deine Blicke waren, | :Deine Mienen, Deine Blicke waren, | ||
:Als Du sie | ::Als Du sie dem Maler zugewandt, | ||
:Auch bei weitem nicht so schön und reizend, | :Auch bei weitem nicht so schön und reizend, | ||
: | ::Als wenn Dein Geliebter vor Dir stand! | ||
:Wie ich einst in diesen Wunderaugen | :Wie ich einst in diesen Wunderaugen | ||
:Meine Seligkeit, mein Schicksal | ::Meine Seligkeit, mein Schicksal las; | ||
:Wie, von ihrem Zauberstrahl getroffen, | :Wie, von ihrem Zauberstrahl getroffen, | ||
:Ich der Welt und meiner selbst vergaß; | ::Ich der Welt und meiner selbst vergaß; | ||
:Wie sie mich im höchsten Himmel wiegten, | :Wie sie mich im höchsten Himmel wiegten, | ||
:Und ich Götterlust aus ihnen sog; | ::Und ich Götterlust aus ihnen sog; | ||
:Wie sie | :Wie sie Rosenketten um mich schmiegten, | ||
:Und mich ihre Kraft magnetisch zog; | ::Und mich ihre Kraft magnetisch zog; | ||
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:O, so haben sie auch selbst im Bilde | :O, so haben sie auch selbst im Bilde | ||
:Ihre Kraft an mir noch nicht verbraucht! | ::Ihre Kraft an mir noch nicht verbraucht! | ||
:Immer leuchten sie der Liebe Segen, | :Immer leuchten sie der Liebe Segen, | ||
: | ::Aus der reinsten Seele aufgetaucht! | ||
:Immer bringen sie mir das Vergang'ne, | :Immer bringen sie mir das Vergang'ne, | ||
:Die genoss'ne Wonne neu zurück! | ::Die genoss'ne Wonne neu zurück! | ||
:Immer bürgen sie | :Immer bürgen sie mir für die Zukunft, | ||
:Und für das gehoffte Himmelsglück! | ::Und für das gehoffte Himmelsglück! | ||
:Schwör' ich Dir für jenes bess're Leben | :Schwör' ich Dir für jenes bess're Leben | ||
:Engelliebe, Engeltreue zu; | ::Engelliebe, Engeltreue zu; | ||
:O, dann lächelst Du mir stillen Frieden, | :O, dann lächelst Du mir stillen Frieden, | ||
:Und das Herz, das arme Herz hat Ruh'! — | ::Und das Herz, das arme Herz hat Ruh'! — | ||
:Ruhe? — ach, wie könnte ich sie finden, | :Ruhe? — ach, wie könnte ich sie finden, | ||
:Ehe ich des Wunsches Ziel erreicht? | ::Ehe ich des Wunsches Ziel erreicht? | ||
:Ist es Ruhe, wenn der Sturm der Sehnsucht | :Ist es Ruhe, wenn der Sturm der Sehnsucht | ||
:Einen Augenblick im Herzen schweigt? — | ::Einen Augenblick im Herzen schweigt? — | ||
:Mit Dir lebte ich schon hier im Himmel! | :Mit Dir lebte ich schon hier im Himmel! | ||
:Ohne Dich kann er mir dort nicht sein! | ::Ohne Dich kann er mir dort nicht sein! | ||
:Doch Du hast ihn mit hinauf genommen, | :Doch Du hast ihn mit hinauf genommen, | ||
:Und Du bist auch droben wieder mein! | ::Und Du bist auch droben wieder mein! | ||
:O, Du hast es mir ja fest versprochen! | :O, Du hast es mir ja fest versprochen! | ||
:Und ich zweifle nicht an diesem Glück; | ::Und ich zweifle nicht an diesem Glück; | ||
:Denn wie Gottes Wort vertrau' ich Deinem, | :Denn wie Gottes Wort vertrau' ich Deinem, | ||
:Und sein Siegel war Dein letzter Blick! | ::Und sein Siegel war Dein letzter Blick! | ||
:Minchen! Minchen! Ewige Geliebte! | :Minchen! Minchen! Ewige Geliebte! | ||
:Möcht' ich droben Deiner würdig sein! | ::Möcht' ich droben Deiner würdig sein! | ||
:Besser warst Du ja auch schon hienieden, | :Besser warst Du ja auch schon hienieden, | ||
:Als Dein Treuer; dennoch warst Du sein! | ::Als Dein Treuer; dennoch warst Du sein! | ||
:Wirst es bleiben, wirst ihn nicht verschmähen; | :Wirst es bleiben, wirst ihn nicht verschmähen; | ||
:Nein, Du machst ihm nimmer solche Pein! | ::Nein, Du machst ihm nimmer solche Pein! | ||
:Und er wird dereinst an Deiner Seite | :Und er wird dereinst an Deiner Seite | ||
:Auch im bessern Leben besser sein! | ::Auch im bessern Leben besser sein! | ||
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Version vom 21. Juni 2008, 15:34 Uhr
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- Vor Minchens Bild,
- am 17. Februar 1837.
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