Labes/Denkmal: Unterschied zwischen den Versionen
(kat. + typo) |
|||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
[[Bild: Labes Hünengrab 2.JPG|thumb|240px|Künstlich angelegtes Hünengrab am Aufgang zum Denkmal]] | [[Bild: Labes Hünengrab 2.JPG|thumb|240px|Künstlich angelegtes Hünengrab am Aufgang zum Denkmal]] | ||
[[Bild: Labes Zerstörtes Denkmal.JPG|thumb|240px|Das Denkmal nach der Zerstörung. Es wurde in der folgenden Zeit weiter zerstört und als Grillplatz genutzt]] | [[Bild: Labes Zerstörtes Denkmal.JPG|thumb|240px|Das Denkmal nach der Zerstörung. Es wurde in der folgenden Zeit weiter zerstört und als Grillplatz genutzt]] | ||
Ein Wahrzeichen von Labes war das '''Denkmal''' zum Andenken an die 208 | Ein Wahrzeichen von Labes war das '''Denkmal''' zum Andenken an die 208 gefallenen Labeser des Ersten Weltkrieges. Es wurde durch Spenden der Bevölkerung finanziert und 1925/1926 in freiwilliger, kostenloser Gemeinschaftsarbeit auf dem 100 m hohen Denkmalsberg am Hainholz errichtet. | ||
Sieben Steinsäulen, in die die Tafeln mit den Namen der Gefallenen eingelassen waren und die mit schweren Eichenbalken verbunden waren, bildeten den Opferring. In ihm stand auf einem Sockel die auf die Stadt herabblickende Rolandsäule. Um den Sockel war eine dicke Kette geschmiedet, die nachdem Hitler Deutschland von den Fesseln des Versailler Vertrages befreit hatte, aufgeschmiedet wurde und seitdem lose am Sockelfuß lag. | Sieben Steinsäulen, in die die Tafeln mit den Namen der Gefallenen eingelassen waren und die mit schweren Eichenbalken verbunden waren, bildeten den Opferring. In ihm stand auf einem Sockel die auf die Stadt herabblickende Rolandsäule. Um den Sockel war eine dicke Kette geschmiedet, die nachdem Hitler Deutschland von den Fesseln des Versailler Vertrages befreit hatte, aufgeschmiedet wurde und seitdem lose am Sockelfuß lag. | ||
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
Der Aufgang zum Denkmal war künstlerisch gestaltet. Eine Treppe führte durch mehrere Wallringe, auf denen künstliche Hünengräber und Runensteine angelegt wurden, hinauf. | Der Aufgang zum Denkmal war künstlerisch gestaltet. Eine Treppe führte durch mehrere Wallringe, auf denen künstliche Hünengräber und Runensteine angelegt wurden, hinauf. | ||
Der Entwurf für das Ehrenmal stammte von dem Bildhauer Richter-Elsner, Berlin-Friedrichshagen, dem auch die Anfertigung und Aufstellung der Statue sowie die zeitweise Leitung der Bauausführung übertragen wurde. | Der Entwurf für das Ehrenmal stammte von dem Bildhauer [[Fritz Richter-Elsner]], Berlin-Friedrichshagen, dem auch die Anfertigung und Aufstellung der Statue sowie die zeitweise Leitung der Bauausführung übertragen wurde. | ||
Der 1. August 1926 war der Weihetag. 4850 Arbeitsstunden wurden unentgeltlich geleistet und 1360 cbm Erdboden mit den einfachsten Hilfsmitteln bewegt. Über 3000 Zentner Steinmaterial wurden herangeschafft für die Errichtung der Hünengräber und der sonstigen Steinbauten. Diese Steine wurden überwiegend von den umliegenden Gütern unter kostenloser Gestellung von Arbeitskräften und Gespannen angefahren. Aber auch sonst mussten erhebliche Fuhrleistungen von den örtlichen Bauern und Betrieben erbracht werden. Der größte Stein wog 400 Zentner und musste viermal gesprengt werden. Die für die Hünengräber nötigen Waffen und sonstigen Beigaben wurden von den örtlichen Handwerkern unentgeltlich angefertigt. | Der 1. August 1926 war der Weihetag. 4850 Arbeitsstunden wurden unentgeltlich geleistet und 1360 cbm Erdboden mit den einfachsten Hilfsmitteln bewegt. Über 3000 Zentner Steinmaterial wurden herangeschafft für die Errichtung der Hünengräber und der sonstigen Steinbauten. Diese Steine wurden überwiegend von den umliegenden Gütern unter kostenloser Gestellung von Arbeitskräften und Gespannen angefahren. Aber auch sonst mussten erhebliche Fuhrleistungen von den örtlichen Bauern und Betrieben erbracht werden. Der größte Stein wog 400 Zentner und musste viermal gesprengt werden. Die für die Hünengräber nötigen Waffen und sonstigen Beigaben wurden von den örtlichen Handwerkern unentgeltlich angefertigt. | ||
1945 wurde das Denkmal zerstört. Der früher | 1945 wurde das Denkmal zerstört. Der früher unbewaldete Denkmalsberg ist heute bewaldet. | ||
<small>Quelle:"Ehrenmal der Kreisstadt Labes in Pommern" Druck und Verlag A.Straube und Sohn, Labes, 1926, Nachdruck 1970 durch den Heimatbuchausschuß der Kreisstadt Labes</small> | <small>Quelle: "Ehrenmal der Kreisstadt Labes in Pommern", Druck und Verlag A. Straube und Sohn, Labes, 1926, Nachdruck 1970 durch den Heimatbuchausschuß der Kreisstadt Labes</small> | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
Zeile 246: | Zeile 246: | ||
[[Kategorie:Gedenktafel]] | [[Kategorie:Gedenktafel]] | ||
[[Kategorie:Kriegerdenkmal 1914-18]] |
Version vom 20. Oktober 2008, 20:51 Uhr
Das Denkmal, Gedenkstätte für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (1914-1918)
Ein Wahrzeichen von Labes war das Denkmal zum Andenken an die 208 gefallenen Labeser des Ersten Weltkrieges. Es wurde durch Spenden der Bevölkerung finanziert und 1925/1926 in freiwilliger, kostenloser Gemeinschaftsarbeit auf dem 100 m hohen Denkmalsberg am Hainholz errichtet.
Sieben Steinsäulen, in die die Tafeln mit den Namen der Gefallenen eingelassen waren und die mit schweren Eichenbalken verbunden waren, bildeten den Opferring. In ihm stand auf einem Sockel die auf die Stadt herabblickende Rolandsäule. Um den Sockel war eine dicke Kette geschmiedet, die nachdem Hitler Deutschland von den Fesseln des Versailler Vertrages befreit hatte, aufgeschmiedet wurde und seitdem lose am Sockelfuß lag.
Der Aufgang zum Denkmal war künstlerisch gestaltet. Eine Treppe führte durch mehrere Wallringe, auf denen künstliche Hünengräber und Runensteine angelegt wurden, hinauf.
Der Entwurf für das Ehrenmal stammte von dem Bildhauer Fritz Richter-Elsner, Berlin-Friedrichshagen, dem auch die Anfertigung und Aufstellung der Statue sowie die zeitweise Leitung der Bauausführung übertragen wurde. Der 1. August 1926 war der Weihetag. 4850 Arbeitsstunden wurden unentgeltlich geleistet und 1360 cbm Erdboden mit den einfachsten Hilfsmitteln bewegt. Über 3000 Zentner Steinmaterial wurden herangeschafft für die Errichtung der Hünengräber und der sonstigen Steinbauten. Diese Steine wurden überwiegend von den umliegenden Gütern unter kostenloser Gestellung von Arbeitskräften und Gespannen angefahren. Aber auch sonst mussten erhebliche Fuhrleistungen von den örtlichen Bauern und Betrieben erbracht werden. Der größte Stein wog 400 Zentner und musste viermal gesprengt werden. Die für die Hünengräber nötigen Waffen und sonstigen Beigaben wurden von den örtlichen Handwerkern unentgeltlich angefertigt.
1945 wurde das Denkmal zerstört. Der früher unbewaldete Denkmalsberg ist heute bewaldet.
Quelle: "Ehrenmal der Kreisstadt Labes in Pommern", Druck und Verlag A. Straube und Sohn, Labes, 1926, Nachdruck 1970 durch den Heimatbuchausschuß der Kreisstadt Labes
Die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges
Die Söhne der Stadt Labes, die im Weltkrieg 1914 - 1918 für Ihr Vaterland starben
|
|
Quelle: Buch "Labes I - Unsere liebe Heimatstadt" Herausgeber: Heimatgemeinschaft der Labeser, Seite 94 ff.