Goethe als Genealog (Kekule von Stradonitz)/08: Unterschied zwischen den Versionen
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des Hauses Medicis“ ein weitgehendes Interesse beanspruchen. Ist sie doch ein deutliches Zeichen dafür, daß Goethe sich der Einsicht nicht verschloß, wie nützlich genealogische Tafeln zum Verständnis der Geschichte sind. Dabei ist noch besonders zu beachten, daß es sich bei der Lebensbeschreibung Cellinis keineswegs um | des Hauses Medicis“ ein weitgehendes Interesse beanspruchen. Ist sie doch ein deutliches Zeichen dafür, daß Goethe sich der Einsicht nicht verschloß, wie nützlich genealogische Tafeln zum Verständnis der Geschichte sind. Dabei ist noch besonders zu beachten, daß es sich bei der Lebensbeschreibung Cellinis keineswegs um {{Sperrschrift|Staaten}}geschichte, sondern lediglich um ein {{Sperrschrift|kultur-}} und {{Sperrschrift|kunst}}geschichtlich bedeutsames Werk handelt. | ||
Diese Einsicht von der Nützlichkeit genealogischer Tafeln ist durchaus nicht so allgemein verbreitet, wie die Genealogen vom Fach zu glauben geneigt sein mögen. [[Ottokar Lorenz|Lorenz]] hatte bereits hervorgehoben, daß die bekannte und weit verbreitete, von Wilhelm Oncken herausgegebene „Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen“ den Beweis dafür liefert, „daß in einer gewaltigen Zahl von Bänden eine Reihe von Gelehrten sich vereinigen konnte, die mannigfaltigsten künstlerischen Dinge zu erleichtern, aber nicht eine einzige Stammtafel beizufügen für nöthig fand“. Den Beifall eines Goethe hätte diese Unterlassung sicherlich auch nicht gefunden. | Diese Einsicht von der Nützlichkeit genealogischer Tafeln ist durchaus nicht so allgemein verbreitet, wie die Genealogen vom Fach zu glauben geneigt sein mögen. [[Ottokar Lorenz|Lorenz]] hatte bereits hervorgehoben, daß die bekannte und weit verbreitete, von Wilhelm Oncken herausgegebene „Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen“ den Beweis dafür liefert, „daß in einer gewaltigen Zahl von Bänden eine Reihe von Gelehrten sich vereinigen konnte, die mannigfaltigsten künstlerischen Hilfsmittel herbeizuziehen, um das Verständiß geschichtlicher Dinge zu erleichtern, aber nicht eine einzige Stammtafel beizufügen für nöthig fand“. Den Beifall eines Goethe hätte diese Unterlassung sicherlich auch nicht gefunden. | ||
Ungleich weniger bekannt als Goethes Benvenuto Cellini ist die Thatsache, daß Goethe eine selbstständige genealogische Abhandlung geschrieben hat. Diese Monographie hat zum Gegenstande die Abstammung des genugsam bekannten Abenteurers Joseph oder richtiger Guiseppe Balsamo, der sich selbst einen Grafen Cagliostro, gelegentlich auch einen Grafen Pelegrini nannte, auch noch unter allerlei anderen Namen aufgetreten ist, die einzeln aufzuführen hier zwecklos wäre. | Ungleich weniger bekannt als Goethes Benvenuto Cellini ist die Thatsache, daß Goethe eine selbstständige genealogische Abhandlung geschrieben hat. Diese Monographie hat zum Gegenstande die Abstammung des genugsam bekannten Abenteurers Joseph oder richtiger Guiseppe Balsamo, der sich selbst einen Grafen Cagliostro, gelegentlich auch einen Grafen Pelegrini nannte, auch noch unter allerlei anderen Namen aufgetreten ist, die einzeln aufzuführen hier zwecklos wäre. | ||
Goethe erfuhr das Nähere über die Vorfahren des weltbekannten Abenteurers durch Zufall bei seiner | Goethe erfuhr das Nähere über die Vorfahren des weltbekannten Abenteurers durch Zufall bei seiner |
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des Hauses Medicis“ ein weitgehendes Interesse beanspruchen. Ist sie doch ein deutliches Zeichen dafür, daß Goethe sich der Einsicht nicht verschloß, wie nützlich genealogische Tafeln zum Verständnis der Geschichte sind. Dabei ist noch besonders zu beachten, daß es sich bei der Lebensbeschreibung Cellinis keineswegs um Staatengeschichte, sondern lediglich um ein kultur- und kunstgeschichtlich bedeutsames Werk handelt.
Diese Einsicht von der Nützlichkeit genealogischer Tafeln ist durchaus nicht so allgemein verbreitet, wie die Genealogen vom Fach zu glauben geneigt sein mögen. Lorenz hatte bereits hervorgehoben, daß die bekannte und weit verbreitete, von Wilhelm Oncken herausgegebene „Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen“ den Beweis dafür liefert, „daß in einer gewaltigen Zahl von Bänden eine Reihe von Gelehrten sich vereinigen konnte, die mannigfaltigsten künstlerischen Hilfsmittel herbeizuziehen, um das Verständiß geschichtlicher Dinge zu erleichtern, aber nicht eine einzige Stammtafel beizufügen für nöthig fand“. Den Beifall eines Goethe hätte diese Unterlassung sicherlich auch nicht gefunden.
Ungleich weniger bekannt als Goethes Benvenuto Cellini ist die Thatsache, daß Goethe eine selbstständige genealogische Abhandlung geschrieben hat. Diese Monographie hat zum Gegenstande die Abstammung des genugsam bekannten Abenteurers Joseph oder richtiger Guiseppe Balsamo, der sich selbst einen Grafen Cagliostro, gelegentlich auch einen Grafen Pelegrini nannte, auch noch unter allerlei anderen Namen aufgetreten ist, die einzeln aufzuführen hier zwecklos wäre.
Goethe erfuhr das Nähere über die Vorfahren des weltbekannten Abenteurers durch Zufall bei seiner