Absteinen (Kreis Tilsit): Unterschied zwischen den Versionen

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*'''Lepner''', 1704 Landschöppe zu Absteinen
*'''Lepner''', 1704 Landschöppe zu Absteinen
*'''Casper''' Friedrich, 1708 Landschöppe zu Absteinen
*'''Casper''' Friedrich, 1708 Landschöppe zu Absteinen
*'''Stricker''', um 1725 Leinweber zu Absteinen
*'''Wentzel''', um 1730 Zimmermann zu Absteinen
*'''Beyer''', um 1730 Schmied zu Absteinen


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Version vom 24. August 2010, 19:40 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Absteinen (Kreis Tilsit) aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Schule Absteinen

Hierarchie

Regional > Litauen > Absteinen (Kreis Tilsit)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Absteinen (Kreis Tilsit)


Einleitung

Absteinen (Kreis Tilsit) (1539 Abstenischken/ Abstenischken, 1557 Abstennicken, 1584 Absteinbken/ Abstenbkemen/ Abstenicken), Kreis Tilsit, Ostpreußen.

Name

Der Name weist auf Wohlhabenheit.

  • preußisch-litauisch "apsčias" = reichlich, vollauf
  • prußisch "steina" = stattlich

Das Bächlein Abst

Das Bächlein Abst friert auch im strengen Winter nicht zu; aus seinem Flußbette sprießt üppiges Gras. Wir haben es hier mit einer von den warmen Quellen zu tun, die tief aus dem Innern der Erde entspringen und verschiedentlich in dieser Gegend zu finden sind. Nach dem Glauben des Volkes besitzt das Wasser des Baches eine verjüngende Kraft, und am Ostermorgen kommen die jungen Mädchen vor Sonnenaufgang zur Abste, um sich ihr Wasser zu holen und sich damit zu waschen, damit sie schön jung und frisch bleiben.


Politische Einteilung

1940 ist Absteinen (Kreis Tilsit) eine Gemeinde mit den Gütern Absteinen und Absteinen-Rothof und dem Dorf Absteinen (Kreis Tilsit).


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Absteinen (Kreis Tilsit) gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.


Bewohner

  • Siegmund Georg, besitzt 1645 neun Hufen Land in Absteinen
  • Dreßler Johann, 1690 Landschöppe zu Absteinen
  • Lepner, 1704 Landschöppe zu Absteinen
  • Casper Friedrich, 1708 Landschöppe zu Absteinen
  • Stricker, um 1725 Leinweber zu Absteinen
  • Wentzel, um 1730 Zimmermann zu Absteinen
  • Beyer, um 1730 Schmied zu Absteinen

Geschichte

1615 Schulzenamt und Dorf, 68 Huben groß, zahlt pro Hube 16 Schillinge Dezem. Bringt 1621 zum Widdembau 51 Mark auf und leistet 1664 an freiwilligem Glockenbeitrag 25 Mark. 1617 liegen 13 Huben wüst. 1621 baut der Zimmermann Hensel Jurgelaitis die Schule zu Willkischken. 1639 werden Abrys Schiebertaitis und David Szugs genannt. 1662 hat das Dorf einen Krug, der dem Verwalter mai gehört, und 9 Dienstboten. Zimmermann Uredait baut ein Stallchen auf dem Pfarrgehöft. 1663 wird Zimmermann Skowereit und Bauer salomon Lenuweit erwähnt. 1666 wohnt daselbst Zimmermann Christoph Szugs und 1667 Zimmermann Didjurgeit. 1677 wohnen im Dorf der Zimmermann Johann Braischkait und die Bauern Abrutt, Grigolait und Abrys Oßerwait. 1678 baut der Zimmermann Jacob Suttkus auf dem Willkischker Pfarrgehöft einen Pferdestall, auch hat das Dorf einen Schmied, Aschmies Mailuhn. 1684 wohnt dort der Köllmer Johann Dreßler. (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)

Zur Pest im Kirchspiel Willkischken und ihren Folgen schreibt Otto Schwarzien im o.g. Buch folgendes: In der zwanziger Jahren (1720) begann die Wiederbesiedlung der verödeten Kirchspieldörfer und Güter. 1723 fand eine Neuvermessung sämtlicher Kirchspielländereien statt, wobei ganz genau festgestellt wurde, wie viel "Säland" in den einzelnen Dörfern vorhanden war. Das den Gettkantschen Erben gehörende "wüste Gut Absteinen" wurde 1723 Königliches Vorwerk und erhielt 1724 folgende Besetzung:

  • 1 Hofmeister, Peter Degener
  • 1 Knecht, Hans Kaspar
  • 1 Enke, Baltin
  • 1 Magd, Katsrin
  • 3 Ochsenpflüger, Decker, Runge, Ernstapel und ihre Weiber
  • 1 Bräuer, Milkus Padegims und sein Weib
  • 1 Brauknecht, Mickehl
  • 1 Schafmeister, Eberling und sein Weib
  • 1 Schäferknecht, Eberling und sein Wein
  • 1 Schäferknecht, Kersten und sein Weib
  • 1 Lämmerjunge, Andreas
  • 1 Hirt, Christups


1785 melirtes Dorf an der Jura, 46 Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Schreitlauken, Pfarrei Willkischken.

Das ganz Amt und Dorf Absteinen ist 1757 durch feindliche Truppen abgebrannt und ausgeplündert; es besteht aus 12 Hufen. Im Termin Juli 1758 meldet sich Gabriel Schaak und bittet, ihm 11 Huben und sechs Morgen zu cölmischen Rechten zu überlassen. Er erhielt sie, und sieben Morgen der Amtskrüger Johann Höhn. 20 Morgen verbleiben an dem vom Feuer verschonten Amtswohnhaus. Gabriel Schaak soll 4 Gebäude errichten und von 11 Huben jährlich 336 Taler Zins nach sechs Freijahren entrichten. Sein Sohn Daniel und die anderen Söhne Christoph und Gabriel schaffen das nötige Holz herbei. Sie verpflichten sich, vier Familien anzusetzen. Die Erbverschreibung konnte, der unruhigen Kriegszeiten wegen, erst 1763 erteilt werden. Die restlichen 20 Morgen wurden 1771 dem Oberamtmann Johann Theodor Schön (siehe Schreitlauken) gegen 1 Taler Zins pro Morgen überlassen; er zahlt für die vorhandenen Gebäude 236 Taler nach der Taxe und ist verpflichtet, noch zwei Gebäude zu erbauen.

1748 verkauft das Amt Schreitlauken dem Schmied Johann Huhn den an der Schmiede befindlichen Krug für 71 Taler und 12 Taler jährlichen Zins. Das Recht auf jährlich 10 Klafter Freiholz löst die Regierung 1860 gegen den zwanzigfachen Betrag der Rente von 8 Talern, also 160 Talerm ab. Krüger ist zu dieser Zeit Georg Aberger.

1823 wird im Amtsblatt ausdrücklich bekannt gemacht, daß die Brücke über die Jura nur zum Privatgebrauch, aber nicht für den öffentlichen Verkehr bestimmt ist.


Quelle: KOPP, Jenny: Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918, S.96.


Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Walter Schon, 109 ha

Sage vom Abstenberge

Auf der eigenartig gestalteten Abste, nördlich von Absteinen, tauchen alljährlich zwei Mädchengestalten aus dem Innern des Berges hervor, wo sie das ganze Jahr in tiefem Schlafe ruhen. Es geschieht das an dem Tage der Zerstörung der Burg, die von den verschmähten Freiern der Fürstentochter Selmyte zusammen mit den ins Land gedrungenen Feinden überfallen wurde. Selmyte befand sich beim Verlobungsmahle und warf selbst die Brandsackel in das Schloß, als ihr Vater und Bräutigam gefallen waren. Laima aber geleitete sie nebst ihrer Freundin in das Innere des Berges, wo auch die Schätze geborgen wurden. Dort harrt sie, von einem silbernen Hahne bewacht, der Erlösung. Wenn in der Johannisnacht ein unbescholtener Jüngling an den Berg tritt und das richtige Sprüchlein findet, dann kräht der Hahn, die Prinzessin erwacht, und es wird dann eine fröhliche Hochzeit gefeiert.


Bibliographie

Memeler Dampfboot

  • 1933 Nr.8 (Memelgau): 9. Januar [Die Freiwillige Feuerwehr]
  • 1933 Nr.75 (Grenzgarten Nr.3): Das Tränenbächlein am Absteberge
  • 1976 Nr.3 S.46: Bauernhöfe des Memellandes: Büchler, Absteinen.
  • 1976 Nr.3 S.48: Bauernhöfe des Memellandes: Dr. Lankisch, Absteinen-Rothof.
  • 1977 Nr.8 S.125: Absteinen – ein Dorf an der Jura


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung ABSNENKO15BB
Name
  • Absteinen Quelle (${p.language})
  • Opstainys Quelle (${p.language})
  • Opstainiai (1923) Quelle Seite 1091 (${p.language})
Typ
  • Wohnplatz (- 1945)
  • Dorf (1945 -)
Einwohner
w-Nummer
  • 66133
externe Kennung
  • geonames:596523
Karte
   

TK25: 0998

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Absteinen, Opstainiai (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle

Tilsit (Maria Himmelfahrt), Tilsit (1907) ( Pfarrei) Quelle S.292/293

Willkischken, Willischken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.292/293

Vilkyškiai, Vilkyškių seniūnija (2000 -) ( Gemeindebezirk) Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum