Pillwarren: Unterschied zwischen den Versionen
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"Die ersten Nachrichten, die ich beizubringen vermag, sind vom Jahre '''1657'''. Der kurfürstliche Stallmeister '''Balthasar von Schimmelpfennig''' erhielt eine Verschreibung über 36 Huben in der Tilseschen Niederung 1657, welche die heutigen Ortschaften [[Pillwarren]], [[Plaschken]] und [[Bersteningken]] umfasste. Balthasar hatte seinen Wohnsitz zu [[Marauhnen]] und hinterließ die Tilseschen Besitzungen -er war 1609 geboren, gestorben 1670 unvermählt- in verwüstetem und verschuldetem Zustand; sein Neffe Ludwig, Sohn des Christoph von Schimmelpfennig, übernahm den Besitz zwar, mußte ihn aber "schuldenshaber" schon '''1682''' verlassen und starb als Magistratsbedienter in [[Wehlau]]. | |||
Die durch Pest und Überschwemmungen gänzlich ruinierten Güter verlieh der Kurfürst nunmehr seinem geheimen Rat '''von Mühlheim''', der zur selben Zeit mit [[Schilleningken]] belehnt gewesen; auf diese Weise ist fraglos der Plauschwarrer Wiesenanteil zum heutigen Rittergut Schilleningken gekommen und geblieben. Pillwarren war ein besonderer Hof mit 12 Hufen. Nach dem Tode des Rates von Mühlheim sind die Güter Pillwarren und Bersteningken "schuldenshalber" ans kurfürstliche Amt Winge gefallen und mit Bauern besetzt, die noch später viele besondere Rechte und Freiheiten genossen, herrührend von der Verschreibung 1657 zu adligen Rechten. | |||
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Version vom 20. Januar 2011, 17:31 Uhr
Hierarchie
Regional > Litauen > Pillwarren
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Pillwarren
Einleitung
Gut Pillwarren, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Heydekrug
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
- Im Unterschied zu den Dörfern Deutsch Pillwarren und Litauisch Pillwarren.
Name
Der Name beschreibt einen alten Ort und die Bodenbeschaffenheit.
- prußisch "pilwa" = Ton, Lehm
+ "waras" = alt
Politische Einteilung
1.5.1939: Das Gut Pillwarren kommt zur Gemeinde Plaschken. [1]
1.10.1939: Plaschken kommt zum Kreis Heydekrug. [2]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Pillwarren gehörte 1912 zum Kirchspiel Plaschken.
Geschichte
"Die ersten Nachrichten, die ich beizubringen vermag, sind vom Jahre 1657. Der kurfürstliche Stallmeister Balthasar von Schimmelpfennig erhielt eine Verschreibung über 36 Huben in der Tilseschen Niederung 1657, welche die heutigen Ortschaften Pillwarren, Plaschken und Bersteningken umfasste. Balthasar hatte seinen Wohnsitz zu Marauhnen und hinterließ die Tilseschen Besitzungen -er war 1609 geboren, gestorben 1670 unvermählt- in verwüstetem und verschuldetem Zustand; sein Neffe Ludwig, Sohn des Christoph von Schimmelpfennig, übernahm den Besitz zwar, mußte ihn aber "schuldenshaber" schon 1682 verlassen und starb als Magistratsbedienter in Wehlau.
Die durch Pest und Überschwemmungen gänzlich ruinierten Güter verlieh der Kurfürst nunmehr seinem geheimen Rat von Mühlheim, der zur selben Zeit mit Schilleningken belehnt gewesen; auf diese Weise ist fraglos der Plauschwarrer Wiesenanteil zum heutigen Rittergut Schilleningken gekommen und geblieben. Pillwarren war ein besonderer Hof mit 12 Hufen. Nach dem Tode des Rates von Mühlheim sind die Güter Pillwarren und Bersteningken "schuldenshalber" ans kurfürstliche Amt Winge gefallen und mit Bauern besetzt, die noch später viele besondere Rechte und Freiheiten genossen, herrührend von der Verschreibung 1657 zu adligen Rechten.
Bewohner
Vor der Flucht lebten hier (aus dem Gedächtnis):
Franz Engelke (Gut)
Max Hennig
Willi Kroll
Petereit
Verschiedenes
Karten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | PILRENKO05UD | ||||
Name | |||||
Typ |
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w-Nummer |
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Karte |
TK25: 0896 |
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Zugehörigkeit | |||||
Übergeordnete Objekte |
Pogegen, Pagėgiai, Pagėgių savivaldybė (2011) ( Gemeinde) Plaschken, Plaškiai (1939-05-01 - 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle 1939 - Nr. 180 - S. 69 Pillwarren, Pilvarėliai (- 1939-04-30) ( Gutsbezirk) Quelle Quelle 1939 - Nr. 180 - S. 69 |
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Untergeordnete Objekte |
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Quellen
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939