Fürstentum Troppau: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Hierarchie''': [[Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation]] > [[Fürstentum Troppau]] | |||
[[Bild:Troppau-Fst-1648unget.jpg|thumb|450px|'''Fürstentum Troppau, ungeteilt aus dem "Theatrum orbis terrarum''',<br/>sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu (1645/1662)]] | |||
[[Bild:Troppau-Fst-Karte1648.jpg|thumb|450px|'''Fürstentum Troppau, Übersichtskarte aus dem "Theatrum orbis terrarum''',<br/>sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu (1645/1662)]] | |||
==Landschaftslage== | |||
Das [[Fürstentum Troppau]] an der Oppa in Nordmähren entstand im 11. Jahrhundert. | |||
===Landesherrschaft=== | |||
Um 1269 übertrug [[Königreich Böhmen|Ottokar II von Böhmen]] einem seiner natürlichen Söhne die sogenannte Troppauer Provinz um [[Troppau]]. | |||
===[[Fürstentum]]=== | |||
1318 wurde dieses Oppaland selbständiges Fürstentum unter einer przemyslidischen Nebenlinie. | |||
===Anschluß an [[Schlesien]]=== | |||
1336-67 stand es in Personalunion mit dem [[Herzogtum Ratibor]], womit der Anschluß an [[Schlesien]] eingeleitet wurde. | |||
===Teilung=== | |||
1377 wurde es in die [[Fürstentum|Fürstentümer]] [[Fürstentum Jägerndorf|Jägerndorf]] und [[Fürstentum Troppau|Troppau]] geteilt, wovon [[Fürstentum Jägerndorf|Jägerndorf]] 1384 an [[Fürstentum Oppeln|Oppeln]] fiel. | |||
===Zahlreiche Besitzwechsel=== | |||
* 1460 kam [[Fürstentum Troppau|Troppau]], das nunmehr zu [[Fürstentum Schlesie|Schlesien]] gezählt wurde, durch Kauf an die Familie Podiebrad | |||
* 1485 kam [[Fürstentum Troppau|Troppau]] durch Tausch ar Matthias Corvinus | |||
* 1490-1501 fiel [[Fürstentum Troppau|Troppau]] an desser Sohn Johann | |||
* 1501-11 kam [[Fürstentum Troppau|Troppau]] durch Kauf an Sigismund von Polen | |||
* 1526 fiel [[Fürstentum Troppau|Troppau]] unter die Oberhoheil von Habsburg-Österreich. | |||
* 1614-1781 war [[Fürstentum Troppau|Troppau]] Im Besitz des [[Fürstentum Liechtenstein|Herzöge aus dem Haus Liechtenstein]] als [[Lehenswesen|Lehen]] [[Kaisertum Österreich|Österreichs]]. | |||
=== Teilung Preußen / Osterreich=== | |||
* 1742 kam es entlang dei Oppa zur Teilung. Der nördliche Teil fiel an Preußen, der südliche Teil bildete bis 1918 einen Teil von Osterreichisch-Schlesien und kam 1918/9 an die [[Tschechoslowakei]]. <ref>'''Quelle:''' {{Köbler Territorium}}</ref> | |||
==Literatur== | |||
* Biermann, G.: Geschichte der Herzogtümet Troppau und Jägerndorf, (1874) | |||
=== Historische Bibliographie === | |||
*Stefan Guzy: ''Kirchenbuchzweitschriften der Diözese Olmütz auf preußisch-schlesischem Gebiet.'' In: [[Ostdeutsche Familienkunde]] XVIII (2007), 85–87 | |||
===Genealogische Bibliographie=== | |||
* Die Troppauer [[Landtafel]] wurden von 1431 bis 1613 bereit ediert: | |||
* Kapras, Jan: ''Pozůstatky knih práva knížectví Opavského'' [Fragmente des Landrechts des Fst. Troppau, 1431–1536], 2 Bde. (Historický archiv 31), Prag 1906–1908 | * Kapras, Jan: ''Pozůstatky knih práva knížectví Opavského'' [Fragmente des Landrechts des Fst. Troppau, 1431–1536], 2 Bde. (Historický archiv 31), Prag 1906–1908 | ||
* Rohlík, Miroslav: ''Opavské zemské desky - knihy zadní 1537-1613 '' [Die Troppauer Landtafeln 1537–1613], Troppau 1961 | * Rohlík, Miroslav: ''Opavské zemské desky - knihy zadní 1537-1613 '' [Die Troppauer Landtafeln 1537–1613], Troppau 1961 | ||
====Fußnoten==== | |||
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Aktuelle Version vom 6. November 2017, 17:33 Uhr
Fürstentum Troppau: Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Sie verwalteten Land und Untertanen durch jeweils entsprechend strukturierte Einrichtungen.
Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Fürstentum Troppau
Landschaftslage[Bearbeiten]
Das Fürstentum Troppau an der Oppa in Nordmähren entstand im 11. Jahrhundert.
Landesherrschaft[Bearbeiten]
Um 1269 übertrug Ottokar II von Böhmen einem seiner natürlichen Söhne die sogenannte Troppauer Provinz um Troppau.
Fürstentum[Bearbeiten]
1318 wurde dieses Oppaland selbständiges Fürstentum unter einer przemyslidischen Nebenlinie.
Anschluß an Schlesien[Bearbeiten]
1336-67 stand es in Personalunion mit dem Herzogtum Ratibor, womit der Anschluß an Schlesien eingeleitet wurde.
Teilung[Bearbeiten]
1377 wurde es in die Fürstentümer Jägerndorf und Troppau geteilt, wovon Jägerndorf 1384 an Oppeln fiel.
Zahlreiche Besitzwechsel[Bearbeiten]
- 1460 kam Troppau, das nunmehr zu Schlesien gezählt wurde, durch Kauf an die Familie Podiebrad
- 1485 kam Troppau durch Tausch ar Matthias Corvinus
- 1490-1501 fiel Troppau an desser Sohn Johann
- 1501-11 kam Troppau durch Kauf an Sigismund von Polen
- 1526 fiel Troppau unter die Oberhoheil von Habsburg-Österreich.
- 1614-1781 war Troppau Im Besitz des Herzöge aus dem Haus Liechtenstein als Lehen Österreichs.
Teilung Preußen / Osterreich[Bearbeiten]
- 1742 kam es entlang dei Oppa zur Teilung. Der nördliche Teil fiel an Preußen, der südliche Teil bildete bis 1918 einen Teil von Osterreichisch-Schlesien und kam 1918/9 an die Tschechoslowakei. [1]
Literatur[Bearbeiten]
- Biermann, G.: Geschichte der Herzogtümet Troppau und Jägerndorf, (1874)
Historische Bibliographie[Bearbeiten]
- Stefan Guzy: Kirchenbuchzweitschriften der Diözese Olmütz auf preußisch-schlesischem Gebiet. In: Ostdeutsche Familienkunde XVIII (2007), 85–87
Genealogische Bibliographie[Bearbeiten]
- Die Troppauer Landtafel wurden von 1431 bis 1613 bereit ediert:
- Kapras, Jan: Pozůstatky knih práva knížectví Opavského [Fragmente des Landrechts des Fst. Troppau, 1431–1536], 2 Bde. (Historický archiv 31), Prag 1906–1908
- Rohlík, Miroslav: Opavské zemské desky - knihy zadní 1537-1613 [Die Troppauer Landtafeln 1537–1613], Troppau 1961
Fußnoten[Bearbeiten]
- ↑ Quelle: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.