Großalmerode: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2013, 14:32 Uhr
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Einleitung
Großalmerode - die Stadt des guten Tons
Seine Bekanntheit bis Übersee verdankt Großalmerode nicht dem guten Benehmen, sondern den ausgedehnten Tonvorkommen am Hirschberg. Durch seine besonderen Eigenschaften hat der Großalmeroder Glashafenton Weltruf erlangt.
Allgemeine Informationen
Die kargen Bodenverhältnisse in gebirgiger Lage haben die Bewohner im Raum Großalmerode gezwungen, die reichlich vorhandenen Kohle- und Tonvorkommen zu nutzen und sie zur Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz zu machen. Auf dieser Basis hat sich Großalmerode zu einem der wichtigen keramischen Zentren Mitteldeutschlands und einem der frühesten Herstellungsorte für keramische Massenerzeugnisse in frühindustrieller Produktionsweise entwickelt.
Voraussetzung der vielfältigen Gewerbetätigkeit war die Erschließung von Märkten in fast allen Ländern Europas und in den USA, insbesondere für Tiegel- und Glashafenton. Noch in der Mitte des vorvorigen Jahrhunderts galt Großalmerode als „gleichsam eine einzige Werkstatt." Aus der Beschäftigung mit dem Ton hat sich eine leistungsfähige Feuerfest- und Schmelztiegelindustrie entwickelt, die weltweit tätig ist. Dank der frühzeitig begonnenen industriellen Ausrichtung hat Großalmerode über viele Jahrhunderte den Menschen im Umland Arbeitsplätze gegeben. Das ist auch heute noch so, wenn auch aus dem Wachstum des Ortes sich arbeitsplatzmüßig eine stärkere Anlehnung an den Kasseler Raum herausgebildet hat. [2]
Geographische Lage
Großalmerode liegt inmitten der drei höchsten Erhebungen Niederhessens, dem Meißner (754 m), dem Hirschberg (643 m) und dem Bilstein (641 m). Das Gebiet wird umrahmt vom Flüssedreieck der Fulda, der Werra und Weser. Die Berge Niederhessens sind Teil der deutschen Mittelgebirge mit Anschluß zum Harz und zum Thüringer Wald.
In unmittelbarer Nähe von Großalmerode verlaufen die früheren Stammesgrenzen der Thüringer, der Sachsen und der Hessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich das Gebiet bis 1989 in einer Grenzlage. 44 Jahre lang verlief einige Kilometer weiter östlich die innerdeutsche Grenze, die im Verhältnis zu Thüringen zu einer politischen Weltgrenze geworden war.
Basisdaten von Großalmerode
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Politische Einteilung
Zur Stadt Großalmerode gehören die Stadtteile:
Zu Großalmerode gehören ferner: Nachbargemeinden
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Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Die evangelische Pfarrkirche von Großalmerode ist architektonisch eine Mischung aus neubarocken, neugotischen und späteren Stilelementen. Das Langhaus wurde 1913/16 an einen spätgotischen Kirchturm mit Chor angefügt.
- Älteste Inschrift „1497“ im Deckengewölbe oberhalb der Sakristei, eingemauert noch um 1775 in der Kirchhofmauer. Steinkanzelinschrift „1514“.
- Kirchenfilialen um 1570 und noch 1872 waren Epterode und Wickenrode, ab 1925 nur noch Epterode.
In der Großalmeroder Kirche wurde eine berühmte Persönlichlkeit konfirmiert, nämlich Wilhelm Grimm,
der Jüngere der Brüder Grimm.
Die Eintragung im Kirchenbuch lautet:
„Am 13. April 1800 Wilhelm Carl,weyland des Amtmann zu Steinau Herr Philipp Wilhelm Grimm hinterlassener ehemaliger Sohn, geboren den 24. Februar 1786, 14 Jahre, 2 Monate konfirmiert.“
In Großalmerode war Martin Koppen (* Hartmuthsachsen 17.2.1748, + Großalmerode 13.1.1814), ein Vetter der Mutter Dorothea, als Pfarrer tätig, so daß die Konfirmation in Großalmerode vollzogen wurde.
Neuapostolische Kirche
Gleich hinter dem Marktplatz von Großalmerode steht in der Kasseler Straße eine kleine neuapostolische Kirche. Das Gemeindezentrum der Neuapostolischen befindet sich in der Friedrich-Ebert-Straße 9. Die Altarfenster der dortigen Kirche wurden von der Firma Glasmaleri Gossel, Lahntal-Caldern, gestaltet.
Erweckungsbewegung
1892/93 führte die von Kassel und Großalmerode ausgehende Erweckungsbewegung unter Pfarrer Karl Holzapfel 1907 zu Versammlungen der christlichen Gemeinschaftsbewegung mit ekstatischen Erscheinungen und Zungenreden.
Die Missbilligung dieser Schwarmgeisterei führte 1909 zu einem Bruch der Gemeinschaftsbewegung mit der Pfingstbewegung.
Auch im benachbarten Epterode wandten sich Gläubige von der Landeskirche ab, so daß Pfarrer Holzapfel 1902 in der Pfarrchronik beklagt,
daß „Epterode ein Ort voller Zersplitterung in religiöser wie politischer Hinsicht ist, wie es vielleicht wenige gibt." [3]
Katholische Kirche
Bis zum Zweiten Weltkrieg war Großalmerode vorwiegend
protestantisch geprägt. Nach dem Zusammenbruch 1945
mußten viele Menschen ihre angestammte Heimat in den
Ostgebieten verlassen. Unter den Flüchtlingen, die in
Großalmerode und in den Dörfern ringsum eingewiesen wurden,
waren auch viele Katholiken.Die Heimatvertriebenen waren schon früh bestrebt, sich
wieder eigene Gotteshäuser zu errichten. Die katholische
Kirche von Großalmerode wurde bereits am 25. Juni 1953
eingeweiht. Es ist ein helles, modernes Gebäude mit seitlich
gestelltem Glockenturm und mit einem großen Kreuz am Westgiebel.
Die Kirche steht in der Jonasbach, Ecke Kasseler Straße,
auf dem ehemaligen Gelände der Kistenfabrik Gustav A. Goebel.
Geschichte
Geschichte der Stadt Großalmerode![]() |
Ortsbeschreibung
Marktplatz
Berliner Straße und Kasseler Straße
Schulen
Um 1900 gab es in Großalmerode vier über den Stadtkern verteilte Volksschulen:
- Brübachschule, Kleiner Kirchrain, heute Glas- und Keramikmuseum.
- Lohrsche-Schule, Teichstraße, 1945 ist die Schule beim Einmarsch der Amerikaner abgebrannt.
- Speckschule, Großer Kirchrain (Speckplatz), Geburtshaus des Dichters Wilhelm Speck, bis 1953 waren hier die ersten beiden Klassen der Mittelschule untergebracht, das historisch wertvolle Gebäude wurde abgebrochen.
- Rote Schule, an der Stadtmühle (heute Schulplatz), ursprünglich Volksschule, ab 1953 Mittelschule, heute wird das Gebäude von Vereinen und von einem Kindergarten genutzt.
- Die Mittelschule (Starenkasten genannt) wurde 1910/11 in der Mittelstraße eröffnet, heute in Privatbesitz.
Am 3. Oktober 1953 fand die Einweihung des ersten Gebäudes der Valentin-Traudt-Schule in der Jonasbach statt, die zunächst als Volksschule konzipiert war. Aus ihr ist mit ständigen Gebäudeerweiterungen eine Gesamtschule entstanden, die auch die Mittelschule als Realschulzweig aufgenommen hat. Die Einführung der Gesamtschule (1972) hat die Schulstruktur im Einzugsgebiet von Großalmerode tiefgreifend verändert. Die Schüler der umliegenden Dorfschulen, der städtischen Realschule und der Hauptschule wurden unter einem Dach vereint.
Hinzu kam ein gymnasialer Zweig, der für Großalmerode erstmalig den direkten Zugang zum Abitur ermöglichte.
Bahnhöfe
Ausflugsziele im Kaufunger Wald

Roter See
Nur auf alten Ansichtspostkarten ist der „Rote See” in seiner Färbung erhalten geblieben. Eingelagert zwischen bizarren Basaltwänden ist er durch den Abbau eines Basaltkegels etwa 2 km nordöstlich vom Bielstein auf dem „Hesselbühl” entstanden.
Einer Beschreibung aus dem Jahre 1916 nach befand sich auf dem „Hesselbühl” im Kaufunger Wald ein großes Lager prächtigen Säulenbasalts von außergewöhnlicher Höhe und Schönheit. Für Aquarellmaler bot der Miniatursee mit dem roten Wasser, den schwarzen Lavawänden und im Sommer der Umrahmung von Waldesgrün , in Verbindung mit der Landschaft, ein farbenreiches Bild und dankbares Motiv.
Der Basalt wurde mit einer Schmalspurbahn über Carmshausen nach Witzenhausen transportiert und dort für den Straßen- und Eisenbahnbau verladen. Der Basaltbruch wurde 1912 aufgegeben. Als Ursache für die Rotfärbung des Sees wird Sickerwasser aus dem angrenzenden roten Sandsteingebiet angenommen. [5]
Ein beliebtes Ausflugslokal war die Wald-Gaststätte im Forsthaus am Roten See. Von der Terasse hoch auf der Steilwand des Basalsteinbruchs hat man eine herrliche Fernsicht ins Werratal.
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Bilstein
Der Bilstein (auch Bielstein genannt) ist mit 641,2 m im Kaufunger Wald nach dem Hirschberg die zweithöchste Erhebung. Er liegt im Gutsbezirk Kaufunger Wald im Werra-Meißner-Kreis.
Auf der Basaltkuppe des Bilsteins, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist, steht der Aussichtsturm Bilsteinturm mit daran angegliederter, kleiner Gastronomie (Bilsteinhütte). Von Anfang an bis auf den heutigen Tag wird die Gaststätte von der Familie Neth-Oetzel bewirtschaftet. Der Turm und das Lokal sind ein beliebtes Ausflugs- bzw. Wanderziel.
Schon 1869 wurde auf dem Gipfel des Bilsteins ein hölzerner Aussichtsturm und 1890 von der Forstverwaltung eine Schutzhütte errichtet, die später zu einer Wirtschaftshalle erweitert wurde. Der hölzerne Turm wurde auf Anregung von Amtsrichter Bernhard Martin durch den Zweigverein Großalmerode des Niederhessischen Touristenvereins von 1890 bis 1891 durch einen massiven Neubau aus Stein ersetzt und am 5. Juli 1891 eingeweiht. Am 6. August 1907 besuchte Kaiserin Auguste Victoria den Bilsteinturm. 1911 wurde der Bilstein unter Naturschutz gestellt. 1960 wurde der Turm mit einem 7 m hohen Stahlaufbau auf 20 m Turmhöhe im Stil der 1950er-Jahre aufgestockt.
Von der Aussichtsplattform des Bilsteinsturms bietet sich ein von wenigen Baumkronen unterbrochenes Rundumpanorama. Bei klarem Wetter sieht man im Nordosten den Brocken im Harz und im Norden Göttingen. Der Blick nach Nordwesten zum Reinhardswald und ins Weserbergland ist teilweise durch Baumkronen versperrt. In westlicher Richtung reicht der Blick bis zum Eggegebirge, dem Desenberg bei Warburg, dem Habichtswald mit dem Herkules bei Kassel und sogar bis zum Rothaargebirge. Im Südwesten sieht man den Kellerwald und im Süden den Alheimer bei Rotenburg an der Fulda. Nach Südosten ist der Blick in die Rhön durch Bäume verstellt, wohingegen der nahe Hohe Meißner (754 m) im Ost-Südosten markant ins Auge fällt. [6]
Kaufunger Wald![]() |
Ausflugsziele auf dem Hohen Meißner![]() |
Persönlichkeiten
Literatur
- Karl Krück, „Großalmerode, Bergstadt zwischen Meißner, Hirschberg und Kaufunger Wald", Geiger-Verlag, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
- Karl Krück, „Nordhessisches Fachwerk und Großalmeroder Dachziegel", Geiger-Verlag, Horb 1996, ISBN 3-89570-246-3
- Hermann Nobel, „Chronik Epterode", Von Euerharderot zu Epterode, hrsg. Magistrat Großalmerode, August 2007, ISBN 978-3-00-022051-7
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | GROODEJO41VG | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Name |
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Typ |
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Postleitzahl |
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Karte |
TK25: 4724 |
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Zugehörigkeit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übergeordnete Objekte |
Witzenhausen (1821 - 1847) ( Kreis) Quelle Großalmerode (1970-12-31 -) ( Stadt) Quelle Witzenhausen (1851 - 1970-12-30) ( Kreis) Quelle Eschwege (1848 - 1850) ( Bezirk) Quelle Kassel-Neustadt (- 1806) ( Amt) Quelle Großalmerode (1814 - 1821) ( Amt) Quelle Kaufungen, Kaufungen (1807 - 1813) ( Kanton) Quelle Quelle |
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Untergeordnete Objekte |
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Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Ernst Christopher Metz (* 23. Februar 1892 in Cassel; † 25. Dezember 1973 in Eschwege) war ein deutscher Maler und Grafiker, der vor allem durch seine Darstellung deutscher Stadtansichten in historischer Sicht bekannt geworden ist. In seinen Arbeiten ging Metz etwa hundert Jahre in die Vergangenheit zurück, stellte teilweise längst verschwundene Bauten nach alten Stichen dar und belebte die Bilder mit Figuren aus jener Zeit.
- ↑ Karl Krück, Vorsitzender des Geschichtsvereins Großalmerode>
- ↑ Hermann Nobel, Chronik Epterode, ISBN 978-3-00-022051-7
- ↑ 4,0 4,1 Handkolorierte Ansichtskarte aus der Zeit vor 1914
- ↑ Karl Krück, Großalmerode, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
- ↑ Text übernommen von Bilsteinturm mit Ergänzungen von Karl Krück
Städte, Gemeinden und gemeindefreie Gebiete im Werra-Meißner-Kreis (Regierungsbezirk Kassel) |
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