Weißhuhn (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==


Weishuhn, Weissohn, Weisson
Ostpreußen: Ableitung von WAYSUNE (prussisch) aus pr. WĀISIS = Gast oder WĀISS = Ortschaft, Siedlung (lt. Klussis, Grundwb.). Lt. Podehl, (S. 79):  waisas = Gast; -on =Endung: waisonas). Trautmann  nennt zum Wortstamm Vais-  die Wurzeln  Veiš- aus uaiša, ueiša = Gast sowie Viš-, uiš- = Dorf.  Beide Wurzeln sind demnach sprachgeschichtlich verwandt. Das Suffix –ūn zur Bildung von Namen ist ganz geläufig (Trautmann).
Die Erklärung ist m.W. wie folgt zu ergänzen:
 
Ableitung von WAYSUNE (prussisch) aus pr. WĀISIS = Gast oder WĀISS = Ortschaft, Siedlung (Mikkels Klussis, Grundwb.). Lt. Podehl, (S. 79):  waisas = Gast; -on =Endung: waisonas). Trautmann  nennt zum Wortstamm Vais-  die Wurzeln  Veiš- aus uaiša, ueiša = Gast sowie Viš-, uiš- = Dorf.  Beide Wurzeln sind demnach sprachgeschichtlich verwandt. Das Suffix –ūn zur Bildung von Namen ist ganz geläufig (Trautmann).


Quelle: Eintragung Waysune, 1407, Kammeramt Neymen/Nehmen (Kreis Mohrungen), im Pfennig-Schuldbuch, Rechenbuch für ausstehende Rechnungen in der Komturei Christburg. Papierhandschrift. (Trautmann, Die altpr. Personennamen, S. 7 u. 114)
Quelle: Eintragung Waysune, 1407, Kammeramt Neymen/Nehmen (Kreis Mohrungen), im Pfennig-Schuldbuch, Rechenbuch für ausstehende Rechnungen in der Komturei Christburg. Papierhandschrift. (Trautmann, Die altpr. Personennamen, S. 7 u. 114)


Literatur: Zu ergänzen ist:
Podehl, H. Gg., 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt, 1987
Trautmann, Reinhold, Baltisch-Slavisches Wörterbuch, 1923
Ich rege an, zu Weissohn/ Weisson (von ersteren gibt es etliche Namensträger), einen eigenen Link anzulegen mit dem gleichen Text wie zu Weishuhn.
Zur Verbreitung des Namens Weisson:
In Deutschland in dieser Schreibform anscheinend nicht mehr existent (im Ggs. zu Weissohn). Im 19. und bis ins 20. Jhd. vertreten im Memel/Ostpreußen und im Gebiet der Mündung des Flusses Memel (Kirchenbücher). Infolge Auswanderung um 1870 aus Memel nach Ecuador gibt es eine sehr große Kolonie in Guayaquil und Quito und durch weitere Migration auch schon in USA (Miami, San Antonio u.a.). Im Baltikum: Veisson.
Bearbeiter: Xarxa
Bisheriger Text:
* Ostpreussen: Verballhornung von Waysune, prußisch "waiss" = Siedlung, Ortschaft




==Varianten des Namens==
==Varianten des Namens==
* Waysvne (1407 Kammeramt Nehmen), Waysune, Weisson, Weishuhn
Weisson, Weissohn, Veisson (Lettland)


==Geographische Verteilung==
==Geographische Verteilung==
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==Geographische Bezeichnungen==
==Geographische Bezeichnungen==
* Ortsname Weyssen (1420 Kreis Sensburg)
* Ortsname Weyssen (1420 Kreis Sensburg)
  Ortsname Weissuhnen Krs. Johannisburg (Masuren)


==Umgangssprachliche Bezeichnungen==
==Umgangssprachliche Bezeichnungen==


==Literaturhinweise==
==Literaturhinweise==
* Gerullis, G.: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
* Gerullis, G.: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
* Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
* Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques  
  Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
* Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994
* Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994
  Podehl, H. Gg., 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt, 1987
* Trautmann, Reinhold: Die altpreußischen Personennanmen, Göttingen 1974
* Trautmann, Reinhold: Die altpreußischen Personennanmen, Göttingen 1974
  Trautmann, Reinhold, Baltisch-Slavisches Wörterbuch, 1923


== Daten aus FOKO ==
== Daten aus FOKO ==

Version vom 15. Mai 2014, 16:51 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Ostpreußen: Ableitung von WAYSUNE (prussisch) aus pr. WĀISIS = Gast oder WĀISS = Ortschaft, Siedlung (lt. Klussis, Grundwb.). Lt. Podehl, (S. 79): waisas = Gast; -on =Endung: waisonas). Trautmann nennt zum Wortstamm Vais- die Wurzeln Veiš- aus uaiša, ueiša = Gast sowie Viš-, uiš- = Dorf. Beide Wurzeln sind demnach sprachgeschichtlich verwandt. Das Suffix –ūn zur Bildung von Namen ist ganz geläufig (Trautmann).

Quelle: Eintragung Waysune, 1407, Kammeramt Neymen/Nehmen (Kreis Mohrungen), im Pfennig-Schuldbuch, Rechenbuch für ausstehende Rechnungen in der Komturei Christburg. Papierhandschrift. (Trautmann, Die altpr. Personennamen, S. 7 u. 114)


Varianten des Namens

Weisson, Weissohn, Veisson (Lettland)

Geographische Verteilung

Relativ Absolut

Relative Verteilung des Namens Weißhuhn (1996)

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Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Weißhuhn" bezogen auf je 1 Million Einträge.

Absolute Verteilung des Namens Weißhuhn (1890)

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Absolute Verteilung des Namens "Weißhuhn" um 1890 im damaligen Deutschen Reich

Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben.

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

  • Ortsname Weyssen (1420 Kreis Sensburg)
 Ortsname Weissuhnen Krs. Johannisburg (Masuren)

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

  • Gerullis, G.: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
  • Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques
 Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
  • Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994
 Podehl, H. Gg., 4444 ostpreußische Namen prußisch erklärt, 1987
  • Trautmann, Reinhold: Die altpreußischen Personennanmen, Göttingen 1974
 Trautmann, Reinhold, Baltisch-Slavisches Wörterbuch, 1923


Daten aus FOKO

<foko-name>Weißhuhn</foko-name>

Weblinks

siehe auch