Protnischken: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
<!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden. --> | <!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden. --> | ||
{{Familienforschung Memelland}} | {{Familienforschung Memelland}} | ||
'''Hierarchie''' | '''Hierarchie''' | ||
Zeile 20: | Zeile 19: | ||
*'''[[Klein Protneschken]]''' (das eigentlich so genannte [[Protnischken]]), v. 1785 [[Thomollen Michel]], um 1785 [[Tumollen Michel]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | *'''[[Klein Protneschken]]''' (das eigentlich so genannte [[Protnischken]]), v. 1785 [[Thomollen Michel]], um 1785 [[Tumollen Michel]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | ||
*'''[[Groß Protnischen]]''', v. 1785 [[Tautrum Matz]], n. 1785 [[Groß Protneschen]], um 1820 [[Protneszen]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | *'''[[Groß Protnischen]]''', v. 1785 [[Tautrum Matz]], n. 1785 [[Groß Protneschen]], um 1820 [[Protneszen]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | ||
Zeile 34: | Zeile 32: | ||
*[[Matztautrin]] oder [[Matz Tautrin]]<ref> Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000</ref> | *[[Matztautrin]] oder [[Matz Tautrin]]<ref> Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000</ref> | ||
*[[Michel Tomol]]<ref> Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000</ref>, [[Michel Tomollen]]<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 5, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>, [[Thumollen Michel]]<ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000</ref> | *[[Michel Tomol]]<ref> Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000</ref>, [[Michel Tomollen]]<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 5, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>, [[Thumollen Michel]]<ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000</ref> | ||
*Lit. Name: [[Prodnesiai]] | *Lit. Name: [[Protniszkiai]]<ref>[https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74615 Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923]</ref>, [[Protnešiai]]<ref> [https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567 Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923]</ref>, [[Prodnesiai]] | ||
====Namensdeutung==== | ====Namensdeutung==== | ||
Zeile 42: | Zeile 40: | ||
* '''"prātigs"''' = vernünftig | * '''"prātigs"''' = vernünftig | ||
*preußisch-litauisch '''"pratneš"''' = Umläufer, Halb- oder Unterschulz, also ein Mann, der die Anweisungen des Schulzen den Bewohnern des Bezirkes überbringen mußte | *preußisch-litauisch '''"pratneš"''' = Umläufer, Halb- oder Unterschulz, also ein Mann, der die Anweisungen des Schulzen den Bewohnern des Bezirkes überbringen mußte | ||
* '''"tautas"''' = Landebesitzer | * '''"tautas"''' = Landebesitzer | ||
+ litauisch '''"rimti"''' = ruhig werden, zur Ruhe kommen | + litauisch '''"rimti"''' = ruhig werden, zur Ruhe kommen | ||
Zeile 49: | Zeile 46: | ||
* '''"tumelauks"''' = Sediment-Acker | * '''"tumelauks"''' = Sediment-Acker | ||
*preußisch-litauisch '''"tamsutis"''' = etwas dunkler, dunkelbraun | *preußisch-litauisch '''"tamsutis"''' = etwas dunkler, dunkelbraun | ||
'''Pratnesch''', woher der Ort den Namen bekommen hat, war früher die Bezeichnung für einen '''Landschöpp'''. | '''Pratnesch''', woher der Ort den Namen bekommen hat, war früher die Bezeichnung für einen '''Landschöpp'''. | ||
Zeile 123: | Zeile 119: | ||
<!-- === Genealogische Internetseiten === --> | <!-- === Genealogische Internetseiten === --> | ||
<!-- === Weitere Internetseiten === --> | <!-- === Weitere Internetseiten === --> | ||
<!--==Zufallsfunde== | |||
==Zufallsfunde== | |||
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. | Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. | ||
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] | * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]--> | ||
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== |
Version vom 19. Mai 2019, 18:34 Uhr
Hierarchie
Regional > Litauen > Protnischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Protnischken
Einleitung
Protnischken, Kreis Memel, Ostpreußen, bestehend aus:
- Klein Protneschken (das eigentlich so genannte Protnischken), v. 1785 Thomollen Michel, um 1785 Tumollen Michel[1]
- Groß Protnischen, v. 1785 Tautrum Matz, n. 1785 Groß Protneschen, um 1820 Protneszen[2]
Name
Weitere Namen und Schreibweisen
- 1540 Matz Pratnesch
- 1683 Tautrimmai [3]
- 1725 Bradnischen[4]
- Pratniszen, Protneszien, Protniszen, Protszen[5]
- Protneschen[6]
- Prothneschken[7]
- Matztautrin oder Matz Tautrin[8]
- Michel Tomol[9], Michel Tomollen[10], Thumollen Michel[11]
- Lit. Name: Protniszkiai[12], Protnešiai[13], Prodnesiai
Namensdeutung
Der Name Protnischken ist ein Berufsname. Der Alternativname Tautrum sagt aus, dass sich hier jemand (endlich?) niedergelassen hat. Tumollen beschreibt entweder die Ackerbeschaffenheit oder das Aussehen des Michel.
- prußisch "prātin" = Verstand, Vernunft, Rat, Ratsherr
- lettisch "pratējs" = Kenner, Sachverständiger
- "prātigs" = vernünftig
- preußisch-litauisch "pratneš" = Umläufer, Halb- oder Unterschulz, also ein Mann, der die Anweisungen des Schulzen den Bewohnern des Bezirkes überbringen mußte
- "tautas" = Landebesitzer
+ litauisch "rimti" = ruhig werden, zur Ruhe kommen
- indogermanisch "temos" = Finsternis
- prußisch "tumus, tumms" = dicht, verdickt, dunkel
- "tumelauks" = Sediment-Acker
- preußisch-litauisch "tamsutis" = etwas dunkler, dunkelbraun
Pratnesch, woher der Ort den Namen bekommen hat, war früher die Bezeichnung für einen Landschöpp.
Allgemeine Information
- Alter Siedlungsort, 19 km südöstlich von Memel, 1785: 6 Feuerstellen[15]
Politische Einteilung
1785 ist Klein Protneschken ein Königliches Bauerdorf, 1916 Landgemeinde[16]
1785 ist Groß Protnischken ein Königliches Bauerdorf, 1916 Landgemeinde, wird später zu Protnischken geschlagen.[17]
1940 ist Protnischken ein Dorf in der Gemeinde Wowerischken.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Protnischken gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Prökuls.
Katholische Kirche
Protnischken gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Protnischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.
Bewohner
Geschichte

© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
GOV-Kennung | PROKENKO05PN | ||||
Name | |||||
Typ |
|
||||
w-Nummer |
|
||||
Karte |
TK25: 0494 |
||||
Zugehörigkeit | |||||
Übergeordnete Objekte |
Prökuls I (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.158/159 Wowerischken, Voveriškiai (1939-05-01 -) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Protnischken, Protnešiai (- 1939-04-30) ( Landgemeinde) Quelle Quelle |
||||
Untergeordnete Objekte |
|
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
- ↑ Particulaire Carte von dem in dem Königreich Preussen gelegenen Ambt Memmel, 1725, 1:96 000
- ↑ Taufbuch Prökuls
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
- ↑ Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 5, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918