Provinz Westpreußen: Unterschied zwischen den Versionen

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* Mennonitische Familiennamen
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Version vom 30. November 2006, 18:07 Uhr

Einleitung

Datei:Lokal Provinz Westpreussen.png
Lokalisierung der Provinz Westpreußen



Allgemeine Information

Politische Einteilung

Karte Provinz Westpreussen.png

Unmittelbar nach der Angliederung Westpreußens an Preußen wurde in Marienwerder die "Kriegs- und Domainenkammer" als Unterbehörde des Berliner Generaldirektoriums eingerichtet (Königliches Patent vom 13. November 1772). Der Verwaltungsbezirk der Kammer bestand zunächst aus der vormaligen Wojewódschaft Marienburg einschließlich des Gebietes der Stadt Elbing, aus der Wojewódschaft und dem Bistum Kulm, sowie aus Pommerellen (zunächst noch ohne Danzig und Thorn). Dem Marienwerderschen Kammerbezirk wurden darüber hinaus noch die zuvor ostpreußischen Ämter Marienwerder und Riesenburg, sowie die Erbämter Schönberg und Deutsch Eylau mit den Städten Marienwerder und Garnsee, Riesenburg, Bischofswerder und Freystadt, Rosenberg und Deutsch Eylau zugeordnet. Nicht zum Kammerbezirk Marienwerder gehörte der Netzedistrikt, der unter gesonderte Verwaltung gestellt war.

Nach der Inbesitznahme von Danzig und Thorn im Jahre 1793 wurden auch diese beiden Städte und deren ländliche Territorien der Kammer in Marienwerder unterstellt. Durch Erlass vom 29. Juli 1807 wurden darüber hinaus noch die Teile des Netzedistrikts, die im Zuge der napoleonischen Umstrukturierung nicht an das Herzogtum Warschau abgetreten waren, namentlich das Gebiet der späteren Landkreise Flatow und Deutsch Krone, der Marienwerderschen Kammer zugewiesen. Der Kammerbezirk Marienwerder war in sieben landrätliche Kreise unterteilt:

  • der Landkreis Kulm wurde durch den größeren westlichen Teil des sogenannten "Kulmer Landes" gebildet;
  • der Landkreis Michelau umfasste den kleineren östlichen Teil des "Kulmer Landes" und die Landschaft Michelau;
  • der Landkreis Stargard (anfänglich noch der Ober-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den mittleren Teil Pommerellens gebildet;
  • der Landkreis Dirschau (anfänglich noch der Nieder-Stargardsche Kreis genannt) wurde durch den unteren Teil Pommerellens (bis zur Ostsee) gebildet;

Literatur: Heinrich Berghaus: Deutschland seit Hundert Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung, Leipzig 1861, Band 2, Seite 346 - 351.

Im Zuge der Neuerrichtung der Provinz Westpreußen im Jahre 1815 wurden dann zwei Regierungsbezirke gebildet, denen mit Wirkung vom 1. April 1818 folgende Landkreise zugeordnet waren:

1. Regierungsbezirk Danzig mit 8 Stadt- bzw. Landkreisen

  • Landkreis Danzig, bestehend aus dem gesamten bisherigen Danziger Territorium (unter Ausschluss der Halbinsel Hela), dem größeren Teil des Domänenamtes Sobbowitz und den dazwischen liegenden adligen Gütern.
  • Stadtkreis Danzig, bestehend aus der Stadt Danzig, ihren Vorstädten und der nächsten Umgebung. Die Orte des Stadtkreises Danzig, die nicht zum Kommunalgebiet der Stadt Danzig gehörten, wurden 1828 dem Landkreis Danzig zugeschlagen, der fortan das gesamte "platte Land" in sich vereinigte.

2. Regierungsbezirk Marienwerder mit 13 Landkreisen

In der Zeit von 1873-1900 ergaben sich für die vorstehend aufgezeigten Kreisstrukturen noch folgende Veränderungen, die allerdings ohne Einfluss auf die Zuordnung zu den genannten Regierungsbezirken waren:

  • Durch Gesetz vom 6. Juni 1887 wurden folgende Landkreise neu gebildet:
  • Im Jahre 1900 wurden die Stadtkreise Graudenz und Thorn gebildet.

Gerichtsbezirke

Das höchste Gericht für die Provinz Westpreußen war das Oberlandesgericht in Marienwerder.
(Eingerichtet 1808; davor hieß es 'Regierung', 1723 - 1808; Grund- und Hypothekenbücher seit 1783)

Die niedrigeren Gerichte waren:

  • Landgericht Danzig mit 9 Amtsgerichten: Berent,Danzig,Dirschau, Karthaus, Neustadt, Preussisch-Stargard, Putzig, Schöneck, Zoppot.
  • Landgericht Elbing mit 8 Amtsgerichten: Christburg,Elbing,Deutsch-Eylau, Marienburg, Riesenburg, Rosenberg, Stuhm, Tiegenhof.
  • Landgericht Graudenz mit 5 Amtsgerichten: Graudenz,Marienwerder,Mewe, Neuenburg, Schwetz.
  • Landgericht Konitz mit 9 Amtsgerichte: Baldenburg,Flatow,Pr.Friedland, Hammerstein, Konitz, Schlochau, Tuchel, Vandsburg, Zempelburg.
  • Landgericht Thorn mit 9 Amtsgerichten: Briesen,Gollub,Kulm,Kulmsee, Lautenburg, Loebau, Neumark, Strasburg, Thorn.

Güteradreßbücher

Für die Gutsforschung sind die Güteradreßbücher von Nutzen. Sie listen die Besitzer und geben Wirtschaftsinformation wie Fläche in ha, Viehbestand usw.:

Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche.
I. Das Königreich Preußen - Provinz Westpreußen

  1. Aufl. Berlin 1880
  2. Aufl. Berlin 1885
  3. Aufl. Berlin 1894
  4. Aufl. Berlin 1903
  5. Aufl. Berlin 1909

Niekammers Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch.
Band 2: Provinz Westpreußen

  1. Aufl. Stettin 1903
  2. Aufl. Leipzig 1912
  3. Aufl. Leipzig 1922
    (für Grenzmark Posen-Westpreußen, Freistaat Danzig, RB Marienwerder)


Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und Historische Vereine/Gesellschaften sind Organisationen auf freiwilliger Basis.

Ihre Mitarbeiter sind im Auskunftsbereich ehrenamtlich und in aller Regel auch (zumindest für ihre Mitglieder) unentgeltlich tätig.

Forschungsaufträge werden von diesen Organisationen nicht übernommen.

Eventuellen Anfragen ist unbedingt auskömmliches (doppeltes !) Rückporto beizufügen.

Genealogische Gesellschaften

Bestehende genealogische Vereinigungen:

Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e. V.

Homepage

Forschungsstelle Ost- und Westpreußen

zur Zeit unbesetzt, Anfragen bitte an

Detlef Kühn

Ritterfelddamm 219

D-14089 Berlin


Landkreise Briesen, Graudenz und Strasburg

Hans-Jürgen Wolf

Fischkamp 19

D-28307 Bremen

hans-juergen.wolf@nwn.de


Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V.

Homapage

Allgemeine Auskünfte

Reinhard Wenzel

An der Leegde 23

D-29223 Celle


Auskünfte über das südliche Westpreußen ("Kulmerland")

Hans-Jürgen Wolf

Fischkamp 19

D-28307 Bremen

hans-juergen.wolf@nwn.de


Frühere genealogische Vereinigungen:

Gesellschaft für Familienforschung, Wappen- und Siegelkunde in Danzig

Veröffentlichungen: Danziger Familiengeschichtliche Beiträge Heft 1 - 7, Danzig 1929-1943

(Reprint als Sonderschrift Nr. 60 des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., Hamburg 1988)

Familiennamen

  • Mennonitische Familiennamen

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Internetlinks