Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/054: Unterschied zwischen den Versionen
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In weiterer Folge lief im Januar 1869 durch das Dekanat folgendes Schreiben des Konsistorium3 in Hermannstein ein. | |||
Wiesbaden, den 7. Januar I869. | |||
Die lins unter dem 2. Nov. a. p. vorgelegte Erklärung des Pfarrers Spamer zu Hermannstein vom 30. Vct. n. p., wonach derselbe den, künftigen Pfarrverwalter eine Besoldung von 300 ft. zahlen will, nehmen wir an, insoweit damit die in baarem Gelde zu leistende Vergütung angegeben ist. Da aber zur Anstellung eines Pfarrverwalters, der längere Zeit der Gemeinde Als Seelsorger diene, was wir für ein dringendes Bedürfniß erachten, eine Familienwohnung für denselben beschafft werden muß, so wollen Eure Hochwürden den, Pfarrer Spamer eröffnen, daß derselbe dein Pfarrverwalter außer den 200 fl. noch das Pfarrhaus nebst Hofraithe zu überlassen habe. Euer Hochwürden wollen uns die Erklärung des Pfarrers Spamer baldigst | |||
zugehen lassen. | |||
Königliches Konsistorium | |||
v. Prittwitz." Die Erwiderung hierauf war folgende: | |||
„Hermannstein, am ^3. Januar I869. | |||
Ob ich gleich bei meinem Uebertritte ins Preußische und bei der Versicherung, daß die übertretenden Beamten mit ihren Rechten übernommen würden, nicht vermuthen konnte, daß ich bei meiner Emeritirung genöthigt werden würde, das Pfarrhaus nebst der Hofraithe zu verlassen, so will ich doch, nach der verehrlichen und hiermit zurückerfolgenden Verfügung des Königlichen Consistoriums zu Wiesbaden vom 7, c., auch dieses thun, sobald ich die dazu erforderlichen Vorkehrungen getroffen haben werde. | |||
Christian Spamer, Pfarrer allda." | |||
In dem Briefe, mit welchen, Chr. Spamer obiges feinen Ilseder Kindern mitteilte, fügte er folgendes hinzu: | |||
„Da ich und Anna demnach aus unseren Klostercellen ausgeräuchert werden, und kein anderes Logis in Wetzlar schnell finden, so will uns, vor der Hand wenigstens, Miuchen, aus angestammter Warm- oder Barmherzigkeit unter sein Obdach aufnehmen. Wir wollten schon nicht mehr backen und schlachten, ehe wir von unserem Abzüge von hier wußten, und ich denke, wir werden uns beide leicht in die neue Ordnung der Dinge finden. Bei Minchen werden wir Mittags- und Abendessen einnehmen; den Kaffee wird Anna extra brauen und für Früh- und Spätstück sorgen. So dachten wir heute Abend vorläufig. Kommt Zeit, kommt Rath. Wir sind so heiter und wohlgemuth, wie vorher. Reitz ist 5N"/„ lustiger und hoffnungsreicher, und wir gönnen es ihn, von Herzen. Dieser Nachfolger ist uns jedenfalls angenehmer, Als ein fremder, und seinem Mathildchen wünsche ich auch das Häubchen. An, Mondtage frühe ging Louis, nachdem er die alte Uhr in, hausfiur wieder gehen und schlagen gelehrt, und 2 Schellen für die Magd angebracht, auch eine alte Sackuhr von nur für den Knecht für 4'/., fl. gekauft hatte, wieder nach Thron, und eine Stunde später empfing ich obiges Consistorial-Reseript. Am 7. Januar 1828 ward ich decretirt, an, 7. Januar 1869 exquartiert Als Pfarrer." | |||
An, 6. März I869 teilte Chr. Spamer das ihn, inzwischen zugegangene Emeritierungs-dekret seinem Sohne Hermann mit. es halte folgenden Wortlaut: | |||
Wiesbaden, den 22. Februar I869. | |||
Wir versetzen hierdurch den Pfarrer Christian Spamer zu Hermannstein, auf seinen desfallsigen Antrag, vom 1. März d. I. an in den Ruhestand und entbinden ihn von seinen |
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In weiterer Folge lief im Januar 1869 durch das Dekanat folgendes Schreiben des Konsistorium3 in Hermannstein ein.
Wiesbaden, den 7. Januar I869.
Die lins unter dem 2. Nov. a. p. vorgelegte Erklärung des Pfarrers Spamer zu Hermannstein vom 30. Vct. n. p., wonach derselbe den, künftigen Pfarrverwalter eine Besoldung von 300 ft. zahlen will, nehmen wir an, insoweit damit die in baarem Gelde zu leistende Vergütung angegeben ist. Da aber zur Anstellung eines Pfarrverwalters, der längere Zeit der Gemeinde Als Seelsorger diene, was wir für ein dringendes Bedürfniß erachten, eine Familienwohnung für denselben beschafft werden muß, so wollen Eure Hochwürden den, Pfarrer Spamer eröffnen, daß derselbe dein Pfarrverwalter außer den 200 fl. noch das Pfarrhaus nebst Hofraithe zu überlassen habe. Euer Hochwürden wollen uns die Erklärung des Pfarrers Spamer baldigst
zugehen lassen.
Königliches Konsistorium
v. Prittwitz." Die Erwiderung hierauf war folgende:
„Hermannstein, am ^3. Januar I869.
Ob ich gleich bei meinem Uebertritte ins Preußische und bei der Versicherung, daß die übertretenden Beamten mit ihren Rechten übernommen würden, nicht vermuthen konnte, daß ich bei meiner Emeritirung genöthigt werden würde, das Pfarrhaus nebst der Hofraithe zu verlassen, so will ich doch, nach der verehrlichen und hiermit zurückerfolgenden Verfügung des Königlichen Consistoriums zu Wiesbaden vom 7, c., auch dieses thun, sobald ich die dazu erforderlichen Vorkehrungen getroffen haben werde.
Christian Spamer, Pfarrer allda."
In dem Briefe, mit welchen, Chr. Spamer obiges feinen Ilseder Kindern mitteilte, fügte er folgendes hinzu:
„Da ich und Anna demnach aus unseren Klostercellen ausgeräuchert werden, und kein anderes Logis in Wetzlar schnell finden, so will uns, vor der Hand wenigstens, Miuchen, aus angestammter Warm- oder Barmherzigkeit unter sein Obdach aufnehmen. Wir wollten schon nicht mehr backen und schlachten, ehe wir von unserem Abzüge von hier wußten, und ich denke, wir werden uns beide leicht in die neue Ordnung der Dinge finden. Bei Minchen werden wir Mittags- und Abendessen einnehmen; den Kaffee wird Anna extra brauen und für Früh- und Spätstück sorgen. So dachten wir heute Abend vorläufig. Kommt Zeit, kommt Rath. Wir sind so heiter und wohlgemuth, wie vorher. Reitz ist 5N"/„ lustiger und hoffnungsreicher, und wir gönnen es ihn, von Herzen. Dieser Nachfolger ist uns jedenfalls angenehmer, Als ein fremder, und seinem Mathildchen wünsche ich auch das Häubchen. An, Mondtage frühe ging Louis, nachdem er die alte Uhr in, hausfiur wieder gehen und schlagen gelehrt, und 2 Schellen für die Magd angebracht, auch eine alte Sackuhr von nur für den Knecht für 4'/., fl. gekauft hatte, wieder nach Thron, und eine Stunde später empfing ich obiges Consistorial-Reseript. Am 7. Januar 1828 ward ich decretirt, an, 7. Januar 1869 exquartiert Als Pfarrer."
An, 6. März I869 teilte Chr. Spamer das ihn, inzwischen zugegangene Emeritierungs-dekret seinem Sohne Hermann mit. es halte folgenden Wortlaut:
Wiesbaden, den 22. Februar I869.
Wir versetzen hierdurch den Pfarrer Christian Spamer zu Hermannstein, auf seinen desfallsigen Antrag, vom 1. März d. I. an in den Ruhestand und entbinden ihn von seinen