Essen: Unterschied zwischen den Versionen
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Asnidhi, As(t)nithi, Asnide (9. Jh.), Assinde (10. Jh.), später mit Umlaut Esnede, Essende, Essend; die Form Essen vereinzelt schon seit dem 14. Jhdt. Die adjektivische Form Essendisch bewahrt den alten Auslaut bis ins 19. Jhdt. —Lat.: Asnida, Assindia, seit Mitte 13. Jh. Essendia. | |||
===Landschaftslage=== | |||
Der Mittelpunkt des alten Essen liegt 6 km nördlich der Ruhr, fast auf der Höhe eines nach 0sten zur Berne abfallenden Hanges, in 75 m Höhe, 8 m über dem Berntal, 2 km vom Ursprung der Berne und 6 km von ihrer Mündung in die Emscher entfernt. Niedrigster Punkt im Emscherbruch in Karnap 32 m, höchster Punkt in Heidhausen 202 m Höhe. Auf mittlerer Höhe das Stammhaus Krupp mit 69 m, der Baldeneysee bei mittlerem Wasserstand mit 52 m und die Margarethenhöhe mit 105 m. Nach Norden verläuft das Gelände in die bruchige Niederung der Emscher. Der einst nach Ausweis der Flurnamen südwärts bis an die Ruhr anschließende urwüchsige Wald (die „Reis", Nordgrenze etwa Linie Heißen-Heisingen) dürfte ursprünglich fränkischer Boden gewesen sein, so daß Essen am äußersten Südrand des sächsischen Landes (im [[Bruktergau]]) lag. Die Ruhr berührte die alte Stadt Essen nicht, das Stiftsgebiet nur bei Rellinghausen und Steele. | |||
Das Vorkommen der Steinkohle hat bei der Entstehung der Siedlung noch keine Rolle gespielt. Dagegen erklärt sich die neuzeitliche Entwicklung der Stadt im 19. / 20. Jhdt. aus ihrer mineralischen Bodengrundlage. Im Süden, an der Ruhr, trat Kohle zutage; die tiefer liegenden Fett- und Gaskohlen im Norden konnten erst erbohrt werden, nachdem der Durchstoß durch die Mergeldecke gelungen war (1839). Später erfolgte der Vorstoß des Bergbaus zur Emscher und Lippe. | |||
==Ortsursprung== | |||
An der Stelle des heutigen Münsters (der „Burg") ist eine viereckige Wehranlage nachgewiesen (Turm bis ins 13. Jhdt.), die im 0sten durch die Berne, nach den anderen Seiten wohl durch 3 konzentrische Wallhecken („Hagen") geschützt war. In der Burg die Quintinskapelle (neben dem späteren Münster, bis 1817) und die [[Ding|Dingstätte]] unter der Linde „am Stein", bis zur Erweiterung der Johanniskirche 1471 die Stätte für die Ausübung der abteilichen Hoheitsrechte. Dort wird von dem Bischof Altfried von Hildesheim (auf seinem [[praediolum]] As[t]nidi) um 852 eine Kirche und ein Frauenkloster für die Töchter des sächsischen Hochadels errichtet, das [[Immunität]] (Urk. 947 erneuert) und später die Landeshoheit über das 135 qkm betragende Gebiet des [[Stift Essen|Reichsstiftes Essen]] erhielt. Der Fronhof heißt später, nach Errichtung der abteilichen Verwaltung, Viehof, der Kornspeicher: Eickenscheidt. Unweit davon liegen (in der Königstraße) 13 „[[Wordstätte|Wordstätten]]", wohl Wohnungen von [[Höriger|Hörigen]] des [[Fronhof|Fronhofs]] ; weiter nördlich die Höfegruppe der Bauerschaft Alten-Essen | |||
Ausgangspunkt der geschichtlichen Stadt Essen ist eine spätere Marktsiedlung nördlich der Burg, in der Hauptsache auf Grund und Boden des Viehofs, in nächster Nachbarschaft jener Wordstätten. | |||
=== Wappen === | === Wappen === | ||
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Version vom 16. Januar 2011, 21:07 Uhr
Vorlage:Begriffserklärungshinweis
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Essen
![]() Lokalisierung der Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen |
Name
Asnidhi, As(t)nithi, Asnide (9. Jh.), Assinde (10. Jh.), später mit Umlaut Esnede, Essende, Essend; die Form Essen vereinzelt schon seit dem 14. Jhdt. Die adjektivische Form Essendisch bewahrt den alten Auslaut bis ins 19. Jhdt. —Lat.: Asnida, Assindia, seit Mitte 13. Jh. Essendia.
Landschaftslage
Der Mittelpunkt des alten Essen liegt 6 km nördlich der Ruhr, fast auf der Höhe eines nach 0sten zur Berne abfallenden Hanges, in 75 m Höhe, 8 m über dem Berntal, 2 km vom Ursprung der Berne und 6 km von ihrer Mündung in die Emscher entfernt. Niedrigster Punkt im Emscherbruch in Karnap 32 m, höchster Punkt in Heidhausen 202 m Höhe. Auf mittlerer Höhe das Stammhaus Krupp mit 69 m, der Baldeneysee bei mittlerem Wasserstand mit 52 m und die Margarethenhöhe mit 105 m. Nach Norden verläuft das Gelände in die bruchige Niederung der Emscher. Der einst nach Ausweis der Flurnamen südwärts bis an die Ruhr anschließende urwüchsige Wald (die „Reis", Nordgrenze etwa Linie Heißen-Heisingen) dürfte ursprünglich fränkischer Boden gewesen sein, so daß Essen am äußersten Südrand des sächsischen Landes (im Bruktergau) lag. Die Ruhr berührte die alte Stadt Essen nicht, das Stiftsgebiet nur bei Rellinghausen und Steele.
Das Vorkommen der Steinkohle hat bei der Entstehung der Siedlung noch keine Rolle gespielt. Dagegen erklärt sich die neuzeitliche Entwicklung der Stadt im 19. / 20. Jhdt. aus ihrer mineralischen Bodengrundlage. Im Süden, an der Ruhr, trat Kohle zutage; die tiefer liegenden Fett- und Gaskohlen im Norden konnten erst erbohrt werden, nachdem der Durchstoß durch die Mergeldecke gelungen war (1839). Später erfolgte der Vorstoß des Bergbaus zur Emscher und Lippe.
Ortsursprung
An der Stelle des heutigen Münsters (der „Burg") ist eine viereckige Wehranlage nachgewiesen (Turm bis ins 13. Jhdt.), die im 0sten durch die Berne, nach den anderen Seiten wohl durch 3 konzentrische Wallhecken („Hagen") geschützt war. In der Burg die Quintinskapelle (neben dem späteren Münster, bis 1817) und die Dingstätte unter der Linde „am Stein", bis zur Erweiterung der Johanniskirche 1471 die Stätte für die Ausübung der abteilichen Hoheitsrechte. Dort wird von dem Bischof Altfried von Hildesheim (auf seinem praediolum As[t]nidi) um 852 eine Kirche und ein Frauenkloster für die Töchter des sächsischen Hochadels errichtet, das Immunität (Urk. 947 erneuert) und später die Landeshoheit über das 135 qkm betragende Gebiet des Reichsstiftes Essen erhielt. Der Fronhof heißt später, nach Errichtung der abteilichen Verwaltung, Viehof, der Kornspeicher: Eickenscheidt. Unweit davon liegen (in der Königstraße) 13 „Wordstätten", wohl Wohnungen von Hörigen des Fronhofs ; weiter nördlich die Höfegruppe der Bauerschaft Alten-Essen
Ausgangspunkt der geschichtlichen Stadt Essen ist eine spätere Marktsiedlung nördlich der Burg, in der Hauptsache auf Grund und Boden des Viehofs, in nächster Nachbarschaft jener Wordstätten.
Wappen
Allgemeine Information
Politische Einteilung
![]() |
Stadtteile in Essen (Regierungsbezirk Düsseldorf) |
Stadtbezirk 1: Frillendorf | Huttorf | Nordviertel | Ostviertel | Stadtkern | Südostviertel | Südviertel | Westviertel | |
Stadtbezirk 2: Bergerhausen | Rellinghausen | Rüttenscheid | Stadtwald | |
Stadtbezirk 3: Altendorf | Frohnhausen | Fulerum | Haarzopf | Holsterhausen | Margerethenhöhe | |
Stadtbezirk 4: Bedingrade | Bergeborbeck | Bochold | Borbeck | Dellwig | Frintrop | Gerschede | Schönebeck | |
Stadtbezirk 5: Altenessen | Vogelheim | |
Stadtbezirk 6: Katernberg | |
Stadtbezirk 7: Freisenbruch | Horst | Kray | Leithe | Schonnebeck | Steele | Königssteele | Stoppenberg | |
Stadtbezirk 8: Burgaltendorf | Byfang | Heisingen | Kupferdreh | Überruhr-Hinsel | Überruhr-Holthausen | |
Stadtbezirk 9: Bredeney | Fischlaken | Heidhausen | Kettwig | Schuir | Werden |
Kirchen
Katholische Kirche
Im Bistum Essen die Dekanate:
- Dekanat Essen-Altendorf
- Dekanat Essen-Borbeck
- Dekanat Essen-Heisingen-Kupferdreh
- Dekanat Essen-Mitte
- Dekanat Essen-Rellinghausen
- Dekanat Essen-Steele
- Dekanat Essen-Stoppenberg
- Dekanat Essen-Werden
siehe auch: Stift Essen
Geschichte
Maße und Gewichte
- 04.05.1813 Mai 4. Festsetzung des Preises für das Essener Maß im Vest Recklinghausen durch den zuständigen Unterpräfekten.
Herrlichkeiten/Adelshäuser
- Herrlichkeit Horst, Haus Horst liegt etwa 3 km südöstlich von Essen-Steele.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
Historischer Verein Essen (früher Historischer Verein für Stadt und Stift Essen)
Genealogische und historische Urkunden
- Kirchenbücher von Hohe Domkirche (Münsterkirche) St. Johann Baptist und St. Joseph, Essen-Mitte im Dombüro, An St. Quintin 3, 45127 Essen
- Adressbücher für Essen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- KB-Datenerfassungen/Nordrhein-Westfalen/Essen
- Ortsfamilienbuch Kettwig / Dieter Mättig.
Historische Bibliografie
Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen (ab Band 105: Essener Beiträge), darin::
- Derks, Paul, Die Siedlungsnamen der Stadt Essen. Essen Historischer Verein für Stadt und Stift Essen 1985
- Derks, Paul, Gerswid und Altfrid. Essen Histor. Verein für Stadt und Stift Essen 1995
- Derks, Paul, Widuberg - Weinberg - Weingarten im Stift Werden. Essen Heimatpflegeverein Essen-Werden/Heidhausen e.V. 1990
- Derks, Paul, Athen - Paris - Borbeck. Essen-Borbeck Kultur-Historischer Verein 1987
- Derks, Paul, Die Schande der heiligen Päderastie. Berlin Verl. Rosa Winkel 1990
Archive
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
Hier zunächst zur Übersicht des umfangreichen Stadtarchivs mit Bibliothek:
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Kreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Düsseldorf (Bundesland Nordrhein-Westfalen) | |
Kreise: Kleve | Rhein-Kreis Neuss | Mettmann | Viersen | Wesel | |
Kreisfreie Städte: Düsseldorf | Duisburg | Essen | Krefeld | Mönchengladbach | Mülheim an der Ruhr | Oberhausen | Remscheid | Solingen | Wuppertal |