GEDCOM/PLAC-Tag: Unterschied zwischen den Versionen
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Es soll freigestellt werden, danach noch weitere Unterteilungen (mit Kommata jeweils getrennt) zu verwenden. Es wird empfohlen, diese dann ebenfalls im Header unter FORM zu definieren. | Es soll freigestellt werden, danach noch weitere Unterteilungen (mit Kommata jeweils getrennt) zu verwenden. Es wird empfohlen, diese dann ebenfalls im Header unter FORM zu definieren. | ||
==== PLAC und FORM in den Datensätzen ==== | |||
Der GEDCOM-Standard läßt auch zu, dass bei einem einzelnen PLAC Aufruf innerhalb eines Datensatzes durch ein unter PLAC angeordnetes FORM die Information gegeben wird, wie die einzelnen, durch Kommata getrennten Teile von PLAC zu interpretieren sind. | |||
Also wäre folgendes eine Standard-konforme Ausgabe: | |||
<source lang="gedcom"> | |||
0 INDI | |||
... | |||
1 BIRT | |||
2 PLAC Cremlingen,Niedersachsen,Deutschland | |||
3 FORM place,state,country | |||
</source> | |||
Weiter legt der Standard fest, dass die direkt dem PLAC-Kennzeichen untergeordnete Beschreibung in FORM für dieses Vorkommen von PLAC eine ggfs. im Header vorhandene allgemeine Beschreibung im dortigen FORM überschreibt, d.h. die Definition im Header gilt nur für solche Aufrufe von PLAC, unter die kein gesondertes Kennzeichen FORM unterstellt ist. | |||
=== Abweichungen vom Standard bei der Verwendung === | === Abweichungen vom Standard bei der Verwendung === | ||
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Version vom 20. Oktober 2010, 13:46 Uhr
Name und Bedeutung
Tag
PLAC
Formelle Bezeichnung
PLACE
Deutsche Bezeichnung
Ort
Verwendung
Das Kennzeichen PLAC dient dazu, den Ort anzugeben, an dem ein Ereignis stattfand.
Formale Beschreibung zulässiger Werte
Basis dieser Beschreibung: GEDCOM Standard Draft 5.5.1
Aussagen des GEDCOM Standards
Orte werden über das Kennzeichen PLAC beschrieben. Für Orte stehen keine eigenen Datensätze wie für NOTE oder SOUR im Standard zur Verfügung. Orte werden mit folgender Struktur beschrieben:
PLACE_STRUCTURE:=
- n PLAC <PLACE_NAME> {1:1}
- +1 FORM <PLACE_HIERARCHY> {0:1}
- +1 FONE <PLACE_PHONETIC_VARIATION> {0:M}
- +2 TYPE <PHONETIC_TYPE> {1:1}
- +1 ROMN <PLACE_ROMANIZED_VARIATION> {0:M}
- +2 TYPE <ROMANIZED_TYPE> {1:1}
- +1 MAP {0:1}
- +2 LATI <PLACE_LATITUDE> {1:1}
- +2 LONG <PLACE_LONGITUDE> {1:1}
- +1 <<NOTE_STRUCTURE>> {0:M}
Die NOTE_STRUCTURE ist in einem eigenen Kapitel zum Kennzeichen NOTE bereits abgehandelt. Die weiteren Größen in der PLACE_STRUCTURE sind im Standard wie folgt beschreiben:
PLACE_NAME:= {Size=1:120} [ <PLACE_TEXT> | <PLACE_TEXT>, <PLACE_NAME> ] (Ortsname) Der gesetzliche Name des Ortes, an dem das Ereignis stattfand. Die Bezeichnung der Gesetzesgebiete werden durch Kommata getrennt, beispielsweise "Cove, Cache, Utah, USA". Wenn die Namen der Gebietsstrukturebenen ermittelt wurden, können diese entweder durch eine PLAC.FORM Struktur im Dateikopf (HEADER) oder innerhalb des Ereignisses notiert werden. (siehe <PLACE_HIERARCHY>)
mit PLACE_TEXT:= {Size=1:120} <TEXT> ohne Kommata.
PLACE_HIERARCHY:= {Size=1:120} (Ortshierarchie) Dies zeigt die gesetzliche Gebietsstruktur (Gemeinde, Kreis, Bundesland etc.), in einer Reihe von der niedrigsten zur höchsten Gerichtsbarkeit. Die einzelnen Gebietsebenen werden dabei durch Kommata getrennt, fehlt dabei ein Name, so wird dennoch ein Komma notiert. Wenn PLAC.FORM im Dateikopf (HEADER) der GEDCOM-Datei vorkommt, bedeutet dies, dass alle folgenden Ortsnamen dieser Struktur folgen, und das jede Strukturebene durch ein Komma berücksichtigt wird, unabhängig davon, ob diese namentlich bekannt ist. Wenn PLAC.FORM einem Ereignis untergeordnet ist, so überschreibt es die Bedeutung des PLAC.FORM im Dateikopf für diesen Datensatz. Diese Nutzung ist nicht üblich, und wird daher nicht empfohlen. Es sollte nur genutzt werden, wenn ein System eine übergeordnete Struktur seiner Ortsnamen besitzt.
PLACE_PHONETIC_VARIATION:= {Size=1:120} (Ort, phonetische Umsetzung) Die phonetische Umsetzung einer Ortsbezeichnung wird im gleichen Format geschrieben wie der übergeordnete <PLACE_NAME>, jedoch phonetisch so umgesetzt, wie das untergeordnete <PHONETIC_TYPE> beschreibt. Wenn beispielsweise Hiragana benutzt wird, um die Aussprache eines Namens in Kanji zu notieren, so wäre der <PHONETIC_TYPE>-Wert „kana“. (siehe <PHONETIC_TYPE>)
PHONETIC_TYPE:= {Size=5:30} [<Benutzerdefiniert> | hangul | kana] (phonetischer Typ) bestimmt die Methode, die bei der phonetischen Umsetzung eines Textes angewandt wurde.
- <Benutzerdefiniert> Andere Methode, die zur phonetischen Umsetzung genutzt wurde
- hangul phonetische Methode zur Umsetzung aus dem Koreanischen
- kana Hiragana und/oder Katakana Zeichen wurden benutzt, um den Klang von japanischen Kanji-Zeichen abzubilden.
PLACE_ROMANIZED_VARIATION:= {Size=1:120} (Ort, in lateinischen Buchstaben) Der „romanisierte“ Name einer Ortsbezeichnung wird im gleichen Format geschrieben, wie der übergeordnete <PLACE_NAME>. Die Methode, die dabei Anwendung findet wird im untergeordneten <ROMANIZED_TYPE> notiert. Wenn beispielsweise Romaji genutzt wird, um eine Ortsbezeichnung in Kanji in lateinische Buchstaben umzusetzen, so wäre der Wert des dem ROMN-Kennzeichen untergeordneten <ROMANIZED_TYPE> „romaji“. (siehe <ROMANIZED_TYPE>)
ROMANIZED_TYPE:= {Size=5:30} [<user defined> | pinyin | romaji | wadegiles] (Methode der Umsetzung in lateinische Buchstaben) Zeigt an, welche Methode benutzt wurde, um einen Text in lateinische Buchstaben umzusetzen.
PLACE_LATITUDE:= {Size=5:8} (Ort, Breitengrad) Ein Wert, der den Breitengrad eines Ortes angibt. Der Breitengrad ist der Abstand in nördlicher oder südlicher Richtung vom Äquator, gemessen in Grad mit Nachkommastellen in der gewünschten Genauigkeit. Beispiel: 18 Grad, 9 Minuten und 3.4 Sekunden nördlicher Breite würde als N18.150944 formatiert werden. Minuten und Sekunden werden konvertiert, indem die Minuten durch 60 und die Sekunden durch 3600 geteilt werden, und die Ergebnisse addiert werden. Diese Summe wird dann zum Nachkommateil des Gradwertes.
PLACE_LONGITUDE:= {Size=5:8} (Ort, Längengrad) Ein Wert, der den Längengrad eines Ortes angibt. Der Längengrad ist in Grad mit Nachkommastellen östlich oder westlich des Nullmeridians (Greenwich). Beispiel: 168 Grad, 9 Minuten und 3.4 Sekunden östlicher Breite würde formatiert als E168.150944.
Behandlung/Darstellung schwieriger Situationen
Erweiterung GEDCOM 5.5. EL
Der GEDCOM-Standard 5.5 wurde gemeinsam von 6 Programmautoren mit Compgen um eine detailliertere Beschreibung von Orten erweitert. Hierzu wurde ein nutzer-definierter Datensatz _LOC eingeführt mit folgender Unterstruktur:
0 @P65@ _LOC
1 NAME <PLACE_NAME> 1:M
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
2 SOUR <SOURCE_CITATION>
2 NAMC <PLACE_NAME_ADDITION> 0:1
2 _LANG <LANGUAGE> 0:1
1 _FPOST <FOKO_POSTCODE> 0:M
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
1 POST <POSTCODE> 0:M
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
2 SOUR <SOURCE_CITATION> 0:M
1 _FSTAE <FOKO_TERRITORY_IDENTIFIER> 0:1
1 _FCTRY <FOKO_STATE_IDENTIFIER> 0:1
1 _FOKOID <FOKO_IDENTIFIER> 0:1
1 MAP <GEOGRAPHICAL_COORDINATES> 0:M
2 TYPE <GEOGRAPHICAL_COORDINATE_TYPE> 1:1
1 EVEN <EVENT_DETAIL> 0:M
1 _LOC @<XREF:_LOC>@ 0:M
2 TYPE <HIERARCHICAL_RELATIONSHIP> 1:1
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
2 SOUR <SOURCE_CITATION> 0:M
1 _DMGD <DEMOGRAPHICAL_DATA> 0:M
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
2 SOUR <SOURCE_CITATION> 0:M
2 TYPE <TYPE_OF_DEMOGRAPICAL_DATA> 1:1
1 _AIDN <ADMINISTRATIVE_IDENTIFIER> 0:M
2 DATE <DATE_VALUE> 0:1
2 <SOURCE_CITATION> 0:M
2 TYPE <TYPE_OF_ADMINISTRATIVE_IDENTIFIER> 1:1
1 <<MULTIMEDIA_LINK>> 0:M
Diese Vorgehensweise erlaubt sowohl eine hierarchische Darstellung von Orts- bzw. Gebietsbezeichnungen sowie eine umfangreiche Dokumentation des jeweiligen Gebietsteiles. Über den Datensatz erfolgt dies jeweils an einer Stelle innerhalb der GEDCOM-Datei und braucht nicht bei jedem Aufruf eines Ortes wiederholt zu werden.
Nachteil ist aufgrund der bisher recht geringen Verbreitung der Vorgehensweise, dass die Informationen bei sehr vielen Datentransfers zwischen Programmen verloren gehen.
Diskussionsstand in der Arbeitsgruppe der Programmautoren
3 Arten für den Export von PLAC
Die Autoren haben im Rahmen der Diskussion zu PLAC festgestellt, dass es drei verschiedene Stufen gibt, in welcher Tiefe Informationen zu PLAC nach GEDCOM exportiert werden:
I:
PLAC klartext
(keine weitere Struktur)
II:
PLAC strukturierter Text
FORM (gibt die Struktur an, normalerweise pauschal im Header erledigt)
III:
PLAC strukturierter Text
FORM (gibt die Struktur an, normalerweise pauschal im Header erledigt)
_LOC @Pnn@
mit Datensatz @Pnn@.
In allen drei Varianten können die Kennzeichen, die laut GEDCOM-Standard 5.5.1 unter PLAC stehen, eingebracht werden. Variante III ist eine Erweiterung des GEDCOM-Standards mit nutzerdefinierten Kennzeichen, oft den Vereinbarungen der GEDCOM 5.5 EL folgend.
Variante III wird hier mit betrachtet, weil der Standard für eine umfangreiche Ortsverwaltung nicht ausreichend Möglichkeiten bietet.
PLAC.FORM im Header der Datei
In der Diskussion der Liste wurde vorgeschlagen, beim Export in den ersten vier Ebenen der Orts/Gebietsstruktur bei Verwendung von FORM einheitlich die Gliederung:
Ort, Kreis, Land, Staat
zu verwenden, und dies im Header der Datei in englischer Sprache darzustellen:
0 HEAD
...
1 PLAC
2 FORM place, county, state, country
Es soll freigestellt werden, danach noch weitere Unterteilungen (mit Kommata jeweils getrennt) zu verwenden. Es wird empfohlen, diese dann ebenfalls im Header unter FORM zu definieren.
PLAC und FORM in den Datensätzen
Der GEDCOM-Standard läßt auch zu, dass bei einem einzelnen PLAC Aufruf innerhalb eines Datensatzes durch ein unter PLAC angeordnetes FORM die Information gegeben wird, wie die einzelnen, durch Kommata getrennten Teile von PLAC zu interpretieren sind.
Also wäre folgendes eine Standard-konforme Ausgabe:
0 INDI
...
1 BIRT
2 PLAC Cremlingen,Niedersachsen,Deutschland
3 FORM place,state,country
Weiter legt der Standard fest, dass die direkt dem PLAC-Kennzeichen untergeordnete Beschreibung in FORM für dieses Vorkommen von PLAC eine ggfs. im Header vorhandene allgemeine Beschreibung im dortigen FORM überschreibt, d.h. die Definition im Header gilt nur für solche Aufrufe von PLAC, unter die kein gesondertes Kennzeichen FORM unterstellt ist.