Absteinen (Kreis Tilsit): Unterschied zwischen den Versionen

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== Allgemeine Information ==
== Allgemeine Information ==


===Kurzbeschreibungen der landwirtschaftlichen Güter im Kreis Tilsit 1919/20===
=== Güter in der Gemeinde Absteinen===
Erläuterungen zum Schema der folgenden Kurzbeschreibungen der landwirtschaftlichen Güter im Kreis Tilsit 1919/20<ref>[http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_landwgrbetriebe1920.html http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_landwgrbetriebe1920.html]</ref>:
Erläuterungen zum Schema der folgenden Kurzbeschreibungen der landwirtschaftlichen Güter im Kreis Tilsit 1919/20<ref>[http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_landwgrbetriebe1920.html http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_landwgrbetriebe1920.html]</ref>:
Die Güter sind alphabetisch nach ihren Dorfnamen geordnet (Namensgebung nach dem Stand vom 1. Juni 1939; in Klammern der frühere Ortsname). Zum leichteren Auffinden der Gutsdörfer auf der Landkarte ist deren Entfernung vom jeweils nächsten Bahnhof (Bf.) in km angegeben, falls das betreffende Dorf nicht selbst einen Bahnhof hatte. Im Memelland befindliche Gutsdörfer haben nachstehend den Zusatzvermerk Memelland.<br>
Die Güter sind alphabetisch nach ihren Dorfnamen geordnet (Namensgebung nach dem Stand vom 1. Juni 1939; in Klammern der frühere Ortsname). Zum leichteren Auffinden der Gutsdörfer auf der Landkarte ist deren Entfernung vom jeweils nächsten Bahnhof (Bf.) in km angegeben, falls das betreffende Dorf nicht selbst einen Bahnhof hatte. Im Memelland befindliche Gutsdörfer haben nachstehend den Zusatzvermerk Memelland.<br>
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== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==
'''1785''' melirtes Dorf an der [[Jura (Fluss)|Jura]], 46 Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, [[Amt Schreitlaucken|Amtsbezirk Schreitlaucken]]<ref>Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck [http://www.vffow-buchverkauf.de/schriftenverzeichnis/schriftenverzeichnis.php VFFOW], Hamburg 1990</ref>


'''1.5.1939''': Name der neuen Gemeinde: '''{{PAGENAME}}'''; Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden bzw. Gutsbezirken: '''{{PAGENAME}}'''<ref> Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,<br> [http://www.memelland-adm.de/Archiv/13%20Verwaltungsbezirke/index.htm http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm]</ref>
'''1.5.1939''': Name der neuen Gemeinde: '''{{PAGENAME}}'''; Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden bzw. Gutsbezirken: '''{{PAGENAME}}'''<ref> Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,<br> [http://www.memelland-adm.de/Archiv/13%20Verwaltungsbezirke/index.htm http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm]</ref>


'''1940''' ist '''{{PAGENAME}}''' eine  Gemeinde mit den Gütern [[Absteinen (Gut)]] und [[Absteinen Rothof]] und dem Dorf '''{{PAGENAME}}'''.<ref>Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968</ref>
'''1940''' ist '''{{PAGENAME}}''' eine  Gemeinde mit den Gütern [[Absteinen (Gut)]] und [[Absteinen Rothof]] und dem Dorf '''{{PAGENAME}}'''.<ref>Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968</ref>
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Im 17. Jahrhundert gehörte Absteinen zum Kirchspiel [[Willkischken]].
Im 17. Jahrhundert gehörte Absteinen zum Kirchspiel [[Willkischken]].
'''1785''' gehörte {{PAGENAME}} zur Pfarrei [[Willkischken]].<ref>Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck [http://www.vffow-buchverkauf.de/schriftenverzeichnis/schriftenverzeichnis.php VFFOW], Hamburg 1990</ref>
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Willkischken]].
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Willkischken]].


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Erster Lehrer war hier '''Ferdinand Korck''', 1811 zu [[Puskeppeln]] bei [[Heinrichswalde]] geboren. Er kam von [[Kallehnen]], wo er ein jahr lang Adjunkt gewesen war. Er hatte sich für das Lehramt selbst vorgebildet und war im Seminar Karalene geprüft worden.
Erster Lehrer war hier '''Ferdinand Korck''', 1811 zu [[Puskeppeln]] bei [[Heinrichswalde]] geboren. Er kam von [[Kallehnen]], wo er ein jahr lang Adjunkt gewesen war. Er hatte sich für das Lehramt selbst vorgebildet und war im Seminar Karalene geprüft worden.


(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


== Geschichte ==
== Geschichte ==


'''1615''' Schulzenamt und Dorf, 68 Huben groß, zahlt pro Hube 16 Schillinge Dezem. Bringt '''1621''' zum Widdembau 51 Mark auf und leistet '''1664''' an freiwilligem Glockenbeitrag 25 Mark. '''1617''' liegen 13 Huben wüst. '''1621''' baut der Zimmermann '''Hensel Jurgelaitis''' die Schule zu Willkischken. '''1639''' werden '''Abrys Schiebertaitis''' und '''David Szugs''' genannt. '''1662''' hat das Dorf einen Krug, der dem Verwalter '''mai''' gehört, und 9 Dienstboten. Zimmermann '''Uredait''' baut ein Stallchen auf dem Pfarrgehöft. '''1663''' wird Zimmermann '''Skowereit''' und Bauer '''Salomon Lenuweit''' erwähnt. '''1666''' wohnt daselbst Zimmermann '''Christoph Szugs''' und '''1667''' Zimmermann '''Didjurgeit'''. '''1677''' wohnen im Dorf der Zimmermann '''Johann Braischkait''' und die Bauern '''Abrutt, Grigolait und Abrys Oßerwait'''. '''1678''' baut der Zimmermann '''Jacob Suttkus''' auf dem Willkischker Pfarrgehöft einen Pferdestall, auch hat das Dorf einen Schmied, '''Aschmies Mailuhn'''. '''1684''' wohnt dort der Köllmer '''Johann Dreßler'''. (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
'''1615''' Schulzenamt und Dorf, 68 Huben groß, zahlt pro Hube 16 Schillinge Dezem. Bringt '''1621''' zum Widdembau 51 Mark auf und leistet '''1664''' an freiwilligem Glockenbeitrag 25 Mark. '''1617''' liegen 13 Huben wüst. '''1621''' baut der Zimmermann '''Hensel Jurgelaitis''' die Schule zu Willkischken. '''1639''' werden '''Abrys Schiebertaitis''' und '''David Szugs''' genannt. '''1662''' hat das Dorf einen Krug, der dem Verwalter '''mai''' gehört, und 9 Dienstboten. Zimmermann '''Uredait''' baut ein Stallchen auf dem Pfarrgehöft. '''1663''' wird Zimmermann '''Skowereit''' und Bauer '''Salomon Lenuweit''' erwähnt. '''1666''' wohnt daselbst Zimmermann '''Christoph Szugs''' und '''1667''' Zimmermann '''Didjurgeit'''. '''1677''' wohnen im Dorf der Zimmermann '''Johann Braischkait''' und die Bauern '''Abrutt, Grigolait und Abrys Oßerwait'''. '''1678''' baut der Zimmermann '''Jacob Suttkus''' auf dem Willkischker Pfarrgehöft einen Pferdestall, auch hat das Dorf einen Schmied, '''Aschmies Mailuhn'''. '''1684''' wohnt dort der Köllmer '''Johann Dreßler'''. <ref>Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927</ref>
 
Zur '''Pest im Kirchspiel Willkischken und ihren Folgen''' schreibt Otto Schwarzien im o.g. Buch folgendes:
In der zwanziger Jahren (1720) begann die Wiederbesiedlung der verödeten Kirchspieldörfer und Güter. 1723 fand eine Neuvermessung sämtlicher Kirchspielländereien statt, wobei ganz genau festgestellt wurde, wie viel "Säland" in den einzelnen Dörfern vorhanden war. Das den '''Gettkantschen''' Erben gehörende "wüste Gut Absteinen" wurde '''1723''' Königliches Vorwerk und erhielt '''1724''' folgende Besetzung:
*1 Hofmeister, Peter '''Degener'''
*1 Knecht, Hans '''Kaspar'''
*1 Enke, '''Baltin'''
*1 Magd, '''Katsrin'''
*3 Ochsenpflüger, '''Decker, Runge, Ernstapel''' und ihre Weiber
*1 Bräuer, Milkus '''Padegims''' und sein Weib
*1 Brauknecht, '''Mickehl'''
*1 Schafmeister, '''Eberling''' und sein Weib
*1 Schäferknecht, '''Eberling''' und sein Wein
*1 Schäferknecht, '''Kersten''' und sein Weib
*1 Lämmerjunge, '''Andreas'''
*1 Hirt, '''Christups'''
 


'''1785''' melirtes Dorf an der [[Jura (Fluss)|Jura]], 46 Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis [[Insterburg]], Amtsbezirk [[Schreitlauken]], Pfarrei [[Willkischken]].


Das ganz Amt und Dorf Absteinen ist '''1757''' durch feindliche Truppen abgebrannt und ausgeplündert; es besteht aus 12 Hufen. Im Termin Juli '''1758''' meldet sich '''Gabriel Schaak''' und bittet, ihm 11 Huben und sechs Morgen zu cölmischen Rechten zu überlassen. Er erhielt sie, und sieben Morgen der Amtskrüger '''Johann Höhn'''. 20 Morgen verbleiben an dem vom Feuer verschonten Amtswohnhaus. '''Gabriel Schaak''' soll 4 Gebäude errichten und von 11 Huben jährlich 336 Taler Zins nach sechs Freijahren entrichten. Sein Sohn '''Daniel''' und die anderen Söhne '''Christoph''' und '''Gabriel''' schaffen das nötige Holz herbei. Sie verpflichten sich, vier Familien anzusetzen. Die Erbverschreibung konnte, der unruhigen Kriegszeiten wegen, erst '''1763''' erteilt werden. Die restlichen 20 Morgen wurden '''1771''' dem Oberamtmann '''Johann Theodor Schön''' (siehe [[Schreitlauken]]) gegen 1 Taler Zins pro Morgen überlassen; er zahlt für die vorhandenen Gebäude 236 Taler nach der Taxe und ist verpflichtet, noch zwei Gebäude zu erbauen.
Das ganz Amt und Dorf Absteinen ist '''1757''' durch feindliche Truppen abgebrannt und ausgeplündert; es besteht aus 12 Hufen. Im Termin Juli '''1758''' meldet sich '''Gabriel Schaak''' und bittet, ihm 11 Huben und sechs Morgen zu cölmischen Rechten zu überlassen. Er erhielt sie, und sieben Morgen der Amtskrüger '''Johann Höhn'''. 20 Morgen verbleiben an dem vom Feuer verschonten Amtswohnhaus. '''Gabriel Schaak''' soll 4 Gebäude errichten und von 11 Huben jährlich 336 Taler Zins nach sechs Freijahren entrichten. Sein Sohn '''Daniel''' und die anderen Söhne '''Christoph''' und '''Gabriel''' schaffen das nötige Holz herbei. Sie verpflichten sich, vier Familien anzusetzen. Die Erbverschreibung konnte, der unruhigen Kriegszeiten wegen, erst '''1763''' erteilt werden. Die restlichen 20 Morgen wurden '''1771''' dem Oberamtmann '''Johann Theodor Schön''' (siehe [[Schreitlauken]]) gegen 1 Taler Zins pro Morgen überlassen; er zahlt für die vorhandenen Gebäude 236 Taler nach der Taxe und ist verpflichtet, noch zwei Gebäude zu erbauen.

Version vom 20. Dezember 2010, 06:40 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland



Hierarchie

Regional > Litauen > Absteinen (Kreis Tilsit)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Absteinen (Kreis Tilsit)


Einleitung

Absteinen (Kreis Tilsit) (1539 Abstenischken/ Abstenischken, 1557 Abstennicken, 1584 Absteinbken/ Abstenbkemen/ Abstenicken), bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Der Name bezieht sich auf den Fluss Abste und seine Geräusche.

  • indogergamisch "ap-"/ prußisch "ape-"/ litauisch "upe-" = Fluss
  • "apse" = Flüsschen
  • lettisch "stenet" = stöhnen


Das Bächlein Abst

Das Bächlein Abst friert auch im strengen Winter nicht zu; aus seinem Flußbette sprießt üppiges Gras. Wir haben es hier mit einer von den warmen Quellen zu tun, die tief aus dem Innern der Erde entspringen und verschiedentlich in dieser Gegend zu finden sind. Nach dem Glauben des Volkes besitzt das Wasser des Baches eine verjüngende Kraft, und am Ostermorgen kommen die jungen Mädchen vor Sonnenaufgang zur Abste, um sich ihr Wasser zu holen und sich damit zu waschen, damit sie schön jung und frisch bleiben.


Lunis

Südwestlich von Absteinen gibt es die Örtlichkeit Lunis.

  • preußisch-litauisch "luna, lunas" = Sumpf oder Morast oder auch eine Grube in einem Überschwemmungsgebiet, die in Trockenzeiten nicht austrocknet und zur Fischhaltung genutzt wird.


Allgemeine Information

Güter in der Gemeinde Absteinen

Erläuterungen zum Schema der folgenden Kurzbeschreibungen der landwirtschaftlichen Güter im Kreis Tilsit 1919/20[3]: Die Güter sind alphabetisch nach ihren Dorfnamen geordnet (Namensgebung nach dem Stand vom 1. Juni 1939; in Klammern der frühere Ortsname). Zum leichteren Auffinden der Gutsdörfer auf der Landkarte ist deren Entfernung vom jeweils nächsten Bahnhof (Bf.) in km angegeben, falls das betreffende Dorf nicht selbst einen Bahnhof hatte. Im Memelland befindliche Gutsdörfer haben nachstehend den Zusatzvermerk Memelland.

Absteinen, 4 km bis Bf. Willkischken, Memelland;
1) Gut; 204 ha, 30 Pferde, 95 Rindvieh;
Besitzer Hermann Büchler.
2) Gut; 44 ha, 8 Pferde, 16 Rindvieh;
Besitzer Hermann Dalchow.


Politische Einteilung

1785 melirtes Dorf an der Jura, 46 Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Schreitlaucken[4]

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Absteinen (Kreis Tilsit); Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden bzw. Gutsbezirken: Absteinen (Kreis Tilsit)[5]

1940 ist Absteinen (Kreis Tilsit) eine Gemeinde mit den Gütern Absteinen (Gut) und Absteinen Rothof und dem Dorf Absteinen (Kreis Tilsit).[6]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Im 17. Jahrhundert gehörte Absteinen zum Kirchspiel Willkischken.

1785 gehörte Absteinen (Kreis Tilsit) zur Pfarrei Willkischken.[7]

Absteinen (Kreis Tilsit) gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.


Bewohner


Schule

Schule Absteinen

1835 durch Abzweigung vom Schulverband Kellerischken gegründet, zählte dazumal 83 Schüler. Das Schulhaus war massiv gebaut.

Erster Lehrer war hier Ferdinand Korck, 1811 zu Puskeppeln bei Heinrichswalde geboren. Er kam von Kallehnen, wo er ein jahr lang Adjunkt gewesen war. Er hatte sich für das Lehramt selbst vorgebildet und war im Seminar Karalene geprüft worden.


Geschichte

1615 Schulzenamt und Dorf, 68 Huben groß, zahlt pro Hube 16 Schillinge Dezem. Bringt 1621 zum Widdembau 51 Mark auf und leistet 1664 an freiwilligem Glockenbeitrag 25 Mark. 1617 liegen 13 Huben wüst. 1621 baut der Zimmermann Hensel Jurgelaitis die Schule zu Willkischken. 1639 werden Abrys Schiebertaitis und David Szugs genannt. 1662 hat das Dorf einen Krug, der dem Verwalter mai gehört, und 9 Dienstboten. Zimmermann Uredait baut ein Stallchen auf dem Pfarrgehöft. 1663 wird Zimmermann Skowereit und Bauer Salomon Lenuweit erwähnt. 1666 wohnt daselbst Zimmermann Christoph Szugs und 1667 Zimmermann Didjurgeit. 1677 wohnen im Dorf der Zimmermann Johann Braischkait und die Bauern Abrutt, Grigolait und Abrys Oßerwait. 1678 baut der Zimmermann Jacob Suttkus auf dem Willkischker Pfarrgehöft einen Pferdestall, auch hat das Dorf einen Schmied, Aschmies Mailuhn. 1684 wohnt dort der Köllmer Johann Dreßler. [8]


Das ganz Amt und Dorf Absteinen ist 1757 durch feindliche Truppen abgebrannt und ausgeplündert; es besteht aus 12 Hufen. Im Termin Juli 1758 meldet sich Gabriel Schaak und bittet, ihm 11 Huben und sechs Morgen zu cölmischen Rechten zu überlassen. Er erhielt sie, und sieben Morgen der Amtskrüger Johann Höhn. 20 Morgen verbleiben an dem vom Feuer verschonten Amtswohnhaus. Gabriel Schaak soll 4 Gebäude errichten und von 11 Huben jährlich 336 Taler Zins nach sechs Freijahren entrichten. Sein Sohn Daniel und die anderen Söhne Christoph und Gabriel schaffen das nötige Holz herbei. Sie verpflichten sich, vier Familien anzusetzen. Die Erbverschreibung konnte, der unruhigen Kriegszeiten wegen, erst 1763 erteilt werden. Die restlichen 20 Morgen wurden 1771 dem Oberamtmann Johann Theodor Schön (siehe Schreitlauken) gegen 1 Taler Zins pro Morgen überlassen; er zahlt für die vorhandenen Gebäude 236 Taler nach der Taxe und ist verpflichtet, noch zwei Gebäude zu erbauen.

1748 verkauft das Amt Schreitlauken dem Schmied Johann Huhn den an der Schmiede befindlichen Krug für 71 Taler und 12 Taler jährlichen Zins. Das Recht auf jährlich 10 Klafter Freiholz löst die Regierung 1860 gegen den zwanzigfachen Betrag der Rente von 8 Talern, also 160 Talerm ab. Krüger ist zu dieser Zeit Georg Aberger.

1823 wird im Amtsblatt ausdrücklich bekannt gemacht, daß die Brücke über die Jura nur zum Privatgebrauch, aber nicht für den öffentlichen Verkehr bestimmt ist.


Quelle: KOPP, Jenny: Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918, S.96.


Sage vom Abstenberge

Auf der eigenartig gestalteten Abste, nördlich von Absteinen, tauchen alljährlich zwei Mädchengestalten aus dem Innern des Berges hervor, wo sie das ganze Jahr in tiefem Schlafe ruhen. Es geschieht das an dem Tage der Zerstörung der Burg, die von den verschmähten Freiern der Fürstentochter Selmyte zusammen mit den ins Land gedrungenen Feinden überfallen wurde. Selmyte befand sich beim Verlobungsmahle und warf selbst die Brandsackel in das Schloß, als ihr Vater und Bräutigam gefallen waren. Laima aber geleitete sie nebst ihrer Freundin in das Innere des Berges, wo auch die Schätze geborgen wurden. Dort harrt sie, von einem silbernen Hahne bewacht, der Erlösung. Wenn in der Johannisnacht ein unbescholtener Jüngling an den Berg tritt und das richtige Sprüchlein findet, dann kräht der Hahn, die Prinzessin erwacht, und es wird dann eine fröhliche Hochzeit gefeiert.


Bibliographie

Memeler Dampfboot

  • 1933 Nr.8 (Memelgau): 9. Januar [Die Freiwillige Feuerwehr]
  • 1933 Nr.75 (Grenzgarten Nr.3): Das Tränenbächlein am Absteberge
  • 1976 Nr.3 S.46: Bauernhöfe des Memellandes: Büchler, Absteinen.
  • 1976 Nr.3 S.48: Bauernhöfe des Memellandes: Dr. Lankisch, Absteinen-Rothof.
  • 1977 Nr.8 S.125: Absteinen – ein Dorf an der Jura



Verschiedenes

Karten

Absteinen auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Absteinen im Preußischen Urmesstischblatt Nr.87, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Absteinen im Preußischen Urmesstischblatt Nr.87, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Absteinen (Kreis Tilsit) im Messtischblatt 0998 Ragnit, (1913-1939)
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Absteinen (Kreis Tilsit) aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung ABSNENKO15BB
Name
  • Absteinen Quelle (${p.language})
  • Opstainys Quelle (${p.language})
  • Opstainiai (1923) Quelle Seite 1091 (${p.language})
Typ
  • Wohnplatz (- 1945)
  • Dorf (1945 -)
Einwohner
w-Nummer
  • 66133
externe Kennung
  • geonames:596523
Karte
   

TK25: 0998

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Absteinen, Opstainiai (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle

Tilsit (Maria Himmelfahrt), Tilsit (1907) ( Pfarrei) Quelle S.292/293

Willkischken, Willischken (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.292/293

Vilkyškiai, Vilkyškių seniūnija (2000 -) ( Gemeindebezirk) Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum

Quellen

  1. Amtsblatt des Memelgebiets vom 29.12.1923, S.1085ff</, http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567
  2. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_landwgrbetriebe1920.html
  4. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  5. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  6. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968
  7. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  8. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927