Grambowischken: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre '''1646''' kauft '''David Latag''' nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete '''Frau Leutnant Grambaum''' nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer '''Georg Gruben''' für 280 Gulden abtritt. '''Leutnant Grambaum''' gab dem heutigen '''Gut Grambowischken''' den Namen; seine Gattin '''Anna de Chapelle''' war die Tochter eines in [[Memel]] stationierten Kapitänleutnants. Dier erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen '''Grunapp''' ([[Grünapp]]).<ref>'''Kopp''', Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913</ref>
Im Jahre '''1646''' kauft '''David Latag''' nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete '''Frau Leutnant Grambaum''' nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer '''Georg Gruben''' für 280 Gulden abtritt. '''Leutnant Grambaum''' gab dem heutigen '''Gut Grambowischken''' den Namen; seine Gattin '''Anna de Chapelle''' war die Tochter eines in [[Memel]] stationierten Kapitänleutnants. Dier erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen '''Grunapp''' ([[Grünapp]]).<ref>'''Kopp''', Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913</ref>


Die Lahsche '''Jon Kuntzen''' "im Crottingschen Kreise", 10 Hufen 5 Mo. groß, ist immer mehr herabgekommen, so daß die dort noch wohnenden 2 Bauern nicht existieren konnten und anderswohin versetzt werden mußten; es nimmt sie '''Friedrich Christoph Grambo''', Fähnrich, am 19. Aug. '''1699''' gegen Jahreszins von 100 Mk. in Berahmung frei von Scharwerk, Contributionen und Einquartierung, nicht aber von Kopf- und Hornschoß. Diese Verschreibung von '''1699''' muß aber später ausgestellt sein, als '''Grambo''' das Land übernahm; denn am 1. Sept. '''1696''' hatte er bereits für 242 Fl. eine Hufe fünf Mo. Chatoulberahmung, welche 1689 der Bauer '''Bartel Rubbel''' übernommen und dann an '''David Lattagk''' verkauft hatte, erworben und schreibt darüber 25. Mai 1721:
Die Lahsche '''Jon Kuntzen''' "im Crottingschen Kreise", 10 Hufen 5 Mo. groß, ist immer mehr herabgekommen, so daß die dort noch wohnenden 2 Bauern nicht existieren konnten und anderswohin versetzt werden mußten; es nimmt sie '''Friedrich Christoph Grambo''', Fähnrich, am 19. Aug. '''1699''' gegen Jahreszins von 100 Mk. in Berahmung frei von Scharwerk, Contributionen und Einquartierung, nicht aber von Kopf- und Hornschoß. Diese Verschreibung von '''1699''' muß aber später ausgestellt sein, als '''Grambo''' das Land übernahm; denn am 1. Sept. '''1696''' hatte er bereits für 242 Fl. eine Hufe fünf Mo. Chatoulberahmung, welche 1689 der Bauer '''Bartel Rubbel''' übernommen und dann an '''David Lattagk''' verkauft hatte, erworben und schreibt darüber 25. Mai 1721: "Diesen Kauf habe ich thun müssen, wie ich das Land von Hrn. Tomas Barcklei, in 10 Huben und etliche Moregn bestehend, zur Berahmung auf 20 Jahr übernahm, undt dabey nicht das geringste von Strauch oder Hlotzwerck, welches sowoll bey der Wirtschaft zur Zeunung und Brandt hochnöthig, sondern auch sehr offt zu Unterhaltung der Brücke bey dem Gute Mießeiken hatt müssen emploieret werden."
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->

Version vom 16. August 2011, 17:33 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Hierarchie

Regional > Litauen > Grambowischken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grambowischken


Einleitung

Grambowischken, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Der Name weist auf Sumpf. Der Alternativname Kuntzen beschreibt eine tiefer in die Landschaft eingebetttete Lage.

  • lettisch "gramba" = Sumpfloch, Schlammloch
  • prußisch "gramas" = einsinken, einstürzen, hinunterfallen
  • kurisch "cunce" = sich ducken

Laut Jenny Kopp (siehe "Geschichte") gab ein Leutnant Grambaum als Besitzer dem Gut Grambowischken den Namen.


Politische Einteilung


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Grambowischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Dawillen, vor 1854 allerdings zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Grambowischken gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Grambowischken gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Dawillen.


Bewohner


Geschichte

Im Jahre 1646 kauft David Latag nahe der Szameitischen Grenze eine Hufe und fünf Morgen Chatoulland, welches die verwitwete Frau Leutnant Grambaum nebst vier baufälligen Leutehäusern dem Acciseeinnehmer Georg Gruben für 280 Gulden abtritt. Leutnant Grambaum gab dem heutigen Gut Grambowischken den Namen; seine Gattin Anna de Chapelle war die Tochter eines in Memel stationierten Kapitänleutnants. Dier erwähnte eine Hufe 5 Morgen führte den Namen Grunapp (Grünapp).[4]

Die Lahsche Jon Kuntzen "im Crottingschen Kreise", 10 Hufen 5 Mo. groß, ist immer mehr herabgekommen, so daß die dort noch wohnenden 2 Bauern nicht existieren konnten und anderswohin versetzt werden mußten; es nimmt sie Friedrich Christoph Grambo, Fähnrich, am 19. Aug. 1699 gegen Jahreszins von 100 Mk. in Berahmung frei von Scharwerk, Contributionen und Einquartierung, nicht aber von Kopf- und Hornschoß. Diese Verschreibung von 1699 muß aber später ausgestellt sein, als Grambo das Land übernahm; denn am 1. Sept. 1696 hatte er bereits für 242 Fl. eine Hufe fünf Mo. Chatoulberahmung, welche 1689 der Bauer Bartel Rubbel übernommen und dann an David Lattagk verkauft hatte, erworben und schreibt darüber 25. Mai 1721: "Diesen Kauf habe ich thun müssen, wie ich das Land von Hrn. Tomas Barcklei, in 10 Huben und etliche Moregn bestehend, zur Berahmung auf 20 Jahr übernahm, undt dabey nicht das geringste von Strauch oder Hlotzwerck, welches sowoll bey der Wirtschaft zur Zeunung und Brandt hochnöthig, sondern auch sehr offt zu Unterhaltung der Brücke bey dem Gute Mießeiken hatt müssen emploieret werden."

Verschiedenes

Karten

Jan Kunzen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe unten rechts auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Gut Gambramischken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Grambowischken im Messtischblatt 0293 Plicken, 0294 Laugallen, 0394 Dawillen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung GRAKENKO05QQ
Name
  • Grambowischken Quelle (${p.language})
  • Grambaviškiai (1923) Quelle Seite 1086 (${p.language})
Typ
  • Wohnplatz
w-Nummer
  • 66132
externe Kennung
  • nima:-2614534
Karte
   

TK25: 0394

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Dawillen, Dovilai (1939-05-01 -) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle

Grambowischken, Gramboviškiai (- 1939-04-30) ( Landgemeinde) Quelle Quelle

Memel, Memel (Hlste. Dreifaltigkeit), Klaipėda (1907) ( Pfarrei) Quelle S.154/155

Dawillen (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.154/155

Dovilų seniūnija, Dovilai (1995 -) ( Gemeindebezirk)

Memel (lit. Landkreis [1995]), Klaipėdos rajonas, Klaipėdos rajono savivaldybė [1995] (- 1995) ( Rayon)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum

Quellen

  1. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
  2. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  3. Urmesstischblatt von 1860
  4. Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913