Obehlischken: Unterschied zwischen den Versionen
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"Ganze Chatoulsiedlungen erscheinen im Kirchspiel nicht. Auch in den Gütern und Dörfern des Kirchspiels Obehlischken wütete die schreckliche Seuche, die Pest, in den Jahren '''1709/10''' furchtbar. - Der Fürst von Anhalt-Dessau, der nach dieser Katastrophe in den Jahren '''1721''' und folgenden, großen Lanbesitz im Kirchspiel [[Norkitten]] erwarb, kaufte '''1721''' auch im hiesigen Krichspiel die stark entvölkerten Dörfer Eszeratschen, [[Kastaunen]] und [[Kumpchen]], die aber bei der Durchführung der Separation -Freistellung der Bauern- '''1821/24''' an die Bauern abgetreten werden mußten; das gleichfalls erworbene [[Matheningken]], tauschte der Fürst '''1727''' gegen anderen Besitz; Gut Wittgirren, welches er '''1722''' erwarb, verkaufte er wieder im Jahre '''1822'''. | "Ganze Chatoulsiedlungen erscheinen im Kirchspiel nicht. Auch in den Gütern und Dörfern des Kirchspiels Obehlischken wütete die schreckliche Seuche, die Pest, in den Jahren '''1709/10''' furchtbar. - Der Fürst von Anhalt-Dessau, der nach dieser Katastrophe in den Jahren '''1721''' und folgenden, großen Lanbesitz im Kirchspiel [[Norkitten]] erwarb, kaufte '''1721''' auch im hiesigen Krichspiel die stark entvölkerten Dörfer Eszeratschen, [[Kastaunen]] und [[Kumpchen]], die aber bei der Durchführung der Separation -Freistellung der Bauern- '''1821/24''' an die Bauern abgetreten werden mußten; das gleichfalls erworbene [[Matheningken]], tauschte der Fürst '''1727''' gegen anderen Besitz; Gut Wittgirren, welches er '''1722''' erwarb, verkaufte er wieder im Jahre '''1822'''. | ||
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'''Quelle''': Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen, 1981, S. 369 | '''Quelle''': Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen, 1981, S. 369 ff | ||
=== Evangelische Kirche === | === Evangelische Kirche === | ||
[[Schulzenhof (Obehlischken)]]: "Am 1. Advent '''1855''' wurde die Interimskirche nach fast zehnjähriger Bauzeit eingeweiht, ein Fachwerkbau als Verlängerung des Schulgebäudes, so daß sich die Kirche durch den Schulraum erweitern läßt. Der Giebel war durchbrochene bemalte Holzarbeit mit drei spitzbogigen Fenstern, die das Licht für die Altarnische spendeten. Der Innenraum war würdig und freundlich. Die gewölbte Decke war bemalt, an drei Seiten wurden Emporen eingezogen. Die achteckige Kanzel ruhte auf einem Pfeiler an der Seite des Altars. '''25. Mai 1888''' Grundsteinlegung, '''11. Oktober 1889''' Einweihung des Neubaus mit Turm, Orgel von '''1904'''." | *[[Schulzenhof (Obehlischken)]]: "Am 1. Advent '''1855''' wurde die Interimskirche nach fast zehnjähriger Bauzeit eingeweiht, ein Fachwerkbau als Verlängerung des Schulgebäudes, so daß sich die Kirche durch den Schulraum erweitern läßt. Der Giebel war durchbrochene bemalte Holzarbeit mit drei spitzbogigen Fenstern, die das Licht für die Altarnische spendeten. Der Innenraum war würdig und freundlich. Die gewölbte Decke war bemalt, an drei Seiten wurden Emporen eingezogen. Die achteckige Kanzel ruhte auf einem Pfeiler an der Seite des Altars. '''25. Mai 1888''' Grundsteinlegung, '''11. Oktober 1889''' Einweihung des Neubaus mit Turm, Orgel von '''1904'''." | ||
'''Quelle''': Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S. II; 103 | '''Quelle''': Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S. II; 103 | ||
*"Nach der Gründung des Kirchspiels '''1845''' wurde der Gottesdienst zunächst in der Schule abgehalten. Aber bereits im Jahre '''1846''' begann man mit dem Bau einer Interimskirche (Anmerkung: provisorische Kirche)" ... "Am '''25.5.1888''' konnte der Bau zum Grundstein einer eigenen Kirche gelegt werden, die von Maurermeister '''Fritz Bludau''' aus [[Insterburg]] erbaut wurde. Ein geräumiger roter Ziegelbau mit einem stattlichen Turm. Dieser Neubau wurde am '''11.10.1889''' feierlich eingeweiht. Eine Orgel erhielt das Gotteshaus im Jahre '''1904'''. Nach '''1945''' berichteten Heimkehrer: Die Kirche diente als Kartoffellager. Die Glocken und die Orgel lagen auf der Straße. Altar und Kirchenbänke waren im Garten von '''Paul Romey''' aufgebaut, dort feierte man den 1. Mai (Anmerkung: "Tag der Arbeit"). Im '''April 1946''' wurden alle Gefangenen nach Rußland abtransportiert, die dann kommenden russischen Zivilisten, verfeuerten alles, was noch vorhanden war." | |||
====Die Pfarrer der Kirche==== | |||
*1846-1857: '''Friedrich Gustav Drewitz''', er wurde danach zum Pfarrer in [[Puschdorf]] berufen. | |||
*1857-1868: '''Friedrich August Riß''', er kam aus [[Walterkehmen]] (Kreis [[Gumbinnen]]). | |||
*1869-1877: '''Friedrich Wilhelm Hermann Oloff''' | |||
*1877-1881: '''Johann Ernst August Heinrici''' | |||
*1882-1886: '''Calr Wilhelm Hugo Freyberg*** | |||
*1886-1889: '''Ferdinand Louis Fr. Schawaller''' | |||
*1889-1899: '''Richard Rudolf Otto Tägen''' | |||
*1899-1933: '''Gustav Adolf Rosenberg''' | |||
*1934-1945: '''Richard Warszas''' | |||
*Ab 1926: '''Richard Moderegger''' Hilfsprediger | |||
*Kirchenbücher wurden ab '''1846''' geführt. | |||
'''Quelle''': Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen, 1981, S. 370f | |||
=== Katholische Kirche === | === Katholische Kirche === |
Version vom 5. März 2012, 10:05 Uhr
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Insterburg > Obehlischken
Einleitung
Obehlischken, auch Obelischken, Schulzenhof (Obehlischken) (1938), Kreis Insterburg, Ostpreußen.
Name
Der Name bezieht sich auf einen Obelisken, welcher zusammen mit Kreywutschen und dem nadrauischen Romowe zu einem der größten prußischen Heiligtümern gehörte.
Politische Einteilung
Obehlischken
Kirchliche Zugehörigkeit
Obehlischken war ein Kirchspiel, das 1845 durch Abzweigungen der Nachbarskirchspiele Norkitten und Didlacken gegründet wurde.
"Ganze Chatoulsiedlungen erscheinen im Kirchspiel nicht. Auch in den Gütern und Dörfern des Kirchspiels Obehlischken wütete die schreckliche Seuche, die Pest, in den Jahren 1709/10 furchtbar. - Der Fürst von Anhalt-Dessau, der nach dieser Katastrophe in den Jahren 1721 und folgenden, großen Lanbesitz im Kirchspiel Norkitten erwarb, kaufte 1721 auch im hiesigen Krichspiel die stark entvölkerten Dörfer Eszeratschen, Kastaunen und Kumpchen, die aber bei der Durchführung der Separation -Freistellung der Bauern- 1821/24 an die Bauern abgetreten werden mußten; das gleichfalls erworbene Matheningken, tauschte der Fürst 1727 gegen anderen Besitz; Gut Wittgirren, welches er 1722 erwarb, verkaufte er wieder im Jahre 1822.
Danach gab es im Kirchspiel Obehlischken keine Fürstlich Anhalt-Dessauischen Besitzungen mehr. Dem Besitzer der Didlacker Güter Pierre de la Cave, wurde im Jahre 1664 Obehlischken verpfändet, in dessen Familie es bis zum Jahre 1731 verblieb, um dann auf dem Erbwege auf den König von Preußen überzugehen.
Als Schiedsmann für das Kirchspiel Obehlischken für 1857/59 wurde Grundbesitzer Brettschneider, Groß Auxkallen, gewählt und bestätigt, sein Stellverteter war Berittschulz Berrey, Ackmenischken (Norkitten), - Am 1.9.1888 wurde ein Waisenhaus für 24 schulpflichtige Fürsorge-Knaben aus dem Kirchspiel eröffnet."
Quelle: Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen, 1981, S. 369 ff
Evangelische Kirche
- Schulzenhof (Obehlischken): "Am 1. Advent 1855 wurde die Interimskirche nach fast zehnjähriger Bauzeit eingeweiht, ein Fachwerkbau als Verlängerung des Schulgebäudes, so daß sich die Kirche durch den Schulraum erweitern läßt. Der Giebel war durchbrochene bemalte Holzarbeit mit drei spitzbogigen Fenstern, die das Licht für die Altarnische spendeten. Der Innenraum war würdig und freundlich. Die gewölbte Decke war bemalt, an drei Seiten wurden Emporen eingezogen. Die achteckige Kanzel ruhte auf einem Pfeiler an der Seite des Altars. 25. Mai 1888 Grundsteinlegung, 11. Oktober 1889 Einweihung des Neubaus mit Turm, Orgel von 1904."
Quelle: Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S. II; 103
- "Nach der Gründung des Kirchspiels 1845 wurde der Gottesdienst zunächst in der Schule abgehalten. Aber bereits im Jahre 1846 begann man mit dem Bau einer Interimskirche (Anmerkung: provisorische Kirche)" ... "Am 25.5.1888 konnte der Bau zum Grundstein einer eigenen Kirche gelegt werden, die von Maurermeister Fritz Bludau aus Insterburg erbaut wurde. Ein geräumiger roter Ziegelbau mit einem stattlichen Turm. Dieser Neubau wurde am 11.10.1889 feierlich eingeweiht. Eine Orgel erhielt das Gotteshaus im Jahre 1904. Nach 1945 berichteten Heimkehrer: Die Kirche diente als Kartoffellager. Die Glocken und die Orgel lagen auf der Straße. Altar und Kirchenbänke waren im Garten von Paul Romey aufgebaut, dort feierte man den 1. Mai (Anmerkung: "Tag der Arbeit"). Im April 1946 wurden alle Gefangenen nach Rußland abtransportiert, die dann kommenden russischen Zivilisten, verfeuerten alles, was noch vorhanden war."
Die Pfarrer der Kirche
- 1846-1857: Friedrich Gustav Drewitz, er wurde danach zum Pfarrer in Puschdorf berufen.
- 1857-1868: Friedrich August Riß, er kam aus Walterkehmen (Kreis Gumbinnen).
- 1869-1877: Friedrich Wilhelm Hermann Oloff
- 1877-1881: Johann Ernst August Heinrici
- 1882-1886: Calr Wilhelm Hugo Freyberg***
- 1886-1889: Ferdinand Louis Fr. Schawaller
- 1889-1899: Richard Rudolf Otto Tägen
- 1899-1933: Gustav Adolf Rosenberg
- 1934-1945: Richard Warszas
- Ab 1926: Richard Moderegger Hilfsprediger
- Kirchenbücher wurden ab 1846 geführt.
Quelle: Kurt und Charlotte Hennig: Der Landkreis Insterburg, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen, 1981, S. 370f
Katholische Kirche
Standesamt
Verschiedenes
Bewohner
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Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
GOV-Kennung | SCHHOFKO04TN | ||||||||||||
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w-Nummer |
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Karte |
TK25: 1495 |
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Übergeordnete Objekte |
Insterburg (- 1945) ( KreisLandkreis) Quelle Bereschkowskij Dorfsowjet, Бережковский сельский Совет (1993) ( Dorfrat) Quelle |
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Untergeordnete Objekte |
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