Varel (Jadebusen): Unterschied zwischen den Versionen

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===Stadtrecht===
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Die dänische Regierung versuchte die 1681 gegründete [[Festung Christiansburg]] am Varlaer [[Hafen]] durch [[Privileg|Privilegien]] (Religions- und Steuerfreiheit usw.) zur Seehafenstadt zu erheben. Wegen Verschlammung des Hafens mißglückte die Stadtgründung, 1694 aufgegeben. Der [[Flecken (GOV)|Flecken]] [[Varel (Jadebusen)|Varel]] erhielt am 01.05.1856 von der oldenburgischen Regierung Stadtrecht und wurde am 01.05.1858 zur Stadt 1. Klasse erhoben.  <ref> '''Quelle:''' Lorenzen, Vilh.: Christiansburg, in: Historik. Tidskr 10 (1940). <br/>Sello, G.: Territorium, Entwicklung des Hzt. Oldenburg (1917). </ref>
Die dänische Regierung versuchte die 1681 gegründete [[Festung Christiansburg]] am Varlaer [[Hafen]] durch [[Privileg|Privilegien]] (Religions- und Steuerfreiheit usw.) zur Seehafenstadt zu erheben. Wegen Verschlammung des Hafens mißglückte die Stadtgründung, 1694 aufgegeben. Der [[Flecken (GOV)|Flecken]] [[Varel (Jadebusen)|Varel]] erhielt am 01.05.1856 von der oldenburgischen Regierung Stadtrecht und wurde am 01.05.1858 zur Stadt 1. Klasse erhoben.  <ref> '''Quelle:''' Lorenzen, Vilh.: Christiansburg, in: Historik. Tidskr 10 (1940). <br/>Sello, G.: Territorium, Entwicklung des Hzt. Oldenburg (1917). </ref>
==Stadtsiedlung==
===Bauliche Entwicklung===
1952: Die [[Siedlung]] [[Varel (Jadebusen)|Varel]] bestand ursprünglich aus 2 Bauernschaften, Nordende und Südende. Diese sind durch eine in Nordwest-Südost-Richtung verlaufende Straße verbunden, die eine nordöstliche Abzweigung zur (ältesten?) Siedlung Oldorf schickt. Die Stadt hatte einen T-förmigen Grundriß und ist planlos zusammengewachsen in Anlehnung an Kirche und Schloß. Leichte [[Befestigung]] des Kirchenbezirks in älterer Zeit ist anzunehmen, nur „[[Knick (Landwirtschaft)|Knick]] und Graben"  1506 belegt. [[Festung Christiansburg]]  an der Jade 1682-94. Stadtumriß stellte ein unregelmäßiges Rechteck dar, der rechteckige Altmarktwar eine Straßenerweiterung. Neumarkt 1755. Um 1850 starke Bauerweiterung durch Querstraßen und durch Hauptverbindungsstraße nach [[Oldenburg]] (1839). Bebauung des ehemaligen gräflichen Gartens (Marienlustgarten) seit 1860. Bebauung des Schloßplatzviertels seit 1870, des Bahnhofsviertels seit 1867. Das alte Stadtbild seit jener Zeit von vielen Fabrikanlagen durchsetzt, die alte Grundrißgestaltung der Stadt durch die Erweiterungen völlig verändert und unübersichtlich. 1911 Stadtrandsiedlung (Hansakolonie). 1949 Stadtrandsiedlungen.  <ref> '''Quelle:''' Tegtmeyer, H.:  Varel, eine Stadtgeographische Studie (1949), Manuskript im Staatsarchiv Oldenburg. </ref>
===Gebäude===
Kirche (etwa 13. Jhdt.) mit Doppelturm. Burg (1506), wurde Grafenschloß (1651-59, Abbruch 1870). Waisenhaus (1673). Amtsgebäude um 1952 Amtsgericht (1870). Rathaus (1882). Postamt (1887). Reichsbank (1923). Wasserturm, Wahrzeichen der Zeit (1913). Hansa-Automobilfabrik (1911) und andere Fabriken. Kath. Kirche(1858).
===Brände===
Brände überliefert aus 1407, 1464, 1569 (80 Häuser). 1751 wurde ein Flügel des Schlosses mit der gräflichen Bibliothek und einem Teil des Archivs vernichtet, ferner die beiden herrschaftlichen [[Vorwerk|Vor-werke]], 14 Bauernhöfe und 14 andere Wohnhäuser.
===Zerstörungen===
Im zweiten Weltkrieg 3 Wohnhäuser und 1 Fabrikgebäude zerstört,war 1952 alles wieder aufgebaut.


=== Wappen ===
=== Wappen ===

Version vom 6. Februar 2018, 18:19 Uhr

Vorlage:Begriffserklärungshinweis

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Friesland > Varel

Varel im Umfeld: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Name

  • 1124 „ourias Varlas" als Vorwerk des Klosters Rastede erwähnt., Anfang 13. Jh. Farle (friesisch), 1315 Varle (ndt.) 1414 Varel, 1498 Farle, 15.-16. Jh. Varle, seit dem 17. Jh. überwiegt Varel.

Landschaftslage

Varel liegt auf einem in die Marsch vorsprin¬genden Geestvorsprung, der sich zwischen der Nordender und Südender Leke bis 12,7 m er¬hebt. Die Stadt ist erbaut an der Grenze von Geest, Moor und Marsch, 3 km vom Südwestrand des Jadebusens entfernt.

Ortsursprung

Varel war vor 1300 friesische Grenzsiedlung, Vor-ort des Rüstringer Landesviertels Bovajatha (Bovenjadingen). Hier besaß das [Kloster Rastede]] 1124 ein Vorwerk von mehreren Höfen. 1386 wird Varel als friesischer Häuptlingssitz genannt. Es hatte damals dörflichen Charakter, besaß aber schon durch seine Sendkirche Bedeutung als Vorort eines Landesviertels. Dieser ent¬wickelte sich allmählich zu einem Markt und Verwaltungsmittelpunkt. [1]

Stadtgründung

Stadtrecht

Die dänische Regierung versuchte die 1681 gegründete Festung Christiansburg am Varlaer Hafen durch Privilegien (Religions- und Steuerfreiheit usw.) zur Seehafenstadt zu erheben. Wegen Verschlammung des Hafens mißglückte die Stadtgründung, 1694 aufgegeben. Der Flecken Varel erhielt am 01.05.1856 von der oldenburgischen Regierung Stadtrecht und wurde am 01.05.1858 zur Stadt 1. Klasse erhoben. [2]

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

1952: Die Siedlung Varel bestand ursprünglich aus 2 Bauernschaften, Nordende und Südende. Diese sind durch eine in Nordwest-Südost-Richtung verlaufende Straße verbunden, die eine nordöstliche Abzweigung zur (ältesten?) Siedlung Oldorf schickt. Die Stadt hatte einen T-förmigen Grundriß und ist planlos zusammengewachsen in Anlehnung an Kirche und Schloß. Leichte Befestigung des Kirchenbezirks in älterer Zeit ist anzunehmen, nur „Knick und Graben" 1506 belegt. Festung Christiansburg an der Jade 1682-94. Stadtumriß stellte ein unregelmäßiges Rechteck dar, der rechteckige Altmarktwar eine Straßenerweiterung. Neumarkt 1755. Um 1850 starke Bauerweiterung durch Querstraßen und durch Hauptverbindungsstraße nach Oldenburg (1839). Bebauung des ehemaligen gräflichen Gartens (Marienlustgarten) seit 1860. Bebauung des Schloßplatzviertels seit 1870, des Bahnhofsviertels seit 1867. Das alte Stadtbild seit jener Zeit von vielen Fabrikanlagen durchsetzt, die alte Grundrißgestaltung der Stadt durch die Erweiterungen völlig verändert und unübersichtlich. 1911 Stadtrandsiedlung (Hansakolonie). 1949 Stadtrandsiedlungen. [3]

Gebäude

Kirche (etwa 13. Jhdt.) mit Doppelturm. Burg (1506), wurde Grafenschloß (1651-59, Abbruch 1870). Waisenhaus (1673). Amtsgebäude um 1952 Amtsgericht (1870). Rathaus (1882). Postamt (1887). Reichsbank (1923). Wasserturm, Wahrzeichen der Zeit (1913). Hansa-Automobilfabrik (1911) und andere Fabriken. Kath. Kirche(1858).

Brände

Brände überliefert aus 1407, 1464, 1569 (80 Häuser). 1751 wurde ein Flügel des Schlosses mit der gräflichen Bibliothek und einem Teil des Archivs vernichtet, ferner die beiden herrschaftlichen Vor-werke, 14 Bauernhöfe und 14 andere Wohnhäuser.

Zerstörungen

Im zweiten Weltkrieg 3 Wohnhäuser und 1 Fabrikgebäude zerstört,war 1952 alles wieder aufgebaut.

Wappen

Datei:Wappen Varel Landkreis Friesland.png

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Stadtteile

  • Almsee, Altjührden, Borgstede, Bramloge, Brunne, Büppel, Dangast, Dangastermoor, Grünenkamp, Hohelucht, Hohenberge, Jeringhave, Jethausen, Jethausermoor, Langendamm, Logemoor, Moorhausen, Neudorf, Neuenwege, Obenstrohe, Plaggenkrug, Rahling, Rallenbüschen, Rosenberg, Rotenhahn, Schwarzenberg, Seghorn, Streek, Tange, Wilkenhausen, Winkelsheide


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Varel
    Kirchenverwaltung,
    Schloßplatz 3,
    26316 Varel,
    Tel. 04451/9662-0
    Webseite: www.ev-kirche-varel.de (06-2007)


  • Ev.-freikirchliche Gemeinde Varel
    Mühlenstraße 35,
    26316 Varel,
    Tel. 04451/4437
    Webseite: www.baptisten-varel.de (06-2007)


Katholische Kirche

Kirchengründung

Die Gemeinde Varel erhielt 1851 einen Missionar, 1858 die Kirche zum hl. Bonifatius. Die Abpfarrung von Oldenburg erfolgte 1925.

  • Das Pfarrgebiet (rk.) umfaßt Varel, Jade und Friesisch Wehde.
  • Seit Mitte des 20. Jhdts. bestehen Pfarrektorate in Bockhorn, Jade und Zetel, das seit 1921 ein Oratorium besitzt.

Neuapostolische Kirche

  • Neuapostolische Gemeinde
    Bahnhofstraße 36,
    26316 Varel,
    Tel. 04451/860265
    Website:

www.nak-varel.de

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Grabsteine


Ortsfamilienbuch

Ein Ortsfamilienbuch Varel ist im Jahr 2002 erschienen und kann bei der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. (OGF) bezogen werden.

Historische Quellen


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Zu Grabsteinen aus Varel siehe Vareler Heimatheft/Nr. 15

Oldenburgische Familienkunde der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V., JG 1980, Heft 4
Mannzahlregister Rastede, Neuenburg, Varel 1581-1648, Seiten: 36, Preis: 3,50,-

Fußnoten

  1. Quelle: Wagner, B.: Aus Varel Vergangenheit (1909).
  2. Quelle: Lorenzen, Vilh.: Christiansburg, in: Historik. Tidskr 10 (1940).
    Sello, G.: Territorium, Entwicklung des Hzt. Oldenburg (1917).
  3. Quelle: Tegtmeyer, H.: Varel, eine Stadtgeographische Studie (1949), Manuskript im Staatsarchiv Oldenburg.

Internetlinks

Offizielle Internetseiten


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung VARRELJO43BJ
Name
  • Varel
Typ
  • Flecken (Siedlung) (1832 - 1856)
  • Stadt (Siedlung) (1856 -)
Postleitzahl
  • W2930 (- 1993-06-30)
  • 26316 (1993-07-01 -)
externe Kennung
  • geonames:2817873
Karte
   

TK25: 2614

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Varel, Varel-Land (- 1856) ( Gemeinde)

Varel (1856 -) ( StadtStadtkreisStadt)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
St. Bonifatius Varel
         Kirche
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