Rotert (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Neuzeit ===
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==== 20.Jahrhundert ====
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Von der tragischen Zerstörung des Hofes Rotert während des 2. Weltkriegs berichtet Heim (2010).<ref name="Explosion Rulle">Heim, Walter (2010): 6. April 1945: Über 50 Tote bei 2 Explosionen in Ost-Rulle, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), '''Wallenhorster Geschichten, Band 2''', S. 49-53, Druckhaus Bergmann GmbH, ISBN 978-3-9815941-0-2.</ref> Am 4. April stießen britisch-kanadische Truppen über Rulle nach Icker vor und hatten bis zum Abend alle Ost-Ruller Höfe besetzt. Auf dem Hof Rotert wurde eine Munitionsdepot eingerichtet. Vor dem Hauptportal wurde ein Stapel aus Minen von etwa acht Metern Länge, 6 Metern Breite, und einer Höhe von drei Kisten (ca. ein Meter) aufgerichtet. Am 6. April 1945 wurde gegen 8:40 Uhr der Hof Rotert in einer riesigen Explosion zerstört. Heim berichtet von mehreren möglichen Ursachen. Einerseits kochte ein englischer Koch direkt vor dem Minenstapel Eier, welche die Soldaten bei Rotert und anderen Höfen der Umgebung eingesammelt hatten. Dabei könnte er mit der Flamme zu nah an die Minen gekommen sein. Eine andere Vermutung ist, dass ein Soldat zu unvorsichtig mit den Minen umging. Die genaue Ursache ist aber wohl nicht geklärt. Walter Heim selbst war noch im Hause und wurde bei der Explosion unter Trümmern in einem Hohlraum verschüttet und überlebte mit der Magd Gisela Schürmann, die sich gerade im Türrahmen befand. Nachdem er durch ein Fenster nach außen geklettert war bot sich ein Bild des Grauens und wo sich der Minenstapel befand sich ein riesiger Krater. Ein mit Munition beladener LkW hatte Feuer gefangen und explodierte wenig später ebenfalls. Die Explosion forderte zahlreiche Todesopfer darunter Hofbesitzer Johannes Rotert, [https://www.findagrave.com/memorial/215287557/johannes-rotert Grabstein], seine Frau Elisabeth Rotert geb. Pott und ihr Sohn Johannes.
Von der tragischen Zerstörung des Hofes Rotert während des 2. Weltkriegs berichtet Heim (2010).<ref name="Explosion Rulle">Heim, Walter (2010): 6. April 1945: Über 50 Tote bei 2 Explosionen in Ost-Rulle, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), '''Wallenhorster Geschichten, Band 2''', S. 49-53, Druckhaus Bergmann GmbH, ISBN 978-3-9815941-0-2.</ref> Am 4. April stießen britisch-kanadische Truppen über Rulle nach Icker vor und hatten bis zum Abend alle Ost-Ruller Höfe besetzt. Auf dem Hof Rotert wurde ein Munitionsdepot eingerichtet. Vor dem Hauptportal wurde ein Stapel aus Minen von etwa acht Metern Länge, 6 Metern Breite, und einer Höhe von drei Kisten (ca. ein Meter) aufgerichtet. Am 6. April 1945 wurde gegen 8:40 Uhr der Hof Rotert in einer riesigen Explosion zerstört. Heim berichtet von mehreren möglichen Ursachen. Einerseits bereitete wohl ein englischer Koch direkt vor dem Minenstapel Eier zu, welche die Soldaten bei Rotert und anderen Höfen der Umgebung eingesammelt hatten. Dabei könnte er mit der Flamme zu nah an die Minen gekommen sein. Eine andere Vermutung ist, dass ein Soldat zu unvorsichtig mit den Minen umgegangen sei. Die genaue Ursache ist aber wohl nicht geklärt.  
Ferdinand Rotert, der Erbe des Hofes fiel dann vier Tage später, am 10. April 1945, im Kriegseinsatz. Daher übernahm dann seine Schwester Maria Wiemeyer geb. Rotert den Hof und baute ihn quer zur alten Hofstelle wieder auf. Heute ist es der Hof Kuhn.
Walter Heim selbst war noch im Hause und wurde bei der Explosion unter Trümmern in einem Hohlraum verschüttet und überlebte mit der Magd Gisela Schürmann, die sich gerade im Türrahmen befand. Nachdem beide durch ein Fenster nach außen geklettert waren, bot sich ein Bild des Grauens mit vielen Toten, und wo sich der Minenstapel befand, klaffte nun ein riesiger Krater. Bei der ersten Explosion hatte ein mit Munition beladener LkW Feuer gefangen und explodierte wenig später ebenfalls.  
 
Die Explosionen forderten zahlreiche Todesopfer darunter Hofbesitzer Johannes Rotert, [https://www.findagrave.com/memorial/215287557/johannes-rotert Grabstein], seine Frau Elisabeth Rotert geb. Pott und ihr Sohn Johannes.
 
Ferdinand Rotert, der Erbe des Hofes fiel vier Tage später, am 10. April 1945, im Kriegseinsatz. Daher übernahm dann seine Schwester Maria Wiemeyer geb. Rotert mit ihrer Familie den Hof und baute ihn quer zur alten Hofstelle wieder auf. Heute wird der Hof von Thomas-Eduard Kuhn betrieben.


== Gebäude und Bewohner ==
== Gebäude und Bewohner ==

Version vom 4. Januar 2021, 21:23 Uhr

Übersicht

Anschrift:                  Ostenort 1
Alte Anschrift:                
Heutiger Eigentümer:        Kuhn
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               
Namensursprung:             
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Halberbe
Koordinaten N/O:            52.3410545, 8.0856895

Entwicklungsgeschichte

Fränkische Zeit

Hochmittelalter

Spätmittelalter

Frühe Neuzeit

Neuzeit

20.Jahrhundert

Von der tragischen Zerstörung des Hofes Rotert während des 2. Weltkriegs berichtet Heim (2010).[1] Am 4. April stießen britisch-kanadische Truppen über Rulle nach Icker vor und hatten bis zum Abend alle Ost-Ruller Höfe besetzt. Auf dem Hof Rotert wurde ein Munitionsdepot eingerichtet. Vor dem Hauptportal wurde ein Stapel aus Minen von etwa acht Metern Länge, 6 Metern Breite, und einer Höhe von drei Kisten (ca. ein Meter) aufgerichtet. Am 6. April 1945 wurde gegen 8:40 Uhr der Hof Rotert in einer riesigen Explosion zerstört. Heim berichtet von mehreren möglichen Ursachen. Einerseits bereitete wohl ein englischer Koch direkt vor dem Minenstapel Eier zu, welche die Soldaten bei Rotert und anderen Höfen der Umgebung eingesammelt hatten. Dabei könnte er mit der Flamme zu nah an die Minen gekommen sein. Eine andere Vermutung ist, dass ein Soldat zu unvorsichtig mit den Minen umgegangen sei. Die genaue Ursache ist aber wohl nicht geklärt. Walter Heim selbst war noch im Hause und wurde bei der Explosion unter Trümmern in einem Hohlraum verschüttet und überlebte mit der Magd Gisela Schürmann, die sich gerade im Türrahmen befand. Nachdem beide durch ein Fenster nach außen geklettert waren, bot sich ein Bild des Grauens mit vielen Toten, und wo sich der Minenstapel befand, klaffte nun ein riesiger Krater. Bei der ersten Explosion hatte ein mit Munition beladener LkW Feuer gefangen und explodierte wenig später ebenfalls.

Die Explosionen forderten zahlreiche Todesopfer darunter Hofbesitzer Johannes Rotert, Grabstein, seine Frau Elisabeth Rotert geb. Pott und ihr Sohn Johannes.

Ferdinand Rotert, der Erbe des Hofes fiel vier Tage später, am 10. April 1945, im Kriegseinsatz. Daher übernahm dann seine Schwester Maria Wiemeyer geb. Rotert mit ihrer Familie den Hof und baute ihn quer zur alten Hofstelle wieder auf. Heute wird der Hof von Thomas-Eduard Kuhn betrieben.

Gebäude und Bewohner

Leibzucht

Viehstand

Ahnengalerie

Quellen

  1. Heim, Walter (2010): 6. April 1945: Über 50 Tote bei 2 Explosionen in Ost-Rulle, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 2, S. 49-53, Druckhaus Bergmann GmbH, ISBN 978-3-9815941-0-2.