Wulff (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 27: Zeile 27:
1601 bewohnen ''Jürgen Wulf'' mit Sohn ''Dirk'', dessen Frau ''Grete'' mit Knecht ''Johann'' und Magd ''Stine'' den Hof.<ref name="Jellinghaus">Jellinghaus, Hermann (1924): '''Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück''', J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.</ref>
1601 bewohnen ''Jürgen Wulf'' mit Sohn ''Dirk'', dessen Frau ''Grete'' mit Knecht ''Johann'' und Magd ''Stine'' den Hof.<ref name="Jellinghaus">Jellinghaus, Hermann (1924): '''Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück''', J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.</ref>
[[Bild:Topographische_Karte_Engter_und_Wallenhorst_um_1860_bis_1870.jpg|thumb|250px|Topographische Karten um 1860/70]]
[[Bild:Topographische_Karte_Engter_und_Wallenhorst_um_1860_bis_1870.jpg|thumb|250px|Topographische Karten um 1860/70]]
 
=====Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629=====
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Wilhelm_von_Wartenberg Franz Wilhelm von Wartenberg] die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. <ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref> Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Tepe Wulfes für 6 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> In der Akte findet sich der Vermerk "hat nicht mehr". Gleiches gilt für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April). Währenddessen leistete Tepe Wulfs keinerlei Zahlungen, und in der Akte findet sich der Vermerk "kan nicht mehr".<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 21 von 55 Wochen zahlte Wulff voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Im Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst wird Tepe Wulff von November 1650 bis April 1651 und von April 1652 bis Mai 1653 als Eigentümer des Hofes genannt.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref>
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Wilhelm_von_Wartenberg Franz Wilhelm von Wartenberg] die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. <ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref> Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Tepe Wulfes für 6 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> In der Akte findet sich der Vermerk "hat nicht mehr". Gleiches gilt für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April). Währenddessen leistete Tepe Wulfs keinerlei Zahlungen, und in der Akte findet sich der Vermerk "kan nicht mehr".<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703''', Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57003 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 21 von 55 Wochen zahlte Wulff voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref> Im Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst wird Tepe Wulff von November 1650 bis April 1651 und von April 1652 bis Mai 1653 als Eigentümer des Hofes genannt.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27"> Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: '''Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653''', als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56993 Digitalisat] bei Arcinsys</ref>



Version vom 1. Januar 2022, 15:54 Uhr


Info

Dieser Artikel hat noch wenig Substanz und ist eventuell nur mit einer Struktur oder mit minimalen Informationen angelegt worden, um die weitere Bearbeitung zu erleichtern. Falls jemand gesicherte Informationen ergänzen kann – nur zu!

Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Wulf
Namensursprung:             
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Halberbe, dem Kloster Rulle hörig.
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Am 16. März 1513 schlossen die Vorsteher der Kirche zu Wallenhorst und einige Markgenossen, nämlich Claws Wulff, Joan Buhrmeister, Joan Bramme und Ludeke tor Wösten für die Kirche und die Bauernschaft Wallenhorst, sowie Ludeke thor Baerlage, Tepe Witte, Joan Wulfetange und Everdt tom Kollenberge für die Bauernschaft Hollage mit der Ruller Äbtissin und dem Konvent einen Vertrag. Dieser regelte die Nutzung des Bockholts, insbesondere, dass das Wintbrockeholt (Windbruchholz), das zur einen Hälfte der Wallenhorster Kirche "to nutte und behoff des Baws dersülven Kerken" und zur anderen Hälfte den Markgenossen zufiel.[1]

Im Jahre 1540 bewirtschaftet Clamor Wulff den Hof, der auch als prefectus und damit als Vogt von Wallenhorst fungiert.[2]

Bei der Viehstandszählung 1561 wird zwar kein Viehstand notiert, wohl aber dass Jurgen Wulfen, praefectus den Hof zu bewirtschaften scheint.[3]

Im Jahre 1580 war Wulff dem Kloster Rulle eigenbehörig.[4]

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für die Burschup Walenhorst einen Jürgen Wulff mit dem Vermerk vagett.[5] 1601 bewohnen Jürgen Wulf mit Sohn Dirk, dessen Frau Grete mit Knecht Johann und Magd Stine den Hof.[2]

Topographische Karten um 1860/70
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [6] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Tepe Wulfes für 6 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[7] In der Akte findet sich der Vermerk "hat nicht mehr". Gleiches gilt für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April). Währenddessen leistete Tepe Wulfs keinerlei Zahlungen, und in der Akte findet sich der Vermerk "kan nicht mehr".[7] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 21 von 55 Wochen zahlte Wulff voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.[8] Im Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst wird Tepe Wulff von November 1650 bis April 1651 und von April 1652 bis Mai 1653 als Eigentümer des Hofes genannt.[8]

Aufklärung

Im Jahre 1723 führt Halberbe Gerd Wulff den Hof; er ist dem Kloster Rulle eigenbehörig.[9][10] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:

* Gartenland:            3(13) Scheffel
* Saatland:    5 Malter, 1 (1) Scheffel 
* Wiesenland:  1 Malter, 3(57) Scheffel
* Heideland:             4 (2) Scheffel 
* Holzland:              3(15) Scheffel
* Summe:       7 Malter, 3 Scheffel, 2 Viertel.[9][10]

20.Jahrhundert

Im Jahre 1913 umfasste der Hof eine Fläche von 37 Hektar.[2]

Gebäude und Bewohner

Haupthaus

Über dem verzierten Dielentor steht der Spruch: Alles zur hösten Ehre Gottes, Herr wie Groß und Herlich sind deine werke du hast alles weislich gemacht. Diese Haus ist mit güttern erfület. Psalm 103 24 vers. Z. M. Franß Garthaus. Johan Hendrich Wulf gebohren Offers Maria Elisabeth Wulf, d. 15ten Junus Anno 1829.

Leibzucht

Zur Zeit der ersten Volkszählung im Fürstbistum Osnabrück übt 1772 Stephan Wulftange in Wulfs Leibzucht den Beruf des Schneiders aus.[11]

Kotten

Mindestens in der Zeit zwischen 1816-20 lebten Stephan Henrich Langkamp (1776-) und Maria Elisabeth Niehaus (1782-1857) als Heuerlinge in Wulffs Kotten. Die Catharina Maria uxor Wulff übernahm am 28. Juni 1816 die Patenschaft für des Paares Tochter Catharina Maria Langenkamp. Auch ihr am 28. Februar 1820 geborene Sohn Gerhard Henrich Langkamp (1820-1888) wurde in Wulffs Kotten zu Wallenhorst geboren.

Viehstand

  • 1557: 6 Kühe 6 Rinder, 31 Schafe, 4 Schweine, 5 Pferde.[2]

Ahnengalerie

Quellen

  1. Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  3. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
  4. Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
  5. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
  6. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  7. 7,0 7,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  8. 8,0 8,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  9. 9,0 9,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
  10. 10,0 10,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
  11. Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.