Schlesisches Namenbuch/043: Unterschied zwischen den Versionen

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


la. Altdeutsche Taufnamen 43

Iwan(d) (Görlitz Liegnitz ##Beuthen [5])##. Das Vorkommen in OS u. der Russe Yban 1395 (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 19) lassen zwar an die russ. Form Iwan für Johann denken, doch deuten die alten Belege zusammen mit dem ebenfalls bezeugten Gawein auf Ursprung aus der höfischen Artusritterepik (Hartmann v. Aue: Iwein!) Die Form (-an) ist die Wolframsche (vgl. Kegel S. 44 ff.!) Vor allem das vornehme Brüderpaar: Ivanus et Waliwanus fratres de Provin 1296, ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 10, S. 50 (Walwan = Gawein, vgl. Kegel S. 114 ff.). Als Familienname ca. 1372 in Liegnitz: Nicclos Ywan (GB I la); Dominus (!) Iwan 1301 B =>? Breslau(##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 5). Ferner Ritter Gawinus (de) Abscacz 1332 (ÜB Liegnitz) Nr. 97); Hannos Gawen, hewbtman von Liegnitz 1396/1409 (Stadtbuch I). Vgl. auch Jungandreas: Festschr. f. Th. Siebs 1933. Gawinus Eustachü, Kastellan in Liegnitz 1351 (ÜB Liegnitz Nr. 180).

Kintscher (##Glatz [9] Sagan [##l7 Neisse Göfl), Küntscher (Görlitz). Die Formen Künischer 1756 in Glatz(!) und Könuscher nebst Komisch in Alt-Breslau (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 33, 59) führen zurück auf den beliebtesten weibl. Taufname deutscher Abkunft: Kunigunde, den Name van Hedligen u. Fürstinnen, dessen Kurz- od. Koseform Künne ebenfalls als Familienname fortlebt (Görlitz [5])##, entrundet Kinne (Neisse oft, ##Beuthen [4])##. In Liegnitz z. B. sind von 1350-1399 27 Kunigunde nachweisbar gegenüber 14 Hedwig, 9 Gertrud und 5 Adelheid. Zur Form vgl. Alscher, Hielscher usw. - Belege: Kunegunde von dem Tincze 1347 B =>? Breslau= Cunne v. d. T. 1348 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 33); Cunne von bancz 1352 B =>? Breslau= Kynne (y = ü) v. b. 1369 (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 33); Petir sehryber, Frau: Cunne bzw. Komisch 1384 Liegnitz (##Bahlow, Diss. 114). Peter mit der Kunne neben Peter mit der Kethe 1393 Görlitz; Heynke Waynknecht, Frau: Konusch 1371 B =>? Breslau(##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 33). Familienname Könuscher in Alt-Breslau (##Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, 59). Konrad (Liegnitz [19]## Görlitz« Hg3), Conrad (Görlitz [30 Liegnitz [33 Sagan [##15 Schweidnitz, Hirschberg [19]##), Der altdeutsche Taufname Kuonrät (kühn im Rate), im ganzen Mittelalter beliebt. Der früheste Träger (dieses Fürstennamens), der uns geläufig ist, war der fränkische König Konrad L; von ihm übernehmen ihn zunächst der stammverwandte Salier (Konrad II.) und dann die Staufer (Konrad III. und IV. und Konradin), die ihm Fortleben und weiteste Verbreitung über Fürsten und Volk sicherten". (Edw. Schröder, Dt. Namenkunde, 1938, S. 76). In Schlesien gab es vier Herzöge dieses Namens, die man unterschied als: Konrad der Wysse, der Swarcze, der Rote, der Kaie. Vgl. auch unter: Kuhnert, Kühn, Kunze, Kunick, Kühnel. Kühn (Görlitz [9« Liegnitz [4« Hirschberg» ##Oppeln [6] ##Beuthen [10]## Neustadt [0!]). Kurz- od. Koseform zum altdeutsch## Taufname Konrad (Kunrad), im 14. Jahrh. beliebt, im 15. Jahrh. schon außer Gebrauch. Das Adjektiv kühn" kommt nur ausnahmsweise in Betracht, vgl. das unter Feige Gesagte. - Belege für Cune (Cüne) und Cuneman (heute Kühnemann) = Cunrad siehe bei Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 14/15 und bei ##Bahlow, Diss. S. 106 u. 108. Seit d. 15. Jahrh. nur noch als Familienname: Peter Kune von Jenkensdorff 1417/18 Görlitz; Han-nus K. v. J. 1421/22 Görlitz; Martin K. v. J. 1421/22 Görlitz; Veczencz Küne 1431/32 Görlitz; Herman Küne 1397 Liegnitz. Als Taufname ferner: Küne Gleczer 1356 Sagan (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 298), Küne Wychow ebd. Kühnel (Görlitz [19]## Liegnitz [11]## ##Öls [8] R Neisse ##Beuthen [7])##, -t, Kiehnelt. Kurz- od. Koseform mit 1-Suffix von Konrad, vgl. Kühn! - Beleg: Cünel Czegenwürgel = Cuncze Cz. 1363 Glatz. Ku(h)nert (Liegnitz" Görlitz [21]## Sagan [##18 Grünberg [7. Hirschberg [10]## ##Öls [14]## ##Brieg [12]## ##Beuthen [20]## ##Oppeln [12]## ##Ratibor [13]## Neisse oft, ##Neustadt [14]##), selten Kunath, Kunoth, Kurnoth, daraus zsgz. häufiger Kuhnt (Görlitz [33 Liegnitz [11]## Hirschberg [15]##), Kunth (G3), mit Dentalverlust Kühn (Görlitz [8] Liegnitz ##Ratibor [7] Hirschberg [4])##. Entstellt aus Cunad, der wendischen Form des altdeutsch## Taufname Konrad (Kunrad), vgl. Familienname Berndt « Bernad = Bernhard. Vgl. daneben die schles. Ortsname Kuhnau, Kuhna.