Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/210: Unterschied zwischen den Versionen
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:Welche jetzt im thränenlosen | :Welche jetzt im thränenlosen | ||
:Lande Selige entzückt! | ::Lande Selige entzückt! | ||
:Einst die Königin der Flur, | :Einst die Königin der Flur, | ||
:Lebt sie nun in Herzen nur! | ::Lebt sie nun in Herzen nur! | ||
:Doch noch Eine, die zur Seite | :Doch noch Eine, die zur Seite | ||
:Ihr heranwuchs, ähnlich ihr, | ::Ihr heranwuchs, ähnlich ihr, | ||
:Blühet lieblich hier zur Freude; | :Blühet lieblich hier zur Freude; | ||
:Gärtner! diese schenke mir! | ::Gärtner! diese schenke mir! | ||
:Nur durch Sie ersetzest du, | :Nur durch Sie ersetzest du, | ||
:Die Verlor'ne und die Ruh! | ::Die Verlor'ne und die Ruh! | ||
:Gärtner! drum erhöre mich! | :Gärtner! drum erhöre mich! | ||
:Keine sonst begehre ich! | ::Keine sonst begehre ich! | ||
:Gibst du mir' | :Gibst du mir's, so dank ich dir | ||
:Für dieß | ::Für dieß Röschen für und für!" | ||
: | :Das Röschen, das zu schenken, | ||
:Sogleich sie war bereit - | ::Sogleich sie war bereit - | ||
: | :Als liebes Angedenken | ||
:Bewahre ich's noch heut! | ::Bewahre ich's noch heut! | ||
:Verdorrt sind längst die Blätter, | :Verdorrt sind längst die Blätter, | ||
:Verloren ging der Stiel, | ::Verloren ging der Stiel, | ||
:Doch — lachet nur ihr Spötter! — | :Doch — lachet nur ihr Spötter! — | ||
: | ::Gäb' ich's nicht um wie viel! | ||
:Da ich nun alle Tage | :Da ich nun alle Tage | ||
:In Aßlar war zu seh'n, | ::In Aßlar war zu seh'n, | ||
:So konnte meine Lage | :So konnte meine Lage | ||
:Selbst Fremden nicht entgeh'n; | ::Selbst Fremden nicht entgeh'n; | ||
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:Und Manche, welche wollten, | :Und Manche, welche wollten, | ||
:Daß ich wo anders wähl', | ::Daß ich wo anders wähl', | ||
:Deßwegen Linchen grollten, | :Deßwegen Linchen grollten, | ||
:Und sahen darum scheel. | ::Und sahen darum scheel. | ||
:Ja, um mir's zu verleiden, | :Ja, um mir's zu verleiden, | ||
:Fiel einst ein kleines Heer | ::Fiel einst ein kleines Heer | ||
:Aus Neid von allen Seiten | :Aus Neid von allen Seiten | ||
:Gewaltig über' | ::Gewaltig über's her. | ||
:Die vorgegeb'nen Mängel | :Die vorgegeb'nen Mängel | ||
: | ::Hatt' schnell ich widerlegt, | ||
:Und obendrein als Engel | :Und obendrein als Engel | ||
:Auch Linchen ausgeprägt. | ::Auch Linchen ausgeprägt. | ||
:„Ich laß' sie nicht verletzen; | :„Ich laß' sie nicht verletzen; | ||
:„Ich kenne sie genau, | ::„Ich kenne sie genau, | ||
:„Und muß den glücklich schätzen, | :„Und muß den glücklich schätzen, | ||
:„Der sie bekommt zur Frau!" | ::„Der sie bekommt zur Frau!" | ||
:So sprach ich, und die Heuchler | :So sprach ich, und die Heuchler | ||
:Vertauschten nun die Roll', | ::Vertauschten nun die Roll', | ||
:Und wurden bald als Schmeichler | :Und wurden bald als Schmeichler | ||
:Ganz ihres Lobes voll. | ::Ganz ihres Lobes voll. | ||
:Auch diesen Vorgang brachte | :Auch diesen Vorgang brachte | ||
:Sogleich ich zu Papier, | ::Sogleich ich zu Papier, | ||
:Indem ich Verse machte, | :Indem ich Verse machte, | ||
:So wie sie folgen hier. | ::So wie sie folgen hier. | ||
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:Ein treuer Hund war Fridolin | :Ein treuer Hund war Fridolin | ||
:Und ohne Furcht so gern | ::Und ohne Furcht so gern | ||
:Ergeben der Gebieterin; | :Ergeben der Gebieterin; | ||
:Sie wohnte nicht so fern, | ::Sie wohnte nicht so fern, | ||
:Sie war so sanft, sie war ihm gut, | :Sie war so sanft, sie war ihm gut, | ||
:Sein Auge, immer wohlgemuth, | ::Sein Auge, immer wohlgemuth, | ||
:Verweilte wachsam drum vor Allen | :Verweilte wachsam drum vor Allen | ||
:Auf ihr mit süßem Wohlgefallen. | ::Auf ihr mit süßem Wohlgefallen. | ||
:Früh von des Tages erstem Schein | :Früh von des Tages erstem Schein | ||
:Bis spät die Vesper schlug | ::Bis spät die Vesper schlug | ||
:Harrt' er aufs Dämmerstündelein, | :Harrt' er aufs Dämmerstündelein, | ||
:Das ihn zur Herrin trug; | ::Das ihn zur Herrin trug; | ||
:Da sah er sie, da ward's ihm leicht, | :Da sah er sie, da ward's ihm leicht, | ||
:Da war des Tages Wunsch erreicht; | ::Da war des Tages Wunsch erreicht; | ||
:Doch wann der | :Doch wann der Wächter Zehn geblasen, | ||
:Mußt' er sie leider stets verlassen. | ::Mußt' er sie leider stets verlassen. | ||
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:So schwanden Tage, Monde hin, | :So schwanden Tage, Monde hin, | ||
:Und andre kamen her; | ::Und andre kamen her; | ||
:Nie sauer wurde Fridolin | :Nie sauer wurde Fridolin | ||
:Der Weg und nimmer schwer; | ::Der Weg und nimmer schwer; | ||
:Je stürmischer die finst're Nacht, | :Je stürmischer die finst're Nacht, | ||
:Je holder ihm ihr Auge lacht', | ::Je holder ihm ihr Auge lacht', | ||
:Das Auge, das er nur zu sehen, | :Das Auge, das er nur zu sehen, | ||
:Noch schlimm're Wege würde gehen. | ::Noch schlimm're Wege würde gehen. | ||
:Doch sieh', kein Glück ist ohne Neid, | :Doch sieh', kein Glück ist ohne Neid, | ||
:Mit jenem wächst auch der; | ::Mit jenem wächst auch der; | ||
:Im Hinterhalt liegt er bereit | :Im Hinterhalt liegt er bereit | ||
:Mit seinem ganzen Heer; | ::Mit seinem ganzen Heer; | ||
:Sobald sich Herzen freundlich nah'n, | :Sobald sich Herzen freundlich nah'n, | ||
:Wetzt grimmig er den gift'gen Zahn, | ::Wetzt grimmig er den gift'gen Zahn, | ||
:Und stürzt hervor mit Tigersprüngen, | :Und stürzt hervor mit Tigersprüngen, | ||
:Die Beute gierig zu verschlingen. | ::Die Beute gierig zu verschlingen. | ||
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Version vom 3. Juli 2008, 16:24 Uhr
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- Gang nach der Eisenhütte.
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