Pfarrer Ignatz Wigger (Bocholt-Suderwick)

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Rektor Wigger, Osterfeld (Oberhausen) um 1935, Pfarrer in Suderwick 1939

Einleitung

Ignatz Wigger stammte aus einer Bauernfamilie in Holtwick, Kreis Coesfeld, wo er am 14. August 1887 als 11. von insgesamt 14 Kindern geboren wurde.

Seine Eltern sind Wilhelm Wigger zu Holtwick (* am 08.09.1836, + am 11.03.1899) oo Holtwick rk. in Osterwick Ss. Fabian 23.07.1872 Sebastian Caroline Lülf (* 15.02.1848, + 12.4.1921).

Priesterweihe

Am 6. Juni 1914 wurde er in Münster zum Priester geweiht. Danach war er 1914 Kaplan in Westerholt, 1924 in Lünen und 1925 in Henrichenburg.

Kulturreisen

Zwischen 1929 und 1932 unternahm er mehrere Schiffsreisen, so nach London und zu unseren kulturellen Wurzeln in Athen, in den Bosporus und nach Istambul (Konstantinopel). Weiterhin begleitete er seinen Bruder, der ebenfalls Priester war und in den USA arbeitete, zu einer einjährigen Amerikareise in die „Neue Welt“ von New York bis San Francisco im Jahre 1929.

Tätigkeit im Ruhrgebiet

Ignatz Wigger wurde 1932 Vikar in Haltern und als neuer Pfarrektor der Gemeinde St. Marien Rothebusch in Oberhausen-Osterfeld am 09.06.1935 eingeführt. Mit seiner Kamera hielt er die Schäden der Bergsenkungen von 1935 in Osterfeld und im Bereich der Schienenstrecke am Bahnhof Ostefeld-Nord fest.

Dokumentation des Nationalsozialismus

Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft machte sich in der folgenden Zeit stark bemerkbar. Alle kirchlichen Organisationen wurden aufgelöst. Selbst die Caritassammlungen wurden als öffentliche Haussammlungen verboten. Ignatz Wigger dokumentierte mit seiner Kamera Auftritte der Nationalsozialisten und deren Unterstützung im Volk mit der Kamera unter anderem in Haltern am See. Auch den Beginn der Judenverfolgung und Verhetzung in Bad Driburg und Werl.

Pfarrer im Grenzbereich

Als Pfarrer wurde Ignaz Wigger kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges, am 17. Dezember 1939, als Pfarrer der St.-Michael-Gemeinde in Suderwick (Bocholt) eingeführt. Hier betreute er seine Gemeinde in den Kriegs- und Nachkriegsjahren sowie bis zu seinem Tode in den schwierigen Zeiten der Annektion West-Suderwicks durch die Niederlande.

Üerraschend starb Pastor Ignatz Wigger am 28. April 1955 im Bocholter Krankenhaus. Seine Grabstätte wurde auf dem katholischen Friedhof von Suderwick errichtet. Der frühere Schulweg in Suderwick wurde zu seinem Gedenken am 18.09.1975 in Wiggerstraße umgewidmet.