Sudowe (Hof)

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Info

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Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Sudouwe, Sudow, Sudtowe, Sutoiwe 
Namensursprung:             Sudowe ist Südaue, im Sinne des mnd. "owe", wasserreiche Stelle.
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbe. 
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Spätmittelalter

Im Jahre 1350 wird Dethard von Edelinghausen mit dem Hause Sutoiwe belehnt.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Im Jahre 1540 wurde der Hof von Sudtowe mit Frau und einem Schäfer, der 82 Schafe pflegte, bewohnt. Im Jahre 1561 wird Arendt Fredeleff mit dem Erbe Sudowe in Lichtingen belehnt. Im Jahre 1601 bewohnten Johan und Grete Sudowe mit den Eltern des Mannes Johan und Ludeke und dem Knecht Jürgen den Hof. Im Backhaus war das Ehepaar Herm[ann] und Anna untergebracht.

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[1] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Sudouwe für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.[2] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Johan Sudouwe ebenfalls für alle 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher auch für diesen Zeitraum als zahlungsfähig gelten.[2] Für die Zeit ab Ostern 1639 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Sudouwe voll.[3]

Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Th[on]nies Sudowe - es ist unklar , ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte (wohl aber möglich) - er trägt aber den Hofnamen.[1]

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Johan Sudow und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [4]


Aufklärung

Im Jahre 1732 war Sudowe ein herrschaftliches Lehnerbe.

Moderne

Im Frühjahr 1845 grassierte in Rulle und Lechtingen der Typhus. Albers (2016) zitiert einen Bericht von einem schlimmen Ausbruch der Krankheit auf dem Hof Sudowe: "Es lagen fünf Kranke in einer Stube. der Vater und zwei Kinder auf der Erde, die Mutter und eine ältere Tochter in einer Bettstelle. Die Mutter hatte sich stark durchgelegen, die Tochter war in der dritten Woche krank. Alle waren noch sehr schwach, doch schien die Gefahr vorüber. Diese Familie hatte anfangs ein Recept [...] bekommen, später aber wegen Armuth nicht mehr brauchen können. Es ist sehr nöthig, daß für Medicin, Beköstigung und Pflege gesorgt werde."[5]

Gebäude und Bewohner

Backhaus

Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 Sudowes Backhaus.[3]

Viehstand

  • 1557: 6 Kühe, 3 Rinder, 4 Schweine, 4 Pferde.[6]
  • 1561: 5 Kühe, 5 Rinder, 12 Schweine, 5 Pferde, 1 Enter.[7]

Ahnengalerie

Quellen

  1. 1,0 1,1 Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „30jähriger Krieg“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. 2,0 2,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  3. 3,0 3,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  4. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  5. Albers, Andreas (2016): Cholera und Typhus - der gierige Feind des menschlichen Organismus in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  6. Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  7. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.