Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01/0017-0018

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 9. März 2012, 17:17 Uhr von Arend (Diskussion • Beiträge) (OCR)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Hessische Familienkunde/Band 01/Heft 01
Eine Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen.
<<<Vorherige Seite
[0015-0016]
Nächste Seite>>>
[0019-0020]
Datei:HFK 01 Heft 01.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Borgentreich, dann IV2 Jahre dienstlos. 1585 war er 9 Monate lang Pfarrer zu Hombressen, dann Pfarrer zu Heimarshausen. Ein Sohn von ihm war wohl Dalnicl Mantelius, der als „Silen-sis ex agro Trcndelb.“ 1594 in Marburg immatrikuliert wird. Der Name Mantel kommt 1569 und 1576 auch in Hofgeismar mehr vor. $. Mag. Henricus Müller wird 1584 als Pfarrer von Sielen genannt. Wahrscheinlich ist er personengleich mit dem Pfarrer Henrich Molitor von Uffeln, der 1574—76 Stipendiat zu Marburg und von 1576 an Schulmciser in Grebenstein war. In der Visitiergeldrechnung von 1581 wird Heinrich Müller als Kaplan zu Grebenstein genannt. Damit dürfte die Personengleichheit von Henrich Molitor und Henricus Müller erwiesen sein. Er war ein Sohn des Pfarrers Henrich Molitor zu Uffeln. 4. Johannes Hordelmann. Er war 1575—83 Stipendiat zu Marburg und wurde 1583 „zu Dienst entlassen“. 1598 war er bereits Pfarrer in Sielen. Am 25. 2. 1598 machte er die erste, im ältesten Kirchenbuch noch vorhandene Eintragung. Auf Seite 4 dieses Kirchenbuches steht unter dem 6. 1. 1600 „Katbarina Gleim, meiner frauen Schwester“. Am 12. 5. 1604 setzte er noch seine Unterschrift unter eine in der Pfarrei- repositur vorhandenen Hpothekenurkunde. Am 24. 8. 1604 zeichnet schon sein Nachfolger. Von da an stehen die Jahres zahlen der Amtseinführung der Pfarrer zu Sielen fest. Johannes Hordelmann war wahrscheinlich ab 1604, jedenfalls schon 1607, Diacotaus zu Grebenstein und unterzeichnet als solcher noch am 8. 10. 1625 eine Rechnung. Er stirbt zu Grebenstein am 27. 5. 1627. Er war ein Sohn des Johannes Hordelmann, Bürgers zu HofgeismaV .In der dortigen Hospi-talsrechnung wird 1542 ein Hans Hordelmann genannt. Nach dem Einwohnerverzeichnis von 1569 ist ein Johannes Hordelmann Bürgermeister, 1576 Bürger zu Hofgeismar. In beiden Jahren der einzige Hordelmann in Hofgeismar mit dem Vornamen Johannes. Als Brüder des Sielener Pfarrer Johannes Hordelmann sind bekannt Josef Hordelmann, der schon 1554 ff Stipendiat in Marburg ist, und Georg, der 1583—:86 dort Stipendiat ist. Ein Sohn des Sielenej. Pfarrers dürfte der 1617 in Marburg immatrikulierte Johannes Hordelmann aus Grebenstein gewesen sein, der in Sielen am 18. 10. 1599 getauft wurde (Pate: Henrich Westermann). Eine Tochter des Sielener Pfarrers dürfte die Katharina Hordelmann sein, die 1526 in Grebenstein den Mag. Christian Fiilhun heiratete, einen Sohn des Bürgermeisters Johannes Fiilhun zu Hofgeismar. Der vorher schon genannte Vater des Sielener Pfarrers Hans Hordelmann baute 1554 das schöne Steinhaus an der Hauptstraße mit Seitengasse in Hofgeismar, das jetzt im Besitz des Landwirts Muller ist. Die Inschrift am Obergeschoß in Holz geschnitzt lautet: „Istudt Edificium et ineeptum atque complectum per Johannes Hordelmann um Anno Domini 1554“. 5. Magister Bernhard Dole (Doläus) ■ 1604—38. Er war Sohn eines Bürgers Georg Dole zu Grebenstein, * um 1580, 1.1. 1598 — Ende 1600 Stipendat in Marburg, 1601—04 Schulmeister zu Kassel. Am 1. Nov. 1602 wurde er in Kassel in der Freiheiter Gemeinde mit Barbara Starken, Tochter des Jörg Starken, getraut. 1604 siedelte er nach Sielen über. — Wie es kommt, daß er schon 1586 Prediger in Tren delburg genannt wird, ist nicht recht ersichtlich. Vielleicht hat er dort als Studenl Aushelferdienste getan. — In Sielen bat er die unsäglich schwere Zeit des 30jähr. Krieges durch- litten. Die Eintragungen im Kirchenbuch von seiner Hand beginnen mit dem Jahre 1609 'nach einer Lücke vom Jahre 1601 an. An eigenen Kindern finden sieb nur zwei einge zeichnet: 1. Elisabeth, _CF> Kassel-Freiheit 20. 5.1622 Heinrich Rohe aus Hattinyen, wird 1622 Kassel Bürg, „von Stadthagen“ 2r Bernhard Georg, get. Si. 29. 7. 1605; Pate: „mein Schwiegervatter zu Kassel: Georg Stark“; Getauft durch Herrn Henrich Adolf. Pfarrherr zu Eberschütz. 3. Martha, konfirm. Si. 1621, 12jährig. Im Kirchenbuch werden aber 2 Nichten von ihm erwähnt: Barbara Dohle, Tochter des f Henrich Dohle von Grebenstein, konfirm. Si. 1630, 13jährig, und Thrina Dohle, eines 2. Bruders Görgen Dohlen zu Heimarshausen Tochter. Letztere wird in Sielen in 1. Ehe getraut am 2. 4. 1627 mit Johann Schlömer. der in Sielen aber bereits am 10. 2. 1633 begraben wird. Thrina Dohle bezeichnete er als „meines bruders Görgen Dohlen s. gewesenen Bürgers zu Helmarshausen nachgelassene ebliche tochter, so ich vonkind uff bei mich gehabt undt erzogen“. Dieselbe wird in 2. Ehe getraut in Sielen am 13. 5. 1635 mit Rix auss der mühlen, Hans Lenlzings genannt auss der Mühlen s. nachgelassene Sohn. 1624 zieht Dohle eine Art Bilanz seiner bisherigen Amtshandlungen. Im Kirchenbuch heißt es: „Die ganze vergangene Zeit, so ich bin allhie im Amt gewesen, getauft 339 Kinder, kopuliert 68 Paare, konfirmiert 163 Kinder, bestattet 286 Personen, Pönitenz getan 17 Personen.“ Auf der vorletzten Seite des ältesten Kirchenbuches findet sich die Nachricht von seinem Tode: „Am 30. September 1638 ist Magister Bernhartt Dohle in dem Herrn entschlafet^ Gott gebe im eine freliche auferstehunge am jüngetöa Tage. Amen.“ Drei Jahre vor seinem Tode wurde ihm als Gehilfe beigegeben : 6. Laurentius Becker, 1635—1663. Er war ein Sohn des Kaufmanns Lorenz Becker, aus Heisa stammend, der 1VI.'! Kasseler Bürger wurde und sich in Kassel-Altstadt den 10. 2. 1592 mit Margaretha Sachse verheiratete, die schon 1605 als Witwe genannt wird. Laurentiut Becker wurde am 27.11. 1595 zu Kassel-Altstadt getauft. Er verheiratete sieb zweimal, 1. GD Kassel-Unterneustadt am 20. 12. 1623 mit Gertrud Heideluff, Tochter des Fleischhauers Jakob Heideluß, 2. Q£) vor 1630 mit Margarethe Lichte, toi Kassel iini 11. 12. 1679 (laut Arnolds! luv Hauschronik), Tochter des Michael Lichte, ' tot vor 1650, und der Margarethe N., die In Sielda am 4. 11. 1655 7'8jährig beerdigt wird. Loren/ Becker war, ehe er nach Sielen als Pfarrer kam, von mindestens 1623 ab Schiilmcislei in Kassel. Aus seiner ersten Ehe sind keine Kinder bekannt, ans seiner zweiten Ehe sind 11 Kinder bekannt und zwar folgende: 1. (Kind), m Kassel-Unterneustadl 11. 4. 1630, 2. Henricus, konf. Si. 1644, Hj., GD Si. 24. 10. L660 mit Anna Cathari'.-ia Herrn Bürgermeisters zu Immenhausen Johannes deten Tochter. 3. Elisabeth, [ 1 Si. 28. 2.1636, 11 Wochen w»\ 6 Tage alt. 4. Michael, m 25. 6. 1639; Pale: „mein Schwiegervater Michael Lichte von Kassel“: " ) Si. 2.9. 1639, Hl Wochen, 1 Tag und 6 Stunden alt. 5. Margareta, „in der Ausflucht laufen Lassen zu Trendel- burg am 16.8. 1640“, Patin: Margreta Bürgermeisters Hans Bellen Hausfrauen; konf. Si. 1652, 12j. als ..Martha"; GD Si. 22.10.1657 mit Hans Henrich Vogell, Bürger und Becker zu Kassel, Jost Vogdls gewesenen Zackehauer« zur Welda (= Waltau) nachgelassener Sohn, kopuliert durch M. Georg Bernhardt, Metropolitan zu Trendelburg, 6. Johannes, m 1. 12. 1642; Pate: Hans Engelbrecht, Rich ter zu Eberschüz; '.. 1 Si. 17.3. 1613. 7. Gerdraut, m Si. 31.1.1644; Patin: Georg Schaden des Richters Hausfrau; getauft durch „meinen Schwager M. (= Magister) Georg Hein, l'farnr zu Trendelburg“; GD I. 12. 1663 mit Pfarrer Ludwig Winterberg, drin Nachfolger Ihres Vaters im Amt in Sielen; ! ] Si- 21. 2. 1691. 8. Hans Jacob. I I Lassen durch Ehren Johann Richter, Pfarrer zu Eberschutz am 10.6.1646, alt 15 Wochen und 2 Tage. 9. Catherine, * Si. 2. 10. 1648, »/ 9. 10.; Patin Ehre« Johann Richters, Pfarrers au Eberschütz Hausfrau; taufen lassen von meinem Schwager M Georg Hein, Pfarrer zu Trendelburg; konf. Si. 1659, llj. 10. Anna Margreta, :: Si. 21. II. 1650, m 5.12.; Patin: „meine Schwiegermutter Margreta Michael Lichtem nachge lassene Relicta; getauft durch mein Schwager und Metropo litan zu Trendelburg M. Qeorg Hein“, konf. Si, 1662. I2j. al» „Anna Martha“. 11. Adelgunte, konf Si. 1664. Nach der Kirchenrechnung 1639 war Becker durch den Superintendenten zu Pfingsten 1638 in sein Sieler Pfarramt eingeführt worden. Auch er hatte wie sein Vorgänger i/nsä;; lieh unter dem Kriege leiden müssen mit seiner ganzen Familie. Seine wirtschaftliche1.! Verbältnisse waren kümmerlich. Mehrmals mußte er mit einem Teil seiner Gemeinde aul der Flucht sein, bald nach Kassel, Hofgeismar oder Trendelburg. Seine Eintragungen im Kirchenbuch sind für die Ori»-geschichte Sielens in der Zeit des 30j. Krieges sehr aufschlußreich. Er starb am 27. März 1663: „Am 27. März isi Ehrn Laurcnzius Becker, ins 28. Jahr wohlverdienter Pfarrer dieser Gemeinde in Götl nnfl und selig entschlaffen des morgens zwischen 6 und 7 I Ihren und den letzten linjus. den 31. März in volkreicher Versammlung in der Kirche allhiei vor den Tisch des Herrn in sein Ruhekthnmerlein gesetzel worden, aetatis 67 Jahr 4 Monate II) Tage“. 7. Ludovicus Winterberg 1663-1691. Er ist in Wolf- hagen getauft am 29. 2. 1637, konfirm. ebenda 1648, il Sohn des Johanln Winlerberg (m Wolflign 13. 3. 1579, ebda 26. 5. 1660) und der Anna geh Ihin (n) Wolfhgn 22. 2. 1601, t ). Er wurde in Marburg im matrikuliert am 25. 11. 1651. Wann er noch Sielen gekommen ist, ist nicht mit Bestimmtheit auszumachen. Jedenfalls war er wohl Gehilfe von Pfarrer Lorenz Becker und lerVile dabei ♦ seine zukünftige Frau kennen. Denn er wurde, wie bereits