Altewalde

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Altewalde

Einleitung

Altewalde gehörte bis 1945 zu den deutschen Gebieten und gehörte zum Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Altewalde zu Polen, polnischer Name: Stary Las. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Altewalde liegt im südlichen Kreisgebiet, an der Straße über Heidau nach Ludwigsdorf, 12 km von Neisse entfernt., 270 m über NN. Zusammen mit Neuwalde und Ludwigsdorf bildet es ein einziges, 9 km langes Reihendorf. Durch das Dorf fließt der Kamitzbach, der von der Neuwalder Feldmark ausgeht. Die nächste Bahnstation ist Deutsch Wette (4 km), eine Poststelle war im Ort. Im Dorf bestand ein Männergesangsverein "Liederkranz".

Die Gemeindeflur ist 1343 ha groß. Im Dorf gab es 1937: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Kolonialwarenladen, 1 Mühle, 1 Satttler, 3 Schmiede, 1 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 2 Viehhandlungen, 1 Spar- und Darlehenskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Politische Einteilung

Altewalde (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer August Deutsch) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Ludwigsdorf und Neuwalde), des Standesamts und des Gendarmerie-Amtsbereichs. Seit 1905 war eine Station der Grauen Schwester im Ort.

Im Jahr 1925 besuchten 168 Kinder die vierklasse Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Paul Krist, Lehrerin Gertr. Adolph und die Lehrer Paul Benke (auch 1939) und Hans Prüwer; 1935: Hauptlehrer Otto Kandler (auch 1939), Lehrerin Margarete von Blacha, Lehrer Gerhard Piesa (auch 1939); 1939: Lehrerin Maria Lamke.

Kirchliche Einteilung

  • Katholische Kirche: St. Martin. Pfarrer waren: seit 1906 Joseph Maliske, seit 1925 Robert Masur, 1937-1945 August Schmolke.
Altkirkmes (Kirchweihfest) war am Sonntag vor Martini (11.11.), Jungkirmes (Patronatsfest) am Sonntag nach Martini oder an diesem Tag selbst, wenn er auf einen Sonntag fiel.
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Schnellewalde Kreis Neustadt, Oberschlesien.

Bevölkerung

  • Einwohnerentwicklung
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 693 Einwohner, 136 Feuerstellen
1845: 1310 Einwohner (1 ev., 3 jüd.), 225 Häuser
1895: 1231 Einwohner (1 ev., 3 jüd.), 234 Häuser, 296 Haushalte
1939: 1145 Einwohner, 287 Haushalte

Geschichte

Bischof Thomas I. überließ 1249 Waldow (1300: Antiquum Waldow) dem Ritter Smilo zur Aussetzung nach deutschem Recht. 1284 wird Altewalde unter den 65 Dörfern, genannt, die Herzog Heinrich IV. von Bischof Thomas II. zurückforderte, weil die Breslauer Bischöfe im Zug der Besiedlung des Bistumslandes diese Orte auf dem Gebiet des herzoglichen Grenzwaldes (Preseca") angelegt hatten. bischof und Herzog führten einen erbitterten Streit (Kirchenstreit 1282-1288), der mit dem großen Kirchenprivileg des Herzogs sein Ende fand. Durch das Privileg erhielt der Bischof eine weitgehende Landeshoheit im Bistumsland, die strittigen Dörfer blieben bischöflich. Nach der überlieferung hatte der Herzog am Nordrand des Dorfes eine Zwingburg anlegen lassen, die der Bischof später schleifen ließ. Bis in unsere Tage war dort ein Burghügel sichtbar, den der Volksmund "Schloßberg" nannte. Nach dem Liber fundationis (um 1300) besaß der Ort 49 große Huben, davon die Kirche 2, der Scholze 4 1/2 mit der Schenke und einer Mühle mit 2 Rädern.

  • eine Kriche wird erstmals 1335 erähnt. Nach dem Visitationsbericht von 1638 war sie dem hl. Martin geweiht; aus dem Patrozinium kann man schließen, dass hier deutsche Siedler fränkischer Herkunft seßhaft geworden waren. Teile der früheren Kirche stammten aus frühgotischer Zeit; 1603 - diese Jahreszahl trug die Wetterfahne - wurdd die alte Kirche vermutlich erweitert. Die jetzige Kriche wurde 1913/14 erbaut. Eine Glocke war von 1505, eine andere war 1589 in Neisse gegossen worden.
  • Eine Schule ist erstmas für 1651 bezeugt. 1656 wurde ein neues Schulhaus mit Garten errichtet. Das letzte Schulhaus stammt von 1853.

Quelle: Franz-Christian Jarczyk: Die Dörfer des Kreise Neisse, 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim.


Genealogische und historische Quellen

  • POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Altewalde (Stary Las): Geburten 1885-1912, Heiraten 1886-1912, Tote 1885-1912 sind online.
https://szukajwarchiwach.pl/45/954/0#tabJednostki
  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Altewalde sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann :erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/

Webseiten



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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung object_188408
Name
  • Altewalde Quelle (${p.language}) Quelle (${p.language})
  • Stary Las (województwo opolskie) (1945 -) Quelle (${p.language})
Typ
Einwohner
  • 1301 (1885-12-01) Quelle
  • 1141 (1939)
externe Kennung
  • SIMC:0494858
Webseite
Karte
   

TK25: 5670

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Głuchołazy (1999 -) ( Stadt- und Landgemeinde PL) Quelle

Altewalde (- 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle Amtsbezirk Neuwalde Kreis Neisse Quelle S. 460/461 Nr. 4

Schnellewalde (1885) ( Kirchspiel) Quelle S. 460/461 Nr. 4

Altewalde (Hl. Martin), Altewalde (S. Martinus E.C.), Stary Las (Św. Marcina Biskupa) (1885) ( Kirchspiel) Quelle S. 460/461 Nr. 4

Altewalde, Stary Las (województwo opolskie) (1885) ( Standesamt) Quelle S. 460/461 Nr. 4

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Altewalde (Hl. Martin), Altewalde (S. Martinus E.C.), Stary Las (Św. Marcina Biskupa)
         Kirche
ALTTINJO80QJ