Borkenwirthe (Borken)

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Klosteranlage Groß Burlo (Borken)

Borkenwirthe

Bereits im Jahre 1150 tritt der Name Butenwirthe bei einem Gut Emekinc (Eming, jetzt Steverding-Eming/ Große-Kleimann) auf.

"domus Halninchus in Wirthe in parrochia Borcken" wird um 1188-13oo im Güterverzeichnis des Grafen von Dale erwähnt.

Name

Noch im 18. Jahrhundert hieß die Bauernschaft Borkenwirthe „Butenwirthe“, im Gegensatz zu „Binnenwirthe“ (Gemenwirthe). „Buten“ und „Binnen“ bezog sich auf die Zugehörigkeit und Lage zur Stadt Borken. „Wirthe“ wird dem Althochdeutschen „warid“ und „vert“ = wert, würdig vorkommend zugeordnet. Der Name läßt sich auch in Zusammenhang bringen mit „wert“, „werder“ = Niederung. So wird Borkenwirthe und die umliegende „Wirther Mark“ (Gemeindegrund) als eine der Stadt Borken vorgelagerte „wertvolle Landinsel oder Niederung“ (Bauernschaft mit fruchtbarem Boden) bezeichnet.

1537 lag in Butenwirthe einen Freistuhl des Freigerichts, der Weddingstuhl, genannt „Vryenstohl up dese Syth an de Havekers Stegghe“.

Burlo

Burlo 1220, Burloe 1242, Burlo 1267, Borlo 1296.

Pfarrei Burlo

Kircheneingang Kloster Groß Burlo (Borken

1220 gehehmigte Bischof Dietrich von Münster die Gründung eines Oratoriums in Burlo durch den Priester Siegfried. 1242 wird die Kapelle zu Burlo durch Bischof Ludolf von Münster, mit Zustimmung des Pfarrers von Borken, von der Pfarre Borken als Mutterkirche getrennt und zur Pfarrkirche erhoben.

Wilhelmitenorden

1245 übergibt Menricus, Probst von Fröndenberg, das Oratorium zu Burlo den Wilhelmiten Eremiten, im gleichen Jahr genehmigt der Münsterische Bischof Ludolf die Übertragung der Wüstung Burlo aus dem Besitz des Klosters Marienborn in Coesfeld in die Hände des Wilhelmiten Ordens und verleiht ihm das Zehntrecht in den Rodländern. 1267 erhielt das Kloster Burlo vom Ritter N. von Gemen eine wüste Strecke „desertam solitudinem, que dicitur Zwolisvenne, sitam in communi marka prope Burlo“.

Groß Burlo

Seit der Gründung des Tochter¬klosters Klein-Burlo im Kirchspiel Darfeld 1361 wurde das Mutterkloster Groß-Burlo genannt.

Zisterzienser-Kloster

Nachdem die Ordensregeln nicht mehr eingehalten wurden und eine notwendige Reform scheiterte, wurde 1448 die Zisterzienserregel in beiden Klöstern eingeführt und sie dem Abt von Kamp unterstellt. In den Jahren 1585 bis 1589 wurde Burlo geplündert, das Kloster verfiel, die letzten Mönche wohnten seit etwa 1600 bis 1615 in Borken, und der Prior konnte erst 1620 die ihm vom Bischof entzogene Verwaltung übernehmen. Im 18. Jh. erreichte das Kloster seinen höchsten Vermögensstand.

Orgel

1705 erhielt in Groß-Burlo die Klosterkirche eine neue Orgel.

Grenzort

In der „Burloer Konvention" wurde in Burlo 1765 die Grenze zwischen dem Fürstbistum Münster und den Niederlanden festgelegt.

Eigenbehörige

Das Kloster besaß eine gewisse Anzahl eigenbehöriger Bauernerben in der Umgebung:

Säkularisation

1803 kam es an das Fürstentum Salm und wurde aufgehoben. Dadurch erfuhr die Anholter Bibliothek eine bedeutende Bereicherung als im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses die geschlossene Bibliothek des Klosters Groß-Burlo bei Borken (Umfang: 1.400 Bände) an das Fürstenhaus Salm-Salm mit übertragen wurde.

Hünfelder Oblaten

Die Hünfelder Oblaten der Makellosen Jungfrau Ma¬ria (OMI) ließen sich 1921 hier nieder und führten bis zur Schließung 1940 eine Missionsschule mit Inter¬nat, die 1946 wiedereröffnet und seit 1969 als Gym¬nasium anerkannt und ausgebaut wurde.

Archive

  • Bistumsarchiv Münster (BAMS), Bestand Generalvikariat, Borken, Kloster Groß Burlo. Darin: Prozeß gegen Prior und Konvent 1573, Lebenswandel, wirtschaftlicher Niedergang 1607/1672, Seelsorge 1777.
  • Fürstliches Salm-Salm`sches und Fürstlich Salm-Horstmar`sches gemeinschaftliches Archiv, Bestand C Klosterarchive….bis 1803: Darin Kollegiatsstift St. Remigius in Borken, 13 Urkunden (1607-1782), 1 Karton Akten (1796).
  • Coesfeld, fürstliches Archiv, Bestand C Kloster Klein Burlo. Darin Nachrichten über Kloster Groß Burlo.

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