Benutzer:Tgaschulz/Testdummy

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Hierarchie :

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) > Tgaschulz/Testdummy
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf. Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Jennen (Ostp.).pdf Datei:Jennen - Schriftzug.pdf



Einleitung

Allgemeine Information

Jennen Ksp. Aulowönen auf der Messtischkarte, 1939

Scharwerksdorf, Bauerndorf und G e m e i e n de im Kirchspiel Aulowönen. Schule am Ort, Amt, Standesamt und Gendarmerie Aulowönen (Aulenbach), Poststamt Jennen über Schillen.

Vermerk in "Meyer Orts- und Verkehrslexikon (1912)" : Jennen, D.(orf), Pr.(eußen), Ostpr.(eußen), RB. (Regierungsbezirk) Gumbinnen, Lkr. (Landkreis) AG (Amtsgericht), Bkdo (Bezirkskommando) Insterburg, P(ost) Aulowöhnen, E.(isenbahn) 1,9 km Eichhorn; 196 E.(inwohner), Stda (Standesamt) A.(ulowöhnen) [1].

Die Gemeinde lag in Klein Litauen auch genannt ”Lithuania minor" oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen. (Artikel "Kleinlitauen". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) (17.03.2013)

Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.

Jennen und Kiaunischken Ksp. Aulowönen, 1893


Koordinaten

  • GPS-Daten  : N 54° 83′ 07″ (Breite) - O 21° 75′ 65″ (Länge) [3]


Ortsnamen

Am 16.07.1938 entstanden durch Umbenennung des Kirchdorfes Groß Aulowönen / Ostp.

  • deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Gemeinde Aulenbach
  • vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Aulowönen


  • Wegfall der Zusatzbezeichnung nach 1912 : Groß Auluwönen
  • Feststellung der Schreibweise nach 1815 : Groß Auluwöhnen
  • Feststellung der Schreibweise nach 1785 : Groß Aulowöhnen
  • Namensänderung nach 1777 : Aulowehlen
  • Namensänderung nach 1736 : Groß Aulowehnen
  • Namensänderung nach 1730 : Rinkohnen
  • Namensänderung vor 1730 : Auloweinen
  • Feststellung der Schreibweise nach 1376 : Auluwöhnen
  • weitere (alte) Ortsnamen : Aulowönen, Aulowöhnen, Auloweinen, Auluwönen , Groß Aulowöhnen


Alt Lappönen ist unter Beibehaltung seines Ortsnamens ein Ortsteil der Gemeinde Aulenbach. Der Ort existiert heute unter dem Namen Kalinovka (Russland).

Weitere Ortsinformationen aus der Zeit vor der Umbenennung (1938) siehe unter Aulowönen.


Wirtschaft

Datei:Jennen Kirchspiel Aulenbach Gasthaus zum Birkenwäldchent.pdf

In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher der Domänen, Rittergüter und Höfe in der Provinz Ostpreußen , (Band III) 1932 Seite 154 [4]

PTE Aulowönen,

  • Gut Arthur Bleyer: 70 ha, davon 44 Acker, 2 Wiesen, 22 Weiden, 2 Hofstelle, 13 Pferde, 40 Rinder, davon 20 Kühe, 20 Schweine;
  • Gut Hans Ehmer: 195 ha, davon 135 Acker, 20 Wiesen, 33 Weiden, 5 Holzungen, 1 Hof, 1 Wasser, 35 Pferde, 120 Rinder, davon 55 Kühe, 60 Schweine; Anerkannte Saatgutwirtschaft, Zuchtviehverkauf; Telefon: Aulowönen Nr. 8
  • Gut Karl Grubert: 76 ha, davon 53 Acker, 7 Wiesen, 15 Weiden, 1 Hof, 13 Pferde, 40 Rinder, davon 20 Kühe, 25 Schweine;
  • Abbau Karl Grubert: 70 ha, davon 52 Acker, 15 Wiesen, 2 Hofstelle, 8 Pferde, 35 Rinder, davon 17 Kühe, 15 Schweine; Telefon: Aulowönen Nr. 45
  • Gut Ewald Guddat: 34 ha, davon 24 Acker, 7,5 Weiden, 2,5 Hofstelle, 6 Pferde, 20 Rinder, davon 10 Kühe, 15 Schweine; Mühle, Dampfziegelei, Telefon: Aulowönen Nr. 30
  • Gut Kirchengemeinde Aulowönen - Verwalter Paul Bernecker: 75 ha (von denen 64ha verpachtet sind), davon 36 Acker, 3 Wiese, 39 Weiden, 1 Hof, 2 Pferde, 6 Rinder, davon 5 Kühe, 4 Schafe
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Ansichtskarte Aulowönen / Ostp. (Denkmal, Schule, Kirche und Chaussee nach Grünheide) 1920
© Sammlung Thomas G. Schulz
  • Gut Emma Teufel: 87,5 ha, davon 63 Acker, 22,5 Weiden, 2 Hofstelle, 13 Pferde, 45 Rinder, davon 20 Kühe, 24 Schweine; Ziegelei Teufel - Mauersteine, Dachpfannen, Dränagerohre; Telefon: Aulowönen Nr. 14
  • Gut Alt Lappönen / Ostpreußische Bau- und Siedlungsges. m.b.H : 467 ha, wird gesieselt!


Wohngebäude

Amtlich gezählt :


Haushalte


Einwohner

  • 261 (1867) [2]
  • 237 (1871) davon männlich 116 [2]
  • 213 (1905 davon männlich 99 [2]
  • 178 (1925) davon männlich 80 [2]
  • 176 (1933) [2]

1871 sind alle Einwohner preußisch und evangelisch, 115 ortsgebürtig, 69 unter 10 Jahren, 108 können lesen und schreiben, 60 Analphabethen, 1 blöd- oder irrsinnig, 1905 207 evangelisch, 4 katholische, 205 geben deutsch als Muttersprache an, 6, litauisch, 1925 sind 174 evangelisch, 1 katholisch

Datei:Ortsschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg (Seite 28) - Jennen.pdf

1939 in der Gemeinde Jennen gezählt : 42 Haushalte, 171 Einwohner, 85 männlich, 23 unter 6 Jahren, 22 zwischen 6 und 14 Jahren, 109 zwischen 14 - 65 Jahren, 17 über 65 Jahren, es waren tätig 124 in der Land- und Forstwirtschaft, 21 im Handwerk und Industrie, mit Angehörigen ohne eigenen Beruf waren 66 selbständig, 44 mitarbeitende Familienmitglieder, 2 Angestellte, 37 Arbeiter; [2]

Folgende Einwohner sind im Ortschafts- und Adreßverzeichnis des Landkreises Insterburg (1927) unter Mittel Warkau genannt : Post Gr. Warkau, 15 km

  • Besitzer : Wilh.(elm) Abrolat, Aug.(ust) Adomeit, Emil Deutschmann, Franz Forstreuter, Gust.(av) Frenkler sen., Friedr.(ich) Frenkler jun., Ed.(uard) Harpain, Erich Haugwitz, Aug.(ust) Heckler, Ottilie Heinrich, Wilh.(elm) Ketturkat, Fritz Kopp, Wilhelmine Kummeß, Franz Kurapkat, Karl Lippelt, Adolf Markgraf, Emma Neumeyer, Georg Packschies, Friedrich Parakenings, Karl Preugschat, Wilh.elm) Rieck, Karl Sendler, Franz Schmidt, Ferd.(inand) Schömann, Fritz Walter, Henriette Walter
  • Lehrer : Fritz Strodt
  • Gastwirt : Aug.(ust) Resties,
  • Schmied : Emil Szalies
  • Losmann  : Franz Schwendt
  • Arbeiter : Amalie Buchholz, Gust.(av) Franz
  • Rentenempfänger : Ferd.(inand) Feuersänger


Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe

  • 9 zwischen 0,5 - 5 ha [2]
  • 8 zwischen 05-10 ha [2]
  • 8 zwischen 10-20 ha [2]
  • 5 zwischen 20-100 ha [2]


Ortsgrundfläche

  • 1905 : 315,3 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,20 je ha [2]
  • 1925 : 315,3 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,20 je ha [2]


Politische Einteilung

Gemeinde Jennen Ksp. Aulenbach 1939

Provinz  : Ostpreußen
Regierungsbezirk  : Gumbinnen

Landkreis  : Insterburg [5] [6]

Amtsbezirk  : Aulowöhnen [7]
Gemeinde  : Jennen Kr. Insterburg
Kirchspiel  : Aulenbach (Aulowönen) Ostp.

im/in  : südlich der Ossa
bei  : 23 km nördlich v. Insterburg


Weitere Informationen

Orts-ID : 53819

Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Подлесное
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):

russischer Name : Podlesnoe
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Черняховский р-н (Tschernjachowskij Rayon, Insterburg)
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 : Der Siedlungsplatz existiert, ist aber der nächstliegenden Ortschaft zugeordnet worden
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch

Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [8]


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evang. Kirche Aulowönen (später Aulenbach) (ca. 1900)

Evangelische Kirche

Zugehörigkeit : [2]

  • Kirchspiel Aulowönen --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union

Katholische Kirchen

zur Zeit keine Informationen


Geschichte

  • 1620 erhielt Lorenz Werkmann 10 Hufen bei Jennen, die wüst lagen;
  • am 17.12.1620 Otto Werkmann zwischen den Dörfern Lieszlaiken und Jennen 10 und 20 wüste Hufen
  • am 21.07.1620 Georg Ackermann 6 Morgen Übermaß zwischen Jennen und Linskeiten und 11 Morgen Wiesenwuchs, Groß Kriplauken genannt, auch der Krug zu Jennen entstand bereits 1620
  • 1785 Jennen oder Tutten, Scharwerksdorf, 12 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Taipau, Amt Lappönen, Patron der König
  • 1815 Bauerndorf, 13 Feuerstellen, 94 Bewohner, Amt Lappönen, bis 30.04.1815 zum Königsberger Departement gehörig, dann zum Regierungsbezirk Gumbinnen geschlagen.
  • am 10.04.1824 soll lt. Amtsblatt das Welsch und Metschukat´sche Bauergrundstück abermals zur Verpachtung ausgeboten werden
  • am 19.1.1945 hatten russische Panzer Jennen bereits besetzt. [2]


Geschichten & Anekdoten rund um Jennen

Berichte im Insterburger Brieg : Jahrgang 13 - Seite 127-129 Mia Maire "Jennen unser Dorf" und "Das Schulfest im Birkenwäldchen"


Dokumente zu Jennen

Ein Spaziergang durch Kalinowka (1992)

47 Jahre nach der Flucht besucht Lothar Kuprat Kalinowka, das alte Aulenbach. Der Bericht ergänzt in wunderbarer Weise seine Beschreibungen aus "Ein zum Downloaden verfügbar (siehe rechts)

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Ortseingang Kalinowka, von Insterburg kommend. Im Hintergrund steht die Mühle Schiemann (links) und die Druckerei Stamm (Mitte). Auf der Höhe des Ortsschildes links stand früher die Villa Teufel. (1996)
Ja, es ist richtig von Kalinowka zu sprechen. Aulenbach oder Aulowönen ist im Januar 1945 nach fast 600 Jahren (~1375) seines Bestehens untergegangen.
47 Jahre nach dem Untergang fahren wir zu einem kurzen Besuch in die alte Heimat. Wir, dass sind Siegfried Goetz mit Partnerin und ich mit Ehefrau. Bei diesem "Spaziergang" haben mir die AUfzeichnungen von Erich Gettkandt sehr geholfen. Er hat in den alten Plan die von ihm nach der Wende vorgefundenen Veränderungen übertragen.
Ein Taxi fährt uns von Insterburg kommend auf der ehemaligen R 137 (jetzt A 157) Richtung Norden. Nach 20km ein Ortsschild in kyrillischer Schrift - Kalinowka. Ich kann es auch lesen, doch Siegfrieds Partnerin Katja spricht fließend russisch. Wir haben einen herrlichen Sommertag erwischt, doch für diesen Spaziergang habe ich natürlich nicht soviel Zeit.

Druckerei Stamm an der Insterburger Str. (Richtung Insterburg). Links Bäckerei Leo Stamm, Mitte die Druckerei Curt Stamm, jetzt ein Magazin und Wohnhaus Stamm. (1996)
Die Häuser am Anfang des Dorfes fehlen. Wo ist die Ziegelei geblieben, braucht man keine neuen Ziegel? Alles weg, unser Spielplatz ist restlos verschwunden. Nach den von uns in die Gruben gekippten Loren brauche ich deshalb nicht zu schauen. Die Villa, verschwunden. Der Friedhof gegenüber. : Die Gräber geplündert, die Natur hat ihn in Besitz genommen, sie verdeckt den Frevel.
Die Pferdebaracke neben dem Friedhof war aus Holz und als Heizungsmaterial gut zu gebrauchen.
Viele Häuser in der Insterburger Straße stehen, fast alle in ungepflegtem Zustand, die wenigen Vorgärten verschwunden.
Die Druckerei, ein hässlich aussehendes Magazin
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Das sogenannte Pfarrer-Witwen Haus wurde von Emma Teufel erworben. Hier wohnte Tierarzt Jäckel bis Kriegsende (1996)
Bis auf die Häuser von Dr.Jäckel und Dr.Epha sind alle früheren Häuser an dem Weg nach Gründann verschwunden. Wahrscheinlich auch unser "Kletterturm" mit dem Leuchtfeuer. Er war aus Holz.
Der ehemalige Prachtbau von Bürgermeister Ehmer, man mag gar nicht hinschauen, eine Ruine.

Ruine des Gutshaus Ehmer, die seitliche Gebäude (Ställe) fehlen. (1995)

Wohnhaus an der Flötkestraße. Hier wohnten wir. Unten Stellmacher Lachinski, oben Witwe Wieprecht (1992)
Die Flötkestraße. Die Hufschmiede ist erhalten, Pferde habe ich nirgendwo gesehen. Traktoren aber auch nicht.Schneider Kludtke bräuchte die Kastanien nicht zu fürchten, der Kastanienbaum ist verschwunden, das Haus allerdings auch. Weiter wäre der Stall von Gefeller gekommen. Das folgende Haus steht. Es ist meine alte Heimat. Wir gehen auf den Hof und treffen Frauen und Kinder, keine Männer. Nach einer Weile kommen Frauen dazu, es riecht leicht nach russi-schem Wässerchen. "Unsere" Wohnung ist für 2 Familien unterteilt, ich darf mir alles ansehen. Als einziges Inventar in der Wohnung hat der Kachelherd überlebt. Oma bietet uns Obst an. Auch das ist Russland und die russische Gastfreundschaft. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich. Katja singt mit ihnen ein russisches Volkslied. Zwischenzeitlich ist eine junge Frau dazu gekommen, die scheinbar die deutschen Besucher in Augenschein nehmen soll. Sie soll Postangestellte sein.

Rückseite Haus Laschinksi (rechts vom Haus fließt die Aula) (1992)

Frau Kuprat in der heutige Küche, der Kachelofen hat überlebt (1992)
Wer sie geschickt hat, wissen wir nicht. Zu der Zeit sind die alten Kader im Kaliningrader Oblast noch voll aktiv. Am vorderen Gebäude ist die deutsche Beschriftung noch deutlich lesbar - Fleischerei Gefeller.

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„Viehgeschäft J. Gefeller“ am Gebäude an der Insterburger Str. Richtung Insterburg. Im linken Gebäudeteil war in den 1940iger ein Kindergarten untergebracht. (1996)

Siedlung Richtung Grünheide. Das sogenannte Kreishaus stand vor der Kreuzung Grünheider Straße / Birkenweg (2001)
Die Wehrmachtsbaracke gegenüber war aus Holz, ebenso wie die Pferdebaracke, was ihnen zum Verhängnis wurde. Das Feuerwehrgebäude, nur noch auf alten Ansichtskarten zu sehen. Ein neues habe ich nirgends gesehen. Die Gärtnerei und einige Insthäuser stehen.
Weiter in die Flötkestraße, unsere Sturgelstraße. Ob Kinder im Winter hier auch ihren Spaß haben? Schnee und Eis haben die' Katastrophe überlebt. Die alte Holzbrücke über die Aula ist durch eine stabile Brücke ersetzt worden. Bis auf einige "Neubauten" fehlen hier alle alten Häuser, einschließlich des Hauses und der Gebäude unseres Standesbeamten Flötke.
Ein Blick in die Grünheider Straße. Den langen Marsch in das Siedlungsareal kann ich aus Zeitgründen nicht machen. Ich sehe von hier nur das bewohnte Kreishaus.

Evangelischen Kirche mit Kirchhof und Friedhof. Die Kirche existiert nicht mehr, heute ist hier ein Materiallagerplatz (1996)

Die Molkerei–Genossenschaft Aulowönen im heutigen Zustand (2007)
Das RAD-Lager bestand ebenfalls aus Holz. Den Bestand der Siedlungen kenne ich nur aus den Aufzeichnungen von Erich Gettkandt. Bekannt ist, dass hier deutsche Panzereinheiten auf sowjetische trafen. Bei den Kämpfen wurden viele Häuser zerstört, aber auch zahlreiche sowjetische Panzer abgeschossen. Dem Bambul und Spitzin hat man sicher nichts angetan.
Wir gehen weiter. Direkt an der Kreuzung das Pfarrgelände. Nichts mehr vorhanden, alle Gebäude verschwunden. Der Blick auf die gegenüber liegende Seite, ein Kulturschock. Obwohl die Kirche den Krieg überstanden hat, wurde sie entfernt. Der komplette Kirchhof (Friedhof) ist eingeebnet und mit einer Teerdecke überzogen. In einer Ecke des Kirchhofs hat jemand begonnen auf den Gräbern ein Gebäude zu errichten. Die Schule direkt neben dem Kirchhof hatte die Kämpfe überstanden, heute eine Ruine.
Die Molkerrei auf der linken Seite ist in Betrieb. Wer die Milch anliefert, ein Rätsel. Kühe habe ich nirgendwo gesehen. Auch Einzäunungen sind nicht zu sehen.

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Marktplatz von Kalinowka, mit dem russischen Kulturhaus. Blick Richtung Kreuzungen. Hier stand früher die Gastwirtschaft Rautenberg. Hinter den Bäumen lag die Kirche. (1996)
Ein Blick in die Schillener Straße. Soweit ich sehen kann, keine Häuser, nur die Siedlung am Ende ist zu erkennen.
Wir kommen an die Kreuzung, an der Rautenberg stand. Beim ersten Beschuss sollen die Gebäude getroffen worden sein, die dann in Flammen aufgegangen sind. Der Rest wurde entfernt, um dort ein Kulturhaus zu errichten. Es wird wahrscheinlich das gleiche Schicksal dieser Häuser im Osten teilen, d.h.langsam verfallen.
Daneben die Kfz.-Werkstatt. Sie war Jahre nach 1945 noch in Betrieb, auch Schwarznecker musste dort nach seiner Rückkehr arbeiten. Irgendwann wurde sie abgerissen. Warum?
Mit Siegfried gehe ich auf die andere Straßenseite,dort stand das Geschäft seiner Eltern (Gaststätte Goertz) , sein Geburtshaus. Außer einigen Mauerresten, nichts mehr von dem großen Haus. Der Taxifahrer, der uns stets gefolgt war, sammelt einige Ziegel für seinen Bau. Er lobt die Qualität der deutschen Ziegel.
Mit Siegfried kämpfe ich mich quer durch den fast zugewachsenen Sommergarten. Traurig, wenn man diesen Garten gekannt hat. Wir gelangen aus dem Dschungel auf die Straße, die nach Streudorf führt. Hier hat nur das Haus von Polizist Gutwirth überlebt. Welch ein Zufall. Auf den Ruinen der Post und Gärtnerei hat man neue Gebäude gebaut. Hier wohnt eine ehemalige russische Lehrerin, mit der wir uns länger unterhalten, in russisch. Da sie erst einige Jahre nach Ende des Krieges hierher gekommen ist, kann sie uns nichts aus der Zeit direkt nach dem Ende der Kämpfe berichten. Das Haus und der Garten sind sehr gepflegt. Bei ihr sind 2 kleinere Enkelkinder zu Besuch. Wir staunen oft darüber, wie geschmackvoll vor allem Schulkinder gekleidet sind. Ihr Mann bedauert die Zerstörung durch seine Landsleute und die Vertreibung der Deutschen.
Hinter der ehemaligen Kleinbahnstrecke hat man eine neue Schule und ein Lehrerhaus gebaut.
Zurück zur Kreuzung, weiter in die Kreuzinger Straße. Die Tuchhandlung Wilhelm an der Ecke war einmal. Die Hindenburg Eiche lebt, bestimmt mit neuem Namen.
Gegenüber die Pflugschmiede Hertzigkeit und die Kapelle der Neuapostolischen Gemeinde, es war einmal. Die Apotheke an der Straße steht. Hier amtiert jetzt der Bürgermeister.

Die Kirchstraße, im Hintergrund die ehemalige Apotheke Adler. Heute Sitz des Bürgermeisters. (2007)
Kreuzinger Str. in Richtung Kreuzingen. Die ehemalige Apotheke Adler. Heute Sitz des Bürgermeisters. (2007)
Bis auf ein halbes Haus fehlen alle folgenden Häuser.
Am Bahnhof ist nur ein Teil des halbzerstörten Wohnhauses übrig geblieben. Die Kleinbahnschienen sind natürlich abmontiert. Vom Geschäft Knackstädt ist nur ein Teil erhalten. "Unsere" Privatschule gegenüber ist bewohnt, ebenso das Wohnhaus von Bauer und Amtsvorsteher Bleyer.

Reste der Verladestelle der Insterburger Kleinbahn, zerstört. Rechts Reste des Wohnhauses.(1996) Im Jahr 2007 war vom Haltepunkt Aulenbach nichts mehr zu sehen

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Ehemalige Privatschule in Aulenbach (1995). An dieser Schule unterrichtete seinerzeit auch Clara Dahlheimer, geb. Krüger
Ein Blick weiter in Richtung Kreuzingen genügt, auch die Ziegelei Guddat braucht man nicht mehr.
Wir beenden den Spaziergang, steigen in das Taxi und fahren langsam durch Kalinowka, mein altes Aulenbach, zurück Richtung Insterburg. In der Kantine der ehemaligen Stadthalle in Insterburg gelingt es uns, noch etwas Essbares zu erhalten. Wir 5 Personen werden satt und bezahlen dafür umgerechnet 5 DM ! Doch das war vor dem Touristenboom. Auf den Besuch der Toiletten haben wir aus hygienischen Gründen und fehlenden Sichtverhältnissen verzichtet. Nicht nur hier.
Am Abend sind wir wieder in Königsberg.
Bin ich von dem Gesehenen überrascht worden? Nach allem, was ich bisher wusste, auf der Fahrt hierher gesehen habe, konnte mich nichts mehr überraschen. So war es im Wesentlichen auch.
Die Straßen, auch in Aulenbach, sind nicht schlechter als sie zu meiner Zeit waren. Viele alte Bäume würde man wiedererkennen. Eine Ausnahme ist unsere alte Reichsstraße 1. Dort hat man für eine Autobahn teilweise alle Bäume gefällt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjet-Union wurde diese Umweltzerstörung gestoppt. Litauen setzte sich dazwischen.
Und bei den Gebäuden? Kaum ein Haus wurde Instand gehalten, selbst wenn es die Kämpfe unbeschädigt überstanden hat. Das Haus von Bürgermeister Ehmer z.B., die Volksschule und …. Der Balkon vom Haus Seidler ist wahrscheinlich inzwischen ohne Fremdeinwirkung abgefallen.
Neue Farbe fehlt fast überall. An "unserer" Haustür kommt die alte Farbe durch. Qualität! Wie die alten Fenster .... Die wenigen Neubauten sind dem östlichen Stil angepasst, die Dächer mit Blech oder Eternit versehen .... Kleine unzerstörte Bauerndörfer, komplett abgerissen um den Kolchosen Platz zu machen. Ich habe kaum bestellte Felder gesehen, keinen Handwerksbetrieb oder Kaufmannsladen, nur das hässliche Magazin. Unsere Aula fast zugewachsen ... Zum Glück verdeckt die Natur so manche Erinnerung, aber auch manchen Frevel.
Auch wenn ich viel Gesehenes negativ beschrieben habe, den Menschen würde ich insgesamt Unrecht antun. Sie haben unter einer Diktatur gelebt, die wenig Privateigentum ermöglicht hat, kaum Eigeninitiative zugelassen hat, wie in der DDR und allen sozialistischen Staaten. Die Folgen sind bekannt. Hinzu kommt, dass Menschen aus allen Teilen der Sowjet-Union hier eingepflanzt wurden, obwohl sie keine Wurzeln hatten. Für sie war es fremdes Land mit einer anderen Kultur .
Die Gastfreundschaft ist sprichwörtlich, ein Begrüßungstrunk gehört meist dazu. Viele positive Beispiele könnte ich nennen. Was mir hier, genauso wie in Russland und der Ukraine aufgefallen ist, sind die geschmackvoll und gut angezogenen Kinder und Schüler. Oft besser als im reichen Deutschland. Nicht nur der Mode wegen.
Die Feindschaft, hervorgerufen durch unseren Krieg, scheint für die Menschen kein Thema zu sein. Selten ein Wort darüber zu uns. Selbst in Wolgograd (Stalingrad), Petersburg (Leningrad), Astrachan am Kaspischen Meer, Petrosawodsk in Karelien oder Moskau oder Jalta .... nicht.

Im Westen schon eher.

Was nehme ich mit? Traurig bin ich schon, enttäuscht, nein. Es gibt auch nichts, worauf ich Heimweh haben könnte.

Lothar Kuprat (Bremen), März 2013











Quelle : In Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des preussischen Staats Band II Namen G-Ko, Alexander August Mützell, Halle - Verlag Karl August Kümmel (1821) - Jennen


Quelle : In Ortschafts- und Adreßverzeichniss des Landkreises - Insterburg, 1927 - Jennen [3]



Bildmaterial

Wir suchen noch Fotos von Jennen für eine Veröffentlichung an dieser Stelle. Sollten Sie Bilder oder interessante Informationen haben, würden wír uns über eine Kontaktaufnahme freuen :

info@kirchspiel-aulenbach.de


Genealogische und historische Quellen

Quellen

  1. Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches, Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut (1912), 5. Auflage, Band I, Seite 896
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. o. O. [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981], S.87. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Ortschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg, Buchdruckerei und Verlagsanstalt Ospreußisches Tageblatt G.m.b.H,Insterburg (1927) (Reprint der Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt u. Land e.V., Krefeld)


Genealogische Quellen

  • Kirchenbuchbestände :

Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp. : [[9]]


Adressbücher


Bibliografie


Genealogische Bibliografie

  • z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden


In der Digitalen Bibliothek


Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Jennen


Weblinks

Offizielle Webseiten

GOV-Kennung  : JENNENKO04VT [10]
Messtischblatt  : 1196 (11096) [11] | Messtischblatt Jahr : 1939


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.



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Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung JENNENKO04VT
Name
  • Jennen Quelle (${p.language})
  • Подлесное (1946 -)
  • Podlesnoe (1946 -) Quelle (${p.language})
Typ
  • Landgemeinde (- 1935-03-31) Quelle
  • Gemeinde (1935-04-01 - 1945)
  • Dorf (1945 -)
Einwohner
Postleitzahl
  • RUS-238114 (1993)
w-Nummer
  • 50237
Karte
   

TK25: 1196

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Insterburg (- 1945) ( KreisLandkreis) Quelle

Kalinowskij Dorfsowjet, Калиновский сельский Совет (1993) ( Dorfrat) Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum