Niedergut (Großalmerode)

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Hierarchie
> Großalmerode > Niedergut

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Hof Niedergut bei Großalmerode

Einleitung

Hof Niedergut lag am östlichen Ortsrand von Großalmerode nahe der Gelster. Bis 1834 gehörte Niedergut
zur Vogtei Rückerode. Das alte Fachwerkhaus in der Niedergutstraße wurde abgerissen, und an seiner Stelle
steht heute ein moderner Gewerbebetrieb mit über 100 Beschäftigten

Allgemeine Informationen

Unterhalb von Hof Niedergut standen im tief eingeschnittenen Tal der Gelster die Bunte- und die Thomas-Mühle
sowie weiter unten die Erbsmühle. Im Gelstertal gab es außerdem das Schmelztiegelwerk Becker und Picantor
mit Gleisanschlusss zum Ostbahnhof, sowie eine Braunkohleverladung die mit einer Seilbahn vom Steinberg
beliefert wurde. Vom Ostbahnhof zweigte außerdem noch das 500 m lange Anschlussgleis zur Bunten Mühle ab.
Von den Gleisanlagen sind keinerlei Spuren mehr vorhanden, die Trassen sind noch erkennbar.
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Hof Niedergut
N a m e n s f o r m e n
Logo Leerstelle.jpg Nidernalmerode Logo Leerstelle.jpg nach 1376 Logo Leerstelle.jpg
Logo Leerstelle.jpg halb Nedern AlmeradeLogo Leerstelle.jpg Logo Leerstelle.jpg 1428
Logo Leerstelle.jpg Neddern Alhelmeradt Logo Leerstelle.jpg 1446
Logo Leerstelle.jpg halb Niddern Almeraide Logo Leerstelle.jpg 1471
Logo Leerstelle.jpg Niderguet Logo Leerstelle.jpg 1592
Logo Leerstelle.jpg Niedern Almerodt Logo Leerstelle.jpg 1614
Logo Leerstelle.jpg Nieder Gut Logo Leerstelle.jpg 1838

Firmen

Briefkopf der Fa. Becker & Piscantor (1941)

Becker & Piscantor, Großalmeroder Schmelztiegelwerke

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Schmelztiegelwerk Becker & Piscantor in Großalmerode,
(Expedition fertiger Tiegel in Versnafässern).

Geschichte der Firma

Seit 150 Jahren wird die Geschichte der Firma Becker & Piscantor, Großalmeroder Schmelztiegelwerke (heute Vesuvius GmbH), von Ton bestimmt. Das Unternehmen ist auf die Herstellung feuerfester Tiegel aus Ton und Grafit spezialisiert. Unter dem Namen Diamanttiegel sind sie bei Kunden aus der Nicht-Eisen-Industrie weltweit etabliert. Die Böden rund um Großalmerode sind seit jeher reich an Tonvorkommen: Töpferton, Tiegelton und Pfeifenton. Vieles wird daraus hergestellt: Geschirr, Pfeifen, Ziegel. Doch wirkliche Bedeutung hat die Herstellung feuerfester Tiegel. Seit 150 Jahren ist der Betrieb Becker & Piscantor, Großalmeroder Schmelztiegelwerke, auf die Herstellung solcher Tiegel spezialisiert.

Die Zeit der Schmelztiegelmacherei hat mit der industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert begonnen, wo in der Metall- und Eisenindustrie leistungsfähige Schmelztiegel aus Ton und Grafit gebraucht wurden. Gründer Theodor Becker wurde im Jahr 1868 auf diesen neuen Bedarf aufmerksam. Technisch ausgebildet und Neuem offen, stellte er seine Tonwerkstatt auf die Herstellung von Grafittiegeln um. Ein gewagter Schritt, den er gemeinsam mit seinem kapitalstarken Kompagnon Conrad Piscantor ging.

Kunden in über siebzig Ländern

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Fertigungshalle des Schmelztiegelwerks August Gundlach GmbH am Westbahnhof um 1950. Bis in die 1980er Jahre wurden Sondergrößen der Schmelztiegel in der Herstellungsweise vieler Jahrhunderte gedreht oder geplätscht. Für Standardmaße standen isostatische Pressen zur Verfügung.

Seitdem haben sich die Becker & Piscantor Großalmeroder Schmelztiegelwerke von der handwerklichen Arbeit zur industriellen Produktion weiterentwickelt und wurden zu einem der führenden Hersteller von feuerfesten Schmelztiegeln. Heute werden Kunden in mehr als siebzig Länder beliefert.

Feuerfeste Schmelztiegel, die es von Fingerhutgröße bis zu zwei Metern Höhe gibt, werden zum Warmhalten, Schmelzen und Verdampfen in der Stahl-, Automobil-, Nicht-Eisen-Metall- und Schwermetallindustrie genutzt. Sie werden zum Beispiel in Aluminiumgießereien für die Herstellung von Alufelgen oder -motorengehäusen, bei der Verflüssigung von Schwermetallen wie Kupfer, Gold oder Messing oder der Zinkdestillation eingesetzt.

„Die Gefäße sind aus Ton, Grafit und Siliciumcarbid. Die Mischung richtet sich nach der Anwendung der Tiegel“, erläutert Geschäftsführer Wilfried Casper. Heute werden noch rund vierzig Prozent des Tons aus regionalen Vorkommen genutzt. Der Grafit kommt aus Madagaskar oder Brasilien. „Die Arbeit mit Naturrohstoffen ist das spannende. Die Geologie schafft immer neue Voraussetzungen“, sagt Wilfried Casper. Aus diesem Grund wird jeder Rohstoff im firmeneigenen Labor analysiert und Maschinen und Anlagen den sich ständig wandelnden Anforderungen angepasst.

Feuerfeste Schmelztiegel können nicht aus künstlichen Rohstoffen hergestellt werden. „Sie müssen hohe Temperaturen Widerstand leisten, wobei die Tiegel entsprechend der Applikation angepasst werden. Deshalb ist eine ständige Qualitätskontrolle und -verbesserung wichtig“, erklärt Wilfried Casper.

Starke Persönlichkeiten wie Theodor Becker, Conrad Piscantor und die spätere Inhaberfamilie Kleinvogel haben mit ihrem mutigen Unternehmertum das gesunde Wachstum des Betriebes geprägt. Sie haben die Großalmeröder Schmelztiegel zu einem Qualitätsprodukt gemacht, das bis heute weltweit unter dem Namen Diamanttiegel etabliert ist. Das ist ein Erfolgsweg, den heute die Vesuvius-Gruppe, zu der das Unternehmen seit dem Jahr 1989 gehört, fortsetzt.

Geschichte

Besitzverhältnisse, Bewohner

  • Kurz nach 1376Logo Leerstelle.jpg Brun von Berge hat die Wüstung Niedergut als Mannlehen von Landgraf Hermann inne.
  • 1428 und 1614Logo Leerstelle.jpg Die von dem Berge von Hessen mit Niedergut belehnt.
  • 1623Logo Leerstelle.jpg Nach Aussterben der von dem Berge als Wittun der Witwe des Landgrafen Moritz
    Logo Leerstelle.jpgzur Vogtei Rückerode; bei deren Erben bis zum Aussterben 1834.
  • 1747Logo Leerstelle.jpg Bewohner auf Hof Niedergut: 4 Mannschaften mit 5 Feuerstellen.
  • 1895Logo Leerstelle.jpg 25 Einwohner in Niederalmerode.

Exportgeschichte

Bodenfunde lassen darauf schließen, dass Schmelztiegel zur Gewinnung und Verarbeitung von Metallen seit etwa dem Jahre 1200 in Großalmerode hergestellt werden. Die Fundlage zusammen mit Töpferware lassen die Vermutung zu, dass Tiegel, Irdenware und Steinzeug anfänglich je nach Bedarf in den gleichen Werkstätten hergestellt worden sind. Eine Spezialisierung setzte zu Anfang des 16. Jahrhunderts ein, als diese durch das starke Anwachsen der Erzgewinnung und -Verarbeitung notwendig und lohnend wurde. In Hüttenbetrieben, Gießereien und Goldschmiedewerkstätten wurden Tiegel und Retorten in bisher nicht bekannte Ausmaß benötigt. Die so ausgelöste Ausweitung der Tiegelproduktion kam Großalmerode gelegen, weil die landesherrlich verordnete Stilllegung der Waldglashütten die Umstellung auf andere Erwerbsmöglichkeiten erzwang.

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Literatur

  • Karl Krück, „Großalmerode, Bergstadt zwischen Meißner, Hirschberg und Kaufunger Wald", Geiger-Verlag, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
  • Karl Krück, „Nordhessisches Fachwerk und Großalmeroder Dachziegel", Geiger-Verlag, Horb 1996, ISBN 3-89570-246-3
  • Hermann Nobel, „Chronik Epterode", Von Euerharderot zu Epterode, hrsg. Magistrat Großalmerode, August 2007, ISBN 978-3-00-022051-7
  • Waldemar Küther, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Kreis Witzenhausen, ELWERTsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1973, ISBN 3 770804961

Weblinks

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung NIEGUT_W3432
Name
  • Niedergut
Typ
  • Hof
Postleitzahl
  • W3432 (- 1993-06-30)
  • 37247 (1993-07-01 -)
Karte
   

TK25: 4724

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Großalmerode (1817 - 1821) ( Amt) Quelle

Rückerode (1814 - 1817) ( Vogtei) Quelle

Rückerode (- 1806) ( Vogtei) Quelle

Großalmerode (1867 -) ( DorfStadtteil)

Trubenhausen (1821 - 1866) ( DorfStadtteil)

Großalmerode (1807 - 1813) ( DorfStadtteil) Quelle Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum

Quellen, Einzelnachweise