August Hermann Francke

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August Hermann Francke (* 22. März 1663[1] in Lübeck; † 8. Juni 1727 in Halle an der Saale) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer, Pädagoge und Kirchenlieddichter.

Er war einer der Hauptvertreter des halleschen Pietismus und gründete im Jahr 1698 die bis heute bestehenden Franckeschen Stiftungen.[2]

Leben

Francke wurde als Sohn des Juristen und letzten Syndikus des Domkapitels am Ratzeburger Dom Johannes Francke [3] und dessen Frau Anna Gloxin – Tochter des Lübecker Bürgermeisters David Gloxin [4] – auf dem umfangreichen Besitz seines Großvaters rund um dessen Palais Brömserhof [5] geboren. 1666 wurde sein Vater Hof- und Justizrat des Herzogs Ernst des Frommen,[6] und die Familie zog nach Gotha.

August Hermann wurde durch Privatlehrer ausgebildet, besuchte 1676/77 für ein Jahr das Gymnasium Illustre [7] und wurde dann zwei weitere Jahre privat auf ein Hochschulstudium vorbereitet. Ostern 1679 begann er an der Universität Erfurt ein philosophisches Grundstudium, machte sich mit der griechischen Sprache vertraut. Sein Onkel Anton Heinrich Gloxin verschaffte ihm ein Stipendium, womit er im Herbst 1679 ein Studium an der Universität Kiel fortsetzen konnte. In Gotha betrieb er anderthalb Jahre ein Selbststudium und ab Ostern 1684 studierte er an der Universität Leipzig. Nach kurzem Aufenthalt 1685 an der Universität Wittenberg erlangte er im selben Jahr in Leipzig mit einer Disputation über die hebräische Grammatik den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, habilitierte sich an der Leipziger Hochschule und hielt erste Predigten an der Leipziger Paulinerkirche.

1701 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Königlich Preußische Sozietät der Wissenschaften [8] aufgenommen.

Anmerkungen

  1. Artikel Gregorianischer Kalender. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  2. Artikel Frankeschen Stiftungen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. Artikel Johannes Francke (Jurist). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Artikel David Gloxin (Politiker, 1597). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  5. Artikel Brömserhof (Lübeck). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  6. Artikel Ernst I. (Sachsen-Gotha-Altenburg). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  7. Artikel Ernestinum Gotha. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  8. Artikel Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Literaturhinweise

  • Michael Kotsch: August Hermann Francke. Pädagoge und Reformer. Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg 2010, ISBN 978-3-89436-834-0
  • Holger Zaunstöck (Hrsg.): Gebaute Utopien. Franckes Schulstadt in der Geschichte europäischer Stadtentwürfe. Katalog zur Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen vom 8. Mai bis 3. Oktober 2010. Verlag der Franckeschen Stiftungen, Halle 2010, ISBN 978-3-447-06336-4
  • Holger Zaunstöck, Thomas Müller-Bahlke, Claus Veltmann (Hrsg.): Die Welt verändern. August Hermann Francke. Ein Lebenswerk um 1700. Verlag der Franckeschen Stiftungen, Halle 2013, ISBN 978-3-447-06889-5
  • Armin Stein: August Hermann Francke. Projekte Verlag, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-95486-343-3
  • Reiner Andreas Neuschäfer: August Hermann Francke. Einer, der Menschen prägte. Down to Earth, Berlin 2014, ISBN 978-3-86270-809-3.

Weblinks