Brankamp (Hof)

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:               
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:                Bramkamp, Brandkamp, Brannkampf,Brantkamp.
Namensursprung:              Ein Kamp, wo man brannte
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:          Erbkötter (1772), der Kirche zu Wallenhorst hörig
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Spätmittelalter

Im Lagerbuch des Pfarrers Johan Friedrich Gosmann sind zwei den Hof Brankamp betreffende Urkunden überliefert: Im Jahre 1413 verkaufte Pankratius Biedenbrincke den Hof an Hinrick by Bavenkampe und 1442 verkaufte Gieseke von Bissendorf und seine Frau Stine den Hof für siben Mark an Tepe off den Hold.[1]

Frühe Neuzeit

Im Jahre 1540 bewirtschafteten Brantkamp und Frau mit einer Magd den Hof.[2]

Im Jahre 1601 bewirtschafteten Johan und Anna Bramkamp den Hof.[2]

Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[3] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 wird Brankamp als Erbkötter und als pauper geführt und darf daher als zahlungsunfähig gelten.[4] Ebenso wird der Hof für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) als pauper geführt.[4]

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Bramkamp und seine Frau an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [5]

Aufklärung

Im Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann (von 1750 - 1773 Pfarrer im Kirchspiel Wallenhorst) heißt es, dass Brankamp im Falle einer Auffahrt ein Auffahrtsgeld an die Alte St.-Alexander-Kirche in Wallenhorst zu entrichten habe. 1733 waren von Brankamp 30 Taler zu bezahlen, 1762 dann 70 Taler. Darüber hinaus musste Brankamp jährlich 12 Schilling an die Kirchengemeinde zahlen und so oft einen mit Pferden angespannten Wagen stellen, "als es die Kirch erfordert und vonnöhten" hätte.[1]


Im Jahre 1772 war Brankamp der Kirche von Wallenhorst hörig. Im Rahmen der Landvermessung des Fürstbistums Osnabrück durch Johann Wilhelm du Plat 1784-1790 wurde der Erbkötter mit 5 Maltern, 2 Scheffeln und 32 Qudratruthen vermessen, was einer Fläche von 7,35 Hektar entspricht.[6]

Moderne

Topographische Karten um 1860/70

Der Hof Brandkamp ist auf der Topografischen Karte der Umgebung von Osnabrück um 1860/70 etwas nördlich des Cavallerie-Exerzierplatzes verzeichnet, wobei lediglich ein Hofgebäude in der Karte verzeichnet ist.[7]

20. Jahrhundert

Gebäude und Bewohner

Backhaus

Im Backhaus wohnte im Jahre 1601 Anna Velemöller (Feltmöller).[2]

Viehstand

  • 1557: 3 Kühe, 15 Schafe, 2 Schweine, 2 Pferde.[2]
  • 1561: 3 Kühe, 15 Schafe, 4 Schweine, 3 Pferde.[8]

Ahnengalerie

Quellen

  1. 1,0 1,1 Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  3. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  4. 4,0 4,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  5. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  6. Pott, Josef (2000): Die Landwirtschaft in der Hollager Mark. in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): Hollage - so wie es ist und war. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück.
  7. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück NLA OS K 70 Nr. 1 H, Blatt 2 Digitalisat bei Arcinsys
  8. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.