Sprottischwaldau
Sprottischwaldau eine fridericianische Koloniegründung Dieses Dorf wurde 1776 durch den Sprottauer Rat auf Grund des Ediktes Königs, Friedrich dem II. gegründet.
Die ersten Bewohner wurden auf dem Gebiet bereits 1773 erwähnt. 1770 wurde die Ansiedlung und der Bau von 16 Freigärtnerstellen mit einem Dorfkretscham verfügt. Scheunen waren gemeinsam aufzubauen, die Häuser hingegen in Eigenleistung, durch Rodung von Wald waren Gärten anzulegen. Alle Stellen sollten durch Ausländer, damals Sachsen und Böhmen, besetzt werden. Dies entsprach der Politik des Preußenkönigs, die schlesische Bevölkerung zu mehren. Zur Erhöhung einer hochwertigen Textilherstellung wurde befohlen in der Durchgangsstraße und um die Kolonie herum Maulbeerbäume zur Seidenproduktion anzupflanzen. Die Grundstücke sollten mit Zäunen eingefriedet werden.
Die Struktur der Kolonieplanung war die eines Reihendorfes, links und rechts der Strasse je 8 Freibauernstellen, die Wald- und Forstgrundstücke schlossen sich in Verlängerung an die schmalen Grundstücke an und verteilten sich rundherum um die Kolonie. Die Größe der Stellen war auf 5 Morgen Acker und Wiese festgesetzt. Die Stücke musste käuflich erworben werden. Die Kolonisten wurden Freigärtner und waren keinem Herren Untertan, nur dem König.
Eine Geschichte die diese Untertänigkeit gezeugt ist folgende:
Die Gründung der Kolonie im Sprottauer Heidewald war schwer, der Heideboden unfruchtbar. Die Kolonisten schrieben direkt an den König, sie bedankten sich für die Kolonie und baten gleichfalls um die Ausstattung der Stellen mit Vieh, zur Steigerung der Fruchtbarkeit des Bodens mit Viehdung. Daraufhin wurde eine Inspektion der Domänen- und Kriegskammer aus Glogau nach Sprottischwaldau beordert. Dem König war danach zu berichten. Der Situationsbericht schildert den Gesundheitszustand der Kolonisten, den Baufortschritt und den Bestand an Vieh und Futter.
Als Autor sagte ich , das den beiden Gerner’s (Vorfahren) die besten Chancen zum Überleben und Fortkommen in der Kolonie bescheinigt wurde. Ausschnitte aus den Inspektionsberichten sind in den folgender Abhandlung enthalten.
Quelle: Im Jahr 2006 hob ich das Archivgut zu Sprottischwaldau aus dem polnischen Staatsarchiv Grünberg, Aussenstelle Altkessel, transkrebierte die Grundbücher und den Schriftverkehr der Gründerzeit dieser Kolonie. Mit hilfe des Archivs wird eine Dorf Chronik erarbeitet.
Jürgen Gerner