Prußen
Die Prußen waren ein westbaltisches Volk, das weitgehend im deutschen Volk aufgegangen ist. Sie waren auch unter den Bezeichnungen Altpreußen, Prussen, Pruzzen oder Pruteni bekannt, wobei die Schreibweise Pruzzen aus dem Mittelalter stammt, als das zz (geschwänztes s) für das stimmlose ss stand und auch in Wörtern wie "ezzen" und "Wazzer" gebraucht wurde.
Geografie
Das Siedlungsbegiet der Prußen lag zwischen der Weichsel (nach Meinung von Linguisten auch westlich der Weichsel bis an die Persante) und der Minge, die von Norden kommend bei Heydekrug in das Delta der Memel mündet.
Es gab zwölf prußische Stämme in den entsprechenden Landschaften:
- Barta/ Barten (Rastenburg)
- Galinda/ Galindien (masurische Seenplatte)
- Chelmo/ Kulmerland (Thorn) mit Lubawa/ Michelauer Land (Löbau)
- Nadruwa/ Nadrauen (Insterburg)
- Notanga/ Natangen (südlich von Königsberg, Preußisch Eylau)
- Pagude/ Pogesanien (Heilsberg)
- Pamede/ Pomesanien (Marienburg)
- Semba/ Samland (nördlich von Königsberg, Cranz)
- Sassna/ Sassen (Tannenberg/Neidenburg)
- Skalwa/ Schalauen (Tilsit-Ragnit-Ruß)
- Suduwa/ Sudauen (Jatwinger) (Lyck, Suwałki)
- Warme/ Ermland (Braunsberg)
Eigenname
Der Eigenname Prūsai wird mit einem langen „u“ gesprochen. Bei der Deutung sind sich die Linguisten nicht einig: "prūta/ prūota" (Verstand, Klugheit), "prūsna" (Angesicht), "prūsas" (hoch gewachsen), altindisch "purusah" (Mensch, Mann).
Religion
Die Religion der Prußen ist eine Naturreligion. Der Ordenschronist Peter von Dusburg berichtet: "Und weil sie Gott nicht kannten, so kam es, dass sie irrtümlich alle Kreatur als Gott verehrten, nämlich die Sonne, den Mond und die Sterne, Vögel und Vierfüßler bis auf die Kröte. Sie hatten auch heilige Haine, Felder und Gewässer, so dass sie darin Holz zu hauen, Äcker zu bestellen und Fische zu fangen nicht wagten."
In der älteren weiblichen Religionsschicht werden besonders die Sonnengöttin Saule, ihre Tochter, die Erdgöttin Semine und die Schicksalsgöttin Laima verehrt. Aus dieser Zeit stammen die Sonnenwendfeste. Die Erdgöttin wird durch erdnahe Tiere wie Schlange und Kröte dargestellt. Bei Familienfeiern ging der Semina (zärtlich Seminele genannt) zu Ehren der erste Schnaps stets auf die Erde.
In der späteren indogermanischen männlichen Religionsschicht steht an höchster Stelle der faktisch unanrufbare Deiwus (lit. Diēvas, lett. Deivs, nehrg-kur. Dies). Die darunter stehenden Götter Patolos, Perkunos, Potrimpos galten demnach im Volk als die höchsten Götter. In der heidnischen Religion gab es weder Teufel noch Hölle. Im Zuge der Christianisierung wurde dem Sterbegott Patolos die polnische Bezeichnung Pikollos (Teufel) gegeben. Perkunos wird als Ziegenbock dargestellt. Ihm zu Ehren wurden in heiligen Hainen und Wäldern an mistelbewachsenen Eichen ewige Feuer unterhalten.
In der Naturreligion glaubt man nicht an Seelenwanderung. Man nimmt zwei Seelen an: Die Wele (lit. Vele) ist ein ätherisches Schattenwesen, das zu den Göttern emporsteigt, die Dusin (lit. Siela) ist der Teil der Seele, der in der Nähe der Grabstelle bleibt und somit den Kontakt zu den Hinterbliebenen aufrechterhält. Deshalb wurden Friedhöfe stets auf Hügeln angelegt, damit die Wele leichter zu den Göttern aufsteigen konnte. Damit die Dusin nicht verletzt wurde, durften Bäume und Sträucher auf Friedhöfen nicht beschnitten werden. Tisch und Bank dienten bei besonderen Mahlzeiten, die mit den Toten eingenommen wurden, der Gemütlichkeit. Als später die Friedhofspflicht eingeführt wurde, geschah es nicht selten, dass Leichen heimlich ausgegraben und oben auf dem Hügel bestattet wurden. Die Einzäunung der Seelen auf dem Friedhof war ein unerträglicher Gedanke. Auch bei "Schreikindern" schob man diese Eigenart auf die ungewollte Taufe, so dass diese in komplizierten Ritualen wieder abgewaschen wurde.
Schrift der Prußen
Allgemein wird berichtet, die Prußen hätten keine Schrift gehabt. Diese Behauptung diente wohl der Unterstellung, man habe ein unkultiviertes barbarisches Volk bezwungen. Archäologische Funde weisen einen regen Handel mit Griechenland, Rom, kaukasischen Ländern, England und Skandinavien nach. Die Prußen hatten also Berührung mit Kulturen, in denen Schrift bekannt war. Simon Grunau schreibt von zwei Fahnen von je vier Ellen Länge und drei Ellen Breite. Die Kriegsfahne zeigt die drei Hauptgötter und weist eine Inschrift mit schwer zu übersetzenden Runenzeichen. Ähnliche Runen finden sich auf dem Runenstein zu Jelling/ Dänemark. Es ist nicht auszuschließen, dass diese aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Schrift von König Waidewut und seinem Bruder, dem Kriwe (Priester) Bruteno aus Gotland mitgebracht wurde. Mit der Zeit kamen Zeichen hinzu, die archaisch griechischer Herkunft sein können. Die zweite Fahne zeigt den Wappenschild des Waidewut oder eines anderen Fürsten. Das Schild wird von zwei Blauschimmeln in aufrechter Springposition gehalten. Auf dem Schild selbst ist ein Bär in Menschengestalt mit geöffnetem Maul und herausgestreckter Zunge abgebildet. Beide Fahnen wurden noch im 13. Jahrhundert benutzt. Die Inschrift der Kriegsfahne (von Simon Grunau 1326 aufgeschrieben) bedeutet "Gott Korche! Zürne mit den Verheerern, tue ihnen Böses".
Die Prußen übermittelten ihre Botschaften in Knotenschrift. Fäden und Schnüre in verschiedenen Farben und Stärken wurden an die "Kriwulen", die schlangenähnlichen Krummstäbe gehängt und drückten Nahrungsmittel, Gefahren, Materialien und anderes aus. Die Mengen wurden durch die Anzahl der Knoten dargestellt. Eingeritzte Runen zeigten Sender und Empfänger an. Andere Zeichen fanden sich auf Holzbrettchen, Tongegenständen, Häuten, Baumrinden, Stäbchen und Knochen.
Musik
"Viele Melodien drehen sich nach dem alten griechischen Tonsatz, wie in den Windungen der Melodien der Dzuken und des Užnemunis (Hintermemelgebietes). In Preußisch-Litauen werden äolische, mixolydische, frygische, hypoäolische, dorische und hypofrygische Melodien angetroffen, besonders viel in gemischtem Tonsatz: ein Teil in einem Tonsatz, der andere in einem anderen. Es gibt Melodien in melodisch minorisch gammischem Tonsatz. Ebenso werden Melodien angetroffen, die man wie in Žemaiten mit einer Zweitstimme singen kann, aber es gibt auch Melodien rein monodischer (einstimmiger) Art, denen mit einer Zweitstimme nicht mehr zuzustimmen geht." Die prußischen Lieder sind im Vergleich mit den litauischen viel archaischer, wozu viel die Reformation beigetragen hat. Es wurde das Singen von Psalmen und Chorälen gelehrt, deren Melodien und Formen völlig anders waren. Die Menschen wurden angehalten, selbst zu Hause das Singen ihrer Volkslieder zu unterlassen, so dass diese in den Untergrund gedrängt wurden und sich nicht im üblichen Gruppengesang weiterentwickeln konnten. Die pentatonischen Lieder der Landbevölkerung weisen sich durch charakteristische Quartensprünge aus, während die Sprünge der Fischerlieder auch Quinten, Sexten und Oktaven nach oben beinhalten und so das Schaukeln der Schiffe nachahmen. Bei den Fischerliedern fehlen auch Synkopen und Tanzrhythmen. Typisch für prußische Lieder sind auch chromatische Tonfolgen mit gut erkennbarer Modulation. Da die tief gläubige Bevölkerung angehalten wurde, in fremder Sprache zu beten und fremde Lieder zu singen, wurde ihre Religiosität nicht befriedigt. So wurden die "deutschen" Lieder in ihrem Sinne verschönert, und der Organist musste sich wohl oder übel der Gemeinde anpassen, wenn diese Töne in die Länge zog oder verkürzte oder gar mitten im Choral den Rhythmus wechselte. "Bei der Aufzeichnung und Abfassung in Noten geht das Schönste verloren, was nicht ausgedrückt werden kann. Gleich dem Vogelgesange entschlüpfen die plötzlichen Aufsteigungen, die schnellen Abfälle, die sanften Verschwebungen des Volksliedes jedem Versuch, sie festzuhalten und in Zeichen darzustellen." Die Rhythmenwechsel in den Singtanzliedern machen es zudem manchmal erforderlich, in den 5/4-Takt auszuweichen. Allgemein werden der 2/4-Takt und der 3/8-Takt bevorzugt, seltener der 6/8-Takt. Den meisten Liedern liegt eine Wehmut, eine Melancholie zugrunde. Das Verhältnis zwischen Moll und Dur beträgt etwa 6:1.
"Bei diesen Wachfeuern erschallen die langgezogenen wehmütigen Rund- und Chorgesänge der Dzimken; alsbald greift Einer zur Violine oder zum Dudelsack, die Anderen fassen sich bei den Händen und springen und tanzen im Kreise herum. Der Tanz ist oft ein Solo, oft ein mimisches Gegeneinander- und Umeinanderherumtanzen von Zweien, wobei das schnelle Sichumwerfen besonders interessirt. Der Oberkörper bewegt sich wenig, aber die Füße sind in kleinen zierlichen Wendungen und Sprüngen unerschöpflich. Die im Ganzen schwächliche Gestalt des Dzimken entwickelt im Tanz alle Schönheit, deren sie fähig ist. Die Violine spielt eine hopferartige Melodie, Tänzer und Zuschauer klatschen mit schallenden Händen den Takt, der eine oder andere bricht auch wohl in ein helles Juchzen aus." (Anm. "Dzimken" sind Flößer)...
- Szoka kiszkis, szoka lapė, szoka wisi žwėris (Tanzt der Hase, tanzt der Fuchs, tanzen alle Tiere)
- ir tas briedis, il garietis, ir tas ne tylėju. (selbst das Elch, das langebeinte, mag im Forst nicht ruhen.)
"Die littauische Jugend übertrifft die deutsche in geschwinder Erlernung der schwersten Melodien; seien es weltliche oder geistliche, man kann ihren wohlklingenden taktfesten Gesang nicht ohne Bewegung hören. Wenn die Mädchen ihre theils erlernten, theils aus dem Steigreif gedichteten Liebeslieder und Liebesklagen singen, tönt ihre Stimme in einem weichen wollüstigen Schmelz, und derselbe Ausdruck lagert sich dann um Mund und Augen, so daß der Fremde, wenn er auch nicht ein Wort versteht, doch den Sinn erräth." (Anm. mit "littauisch" ist das nördliche Ostpreußen gemeint)
Instrumente wurden alle selbst hergestellt. Sie wuchsen quasi überall, man musste sie sich nur ein wenig herrichten. Sehr beliebt waren Saiteninstrumente wie Geige, Fiedel, Cello und die zitherähnliche Kantele oder Kankle. Diese hatte ursprünglich nur fünf Saiten, wurde aber später auch mit bis zu dreiundzwanzig Saiten bespannt. Sie gab es in verschiedenen Größen und wurden meist in D-Dur oder D-Moll gestimmt. Flöten gab es in jeder Größe, oft wurden sie unten mit einem Rinderhorn als Klangverstärker versehen. Eine besondere Flöte war die Trimiete, in der alphornlangen Version auch Trubas genannt. Diese wurden aus ganzen Bäumen hergestellt, die der Länge nach gespalten und ausgehöhlt wurden. Dann wurden sie mit Pech zusammengeleimt und mit Birkenrinde und Bändern umwickelt. Die kleinere aber trotzdem sehr laute Trimiete wurde von Hütejungen auf Waldweiden gebraucht und spielte meist Quart- und Sextintervalle. 1638 schreibt die Insterburger Kirchenvisitation: "Desgleichen läuft dabei auch das Unwesen, dass sie gemeiniglich über der Predigt aufgezogen kommen und mit Trummel und Pfeifen ein großes Getümmel machen, dadurch Pfarrer und Kirchenbesuch gestört werden. Darum wird solches unzeitiges Getrummel verboten und wenn sie es nicht lassen wollen, sollen ihnen durchstochen und zerschnitten und die Pfeifen zerschlagen, auch der Kirche 3 Mark Strafe erlegt werden."
Schrift der Prußen
Allgemein wird berichtet, die Prußen hätten keine Schrift gehabt. Diese Behauptung diente wohl der Unterstellung, man habe ein unkultiviertes barbarisches Volk bezwungen. Archäologische Funde weisen einen regen Handel mit Griechenland, Rom, kaukasischen Ländern, England und Skandinavien nach. Die Prußen hatten also Berührung mit Kulturen, in denen Schrift bekannt war. Simon Grunau schreibt von zwei Fahnen von je vier Ellen Länge und drei Ellen Breite. Die Kriegsfahne zeigt die drei Hauptgötter und weist eine Inschrift mit schwer zu übersetzenden Runenzeichen. Ähnliche Runen finden sich auf dem Runenstein zu Jelling/ (Dänemark). Es ist nicht auszuschließen, dass diese aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Schrift von König Waidewut und seinem Bruder, dem Kriwe (Priester) Bruteno vom cimbrischen Stamm mitgebracht wurde. Mit der Zeit kamen Zeichen hinzu, die archaisch griechischer Herkunft sein können. Die zweite Fahne zeigt den Wappenschild des Waidewut oder eines anderen Fürsten. Das Schild wird von zwei Blauschimmeln in aufrechter Springposition gehalten. Auf dem Schild selbst ist ein Bär in Menschengestalt mit geöffnetem Maul und herausgestreckter Zunge abgebildet. Nach Hartknoch soll sie auch eine Inschrift gehabt haben. Beide Fahnen wurden noch im 13. Jahrhundert benutzt. Die Inschrift der Kriegsfahne (von Simon Grunau 1326 aufgeschrieben) bedeutet "Gott Korche! Zürne mit den Verheerern, tue ihnen Böses".
Die Prußen übermittelten ihre Botschaften in Knotenschrift. Fäden und Schnüre in verschiedenen Farben und Stärken wurden an die "Kriwulen", die schlangenähnlichen Krummstäbe gehängt und drückten Nahrungsmittel, Gefahren, Materialien und anderes aus. Die Mengen wurden durch die Anzahl der Knoten dargestellt. Eingeritzte Runen zeigten Sender und Empfänger an. Andere Zeichen fanden sich auf Holzbrettchen, Tongegenständen, Häuten, Baumrinden, Stäbchen und Knochen.
Sprachdenkmäler
Bereits Simon Grunau schrieb 89 Wörter nieder, man beschuldigte ihn jedoch, sie nicht verstanden zu haben. Zur Zeit der Reformation wurde noch überall prußisch gesprochen. Seit dieser Zeit gab es ernsthafte Bestrebungen lutherischer Pastoren, dem Volk das Christentum näherzubringen, und 1545 wurde der Katechismus in prußischer Sprache herausgegeben. Problematisch waren die verschiedenen Dialekte. So heißt z.B. der Bär "clokis" (bartisch), "klokijs" (samländisch), tlokijs" (samländisch und zemaitisch), "tlakis" (sudauisch) und "meška" (schalauisch-nadrauisch). "Da die Sprache in viele Mundarten getheilt war, so hatte man den Einfall, aus allen Mundarten eine allgemeine zusammen zu setzen, welche allen gleich verständlich seyen sollte. Aber da sie im Gegentheil allen unverständlich war, so arbeitete man ihn noch in eben dem Jahr um, und legte dabey die Samländische Mundart als die bekannteste zum Grunde. " (J.S. Vater).
Vaterunser nach Simon Grunau
- Nossen Thewes, cur tu es Delbes,
- Schwiz gesger thowes Wardes;
- Penag mynys thowe Mystalstibe;
- Toppes Pratres giriad Delbszisne, tade tymnes sennes Worsinny;
- Dodi momines an nosse igdenas Magse;
- Unde geitkas pamas numas musse Nozegun, cademas pametam nusson Pyrtainekans;
- No wede numus panam Padomum;
- Swalbadi mumes newusse Layne. Jesus. Amen.
Vaterunser nach Prätorius
- Thewes nossen, cur tu es Debbes,
- Schwisch gesger thowes Wardes;
- Pena mynis thowe Wiswalstybe;
- Toppes Patres gir iat Delbeszisne, tade tymnes senjnes Worsinny;
- Annosse igdenas Mayse dodi mums szon Dien;
- Pamutale mums musu Noschegun, kademas pametan nousson Pyktainekans;
- No wede numus panam Paadomam;
- Swalbadi numes ne wust Tayne.
Vaterunser in gemischter Mundart
- Thawe nuson kas tu asse Angangon,
- Swintits wirst twais Emmens;
- Pergeis twais Laeims;
- Twais Quaits audasseisin na Semmey, key Andangon;
- Nusan deininan Geittin deis numons schindeinan;
- Bha atwerpeis numans nuson Auschautins, kay mas atwerpimay nuson Auschautenikamans;
- Bha ny wedais mans Enperbandan;
- Sclait is rankeis mans assa Wargan. Amen
Im nördlichen Ostpreußen bildete sich durch die Flüchtlinge aus Samogitien und Litauen ein eigener Dialekt heraus, das sogenannte Preußisch-Litauisch. Der nadrauische Dialekt soll dem prußischen am nächsten sein.
Vaterunser im Insterburgischen Dialekt (nach Prediger Hennig)
- Tewe musu, kurs essi Danguje,
- Buk szwenczamas Wardas tawo,
- Ateik tawo Karalijste;
- Buk tawo Walle kaip Daguje, taip ir an Zemes;
- Duna musu dieniszka duk mums ir sze Diena;
- Atleisk mums musu Kaltes, kaip mes atoeidzjam sawo Kaltiems;
- Ne wesk mus Pagundima;
- Bet gelbek mus nu Pikto.
Vaterunser im nadrauischen Dialekt (nach Simon Prätorius)
- Tiewe musu, kursa tu essi Debsissa,
- Szwints tiest taws Wards;
- Akeik mums twa Walstybe;
- Tawas Praats buk kaip Debbesissa taibant wirszu Sjemes;
- Musu dieniszka May e duk mums ir szen Dienan;
- Atmesk mums musu Griekus, kaip mes pammetam musi Pardokonteimus;
- Ne te wedde mus Baidykle;
- Bet te passarge mus mi wissa Louna (Pikta)
Ostpreußenlied (Übersetzung Günther Kraft-Skalwynas)
- Zemme tumsan medijan (Land dunkler Wälder)
- aiskun azzaran (klarer Seen)
- diriu twaian laukan (ich sehe deiner Felder)
- zwaigstans stebuklans (lichte Wunder)
- Druzai burai guba (starke Bauern gehen)
- pa kaikoplugei (hinterm Pferdepflug)
- kirsha platuns zamjins (über breite Äcker)
- glaudia pepalei (streichen Vögel)
- Bhe stos juros shalka (Und die Meere rauschen)
- stans grimans kisnan (die Lieder der Zeit)
- Braidei stalle kirdia (Elche stehn und lauschen)
- stwi en praboutskan (dort in die Ewigkeit)
Literatur
- Brauer, Wilhelm Reinhold: Baltisch-Prussische Siedlungen westlich der Weichsel, Nicolaus-Copernicus-Verlag, Münster 1988
- Buga, Kazimieras.: Die Vorgeschichte der aistischen Stämme, Leipzig 1924
- Crome, Hans: Die Burgen der alten Preußen, Burg „Kadina“, 1926, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Ost- und Westpreußens 1926-1931, Tolkemita-Texte Dieburg
- Crome, Hans: Längswälle in Ostpreußen, Königsberg 1937, Tolkemita-Texte Dieburg
- Crome, Hans: Die Kriegsführung der alten Preußen, in Mitteilungen des Vereins für die Geschichte von Ost- und Westpreußen, Jahrgang 8 1934, Tolkemita-Texte Dieburg
- Diehlmann, Hans Heinz: Die Türkensteuer im Herzugtum Preußen 1540, Band 1 Fischhausen- Schaaken- Neuhausen- Labiau, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1998
- Diehlmann, Hans Heinz: Die Türkensteuer im Herzogtum Preußen 1540, Band 2, Memel – Tilsit, Hamburg 2006
- Diehlmann, Hans Heinz: Erbhuldigungsakten des Herzogtums Preußen, 1.Teil 1525 bis 1642, Hamburg 1980
- Dusburg, Peter von: Chronica Terre Prussie, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-00604-6
- Eckert, Rainer, Bukevičiute, Elvire-Julia, Hinze, Friedhelm: Die baltischen Sprachen, eine Einführung, Langenscheidt 1994, 5. Auflage 1998
- Engel, C.: Vorgeschichte der altpreußischen Stämme, Königsberg 1935
- Gaerte, Wilhelm: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer, Königsberg 1929
- Gaerte, W.: Das altpreußische Weiberfest, Tolkemita-Texte Dieburg
- Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
- Gerullis, Georg: Zur Sprache der Sudauer-Jadwinger, in Festschrift A. Bezzenberger, Göttingen 1927
- Gimboth, Leo: Siedlungsgeographie Natangens zur Preußenzeit, Ungedr. Dissertation Königsberg 1923
- Gimbutas, Marija: Die Balten, Herbig München 1983
- Grunenberg, R.: Entwicklung der prußischen Bevölkerung bis 1939, in Tolkemita-Texte 62, Dieburg 2002
- Jurkat, Klaus-Peter: Gedanken und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung in Ostpreußen, in Tolkemita-Texte 62, Dieburg 2002
- Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
- Lenz, Siegfried: Heimatmuseum, Hoffmann und Campe 1978
- Mannhardt, Wilhelm: Letto-Preussische Götterlehre, Lettisch-Literärische Gesellschaft, Riga 1936
- Mortensen, Hans: Siedlungsgeografie des Samlandes. Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, Stuttgart 1923
- Nesselmann, G.H.F.: Die Sprache der alten Preußen, Berlin 1845
- Palmaitis, Letas: Prussian Reconstructions; based upon „The Etymological Dictionary of Prussian" by Vytautas Mažiulis (Mažiulis V. Prūsų kalbos etimologijos žodynas. Mokslas, Vilnius, I/ 1988, II/ 1993, III/ 1996, IV/ 1997)
- Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993
- Salemke, Gerhard: Lagepläne der Wallburganlagen von der ehemaligen Provinz Ostpreußen, Gütersloh 2005
- Schlüter, Otto: Wald, Sumpf und Siedlungsland in Altpreußen vor der Ordenszeit, Halle 1921[1]
- Schneidereit, A.: Die Prussen und der Deutsche Orden, dietz berlin
- Spekke, A.: Die Baltischen Völker im ersten Jahrtausend der christlichen Ära, : Zur Vorgeschichte der Prußen, Tolkemita-Texte 54 Dieburg 1998
- Weber, Lotar: Preußen vor 500 Jahrem, Danzig 1878