Platjenwerbe Nr. 8

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Hofstelle Platjenwerbe Nr. 8

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe




Einleitung

Platjenwerbe Nr. 8, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.


Geschichte des Hofes

Die Inhaber und Bewohner dieser Stelle haben sich über die Generationen hinweg, wie in der Dorfschaft vielerorts anzutreffen, der Seefahrt zugewandt, oft über lange Zeitabschnitte ihres Lebens. Das relativ gute Verdienst als Zimmerleute auf den Schiffen, gegenüber den kargen Erträgnissen aus der Meierstelle, wird ausschlaggebend gewesen sein. Es galt die Lebensgrundlage für alle Bewohner zu erhalten, neben der Leistung von Abgaben und Steuern an die Gutsherrschaft und die Obrigkeit. Die Stelleninhaber mußten zudem für die Ausstattung mit anteiligem Hofvermögen bei Heiraten oder Verlassen der Stelle sorgen und ferner den Verpflichtungen gegenüber den Altenteilern nachkommen, soweit es die Wirtschaftslage des Hofes zuließ.

Aus den Heuerlisten des Bremer Seeleuteregisters im Staatsarchiv sind zu dieser Hofstelle folgende Seefahrer, allesamt Schiffszimmerleute, mit Angaben zu ihren Reisen dokumentiert:

Johann Hagens (1826), 1853 noch als wohnhaft in Platjenwerbe geführt, danach in Burgdamm.
Claus Buse (1806) wohnt 1840 noch in Lesumbrook
Johannes Buse (1847), eingesetzter Stellewirt
Hinrich Buse (1843), erstgeborener Sohn, wird 1864 noch auf der Stelle registriert.

Die meisten Reisen gehen mit Auswanderern zur Ostküste von Amerika. In den späteren Jahren kommen die Dampfschiffe in Fahrt und lösen die alten Segler langsam ab.

1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgeladen der Gutsmeier Johann Hermann Haßhagen zu Platjenwerbe Nr 26 Commune Lesum wohnhaft.

Meiergefälle:

Erstens An Zins einen Reichsthaler.
Zweitens Für die hinter seinem Hause belegenen und ihre zur Abnutzung gegebenen, zweien Scheffel Landes, acht und viertzig Grote.
Drittens Hofdienstgeld drey Reichsthaler
Viertens Fünfzehn Handdiensttage in corpore, oder wenn solche nicht verlangt werden dafür einen Rthlr achtzehn Grote.
Fünftens Ein Rauchhuhn in natura, oder wenn solches nicht verlangt wird dafür sechs Grote.
Alles in Cassamüntze.

„Statt des vorgeladenen Gutsmeiers Johann Hermann Haßhagens erschien dessen Ehefrau Johanna geborene Haßhagen, welche die Richtigkeit der Angabe der Meiergefälle anerkannte und erklärte daß folgende Ländereien zu der Meierstelle gehörten als
a) Ein Hausplatz und Garten zwey Viertel Einsaat groß sowie
b) ein Kamp unmittelbar hinter dem Garten liegend zwei Scheffel Einsaat haltend, und sämtlich mit Johann Horstmanns Saatlande westlich, und der Wittwe Eckhoffs Kohl garten benachbart.

Vorgelesen, genehmigt und zur Unterschrift aufgefordert erklärte Comparentin nicht schreiben zu können.“

1820-1846 Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 9 Hinrich Hagens, 1839 abgelöset, aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 9 Hinrich Hagens.

In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 9 sind für Hinrich Hagens für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:

1. Auf der Platjenwerber Heide 022
2. Im sogenannten Holze vom großen Glindberge nach der Brennhorst 131
3. Bei der Bullenkuhle 184
4. Östlich von Brundorf am Hauptwege nach Lehnstedt 214

1837 In einer vom Bevollmächtigten Ungewitter beglaubigten Abschrift vom 16. September 1837 zu Schönebeck wird die erneute Bemeierung von Hinrich Hagens dokumentiert. Unterschrieben von Witwe Freifrau von der Borch, geborene Freiin von der Borch.

1839 Ablösung der Stelle durch Hinrich Hagens. Hinweis im Verzeichnis der gemeinheitsberechtigten Eingesessenen der Dorfschaft Platjenwerbe im Spezial Teilungsrezeß von 1846.

1842 In einem Übergabe- und Ehevertrag übergibt Johann Hinrich Hagens seiner Stieftochter Johanna Hashagen und ihrem Bräutigam Claus Buse die von seinem Stiefsohn Martin Hashagen zu Grohn käuflich erworbene und vom Meierzins abgelöste Stelle und vereinbart zugleich die Bedingungen für sich und seine Frau als Altenteiler.

In einem Vertrag vom 20.März 1842 wird von einem Grundstückstausch zwischen Johann Hinrich Hagens und Johann Katenkamp berichtet.

1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 27 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:

Seefahrer Claus Buse (42), Ehefrau Johanna (35), Schwiegervater Hinrich Hagens (64), Schwiegermutter Lucke Hagens (66), Sohn Hinrich (9), Sohn Johann (5), Tochter Lucie (3).

1854 Nach einem Kaufvertrag vom 9. Okt. 1854 erwirbt Claus Buse ein im Lesumer Feld belegenes Ackerland von Lüder Haßhagen jun. (Platjenwerbe 2) Größe: 1 Morgen, 57 Ruthen. grenzend im Westen an Mangels Kühlken, im Osten an Johann Brummerhop. Geschehen vor dem Königlich Hannoverschen Amtsgericht zu Lesum.

1858 Kopie einer Notiz zu einem Vorgang in der Schulstube zu Platjenwerbe, vor dem Friedensgericht am 25. Aug. 1858. Metta Eckhoff Wwe. zu Platjenwerbe (Hofstelle 7), beschwerte sich über Claus Buse daselbst, daß Buse’s Vieh an Eckhoff’s Heckenbefriedigung fräße.

1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 8 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:

Tagelöhner Claus Buse (58), Ehefrau Johanna Buse (48), Sohn Seefahrer Hinrich (21), Sohn Schiffszimmermann Johann (17), Tochter Lucie (15), Tochter Metha (8), Altenteiler Joh. Hinrich Hagens (69) und dessen Ehefrau Lucke (79).

1874/75 Bei der Grundsteuerveranlagung in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 8 sind dem Arbeiter Klaus Buse folgende Flächen zugewiesen:

Blatt 1 Parzelle 11; Blatt 2 Parzellen 94, 95, 96, 97a, 97b, 101.

1892 Aus handschriftlichen Quittungsbelegen des Lesumer Maurermeisters Ch. Eilers vom 1. und 14. Juli 1892 erfahren wir, daß für 700 Mark Arbeiten an einem Keller mit Zementierung durchgeführt wurden.

1899 Genehmigung zur Errichtung eines Stallanbaus westlich am Wohnhaus, ohne das Strohdach auf dem Wohnhause durch ein feuersicheres Dach zu ersetzen. Der Anbau muß eine harte Deckung erhalten.

Geschlechterfolge

....Hoferbe.....-....Ehepartner.....

Bemerkungen

.......Nachname, Vorname.......
* ....Geburtsjahr.... ....Ort....
+ ....Sterbejahr.... ....Ort....


oo....Heiratsjahr... ...Ort...


.......Nachname, Vorname.......
* ....Geburtsjahr.... ....Ort....
+ ....Sterbejahr.... ....Ort....


Ergänzende Angaben

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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